Führt ein Studium zu Wohlstand? Schützt es wenigstens vor späterer Arbeitslosigkeit? Ist durch ein Studium ein sozialer Aufstieg möglich? Über diese Fragen sprach Studis Online mit Prof. Michael Hartmann, einem der renommiertesten Soziologen im Lande und bekannter Kritiker eines Bildungssystems, das soziale Ungleichheit re-produziert.
Die Absetzbewegung vom umstrittenen CHE-Ranking ist um einen prominenten Vertreter reicher. Aufgrund von "gravierenden methodischen Schwächen und empirischen Lücken" will der Fachverband der Soziologen beim alljährlich inszenierten Wettstreit um Studierende und Reputation nicht länger mitmachen und rät seinen Mitgliedern zum Boykott. Der Vorstoß könnte weitere Nachahmer finden, auch bei Medizinern und Historikern ist die Skepsis groß. Beim CHE ist man alarmiert.
Wie Wunsch und Wirklichkeit bei den Kultusministerinnen und -ministern auseinanderklaffen, zeigt sich, wenn man die Einstellungszahlen von Lehrerinnen und Lehrern dem allerorten festgestellten Lehrermangel gegenüberstellt. Studis Online sprach mit Ilse Schaad, Leiterin des Vorstandsbereichs Angestellten- und Beamtenpolitik bei der GEW über die Perspektiven für Lehrkräfte von heute und morgen.
Wozu eine schlechte Nachricht verkünden, wenn sich dieselbe auch als frohe Botschaft verkaufen lässt? Die Bundesregierung will 650 Millionen Euro mehr als bislang geplant in die Schaffung von Studienplätzen stecken. Das klingt schön, hat aber eine Kehrseite. Denn im Gegenzug wird das BAföG zum Sparschwein auserkoren. Für 2013 veranschlagt der Bund bei der Ausbildungsförderung eine Viertel Milliarde Euro weniger als in diesem Jahr. Kritiker nennen das "Verschiebebahnhof".
Nach längeren Debatten hat der Landtag von Baden-Württemberg heute das Gesetz zur Einführung der Verfassten Studierendenschaft auch in diesem Bundesland verabschiedet. Worum es geht und was sich ändern soll – darüber sprachen wir mit Erik Marquardt, Mitglied im Vorstand des freien zusammenschlusses von studentInnenschaften (fzs).
Verbessert, aber noch längst nicht das gelbe vom Ei: Hochrangige Wissenschaftler bescheinigen dem deutschen Bildungssystem Forschritte, verweisen aber auch auf ziemlich dunkle Schattenseiten. Während es in punkto Durchlässigkeit und Beteiligung aufwärts geht, verfestigt sich die soziale Selektivität. Immer mehr Kinder aus ärmeren Familien werden abgehängt. Wie der neueste "Bildungsbericht" von Bund und Ländern offenbart, liegen hier auch die Hochschulen voll im "Trend".
Das Förderranking 2012 der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) sagt einiges über den Zustand der aktuellen deutschen Hochschullandschaft aus. Es belegt einmal mehr, wie sich die Konzentration erheblicher finanzieller Zuwächse über den Drittmittelsektor an wenigen Standorten und die strukturelle Unterfinanzierung des weitaus größeren Teils der deutschen Hochschulen als zwei Seiten einer Medaille gegenseitig stabilisieren.
Deutschlands Elitehochschulen kommen und gehen. Waren es am Freitag morgen noch neun, sind es heute schon elf. Phase zwei der Exzellenzinitiative brachte neue und alte Gewinner hervor, aber auch drei Geschlagene. Nicht mehr zum Kreis der Besten gehören die Universitäten Freiburg, Göttingen und Karlsruhe. Dafür gibt es mit der HU Berlin, der TU Dresden sowie den Unis Bremen, Köln und Tübingen gleich fünf Aufsteiger. Ihnen winken Fördergelder in Millionenhöhe. Der große Rest geht leer aus.
Ca. 120.000 Studierende mit Kind gibt es aktuell. Und es sollen noch mehr werden, denn im Grunde wäre die Studienzeit durchaus eine gute Zeit, Kinder zu bekommen. Sofern die nötige Infrastruktur – Kinderbetreuung, finanzielle Förderung, Beratung etc. – da ist. Noch ist diese nicht optimal, auch wenn vor allem die Studentenwerke in diesem Bereich schon einiges leisten.
Eine "Hochschule für alle". Klingt schön, gibt es aber leider nicht. Allseits bekannt ist, dass die Aufnahme eines Studiums hierzulande auch eine Frage der sozialen Herkunft ist. Kaum die Rede ist dagegen davon, ob und wie es sich an deutschen Hochschulen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen studieren lässt. Eine vom Deutschen Studentenwerk (DSW) vorgelegte Studie liefert jetzt Antworten auf die Frage. Für die meisten Betroffenen gilt: Sie haben es schwer.