Heute hat die Bundesregierung den achtzehnten BAföG-Bericht vorgelegt. Er belegt - nicht weiter überraschend - dass die Erhöhung der BAföG-Sätze 2008 natürlich zu mehr BAföG-EmpfängerInnen geführt hat, zumindest bei den Studierenden. Trotzdem ist das BAföG noch weit von seinen besten Zeiten entfernt. Immerhin: Eine weitere Erhöhung zum kommenden Wintersemester wird angekündigt. Bundesbildungsministerin Schavan nennt weitere Details, Studis Online stellt zusammen und bewertet.
In der Bildungspolitik vollzieht sich kontinuierlich ein Paradigmenwechsel: Gesellschaftliche AkteurInnen unterschiedlichster politischer Couleur wenden sich von der Vorstellung kostenlos verfügbarer Bildung ab und fordern die Einführung eines Bildungssystems mit privater Finanzierungsbeteiligung. Bemerkenswert ist die damit verbundene Überzeugung, dass mit einer privatwirtschaftlichen Beteiligung an der Leistungserbringung im Bildungssystem die Aufhebung sozialer Ungleichheit einhergehe. Mit dieser Verschiebung bildungspolitischer Argumentationsmuster setzt sich Oliver Schöller kritisch auseinander.
In der altehrwürdigen italienischen Universitätsstadt Bologna brachten 1999 VertreterInnen aus 29 europäischen Staaten das Projekt eines gemeinsamen Europäischen Hochschulraumes auf den Weg. Inzwischen ist die Zahl der Bologna-Staaten auf über 40 angewachsen und der Bologna-Prozess ist zu dem beherrschenden Reformprojekt aktueller Hochschulpolitik avanciert. Christian Berg und Jochen Dahm zeichnen die Entwicklung des Bologna-Prozesses nach.
Wie jedes Jahr, so ändert sich auch 2010 einiges, was finanzielle Auswirkungen auf Studierende hat. Die Erhöhung des Kindergeldes und die Abschaffung der allgemeinen Studiengebühren im Saarland und der Verwaltungsgebühren in Thüringen sind beschlossen (erstere endgültig, die Gebühren jeweils in erster Lesung). Eine BAföG-Erhöhung zum Oktober 2010 ist angekündigt. Oliver Iost stellt Details dazu und zu möglichen weiteren Änderungen zusammen.
"Eigentlich" sind sich alle einig: Für die Bildung soll mehr Geld fließen. 10% des Bruttoinlandsprodukts sollen in diesen Bereich fließen. Sobald es aber konkret wird, sieht es weniger gut aus. Auch beim heutigen Bildungsgipfel konnte dieses Schauspiel erneut beobachtet werden. Zwar stimmte der Bund zu, sich substantiell an den Ausgabesteigerungen zu beteiligen, die Details sollen aber erst bis 10. Juni 2010 geklärt werden.
Wer als StudentIn nicht sogar noch über die Eltern versichert sein kann, profitiert in Deutschland von der günstigen studentischen Krankenversicherung. Allerdings (bis auf wenige Ausnahmen) nur bis zum 30. Geburtstag und als BildungsinländerIn. Gerade im Hinblick auf "lebenslanges Lernen" und die im Rahmen des Bologna-Prozesses angemahnte Mobilität für Studierende sind diese Einschränkungen jedoch nicht mehr sonderlich zeitgemäß. Eine E-Petition will beim Bundestag um eine Änderung ersuchen.
In der Architektur lassen sich künstlerische und mathematische Begabung vereinen, die Kunst braucht die Mathematik und die Mathematik braucht die künstlerische Kreativität. Was entsprechend Interessierte und angehende ArchitektInnen dabei erwartet, erfahrt Ihr im Interview zwischen einer Architektin und Simone Gölz.
Das Konzept des Humankapitals spielt derzeit bei der Begründung bildungspolitischer Entscheidungen eine wichtige Rolle – sowohl bei der Einführung von Studiengebühren, die als Investition in das "individuelle Humankapital" beschrieben werden, als auch bei der allgemeinen Transformation des Bildungssystems im Zuge des Bologna-Prozesses. Ulf Banscherus gibt einen Überblick über das dahinter stehende theoretische Modell und skizziert den Verlauf der bildungspolitischen und bildungsökonomischen Debatte seit den 1960er Jahren.
Am Donnerstag tagte die KMK – und sollte nach Ansicht von bis zu 10.000 Demonstrant_innen "nachsitzen", weil sie ihre Arbeit nicht gut gemacht hat. Studis Online fast die Hintergründe des Protests und die Ergebnisse der Sitzung zusammen. Es gibt wohl auch weiterhin Grund für Proteste, kann man in Kürze sagen.
Bundesbildungsministerin Schavan hat für den Oktober 2010 eine BAföG-Erhöhung in Aussicht gestellt, bei der möglicherweise auch weitere Details des Gesetzes geändert werden könnten. Grund genug für diverse Institutionen und Verbände, ihre Vorstellungen (erneut) zu konkretisieren, was beim BAföG geändert werden sollte. Oliver Iost stellt die Vorschläge vor und versucht ihre Chancen einzuordnen, dass sie jeweils realisiert werden. [Update: Forderungen von DGB und Deutschem Studentenwerk]