Ideen für ein Auslandsjahr vor, während und nach dem Studium
Freiwilligendienste, Work & Travel, Au-Pair & Praktikum im Ausland
Vor dem Studium noch ins Ausland? Oder zwischendrin ... oder doch lieber danach? Na dann aber los! Es gibt viel zu entscheiden und noch mehr vorzubereiten für ein Gap Year. Aber es lohnt sich auf jeden Fall. Wir geben Ideen und Tipps, was ihr machen könnt und woran ihr denken müsst.
Von Michael Wudi
„Nichts wie weg!“ Das denken viele direkt nach den letzten Prüfungen in der Schule. Und warum auch nicht? Die Gelegenheit, noch vor Studium oder Ausbildung ins Ausland zu gehen, ist nun günstig.
Auszeit vom Studium?
Viele der hier gesammelten Ideen stehen natürlich auch für Studierende offen, welche eine Auszeit machen möchten bzw. einfach eine Zeit im Ausland ohne Studium einlegen möchten. Auch eine Option: Ihr macht zwischen dem Bachelor und dem Master ein Gap Year – oder vor dem „richtigen“ Berufseinstieg nach dem Abschluss.
Wer studiert und sich für eine Auslandszeit beurlauben möchte, kann sich hier schlau machen:
Ihr wollt im Ausland studieren? Hier findet ihr alles zum Auslandsstudium.
chalabala - Fotolia.com (stock.adobe.com)
Gelandet! – Wenn ihr es bis hierher auch schaffen wollt, muss noch einiges geplant werden.
Aber was wollt ihr machen? Wohin soll es gehen? Was braucht ihr dafür? Und warum und wozu möchtet ihr überhaupt weg?
Die letzte Frage nach den Zielen und der Motivation wollen wir nicht für euch beantworten – das solltet ihr vor der Entscheidung selbst tun. Geht es hauptsächlich darum, eine Sprache (besser) zu lernen und ein neues Land kennen zu lernen? Möchtet ihr ein wenig Arbeitserfahrung sammeln, um für eine Studienwahl im nächsten Jahr besser gerüstet zu sein oder gar eure Chancen auf einen Studienplatz verbessern?
Neben diesen rationalen Gründen könnt ihr ein Auslandsjahr auch dafür nutzen, euch von einer anderen Seite kennen zu lernen. In einer fremden Umgebung mit neuen Eindrücken kann so manche Sicht auf die Welt und auf sich selbst positiv und produktiv ins Wanken geraten. Und natürlich könnt ihr versuchen, schnell die Welt zu retten – oder ein kleines Stückchen besser zu machen.
Auf jeden Fall gilt: Macht das Auslandsjahr für euch und nicht für den Lebenslauf – und lasst euch von euch selbst überraschen.
Mit einem Freiwilligendienst im Ausland engagiert ihr euch für ein gemeinnütziges Projekt im Ausland. Wie auch beim inländischen Freiwilligendienst ist die Tätigkeit stark abhängig von der Einrichtung. So liegt beispielsweise der Schwerpunkt von kulturweit in den Bereichen Bildung und Kultur und beim Programm weltwärts in der Entwicklungszusammenarbeit. Im Unterschied zu privat organisiertem volunteering über Agenturen, erhaltet ihr hier eine pädagogische Vor- und Nachbereitung und zumeist auch ein Taschengeld und sonstige finanzielle Unterstützung bei Reise- und Unterkunftskosten.
Durch die relativ lange Dauer von meistens mindestens 6 Monaten habt ihr Zeit, in eure neue Umgebung und Rolle einzutauchen. Manche Freiwilligendienste, wie weltwärts, erwarten zudem, dass ihr einen Spendenkreis aufbaut, der eurer soziales Vorhaben im Ausland finanziell unterstützt. Da dieser Spendenkreis auch Unternehmen beinhalten kann, muss die Teilnahme keineswegs am eigenen finanziellen Background scheitern.
Programme
Folgende geförderten Programme stehen zur Qual der Wahl für euch offen:
weltwärts
Internationaler Jugendfreiwilligendienst (IJFD)
Europäischer Freiwilligendienst (EFD, in engl. EVS)
kulturweit
FSJ / FÖJ im Ausland
Dauer
Unterschiedlich je nach Dienstform; mindestens 6 Monate (beim EFD mind. 2 Monate), meistens 12 Monate und in einigen Fällen auch 18 bzw. 24 Monate in Vollzeit
Vergütung
variiert je nach Dienst, Träger und Einsatzland; Taschengeld bis zu 350 Euro
finanzielle Unterstützung
mögliche Zuschüsse für Unterkunft, An- und Abreise, Impfungen, Visa
Für wen?
