Es sollte Schluss machen mit dem leidigen Einschreibewirrwarr, bei dem zum Semesterstart Tausende Studienplätze unbesetzt bleiben. Nach dem Pilotbetriebchen im Vorjahr nimmt das Dialogorientierte Serviceverfahren (DoSV) "Fahrt auf". Das jedenfalls meint Ulf Bade, Geschäftsführer der Stiftung für Hochschulzulassung (SfH). Im Gespräch mit Studis Online klärt er auf, warum Hochschulstart.de wohl nur mit 45 Hochschulen und etwas mehr als 170 Studiengängen auf Sendung geht – und frühestens 2017 als Vollversion erscheint.
Das Sommersemester 2012 war in Hamburg das letzte, in dem noch allgemeine Studiengebühren anfielen. Der derzeitige SPD-Senat hat sie abgeschafft. Grund dafür waren jahrelange bildungspolitische Proteste. Ca. 2/3 der Studierenden an der Hochschule für bildende Künste Hamburg (HfbK) boykottierten jahrelang die Zahlung. Viele von Ihnen bis jetzt. Ein parteiischer Bericht.
Ob in Turnhallen, Kasernen, Altenheimen oder Containern, auf Zeltplätzen oder Schiffen – es gibt fast nichts, worin Studienneulinge heutzutage nicht zu hausen genötigt sind. Angesichts überfüllter Hochschulen wird auch studentische Wohnungsnot zu einem drängenden Problem. Für Achim Meyer auf der Heyde war das lange absehbar. Im Gespräch mit Studis Online benennt der Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks Versäumnisse der Politik und Auswege aus der Misere. Dazu gibt es Hilfestellung für Betroffene.
Dicke Luft bei den Hochschulrektoren. Auf ihrer Mitgliederversammlung in Nürnberg hing am Dienstag der Haussegen mächtig schief. Im Verteilungskampf um die knappen öffentlichen Mittel sehen sich immer mehr auf der Verliererstraße, während die Gewinner ihren Vorsprung durch "Grüppchenbildung" weiter ausbauen wollen. Obwohl offiziell nicht auf der Tagesordnung, war der Konflikt das beherrschende Thema der Konferenz. Sogar eine prominente Kandidatur ging deshalb nach hinten los. Eine dringend nötige Grundsatzdebatte könnte damit eröffnet worden sein.
In diesem Jahr sah sich das CHE einer großen Zahl von Rankingverweigerern gegenüber – so verweigerten 53% der deutschen Geschichts-Fachbereiche eine Mitarbeit. Das war allerdings kein Grund, auf die Veröffentlichung online und im ZEIT Studienführer zu verzichten: Indem "einfach" vermehrt auf öffentlich verfügbare Daten zurückgegriffen wurde, werden nun sogar die Verweigerer gerankt. Für die Studienwahl dürfte das zwanghafte Ranken des CHE immer weniger Sinn machen.
Bereits zwei Jahre nach Erscheinen des ersten legt die European University Association (EUA) 2013 ihren zweiten internationalen Ranking-Report vor. Notwenig sei dies angesichts vieler methodischer Differenzierungen der wichtigsten internationalen Hochschulrankings. Gleichzeitig möchte die EUA offenbar eine eigene europäische Rankingkultur etablieren. Torsten Bultmann hat sich die Sache angeschaut. Seine Begeisterung hält sich in Grenzen.
Bezahlstudium auf Nimmerwiedersehen? Pustekuchen. Während es in Bayern gerade abgewickelt wird und in Niedersachsen auf der Abschussliste von Rot-Grün steht, wird im Hintergrund schon zum großen Rollback gerüstet. Der Wissenschaftsrat – ein hochschulpolitisches Schwergewicht – hat bei seiner Frühjahrstagung ein Comeback von Studiengebühren ins Spiel gebracht. Der in Würzburg beratene "Zukunftspakt 2022" hat es aber auch sonst in sich. So sehr, dass die Öffentlichkeit besser nichts davon erfahren sollte. Es kam allerdings anders, und das ist gut so.
Die Campusmaut in Bayern hat sich bis auf weiteres erledigt. Heute beschloss der Landtag in München die Abschaffung der allgemeinen Studiengebühren zum kommenden Wintersemester. Für das Aus votierte eine breite Mehrheit aus SPD, Grünen, Freien Wählern (FW) sowie der regierenden CSU. Lediglich ihr kleiner Koalitionspartner, die FDP, zeigte sich widerborstig. Die Liberalen wollten lieber einen Volksentscheid, der nun endgültig ausfällt. Studierendenvertreter freut der Beschluss nur mit Abstrichen: Kostenlos ist ein Studium nämlich auch weiterhin nicht für alle.
Geldspritze für Deutschlands Hochschulen. Bis zu 4,4 Milliarden Euro wollen Bund und Länder zusätzlich locker machen, um dem anhaltenden Studierendenansturm zu begegnen. Oben drauf gibt eine halbe Milliarde Euro auf zehn Jahre gestreckt für die "Qualitätsoffensive Lehrerausbildung". Die am Freitag von der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) erzielte "Einigung" ist aber längst nicht fix. Dazu braucht es noch den Segen der Ministerpräsidenten, die bekanntlich knauserig sind. Wie zum Beweis: Ein baldiger BAföG-Zuschlag hat sich erledigt.
Je voller die Hochschulen sind, desto mehr Menschen streben einen Studienabschluss an. Was nach Binsenweisheit klingt, will die Politik bis heute nicht wahrhaben. Jetzt macht ihr das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) Beine. Forscher der Bertelsmann-nahen Denkfabrik haben ermittelt, dass insbesondere die bestehenden Kapazitäten an Master-Plätzen mit dem Bedarf nicht mithalten. In den nächsten Jahren dürfte der Mangel in die Zehntausende gehen. Vielleicht schon am Freitag wird sich zeigen, ob die Verantwortlichen die Realität zur Kenntnis nehmen.