Wechseln oder nicht?Private Krankenversicherung (PKV) für Studierende

Falls du weiterhin über die gesetzliche Familienversicherung mitversichert bist, zahlt du keine eigenen Beiträge. Hier ist die PKV nie günstiger – selbst der billigste Privattarif kostet dich etwas. Musst du dich schon selbst versichern, greift der Studententarif der gesetzlichen Krankenversicherung. Dies ist auch der Fall, wenn deine Eltern – oder mind. ein sehr gut verdienendes Elternteil – privat versichert sind und du daher nicht in die gesetzliche Familienversicherung kommen kannst. Im Vergleich zum Studententarif der gesetzlichen kannst du bei den günstigsten Privattarifen möglicherweise minimal sparen. Du kannst dich allerdings nicht darauf verlassen, ob das auch das ganze Studium so bleiben wird. Keiner kann genau wissen, wie sich die Preise der privaten, aber auch der gesetzlichen über die Jahre deines Studiums entwickeln. Ein Studium (Bachelor+Master oder auch Diplom oder Staatsexamen) dauert meist mindestens fünf Jahre. Kurzzeitige Ersparnisse helfen also nur begrenzt. Dennoch gibt es zwei Konstellationen, bei denen es sich bisher immer gelohnt hat, eine günstige private Krankenversicherung dem Tarif der gesetzlichen vorzuziehen. Du bist ein „Beamtenkind“ Eine PKV kann sich finanziell lohnen, wenn du als „Beamtenkind“ über die Beihilfe eines Elternteils (meist 80% der Kosten) abgedeckt bist. Denn: Die GKV bietet keine Teilversicherung an – du müsstest den vollen Studententarif (ca. ~120 €/Monat) zahlen, obwohl die Beihilfe bereits 80% übernimmt. Privatanbieter bieten dagegen „Restkosten-Tarife“ an, die nur die verbleibenden 20% abdecken und damit deutlich günstiger sind. Die Beihilfe der Beamten endet automatisch mit 25 (da sie an das Kindergeld gekoppelt ist). Ab dann musst du dich voll privat versichern – und das kann teuer werden! Tipp: Falls dein Studium länger als bis 25 dauert, prüfe vorab, wie hoch die Vollversicherung in deinem PKV-Tarif wäre. Manche Anbieter bieten günstige Übergangsmodelle an, aber nicht alle. Ein Wechsel in die gesetzliche Krankenversicherung ist später im Studium nicht möglich (zur einzigen Ausnahme – die aber auch tatsächlich erfordert, über ein Monat nicht immatrikuliert zu sein! – siehe weiter unten). Du studierst mit über 30 Jahren Studierst du mit 30 oder älter, verlierst du in der Regel den Anspruch auf den günstigen GKV-Studententarif (Ausnahmen: z. B. bei zweiter Ausbildung oder Teilzeitstudium). Hier kann eine PKV kurzfristig günstiger sein –langfristig aber riskant: Die GKV bietet nach dem Studium (z. B. bei Jobaufnahme) sofortigen Wiedereinstieg. Die PKV kann später teuer werden (z. B. bei Selbstständigkeit oder Arbeitslosigkeit). Seit Wintersemester 2022/2023 gilt beim BAföG eine Altersgrenze von 45. Und alle über 30 bekommen mehr BAföG für die Krankenversicherung (sollte ungefähr die Mehrkosten decken). Wer also noch kein Studium hinter sich gebracht hat und höchstens eine mit BAföG-förderungsfähige Berufsausbildung, könnte evt. BAföG bekommen und da auch mehr Zuschlag für die KV. Neben dem finanziellen Aspekt kann auch der Umfang der Leistungen ein Grund sein, sich für eine private Krankenversicherung zu entscheiden. Allerdings wird man relevante Unterschiede zur gesetzlichen Krankenversicherung vor allem bei den höherpreisigen privaten Tarifen bemerken, die „Billigangebote“ decken oft nicht mehr ab, als auch die gesetzlichen (evtl. in bestimmten Nischen sogar weniger). Falls du in der GKV bleiben, aber bessere Leistungen möchtest (z. B. Einbettzimmer im Krankenhaus, Chefarztbehandlung, Zahnersatz), kannst du eine private Zusatzversicherung abschließen. Diese ist günstiger als eine Voll-PKV und flexibler (du kannst sie später leichter kündigen).1. Wann lohnt sich eine private Krankenversicherung für Studierende?
Private Krankenversicherung kann billiger sein – vor allem in zwei Fällen
Private Krankenversicherung kann mehr Leistungen umfassen – abhängig vom Tarif
Übrigens können sich selbst die gesetzlichen Krankenversicherungen in ihren Leistungen zumindest geringfügig unterscheiden – unser Vergleich gesetzlicher Krankenversicherungen zeigt auf, wer was bietet.
2. Möglicher Zeitpunkt des Wechsels in die private Krankenversicherung – und wann eine Rückkehr in die gesetzliche möglich ist
In jedem Fall besteht die Möglichkeit des Wechsels von der gesetzlichen in die private Krankenversicherung sowie umgekehrt von der privaten in die gesetzliche Krankenversicherung zu Studienbeginn und zwar bis drei Monate nach Semesterbeginn [Info hier].
