Eine vor kurzem veröffentlichte Studie zeigt, dass der Wunsch nach weniger StudienabbrecherInnen sich in den letzten Jahren nur zum Teil erfüllt hat. Gerade bei den neuen Bachelor-Studiengängen scheint es noch einige Probleme zu geben. Oliver Iost stellt die wichtigsten Ergebnisse der HIS-Studienabbruchuntersuchung 2008 vor. Und gibt ein paar Tipps für Studierende und alle, die noch vor der Studienwahl stehen.
Schnell und kompakt studieren – so lautet die Devise seit immer mehr Studiengänge auf das Bachelor/Master-System umgestellt werden. Pro Studienjahr sollen Bachelor-Studierende 60 Credit Points sammeln, um am Ende des Studiums die nötigen Leistungspunkte zusammenzuhaben. Ein Leistungspunkt entspricht in etwa einem Arbeitsaufwand von 30 Stunden. Somit ist das Studium durchaus mit einem Vollzeitjob vergleichbar. Besonders Studierende mit Kind stehen vor neuen Herausforderungen.
Das Statistische Bundesamt hat heute die ersten Studierendenzahlen zum laufenden Wintersemester 2007/2008 veröffentlicht. Die Zahl der StudienanfängerInnen ist absolut, aber auch bezogen auf den Anteil am Altersjahrgang gestiegen. Trotzdem ist die Freude der Bundesbildungsministerin Schavan über diese Steigerung übertrieben. Denn mehr StudienanfängerInnen gab es vor allem in gebührenfreien Ländern. Insgesamt ist die Zahl der Studierenden sogar gesunken.
Wie Wunsch und Wirklichkeit auch und gerade bei den KultusministerInnen auseinanderklaffen, zeigt sich bei der aktuellen Arbeitsmarktprognose für LehrerInnen, die im Auftrag der GEW erstellt wurde. Ergebnis: 2007 wurden erneut weniger LehrerInnen eingestellt, als die Kultusministerkonferenz (KMK) in einer Studie 2003 als wünschenswert angesehen hat. Insgesamt ergab sich in den letzten fünf Jahre eine Einstellungslücke von 17.400 LehrerInnen.
Exzellenz-Initiative hin oder her – in internationalen Rankings bleiben deutsche Hochschulen weiter hinten. Wobei man darüber gar nicht zu traurig sein muss. Der Sinn und Zweck von Elite-Universitäten bleibt gesamtgesellschaftlich immer fragwürdig. Denn wo es ein oben gibt, muss es auch ein unten geben. Vielleicht ist es für alle sogar besser, wenn alle Unis einigermaßen gut bleiben. Wie auch immer: Die Times sieht in Deutschland die Uni Heidelberg vorn (auf Platz 60), es folgen die LMU und TU München (Platz 65 bzw. 67).
Wolf Wagner, Professor und ehemaliger Rektor der Fachhochschule Erfurt, hat im Rotbuch-Verlag mit „Uni-Angst und Uni-Bluff heute: Wie studieren und sich nicht verlieren“ eine aktualisierte und vollständig überarbeitete Neuausgabe seines Klassikers von 1977 veröffentlicht. Das Buch hat schon vielen Generationen von Studierenden geholfen, die abweisende und einschüchternde Wissenschaftsfassade der Universität als Mythos zu durchschauen. Studis Online sprach mit dem Autor über Neuauflage und studentische Situation.
Auslandserfahrungen werden immer wichtiger - und die Studierenden "gehorchen" diesem Postulat seit Jahren mehr und mehr. Von 1000 deutschen Studierenden, die an inländischen Hochschulen eingeschrieben waren, befanden sich im Laufe des Jahres 2005 bereits 44 zum Studium im Ausland - 1995 waren es gerade 24 gewesen. Studis Online berichtet über die aktuelle Statistik und gibt ein paar Tipps zum Auslandsstudium.
Dieser Tage hat die Shanghai Jiao Tong University ihr jährliches "Academic Ranking of World Universities" vorgelegt. Wie schon in den Vorjahren kommen Unis aus Deutschland dabei nicht sonderlich gut weg. Was allerdings auch prinzipbedingt ist: Großer Wert wird auf die Zahl von Veröffentlichungen gelegt – und dabei im wesentlichen nur englischsprachige gezählt. Über die Lehrqualität (die sowieso kaum objektiv messbar ist), aber selbst die Forschungserfolge sagt das wenig aus.
Unter dem Manager-Syndrom leiden heute immer mehr Studierende. Sie
fühlen sich überfordert, erschöpft und antriebslos. Die Psychologischen Beratungsstellen
der Studentenwerke reagieren auf diese Entwicklung mit neuen Angeboten. Studis Online dokumentiert dazu einen Artikel von Sabine Jawurek und Julia Grobe aus dem aktuellen "DSW-Journal".
Der "Kreationismus" macht Furore. Diese gegenaufklärerische und in schlechtestem Sinn antiwissenschaftliche Kampfposition gegen die Evolutionstheorie besetzt mittlerweile Felder im Bildungswesen auch der Bundesrepublik, vor allem in Schulen. Ein Kongress an der Universität Trier, der im Juni stattgefunden hat, setzte sich mit ihm auseinander. Christoph Lammers und Nicole Thies beschreiben, um welche Fragen es dabei geht.