Schon vor PISA haben Politikerinnen und Politiker in Deutschland immer
wieder die hohe Bedeutung der Bildung betont – sei es als notwendige Bedingung
im (ökonomischen) Standortwettbewerb, sei es als Voraussetzung
für eine bessere "gesellschaftliche Teilhabe" und die individuelle Entwicklung
der Menschen. Die PISA-Studie hat deutlich gemacht, dass im Bildungsbereich
einiges im Argen liegt, und sie hat zu teilweise hektischem
Aktionismus geführt. Nur mehr Mittel für die Bildung hatte sie nicht zur
Folge. Ein Überblick.
Aus Anlass des geplanten 22. BAföG-Änderungsgesetzes kam es heute zu einer Anhörung zum BAföG im Bildungsausschuss des Bundestages. Der bisher vorliegende Entwurf des Gesetzes sah keine Erhöhung des BAföG vor, sondern nahm im Grund nur einige Umverteilungen vor. Die Experten waren sich - was nicht gerade üblich ist - vor allem darin einig, dass eine Erhöhung des BAföGs dringend geboten ist. Möglichst schon vor 2008.
Allein die Einführung der allgemeinen Studiengebühren in Baden-Württemberg, Bayern, Hamburg, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen hat die Verbraucherpreise im Vergleich zum Vorjahr um 0,2% erhöht. Bezogen auf die privaten Ausgaben für Bildung führen die Gebühren zu einer Steigerung von 28,5%. Insgesamt sind die Verbraucherpreise im April 2007 1,9% höher als im April 2006 meldet das Statistische Bundesamt heute.
Das CHE-Hochschulranking, das seit 2004 von der ZEIT veröffentlicht wird, dürfte das umfangreichste für Hochschulen in Deutschland sein. Allerdings werden jährlich nur ein Drittel der insgesamt erfassten Studiengänge neu untersucht. Oliver Iost stellt zusammen, für welche Studienfächer neue Daten vorliegen und welche Hochschulen dabei besonders gut abgeschnitten haben. Aber auch ein paar Hinweise, was bei diesem und anderen Rankings zu beachten ist und warum sie nicht der Weisheit letzter Schluss sein können, fehlen nicht.
SPD-Fraktionschef Peter Struck erklärte heute in Berlin, die SPD wolle in der Koalition durchsetzen, dass für das BAföG letztlich 290 Millionen Euro mehr zur Verfügung stehen sollen. Dies sei auch schon mit Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) abgesprochen. Dabei sollen die Bedarfssätze beim BAföG um 10% angehoben werden. Ein wenig Geduld ist jedoch noch nötig: Die Erhöhung kommt leider erst zum Wintersemester 2008/2009. Sofern es nicht doch noch Widerstände gibt ...
Erstmals veröffentlicht der FOCUS sein Ranking im Mai. So sollen wohl die AbiturientInnen genau in der Phase der Studienwahl erreicht werden. Unverändert geblieben ist die Auswahl der gerankten Studienfächer. Und auch der Anspruch, dadurch eine Gesamtrangliste der besten Unis ableiten zu können. Was aber – wie noch so manches andere – nicht unbedingt bei der Studienwahl helfen kann.
Seit April 2006 wird der Studienkredit der KfW angeboten. Die KfW nahm dies als Anlass für eine Zwischenbilanz und meldet, dass inzwischen 23.300 Studierenden ein KfW-Studienkredit in Anspruch nehmen. Durchschnittlich werden 480 Euro im Monat bezogen, 60% der KreditnehmerInnen befinden sich in den ersten vier Semestern des Studiums. Die KfW freut sich über die in Anspruchnahme ihres Angebots, es gibt aber auch Kritik.
Das Magazin karriere hat wie jedes Jahr ein Hochschulranking vorgelegt. Auch 2007 gehen die Meinungen der befragten Studierenden, AbsolventInnen und Personalverantwortlichen über die Qualität der einzelnen Hochschulen meist deutlich auseinander. Das ist nichts Neues. Dass aber der aktuelle Aufschwung auf dem Arbeitsmarkt Auswirkungen auf das Ranking hat, durchaus. Auf diese und weitere Schwierigkeiten von Rankings macht Oliver Iost aufmerksam.
Auf einer außerordentlichen Vollversammlung beschlossen die Studierenden des Departments für Wirtschaft und Politik, DWP (ehemals HWP/Hochschule für Wirtschaft und Politik) am Mittwoch, den 18.04.07 die Besetzung ihres Gebäudes an der Universität Hamburg. Hintergrund der Aktion ist die geplante Umstrukturierung der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften in deren Rahmen das DWP mit einer quotierten Aufnahmeregelung von 40% Nichtabiturienten und einer kritischen, interdisziplinären Ausrichtung der Lehre endgültig abgewickelt werden soll.
In den nächsten Jahren sollen die Studierendenzahlen deutlich ansteigen. Da die Hochschulen schon heute überlastet sind, wäre also von Bund und Ländern dringend geboten, Geldmittel für zusätzliches Personal und Ausstattung bereitzustellen. Der sogenannte "Hochschulpakt 2020" soll dies gewährleisten. Ob er es wirklich kann, ist nach dem aktuellen Entwurf durchaus fraglich.