Schon 2011 häuften sich zu Beginn des Wintersemesters die Meldungen, dass einige Erstsemester nur noch in Turnhallen oder gar Zelten unterkommen konnten. Wo droht das wegen steigender Studierendenzahlen z.B. bei doppelten Abiturjahrgang auch in den nächsten Jahren? Oliver Iost hat Zahlen und Hintergründe zusammengetragen.
Ups! Da ist wohl etwas schiefgelaufen. Mit ihren Voraussagen zur Entwicklung der Studierendenzahlen lag die Politik voll daneben. Nach Neuberechnungen der Kultusminister nehmen in den kommenden Jahren Hunderttausende mehr junge Menschen ein Studium auf als bisher angenommen. Damit gehört auch die Finanzausstattung der Hochschulen auf den Prüfstand. Für die kommenden Jahre drohen Milliardenlöcher.
Die Formalia im Hintergrund interessieren die meisten Studierenden in der Regel wenig, Hauptsache am Ende des Studiums steht ein anerkannter Abschluss. Doch wenn die Akkreditierung einer privaten Hochschule (zunächst) scheitert – wie gerade bei der IUCE in Freiburg geschehen – könnte man am Ende ohne anerkannten Abschluss dastehen. Oliver Iost erläutert die Hintergründe und worauf man achten sollte.
Höchste Eisenbahn für den Berliner Senat. Der muss schnellstens auf ein Urteil des Landesverfassungsgerichts reagieren, mit dem dieses den Numerus Clausus (NC) für ein Studienfach an der Humboldt-Universität (HU) gekippt hat. Das Problem geht indes weit über den Einzelfall hinaus. Es betrifft nicht nur die Hauptstadt, sondern auch andere Bundesländer. [Ergänzung 17.01.: Erfolgsaussichten einer Klage bei Ablehnung im Sommersemester in Berlin sehr gut.]
Mit dem dialogorientierten Serviceverfahren sollte ein für alle mal Schluss sein mit dem Einschreibewirrwarr an Deutschlands Hochschulen. Doch nach wie vor wird nichts daraus, die vollständige Einführung weiter verschoben. Immerhin gibt es jetzt einen, dem man die Schuld in die Schuhe schieben kann. Aber Vorsicht: Vielleicht ist das nur ein abgekartetes Spiel.
Die Sieger der zweiten Runde des "Qualitätspakts Lehre" stehen fest. Über hundert höhere Lehranstalten haben den Zuschlag für zusätzliche Fördermittel des Bundes in Millionenhöhe erhalten. Ein größerer Rest ist allerdings leer ausgegangen. Dort bleibt der in der Regel dürftige Status quo bestehen. Die einen finden diesen Wettbewerb "gesund", andere "verheerend".
Dieses Jahr gab es einige Sondereffekte. Doppelte Abiturjahrgänge in Bayern und Niedersachsen sowie die Aussetzung der Wehrpflicht führten – da wenigstens zum Teil auch höhere Kapazitäten geschaffen wurden – wie erwartet zu einem drastischem Anstieg der Studierendenzahlen. Insgesamt sind somit knapp 2,4 Millionen Studierende immatrikuliert.
Ende September konnten sich die klagenden Studierenden noch auf einen Studienplatz nach sechs Jahren Wartezeit freuen. Doch die Entscheidung des Verwaltungsgerichts Gelsenkirchen wurde nun endgültig vom Oberverwaltungsgericht (OVG) Münster kassiert. Es sei hinreichend wahrscheinlich, dass die KlägerInnen nächstes Jahr einen Studienplatz bekämen ...
Ein Auslandsaufenthalt im Rahmen des Studiums ist eine wertvolle Erfahrung – und immer mehr Studierende nutzen diese Möglichkeit: Im Laufe des Jahres 2009 absolvierten über 115.000 Studierende, die an inländischen Hochschulen eingeschrieben waren, ein Auslandssemester. Studis Online berichtet über die aktuelle Statistik des Statistischen Bundesamts und gibt einen Überblick über die derzeit beliebtesten Zielländer.
Die bekanntesten internationalen Unirankings dürften das der TIMES aus England und das Academic Ranking of World Universitäres der Shanghai University sein. Die TIMES hatte schon beim letztjährigen Ranking vieles geändert und ihre "Reform" nun fortgeführt. Das bringt erstmals eine Änderung des Platzes 1 – und wirbelt auch die deutschen Unis durcheinander.