Wer gerne studieren möchte, aus bestimmten Gründen jedoch kein Präsenzstudium an einer FH oder Uni aufnehmen kann oder will, für den kommt ein Fernstudium in Frage. In unserem ausführlichen Überblicksartikel behandeln wir alle Fragen, die in diesem Zusammenhang von Bedeutung sind – von den Besonderheiten eines Fernstudiums bis zur Frage der Qualität und den anfallenden Kosten.
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Warum in die Ferne schweifen, studieren kannst du zu Hause im Fernstudium!
Bei einem Fernstudium sind Lehrende und Studierende immer oder meistens räumlich voneinander getrennt. Die Studieninhalte können deshalb nicht in Lehrveranstaltungen an der Hochschule, sondern müssen im Wege des Fernunterrichts vermittelt werden. In diesem setzen die Hochschulen z. B. Studien-/Lehrbriefe und Skripte, digitale Medien und das Internet ein. Findet der Fernunterricht ausschließlich oder ganz überwiegend über das Internet statt, spricht man auch von einem Online-Studium.
Ergänzt wird der Fernunterricht meist durch einzelne Präsenzphasen, in denen sich die Studierenden nicht nur kennenlernen und über die Studieninhalte austauschen können, sondern auch zum Selbststudium angeleitet werden und Arbeitsmethoden erlernen, die sich nur schwer über eine räumliche Distanz vermitteln lassen.
Vom Präsenzstudium unterscheidet sich das Fernstudium nur in der Art und Weise der Wissensvermittlung. Im Übrigen gibt es keine Unterschiede – weder bei den Studieninhalten noch bei den Studienabschlüssen. Auch erfordern beide Studienformen unterm Strich den gleichen Zeitaufwand. Ein Fernstudium ist also weder ein „Studium light“, bei dem man mit weniger Aufwand zum gleichen Ziel kommt, noch ist der Abschluss weniger wert als bei einem Präsenzstudium.
In der Praxis ist allerdings Vorsicht geboten: Der Begriff des Fernstudiums wird nämlich häufig auch als Synonym für Formen des Fernunterrichts verwendet, die nicht zu einem anerkannten Hochschulabschluss führen. Bei der Recherche nach Studiengängen sollte man deshalb genau auf die Angabe des Bildungsabschlusses achten. Für ein Hochschulstudium sprechen die Abschlüsse Bachelor und Master – Zertifikate, institutsinterne Prüfungen und IHK-Prüfungen dagegen für einen sonstigen Fernlehrgang. Bei Hochschulzertifikaten gilt die Besonderheit, dass die dazugehörigen Zertifikatsstudiengänge zwar das gleiche akademische Niveau aufweisen wie echte Fernstudiengänge, jedoch zeitlich weniger umfangreich sind und sich auf einzelne Themengebiete beschränken. Die Leistungen aus dem Zertifikatsstudium können ggf. auf ein späteres Studium angerechnet werden.
Welche Studiengänge werden als Fernstudium angeboten?
Bei der Suche hilft unsere Studienfachdatenbank. Derzeit gibt es bundesweit bereits über 150 verschiedene Studienfächer (von teilweise mehreren Anbietern), die im Fernstudium studiert werden können – Tendenz steigend. Vertreten sind sowohl Bachelor- als auch Masterstudiengänge. Das Spektrum reicht von Logopädie über Medizinische Physik und Tourismusmanagement bis hin zu Wirtschaftsrecht und Umwelttechnik.
2. Für wen ist ein Fernstudium gedacht?
Fernstudiengänge sind für Personen gedacht, die gern ein Studium absolvieren würden, für die ein Präsenzstudium aber nicht in Betracht kommt, weil es eine zeitliche und/oder örtliche Flexibilität voraussetzt, über die sie nicht verfügen. Dies trifft vor allem auf Berufstätige zu (eine Alternative für diese können aber evt. auch berufsbegleitende Präsenzstudiengänge sein), für welche die meisten Fernstudiengänge konzipiert wurden; angesprochen sind aber z. B. auch Studierwillige, die weniger flexibel sind, weil sie eine Familie haben, oder die aufgrund einer Krankheit oder Behinderung örtlich gebunden sind. Darüber hinaus kann sich jeder für ein Fernstudium entscheiden, der auch ein Präsenzstudium absolvieren könnte.