IFJD, FSJ / FÖJ im Ausland: mit erreichen der Vollzeitschulpfilcht (meist 16) - 27 Jahre
EFD: 17 - 30 Jahre
weltwärts, kulturweit: 18 - 26 Jahre
(Insbesondere für Studierende und junge Leute mit Berufsausbildung gibt es das ASA-Programm)
Tipps zur Bewerbung
Frühzeitig! Oft wird empfohlen, dass 1,5 Jahre vor dem Auslandsaufenthalt mit der Vorbereitung und Bewerbung begonnen wird. Gerade wenn ein Spendenkreis oder ähnliches vorausgesetzt wird, ist eine frühzeitige Beschäftigung mit dem Thema sinnvoll. Teilweise gibt es ein bis zwei feste zentrale Bewerbungszeiträume pro Jahr (z. B. bei kulturweit).
generell: Grundlegende Sprachkenntnisse in Englisch, je nach Zielland ggf. auch Französisch, Portugiesisch oder Spanisch
Sämtliche Beiträge der Sozialversicherung werden nur für die Dienste kulturweit und FSJ im Ausland übernommen. Bei den übrigen Diensten habt ihr jedoch einen ähnlichen Status wie Studierende. Wenn ihr Kindergeldanspruch habt, können eure Eltern das Geld weiterhin beziehen.
2016 hat die Europäische Kommission das neue Programm initiiert: Mit ihm sollen junge Menschen in einem sogenannten Solidaritätsprojekt in der EU „anpacken“ (vgl. Factsheed vom 7.12.16). Im Unterschied zum Europäischen Freiwilligendienst kann neben der „klassischen“ Freiwilligenarbeit eine Tätigkeit bei nationalen Behörden als auch in Beschäftigungsprojekten geleistet werden (z. B. Arbeitsstelle, Praktikum oder Ausbildung).
Mögliche Arbeitsgebiete sind Bildung, Gesundheitswesen, Integration in die Gesellschaft, Unterstützung bei der Bereitstellung von Nahrungsmitteln, Bau von Unterkünften, Aufnahme, Unterstützung und Integration von Migranten und Flüchtlingen, Umweltschutz oder Prävention von Naturkatastrophen.
Erfahrungsberichte von TeilnehmerInnen findet ihr hier: https://my-european-history.ep.eu/myhouse/user/2147/stories
Anmerkung: Da das Programm noch sehr neu ist und noch nicht komplett ausgearbeitet ist, können wir hier nur Informationen der EU wiedergeben.
Dauer
zwischen 2 und 12 Monaten
Für wen?
alle Unions-BürgerInnen zwischen 18 und 30 Jahre (Ausnahmen findet ihr im Factsheed)
finanzielle Unterstützung
bei Freiwilligenprojekten: Lebenshaltungskosten wie Kost, Logis und Taschengeld sowie Reisekosten und eine Versicherung; bei Beschäftigungsprojekten: Unterstützung für Reisekosten (Anreise und Unterkunft für ein Vorstellungsgespräch, Umzugsbeihilfe und Beihilfe für die Rückreise) – speziell bei Praktika und Ausbildungen ist eine Unterhaltsbeihilfe möglich.
Wie bewerbe ich mich?
Hier könnt ihr euch nicht auf einen bestimmten Platz bewerben – sondern ihr registriert euch auf dieser Seite:
International Volunteering / Freiwilligenarbeit im Ausland / „Voluntourismus“
Um was geht’s?
Parallel zum Freiwilligendienst im Ausland bildet sich seit mehreren Jahren eine private Dienstleistungsindustrie in diesem Bereich aus. Agenturen stellen den Kontakt zwischen Organisationen im Ausland und Freiwilligen her und begleiten diese. Viele beworbene Aufenthalte bieten Tätigkeiten in Schulen, Waisenhäusern sowie für Tier- und Naturschutzprojekte. Der Vorteil gegenüber einem Freiwilligendienst liegt darin, dass sie oft kurzfristiger planbar sind, da diese volunteer-Angebote wie Pauschalreisen buchbar sind. Und der Nachteil liegt genau darin: den Freiwilligen wird versprochen, sie könnten sich auch bei einem kurzen Aufenthalt sinnvoll im Ausland einbringen.