Später im Studium ist der Wechsel von der gesetzlichen in die private Krankenversicherung nur möglich, wenn die gesetzliche Familienversicherung endet oder – was aber viele Studierende eher nicht betrifft – bei Überschreiten des 30. Lebensjahr [Info, auch zur gesetzlichen Versicherung hier]. In beiden Fällen solltest du dich rechtzeitig vorher informieren, wann genau die Frist wirklich endet!
Tritt keiner der genannten Fälle ein, kannst du nach Ablauf der drei Monate nach Studienbeginn nicht mehr aus der gesetzlichen in die private Krankenversicherung wechseln.
Die zu Beginn des Studiums getroffene Entscheidung für die private Krankenversicherung ist während des gesamten Studiums nicht mehr änderbar. Hast du dich zu Beginn des Studiums für die private entschieden, so kannst du nach dem Studium der gesetzlichen Krankenversicherung in der Regel nur dann wieder beitreten, wenn du eine abhängige Beschäftigung antrittst. Oder im folgenden Sonderfall.
Rückkehr in die gesetzliche Krankenversicherung „während“ des Studiums
„Während“ des Studiums gibt es eine spezielle Ausnahme. Die genau genommen gar nicht während des Studiums liegt, sondern in einem studiums-losem Zeitraum zwischen Bachelor- und Masterstudium. Zwischen dem Bachelorabschluss und dem Beginn des Masterstudiums müssen mehr als ein Monat liegen, in denen du nicht immatrikuliert bist. In diesem speziellen Fall wäre die Befreiung von der Versicherungspflicht, die du stellen musstest, um während des Bachelorstudiums in die private zu gelangen (bzw. dort zu bleiben), nicht mehr gültig.
Du kannst dich dann zum Beginn des Masters wieder gesetzlich versichern. Möchtest du das nicht, musst du in der geschilderten Konstellation zu Beginn des Masters eine erneute Befreiung von der Versicherungspflicht beantragen. Vgl. die grundsätzlichen Hinweise vom 20.03.2020 der Spitzenverbände der gesetzlichen Versicherungen (GKV), dort im PDF dann Kapitel 3.3, S. 28-29.
3. Was kostet eine private Krankenversicherung für Studentinnen und Studenten?
Mit Vergleichsrechner 💰🧮!
Wegen der unterschiedlichen Modelle (ohne/mit Selbstbeteiligung in verschiedener Höhe, Einschränkungen bei bestimmten Therapien, optionale Goodies wie Einzelzimmer bei Krankenhausaufenthalt etc.) und natürlich der vielen Versicherungskonzerne gibt es eine große Anzahl von Tarifen, deren Vergleich nicht sonderlich einfach ist. Konkrete Vergleichs-Angebote kannst du über den folgenden Vergleichsrechner anfordern (ausführliche Details auf der zweiten Seite), du wirst dann von einem Versicherungsmakler kontaktiert.
Eine Vollversicherung kostet in der Regel mind. 130 €, die günstigeren Angebote haben einen sehr hohen Selbstbehalt. Tarife speziell für Studentinnen und Studenten (oder andere Auszubildende) müssen nicht wirklich „besser“ sein, es kommt immer darauf an, was das Paket tatsächlich umfasst. Altersrückstellungen müssen inzwischen für alle privat Versicherten ab dem 21. Lebensjahr gebildet werden, das ist gesetzlich vorgeschrieben. Früher war das noch anders.
Bist du ein Student aus dem Ausland? Wenn du für das Studium nach Deutschland gekommen bist und eine Krankenversicherung benötigst, klicke bitte hier (Werbung!)! Das unten folgende Formular ist nur für Menschen geeignet, die dauerhaft in Deutschland gelebt haben und leben werden.
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FAQ PKV Studierende
Die private Krankenversicherung berechnet ihren Beitrag unabhängig vom Einkommen. Entscheiden sind die Leistungen und die Höhe des Selbstbehalts, Studierende zahlen je nach Tarif ab ca. 130 €. Teurer wird es schnell …
Ein möglicher Vorteil können die besseren Leistungen der privaten Versicherung sein – bei entsprechenden Tarifen. Für „Beamtenkinder“ unter 25 und Studis über 30 kann eine private Krankenversicherung günstiger sein. Nachteil: Die private Krankenversicherung kann später deutlich teurer werden, ein Wechsel zurück in die gesetzliche ist schwierig.
Wechsel sind in der Regel nur in den ersten drei Monaten zu Beginn des Studiums möglich oder während eine Unterbrechung (mit Exmatrikulation!) von mehr als einem Monat. Details und weitere Wechselzeitpunkte von gesetzlicher in privater.
Ein Wechsel ist in der Regel nur in den ersten drei Monaten zu Beginn des Studiums möglich oder während eine Unterbrechung (mit Exmatrikulation!) von mehr als einem Monat. Eine solche Unterbrechung kann auch zwischen Bachelor und Master stattfinden. Details.