3. Wer bietet Fernstudiengänge an?
Die meisten Fernstudiengänge sind an sog. Fernhochschulen zu finden, also an Hochschulen, die ausschließlich Fernstudiengänge anbieten. Die einzige Fernhochschule in öffentlicher Trägerschaft ist die FernUniversität Hagen. Bei allen sonstigen Fernhochschulen handelt es sich um einzelne oder verbündete private Hochschulen.
Aber auch sonstige Universitäten, Fachhochschulen und Berufsakademien erweitern ihr Studienangebot zunehmend um die Möglichkeit des Fernstudiums. Teilweise tun sie dies in Eigenregie, teils wurde die Organisation und Entwicklung von Fernstudiengängen verschiedener Hochschulen in einem Fernhochschulverbund gebündelt. Die Zentralstelle für Fernstudien an Fachhochschulen (ZFH) in Koblenz fördert und entwickelt beispielsweise berufsbegleitende Fernstudiengänge an den 13 Fachhochschulen in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland. In NRW kooperieren 13 Fachhochschulen im Verbundstudium miteinander. Sie bieten gemeinsame Studiengänge an und arbeiten bei der Konzeption, Durchführung und Evaluation der Studienangebote eng zusammen. Einen weiteren Fachhochschulverbund mit gebündeltem Angebot an Studiengängen bietet die Virtuelle Fachhochschule (VFH). Speziell für den Bachelor-Studiengang Soziale Arbeit gibt es den Hochschulverbund BASA-online, in dem sich bundesweit sieben Fachhochschulen zusammengeschlossen haben.
4. Woran erkennt man die Qualität eines Fernstudiengangs?
Leider ist es im Vorfeld nicht ganz leicht, sich Gewissheit über die Qualität zu verschaffen – das ist bei Fernstudiengängen nicht anders als bei Präsenzstudiengängen. Es gibt jedoch Anhaltspunkte, die ggf. in der Summe einen eher guten oder weniger guten Eindruck machen und auf die man deshalb bei der Wahl des Studiengangs achten sollte.
Grundvoraussetzung sind zunächst die „formalen Gütesiegel“, die im Hochschulbereich von offizieller Seite verliehen werden. So sollten private Hochschulen staatlich anerkannt und Studiengänge generell akkreditiert sein. Fernstudiengänge an privaten Hochschulen müssen darüber hinaus von der Staatlichen Zentralstelle für Fernunterricht (ZFU) in Köln zugelassen werden – so will es das Gesetz zum Schutz der Teilnehmer am Fernunterricht (FernUSG).
Interessanter ist, was man darüber hinaus von der Hochschule über einen Fernstudiengang erfährt. Große Bedeutung hat z. B. die Qualität des Lehrmaterials. Sind die Inhalte verständlich und anschaulich aufbereitet und didaktisch so konzipiert, dass man sich ohne fremde Hilfe in die besprochenen Themen einfinden kann? Hier sollte man alles daran setzen, einen beispielhaften Einblick zu bekommen. Eventuell stellt die Hochschule Auszüge des Lehrmaterials zur Einsicht im Internet zur Verfügung oder es besteht die Möglichkeit, sich Probematerial zuschicken zu lassen. Mancherorts wird auch ein Probestudium angeboten.
Außerdem wichtig: das Betreuungskonzept. Ob und inwiefern ist es möglich, Kontakt zu Tutoren, Dozenten und Kommilitonen aufzunehmen? Wo kann man seine Fragen loswerden und gibt es jemanden, der sie zeitnah beantwortet? Wie sorgt die Hochschule dafür, dass man sich nicht mit seinem Studium alleingelassen, sondern trotz räumlicher Distanz in die Studienumgebung eingebunden fühlt? In diesem Zusammenhang spielt z. B. auch der Anteil der Präsenzphasen im Studiengang eine Rolle. Möglicherweise erscheinen sie auf den ersten Blick lästig, weil sie mit viel Zeitaufwand sowie Reise- und Unterkunftskosten verbunden sind. Sie bieten jedoch nicht nur die Chance zum intensiven fachlichen Austausch und zum Kennenlernen der Mitstudierenden, sondern können auch ganz wesentlich zur Motivation beitragen – ein Faktor, der gerade beim Fernstudium nicht zu unterschätzen ist.
5. Wie funktioniert ein Fernstudium?
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Ein Fernstudium kann auch auf der grünen Wiese stattfinden.
Das Konzept von Fernstudiengängen variiert von Hochschule zu Hochschule und von Studienfach zu Studienfach. Überall müssen jedoch folgende Fragen beantwortet werden: Mit welchen Medien wird der Fernunterricht gestaltet? Wo und wie können Studierende Kontakt zu Lehrenden und Kommilitonen aufnehmen und pflegen? Welches Zeitkonzept wird dem Studium zugrunde gelegt? Wie werden Praktika in das Studium integriert und Prüfungen organisiert?