Seid Euch darüber im Klaren, dass kurze Aufenthalte weder den Menschen vor Ort nachhaltig helfen, noch euren Lebenslauf mehr als nur scheinbar pimpen.
Dauer
ab 2 Wochen
Für wen?
Alle, die einer Agentur genügend Geld bezahlen; meistens ab 18 Jahren
Kosten / Unterstützung:
Kosten je nach Agentur / Veranstalter und Zielland;
Da diese privaten Angebote nicht staatlich gefördert sind wie die Freiwilligendienste, gibt es keine finanzielle Unterstützung
Weitere Informationen
Es gibt zahlreiche Anbieter und Datenbanken, die jede/r schnell im Netz findet. Einen kritischen Einblick in das Phänomen „Voluntourismus“ liefert folgender Beitrag „Ferien im Entwicklungsland“ im faz-Blog.
Sehenswert ist auch folgende Kurz-Doku von Panorama zu dem Thema und den problematischen Aspekten der Volunteering-„Industrie“
Workcamps
Um was geht’s?
Wer nur für eine kurze Zeit ins Ausland möchte, kann ein Workcamp als Alternative zum Freiwilligendienst machen. Das Spektrum der Projekte ist breit: „Von A wie Antifaschismus bis Z wie Zivilgesellschaft“. Gemeinsam ist ihnen, dass die Tätigkeiten gemeinnützig sind. In der Regel findet eine Vor- und Nachbereitung in Deutschland statt. Ein Workcamp kann auch als idealer Einstieg für eine Reise genutzt werden, da ihr das Land dann schon ein wenig besser kennt. – Da manchmal die An- und Abreise bezuschusst wird, soll der „private“ Teil des Aufenthaltes nicht die Dauer des Workcamps überschreiten. Jüngere haben auch schon die Möglichkeit, ein Workcamp im Inland zu machen.
Dauer
meistens 2 - 4 Wochen
Für wen?
im Inland: 14 - 26 Jahre
im Ausland: 18 - 26 Jahre
Kosten / Unterstützung
Reisekosten werden zum Teil bezuschusst
Kosten für Vorbereitungsseminar (zum Beispiel bei SCI 85 Euro)
Visakosten, Impfungen, Auslandskrankenversicherung müssen selbst getragen werden
Camp-Gebühr vor Ort, je nach Land, zwischen 100 € und 250 € (Informationen von SCI)
Unterbringung und Verpflegung im Camp: in der Regel kostenfrei
Hinter diesem Begriff versteckt sich eine recht beliebte Reiseform: Einige Länder bieten für junge Leute spezielle Arbeitsvisa, die es ihnen erlaubt, für in einem Land zu reisen und zu arbeiten. Meist sind diese Visa auf maximal ein Jahr begrenzt. In Europa benötigen EU-BürgerInnen solche Visa (noch?!) nicht – als bekannteste Destination gilt der australische Kontinent. Aber auch andere Länder bieten spezielle Working Holiday Visa an, wie Neuseeland, Kanada oder Japan.
Organisieren könnt ihr euch diesen Aufenthalt natürlich selbstständig – in sozialen Netzwerken findet ihr auch viele Leute, die euch Tipps geben können. Es gibt auch viele Agenturen, die euch in der Vorbereitung begleiten können.
Dauer
je nach Visa, die meist maximal ein Jahr gültig sind
Für wen?
Das Mindestalter ist 18 Jahre – das Höchstalter ist vom Zielland abhängig (In Australien wird das Höchstalter von 30 auf 35 Jahren angehoben.) Immer gilt: Nachweis von finanzieller Sicherheit und spezifische Visa-Besonderheiten der Länder beachten!
Kosten
Abgesehen davon, dass alle Kosten stark vom jeweiligen Land abhängen, kann man diese unterscheiden in Fixkosten für Flug, Visa, Impfungen, Auslandskrankenversicherung und laufende Kosten für Unterkunft, Essen usw. Ob ihr diese Kosten durchs Jobben finanzieren könnt, ist nicht nur vom Land sondern auch von eurem Lebensstil und natürlich vom Einkommen abhängig. Und je früher ihr den Flug bucht, desto günstiger ist dieser natürlich.
