Heute hat das hessische Wissenschaftsministerium erklärt, dass im Falle eines Erfolges der Klagen beim Staatsgerichtshof alle Studierenden ihre bis dahin gezahlten Studiengebühren zurückerhalten würden. Es sei nicht nötig, individuell einen Widerspruch gegen die Gebühr einzulegen. Grund für diese "Vorläufigkeitserklärung" dürfte - so schätzt Oliver Iost - zum einen sein, dass den Hochschulen Arbeit (nämlich die Verwaltung der Widersprüche) abgenommen werden soll. Zum anderen soll damit wohl den Boykottplänen Wind aus den Segeln genommen werden.
Zur Studienfinanzierung gibt es viele Möglichkeiten, Arbeiten gehen, reiche Eltern, BAföG oder eben ein Stipendium. Die wenigsten wissen jedoch, was die Studienwerke ausmacht und wie die Auswahlverfahren verlaufen. Eva-Maria Vogt, Stipendiatin von Villigst (evangelisches Studienwerk e. V.), stellt daher ihr Studienwerk und das Auswahlverfahren kurz dar.
Vor und bei Einführung von Studiengebühren hatte die Politik ein umfassendes Stipendiensystem versprochen. Dieses gibt es bis heute nicht: Geschätzte 40.000 der zwei Millionen Studierenden erhalten ein Stipendium, wahrscheinlich weniger als die Hälfte hiervon ein BAföG-adäquates. Ein großer Teil der wenigen Geförderten stammt dabei aus Familien mit hoher Einkommenssituation. Grund genug für unseren stipendiatischen Autor, zu argumentieren: Diese Stipendienpraxis ist anti-sozial und elitär - die Stipendiengelder wären in einer deutlichen BAföG-Erhöhung besser angelegt.
Der "Kreationismus" macht Furore. Diese gegenaufklärerische und in schlechtestem Sinn antiwissenschaftliche Kampfposition gegen die Evolutionstheorie besetzt mittlerweile Felder im Bildungswesen auch der Bundesrepublik, vor allem in Schulen. Ein Kongress an der Universität Trier, der im Juni stattgefunden hat, setzte sich mit ihm auseinander. Christoph Lammers und Nicole Thies beschreiben, um welche Fragen es dabei geht.
Die soziale Stellung der Eltern entscheidet weiter maßgeblich über den Bildungserfolg der Kinder. Dies belegt die aktuelle Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerkes (DSW). Nach der BAföG-Reform 2001 war die Studierquote in der Gruppe der Arbeiterkinder zwar leicht angestiegen, das unterstreicht aber nur die Notwendigkeit einer erneuten BAföG-Reform - nach 6 Jahren Stagnation. Über Situation und Probleme der Studierenden sprach Studis Online mit Achim Meyer auf der Heyde, Generalsekretär des DSW.
Vom 16. bis 18. Mai haben sich in London die europäischen Hochschulministerinnen und -minister zur 4. Bologna-Folge-Konferenz versammelt. Ziel des 1999 in Gang gesetzten Prozesses ist die Schaffung eines europäischen Hochschul- und Forschungsraums bis 2010. Auf der Londoner Konferenz hat man eine erste Bilanz gezogen und die Schwerpunkte bis zur 5. Folge-Konferenz festgelegt, die 2009 im belgischen Leuven stattfinden soll. Andreas Keller, Leiter des Organisationsbereichs
Hochschule und Forschung bei der Bildungsgewerkschaft GEW, berichtet aus Gewerktschaftssicht.
In den vergangenen Jahren haben verschiedene, der Wirtschaft nahe stehende Akteure bildungsökonomische Studien veröffentlicht und umfassende Bildungsreformen vorgeschlagen. Besonders aktiv betätigten sich die Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft in München und das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. Manch einen mag es verwundern, warum ausgerechnet sie sich so ausführlich mit Bildungsfragen befassen – aus gesellschaftlicher Verantwortung?
"Die Hauptsache für jeden Promovierten ist das Gefühl: Es ist geschafft." (xxi). Ingo von Münch beschreibt in seinem bereits in dritter Auflage erschienenen Buch alle wichtigen und teilweise mühsamen Etappen auf dem Weg zum Doktortitel.
"Die Hauptsache für jeden Promovierten ist das Gefühl: Es ist geschafft." (xxi). Ingo von Münch beschreibt in seinem bereits in dritter Auflage erschienenen Buch alle wichtigen und teilweise mühsamen Etappen auf dem Weg zum Doktortitel.
Schon vor PISA haben Politikerinnen und Politiker in Deutschland immer
wieder die hohe Bedeutung der Bildung betont – sei es als notwendige Bedingung
im (ökonomischen) Standortwettbewerb, sei es als Voraussetzung
für eine bessere "gesellschaftliche Teilhabe" und die individuelle Entwicklung
der Menschen. Die PISA-Studie hat deutlich gemacht, dass im Bildungsbereich
einiges im Argen liegt, und sie hat zu teilweise hektischem
Aktionismus geführt. Nur mehr Mittel für die Bildung hatte sie nicht zur
Folge. Ein Überblick.