Formen des Fernunterrichts
Zentrales Medium zur Vermittlung der Studieninhalte sind in der Regel sog. Studien- oder Lehrbriefe, die jedes Semester, jeden Monat oder auch in anderen Zeitabständen an die Studierenden verschickt werden, sei es per Post oder per E-Mail. Sie enthalten den studienrelevanten Stoff in Textform, ergänzt durch Grafiken, Schaubilder, Kontroll- und Übungsaufgaben etc. Die Inhalte sind gezielt für die eigenständige Erarbeitung aufbereitet.
Darüber hinaus werden zunehmend elektronische Medien eingesetzt, um Studieninhalte zu vermitteln, Gelerntes einzuüben und Wissen zu überprüfen (E-Learning). Angesichts der rasanten Entwicklung der Medien und der zunehmenden Medien- und Internetaffinität ihrer Nutzer tut sich auf diesem Gebiet derzeit eine Menge. Besonders die Möglichkeiten des webbasierten Lernens (Web-based-Training) werden ständig erweitert. Mittlerweile reicht das Spektrum von PDF-Dokumenten, die im Internet zum Download bereitgestellt werden, über die Kommunikation in Foren, Chatrooms und Newsgroups bis hin zur Live-Übertragung eines Lehrvortrags im Internet und zum interaktiven Unterricht, bei dem die Studierenden zeitgleich mit Headset und Webcam vor ihren Rechnern sitzen und einer virtuellen Unterrichtsstunde folgen, an der sie sich aktiv beteiligen können (virtuelles Klassenzimmer). Eingebunden sind die einzelnen Lehr- und Lernelemente häufig in eine Lernplattform (z. B. Blackboard, ILIAS oder Moodle).
Aber auch E-Learning-Formen, die ohne Internetanschluss auskommen, sind nach wie vor verbreitet (Computer-based-Training). Hier werden die Inhalte, z. B. Videofilme, medial aufbereitete Texte, Fotos, Audiodateien, Präsentationen oder interaktive Lernumgebungen, als Medienkonserve (CD-Rom, DVD) zur Verfügung gestellt. Anders als beim webbasierten Lernen ist allerdings keine Kommunikation mit Lehrenden oder anderen Lernenden möglich.
Blended-Learning: Kombination herkömmlicher Lehr- und Lernmethoden (z. B. Präsenzveranstaltungen, Studienbriefe) mit computer- bzw. internetbasierten Lehranteilen (E-Learning)
Trotz der Möglichkeiten, per Internet zu kommunizieren, wird beim Fernstudium aber auch sehr bewusst auf Präsenzphasen gesetzt. Hier trifft man sich z. B. drei bis viermal pro Semester am Wochenende zum Unterricht in der realen Welt. In überschaubaren Studierendengruppen können sich die Studierenden kennenlernen, Studieninhalte mit Dozenten diskutieren, Arbeitstechniken einüben und ganz nebenbei reichlich Motivation tanken, bevor sich jeder wieder mit seinem Studium ins stille Kämmerlein zurückzieht.
Kontakt zu Lehrenden und Kommilitonen
Mit der Aufnahme eines Fernstudiums erhält man in aller Regel den Zugang zu einer Lernplattform oder einem sonstigen geschützten Bereich im Internet, der auch die Möglichkeit zur Kommunikation mit Lehrenden und anderen Studierenden bietet. Studierende können sich hier z. B. in Foren und Chatrooms austauschen und Lehrende stehen in virtuellen Sprechstunden zur Verfügung. Die Kontakte zum Studienumfeld werden also überwiegend auf virtuellen Wegen gepflegt. Das bringt viele Vorteile mit sich, kann reale Begegnung aber natürlich nicht ersetzen. Auch deshalb sind die Präsenzphasen ein wichtiger Bestandteil des Fernstudiums.