Informationen zu Kindergeld und Versicherung
Da der Auslandsaufenthalt keinen expliziten Bildungszweck verfolgt, habt ihr in der Regel keinen Anspruch auf Kindergeld – jedoch könnt ihr natürlich einen Antrag bei der Familienkasse stellen. Die meisten werden eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung benötigen.
Weitergehende Infos
Wer Geld sparen möchte, organisiert sich sein Work & Travel allein – hierzu findet ihr im Internet unzählige Internetseiten und blogs, die Informationen bereithalten. Hier ist beispielsweise eine Übersicht über Visa-Bestimmungen. Achten solltet ihr auch darauf, dass ihr euch nicht ausbeuten lasst und eure Rechte kennt – hier gibt SPIEGEL ONLINE einen Eindruck davon, was auch schief laufen kann.
Au-Pair
Um was geht’s?
Das Wort „Au-Pair“ kommt aus dem Französischen und bedeutet „auf Gegenseitigkeit“: ihr bekommt die Möglichkeit in einer Familie unterzukommen, ein Land kennenzulernen und eure Sprachkenntnisse zu verbessern. Dafür unterstützt ihr die Familie im Alltag mit einfachen Tätigkeiten, wie z.B. Kinder zur Schule bringen, Einkaufen, Unterstützung in der Essenzubereitung und Kinderbetreuung am Nachmittag. Die Au-Pairs erhalten neben einem Taschengeld freie Kost und Logis – und haben Zeit das Land kennenzulernen und die Sprache zu lernen. Ihr solltet darauf achten, dass Umfang und Art der Tätigkeiten in einem vorher abgesprochenen Rahmen bleiben und ihr nicht ausgenutzt werdet oder gar in ein Leibeigenenverhältnis à la Mittelalter geratet.
Dauer
meistens für 12 Monate, da viele Familien Au-Pairs oft für ein ganzes Jahr suchen
Für wen?
Von 18 bis 27 Jahre
Vergütung
Die Höhe des Taschengeldes variiert je nach Gastland. Gestellt werden euch jedoch immer Kost und Logis.
Kosten
Die Au-Pair-Agenturen erhalten von euch eine Gebühr für die Vermittlung in die Familie. Ob ihr mit dem Taschengeld eure privaten Kosten decken könnt, ist abhängig von den Lebenshaltungskosten des Landes etc. Die Kosten für Anreise, Sprachkurs, mögliche Auslandskrankenversicherung u.ä. bezahlt in der Regel ihr selbst – manchmal aber auch die Gastfamilie.
Weitere Infos
Generell wird empfohlen, dass man bereits Erfahrung in der Kinderbetreuung gesammelt hat, da diese meist Bestandteil eines Au-Pair-Aufenthaltes ist. Übrigens: Nur ein Bruchteil der Bewerbungen kommt von jungen Männern, obwohl das Au-Pair selbstverständlich offen für alle Geschlechter ist.
Bewerbungstipps
Ihr solltet euch idealerweise vor dem Jahreswechsel über eine Agentur auf die Suche nach einer Gastfamilie machen, wenn ihr im folgenden Sommer weg möchtet – insbesondere, wenn es weit weg geht und ihr vielleicht noch Visa organisieren müsst und einen günstigen Flug buchen wollt. Zudem möchtet ihr ja eine passende Familie finden.
Hier findet ihr weitergehende Informationen:
Falls ihr keine privaten Kontakte im gewünschten Zielland habt, sucht euch am besten eine Agentur, die nach gewissen Standards zertifiziert ist. Folgende drei Dachorganisationen gibt es:
Wenn ihr unter 23 seid, könnt ihr noch in der Familienversicherung bleiben – ob ihr eine Auslandskrankenversicherung benötigt, ist abhängig vom Zielland.
Woofen? Nein – hier handelt es sich nicht um eine neue Trendsportart – wobei ihr beim Melken und Ackerpflügen auch ins Schwitzen geraten könnt ... Ausgeschrieben steht WWOOF für World-Wide Opportunities on Organic Farms. Die Organisation ist ein Zusammenschluss von Ökolandbauern, die Menschen die Möglichkeit bieten, ökologische Landwirtschaft praktisch und nah zu erleben oder überhaupt kennenzulernen – und das auch weltweit. Das Netzwerk bietet jedoch „nur“ die Adresse – Kontaktaufnahme und Organisation liegen in eurer Hand. Woofen könnt ihr nicht nur im Ausland sondern auch in Deutschland.
