Beim Uni-Ranking der WirtschaftsWoche wird nur nach der Meinung von Personalchefs vor allem größerer Unternehmen gefragt. Es geht ausschließlich um "wirtschaftsnahe Fachrichtungen": BWL, VWL, Jura, Wirtschaftsingenieurwesen, Maschinenbau, Elektrotechnik, Informatik, Wirtschaftsinformatik und Naturwissenschaften.
Die frischgebackene Bundesbildungsministerin Johanna Wanka hat "Großes" vor. Sie will das BAföG "umfassend" reformieren. Die staatliche Ausbildungsförderung gehe heute "teilweise an der Lebenswirklichkeit vorbei", meint die CDU-Politikerin, die Konditionen gehörten "insgesamt auf den Prüfstand" gestellt. Als mögliche Neuerungen schweben ihr höhere Altersgrenzen und die Berücksichtigung von Teilzeitstudenten vor. Was verheißungsvoll klingt, hat jedoch einen dicken Pferdefuß: Mehr Geld soll es nämlich nicht geben.
Die deutschen Hochschulen haben sich im letzten Jahrzehnt massiv verändert. Die Umstellung auf Bachelor und Master führte auch zu einer Ausdifferenzierung des Studienangebots. Dazu kommen immer mehr Zulassungsbeschränkungen und speziellere Zulassungsvoraussetzungen. Zu diesen Entwicklungen sprach Studis Online mit Dr. Martin Winter und Annika Rathmann vom Institut für Hochschulforschung (HoF) der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, die eine umfassende Studie zum Thema Entwicklungen im deutschen Studiensystem mitverfasst haben.
Durch die Einführung von Ganztagesschulen nimmt die Beschäftigung von Honorarkräften im pädagogischen Bereich zu. Vordergründig scheinen solche Angebote gerade für Studierende ein guter Job zu sein. In Hamburg bekommen Honorarkräfte, die direkt von Schulen angeheuert werden, in der Regel 16,52€ à 45 Minuten. Das entspricht einem Stundenlohn von 22,02€.
Nicht schlecht mag sich da die_der ein oder andere denken.
Die IG Metall Jugend will mit einer Kampagne "Revolution Bildung" im Bundestagswahlkampf Druck für ein besseres und gerechteres Bildungssystem machen. Zum Auftakt kamen rund 350 junge Mitglieder der Gewerkschaft in der Frankfurter Goethe-Universität zu einem Kongress zusammen. "Wir brauchen in Deutschland eine Bewegung, die die miserablen Ergebnisse dieses Bildungssystems nicht mehr akzeptiert", sagte der IG-Metall-Vizevorsitzende Detlef Wetzel. "Das Bildungssystem schafft kaum neue Chancen, sondern verstärkt soziale Ungleichheiten." Das will die Gewerkschaft gemeinsam mit anderen ändern – und zwar grundlegend: "Wir wollen keine kosmetischen Korrekturen in der Bildungspolitik", stellte Wetzel klar. "Wir fordern eine radikale Reform."
Wie eine aktuelle Untersuchung vor kurzem herausfand, nehmen psychische Erkrankungen zwar ganz allgemein zu, tun dies unter Studierenden jedoch besonders stark: Innerhalb von 4 Jahren stieg die Zahl der diesen verordneten Psychopharmaka um 55 Prozent und damit deutlich mehr als unter den nicht studierenden Altersgenossen. Die Studierenden selbst benennen als Hauptursache ihrer Probleme den immer weiter steigenden Stress. Hierzu sprach Studis Online mit dem Arzt, Psychotherapeuten und Stressspezialisten Dr. Gerhard Zimmermann.
Der Weg zur Abschaffung des Bezahlstudiums in Bayern ist frei. Nach langem Hickhack hat sich die FDP nun doch auf Linie der zum Gebührengegner mutierten CSU trimmen lassen. Mit zähneknirschendem Einverständnis der Liberalen soll der Campusmaut demnächst im Landtag der Garaus gemacht werden. Gemäß der am Wochenende erzielten Einigung bekommen die Hochschulen die Einnahmeausfälle ab kommendem Wintersemester voll erstattet. Damit ist auch die Möglichkeit eines Volksentscheids vom Tisch und das Thema weit vor der Landtagswahl im September gegessen.
Das Bezahlstudium in Niedersachsen wackelt. Ob, wann und in welchem Umfang es kippt, ist aber längst nicht ausgemacht. Die neue Landesregierung aus SPD und Grünen lässt es auf alle Fälle langsam angehen. Frühestens 2014 soll es soweit sein. Vielleicht auch später, denn die Hochschulchefs pochen auf Vertragstreue. Ein Wahlversprechen hat Rot-Grün bereits gebrochen. Die am Wochenende von der Parteibasis abgenickte Koalitionsvereinbarung sieht auch für die Zukunft Langzeitgebühren vor – natürlich "sozial verträgliche".
Stabwechsel im Bundesbildungsministerium. Die alte Hausherrin Annette Schavan geht und macht Platz für ihre Parteifreundin Johanna Wanka. Heute überreichte Bundespräsident Joachim Gauck der CDU-Politikerin im Schloss Bellevue ihre Ernennungsurkunde. Die über ihre Plagiats-Affäre gestolperte Amtsvorgängerin holte sich ihre Entlassungspapiere ab. Ob mit der Neuen ein frischer Wind durchs politische Berlin weht, erscheint zweifelhaft. Wanka gilt als konservativ und pragmatisch. Und sie ist ein Fan von Studiengebühren.
Geschafft! Das Volksbegehren gegen Studiengebühren in Bayern war erfolgreich. Deutlich mehr als die erforderlichen zehn Prozent der Wahlberechtigten haben sich bis Mittwochabend in die Unterstützerlisten eingetragen. Damit ist das Ende des Bezahlstudiums so gut wie ausgemacht. Jetzt liegt der Ball wieder bei der Landesregierung. Ob die das Aus der Campusmaut auf eigene Faust herbeiführt oder das Volk selbst entscheiden lässt, hängt vor allem von der FDP ab. Oder davon, ob die CSU auf ihren Koalitionspartner pfeift.