Zeitaufwand
Wer ein Fernstudium in Vollzeit absolviert, ist mindestens 40 Stunden in der Woche beschäftigt. Häufiger ist jedoch das (berufsbegleitende) Teilzeit-Fernstudium. Hier müssen in der Regel 15 bis 20 Stunden pro Woche für das Studium eingeplant werden – manchmal auch mehr oder etwas weniger. Für Berufstätige heißt das: Sie erwartet über einen längeren Zeitraum eine Doppel- oder sogar Mehrfachbelastung, weil viel Zeit, die vorher als Freizeit für die Familie, für Freunde und Hobbys zur Verfügung stand, nun in das Studium investiert werden muss. Hinzu kommen die Präsenzphasen an Wochenenden und Prüfungstermine, die wahrgenommen werden wollen. Nachfolgend eine exemplarische Übersicht zu ECTS-Credits (Studienpunkten) und Workload (Arbeitsbelastung) in Stunden bei einem auf acht Semester ausgelegtem Teilzeit-Fernstudium im Vergleich zu einem sechsemestrigen Vollzeit-Präsenzstudium (Ziel jeweils 180 ECTS):
Studienform
Präsenzstudium (Vollzeit)
Fernstudium (Teilzeit)
Workload – gesamtes Studium (in Stunden)
5400
5400
Workload pro Semester (in Stunden)
900
675
Workload pro Woche (in Stunden)
40
25
Anzahl Credit-Points: gesamtes Studium
180
180
Anzahl Credit-Points je Semester
30
22,5
Anzahl der Semester
6
8
Welche zeitliche Belastung sich genau ergibt, hängt vom jeweiligen Studiengang und dessen Konzeption ab – ein weiteres Merkmal also, auf das man bei der Suche nach dem passenden Fernstudium achten sollte. Selbstverständlich sind aber auch die „genauen“ Werte nur eine Orientierungsgröße. Schließlich hat jeder beim Lernen sein eigenes Tempo. Auch gibt es Phasen im Studium, in denen mehr Arbeit anfällt und solche, in denen es eher etwas ruhiger zugeht.
Praktika
In vielen Studiengängen sind Praktika zwingend vorgeschrieben. Auf Berufstätige oder anderweitig zeitlich Eingespannte nimmt man jedoch meist insofern Rücksicht, als mehrwöchige Praktika nicht an einem Stück absolviert werden müssen oder durch eine einschlägige Berufstätigkeit ersetzt werden können.
Prüfungen
Prüfungen werden nicht etwa am heimischen Schreibtisch abgelegt, sondern in der Hochschule oder einem ihrer Studienzentren. Um die Wege der Fernstudierenden zu verkürzen und eine optimale Betreuungssituation zu schaffen, gibt es mehrere Fernhochschulen, die über derartige Studienzentren in ganz Deutschland verfügen. Häufig werden auch die Präsenzphasen mit Prüfungen verbunden.
Darüber hinaus wird das Studium meist durch Übungen, Hausarbeiten und Tests begleitet, die eingeschickt werden müssen und von Lehrenden oder Tutoren bewertet werden. Diese Form der Leistungskontrolle kann allein Übungszwecken dienen. Es ist aber auch möglich, dass in diesem Zusammenhang Leistungsnachweise erworben werden, die Voraussetzung für die Teilnahme an Prüfungen sind.
Gegen Ende des Studiums ist eine wissenschaftliche Arbeit (Bachelor- bzw. Masterarbeit) anzufertigen.
Wann kann man mit einem Fernstudium beginnen?
Viele Hochschulen folgen auch beim Fernstudium dem Semesterrhythmus (schon allein wegen der Platzierung der Prüfungstermine). Hier besteht also ein- oder zweimal im Jahr die Möglichkeit, das Studium aufzunehmen. Anderswo ist der Studienbeginn jederzeit möglich.
6. Welche Voraussetzungen muss man für ein Fernstudium mitbringen?
Formale Zugangsvoraussetzungen
Ein grundständiges Fernstudium (z. B. ein Bachelorstudium) erfordert die Hochschulreife. An Universitäten ist ein Studium nur mit allgemeiner Hochschulreife oder einer einschlägigen fachgebundenen Hochschulreife möglich, während man an Fachhochschulen auch mit Fachhochschulreife studieren kann. Besonderheiten gelten für Berufstätige ohne schulisch erworbene Hochschulzugangsberechtigung. Hier haben die Länder und Hochschulen unterschiedliche Regelungen getroffen, über welche meist auf den Webseiten der einzelnen Hochschulen informiert wird. Grundsätzlich gilt: Wer bereits länger in seinem Beruf gearbeitet hat und sich nun durch ein Studium in der gleichen oder einer verwandten Fachrichtung weiterqualifizieren möchte, hat gute Chancen, auch ohne Hochschulreife an einer Hochschule aufgenommen zu werden. Zunehmend gibt es darüber hinaus die Regelung, dass die Meisterprüfung automatisch zum Erwerb der allgemeinen Hochschulreife führt.
Bei einem Masterstudium ist ein abgeschlossenes Bachelorstudium oder ein gleichwertiger Studienabschluss nachzuweisen. Wer sein Bachelorstudium mit Fachhochschulreife an einer Fachhochschule absolviert hat, kann zum Masterstudium auch an eine Universität wechseln. Bei weiterbildenden Masterstudiengängen wird zusätzlich Berufserfahrung vorausgesetzt.
Sonstige Voraussetzungen
Um das Projekt Fernstudium nicht vor seinem erfolgreichen Abschluss an die Wand zu fahren, ist vor allem eine Menge Motivation und Durchhaltevermögen gefragt. Anders lässt sich die Doppelbelastung mit Berufstätigkeit und Studium über Jahre kaum durchstehen. Nicht zu vergessen ist dabei auch das nächste Umfeld: Ist die Beziehung bzw. die familiäre Situation so gefestigt, dass sie die bevorstehende Doppel- oder Mehrfachbelastung aushält und können Aufgaben in der Familie so verteilt werden, dass größere Konflikte aufgrund der Belastungssituation auf Dauer ausbleiben?
Hinzukommen sollte ein hohes Maß an Selbstdisziplin, wird doch immer wieder wird die Situation auftreten, dass man das abendliche Treffen mit Freunden bei einem Bier absagen muss, weil noch nicht alle Studienaufgaben erledigt sind. Auch sollte geklärt sein, ob die Finanzierung des Studiums gesichert ist und trotz beruflicher oder sonstiger Verpflichtungen die Teilnahme an den Präsenzterminen möglich sein wird. Dass man auch die Fähigkeit zu selbstständigem Arbeiten mitbringen sollte, versteht sich von selbst.
Schließlich wird in aller Regel ein Computer mit Internetzugang (und ggf. Headset und Webcam) erforderlich sein inklusive der Fähigkeit, ihn zu bedienen. Noch besser ist es, wenn man ihn noch dazu mit Begeisterung als Kommunikationsmedium nutzt.
7. Was kostet ein Fernstudium?
Das Kostenspektrum ist so groß, dass sich die Frage nur schwer mit konkreten Beträgen beantworten lässt. Zudem werden die Kosten von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Zum Beispiel spielt eine Rolle, ob der Anbieter eine öffentliche oder private Hochschule ist, um was für eine Art von Studiengang es sich handelt und wie umfangreich er ist, welche Leistungen mit den Kosten abgedeckt werden usw.
Um trotzdem einen ersten Eindruck zu bekommen, nachfolgend ein paar beliebig ausgewählte Kostenbeispiele, die weder den Anspruch erheben, repräsentativ zu sein, noch irgendeiner Systematik folgen. Aufgeführt sind die Kosten für das Fernstudium (inkl. Prüfungsgebühren) ohne etwaige Semesterbeiträge (Sozialbeitrag, AStA, etc.).
Beglichen werden die Kosten regelmäßig in Raten. Private Hochschule bieten u.U. in bestimmten Zeiträumen Rabatte.
Die Kosten sagen nicht unbedingt etwas über die Qualität eines Fernstudiengangs aus. Es sollte vielmehr sorgfältig geprüft werden, welche Leistungen in den Kosten enthalten sind. Auch gilt es, ein Auge auf die Details zu werfen. Fallen z. B. gesonderte Kosten für Prüfungen an oder erhöhen sich die Kosten bei einer Verlängerung der Studienzeit?
Zu den eigentlichen Studienkosten können noch Reise- und Übernachtungskosten im Zusammenhang mit Präsenzveranstaltungen und ggf. Prüfungsterminen kommen. Wobei die meisten Hochschulen Prüfungen an vielen Orten anbieten oder inzwischen zunehmend auch ortsunabhängig online ermöglichen.
Ein schwacher Trost: Alle Studienkosten können in der Regel als Werbungskosten von der Steuer abgesetzt werden. Mit einer Einschränkung: Ist das Studium die erste Berufsausbildung überhaupt, ist nur ein Abzug im Rahmen der Sonderausgaben möglich. Mehr dazu im Artikel Ausbildungskosten absetzen.
Hinweis zu den hier beworbenen Studienangeboten Studis Online bietet den Hochschulen die Möglichkeit, ihre Studienfächer gegen ein Entgelt mit ausführlicheren Informationen als den von uns recherchierten Basisinformationen vorzustellen.