Für wen?
das Mindestalter bestimmt jeder Hof
Dauer
wird abgesprochen
Vergütung
Für die Mitarbeit bekommt ihr keinen Lohn – jedoch in der Regel komplett Kost & Logis.
Kosten
Um Einblick in die Datenbank der Höfe zu bekommen, müsst ihr Mitglied bei der jeweiligen WWOOF-Landesorganisation werden.
Versicherung
In der gesetzlichen Familienversicherung könnt ihr in der Regel bleiben (wenn die sonstigen Voraussetzungen dafür vorliegen, da ihr in der Regel kein Einkommen habt). Achtet vielleicht darauf, dass der Hof eine Unfallversicherung für Helfer abgeschlossen hat.
Ein Praktikum bietet immer die Gelegenheit, Einblicke in ein konkretes Arbeitsfeld zu bekommen – und wer sich dafür ins Ausland aufmacht, hat noch mehr zu entdecken. Ein Praktikum kann der Orientierung bei der Studienwahl dienen – und für einige wenige Studiengänge ist ein Praktikum sogar vor der Immatrikulation zwingend erforderlich. Falls ihr nicht auf kostenpflichtige Angebote von Vermittlungsagenturen zurück greifen möchtet, müsst ihr euch selbst auf die Suche begeben und Kontakte knüpfen.
Wie bei einem Praktikum in Deutschland vereinbart ihr mit dem Unternehmen eine bestimmte Dauer sowie die Aufgaben und Tätigkeiten.
Ihr solltet darauf achten, dass ihr im Betrieb nicht als un(ter)bezahlte PflanzengießerInnen ausgenutzt werdet – dafür ist eure Lebenszeit einfach zu schade. Vielleicht kennt ihr jemand in eurem Umfeld bzw. dem eurer Eltern, der / die euch ein Praktikum im Ausland ermöglichen kann. Oder schaut euch auf Bewertungsportalen und Foren im Internet um – z. B. auf Studis Online.
Für wen?
alle
Dauer
Je nach Vereinbarung
Vergütung
Das hängt von eurem Verhandlungsgeschick ab. In manchen Ländern sind unbezahlte Praktika sogar eher unüblich, wie in Schweden oder Frankreich, wo auch ein Mindestlohn gilt.
Kosten
Wer sich selbst ein Praktikum sucht, muss neben den Reisekosten „nur“ für die Lebenshaltungskosten aufkommen, die jedoch nicht unterschätzt werden sollten. Sucht also am besten nicht nur nach eurem Traumunternehmen und stellt am Ende fest, dass ihr euch Miete und Metrokarte in London oder Paris nicht leisten könnt. Wer ein Praktikum über eine Agentur bucht, muss zusätzlich die Agenturkosten einplanen
Förderung
Das EU-Programm Erasmus+ könnte Fördermöglichkeiten bieten, wenn ihr noch zur Berufs(fach)schule geht oder gerade eine Weiterbildung als TechnikerIn, MeisterIn gemacht habt. Hier erfahrt ihr mehr darüber, ob eine Förderung möglich ist. Für Studierende ist es leichter, eine Förderung mit Erasmus+ zu bekommen. Wenn es euch weiter weg zieht, solltet ihr nach weiteren Förderungsmöglichkeiten und Stipendien bei Instituten, Botschaften, Stiftungen und staatlichen Institutionen informieren.
Kindergeld
Während eines Praktikums befindet ihr euch in einem Ausbildungsverhältnis und seid somit theoretisch kindergeldberechtigt. Daher solltet ihr einen Praktikumsvertrag mit dem Unternehmen abschließen, damit ihr diesen bei der zuständigen Kindergeldstelle als Nachweis einreichen könnt.
Krankenversicherungen
Ihr könnt in der gesetzlichen Familienversicherung bleiben, wenn ihr nicht mehr als 450 Euro verdient. Jedoch könnte es sein, dass ihr eine Auslandskrankenversicherung abschließen müsst. Informiert euch am besten bei eurer Krankenkasse.
Auslands-BAföG
Ihr könnt nur für ein Praktikum im Ausland BAföG erhalten, wenn dieses verpflichtend während des Studiums absolviert wird. Für ein Vorpraktikum im Ausland gibt es leider keinen Rechtsanspruch auf BAföG.
Checkliste Praktikumszeugnis Am Ende des Praktikums solltet ihr nicht euer Praktikumszeugnis vergessen – besonders, bevor ihr wieder abreist. Hier gibt’s Tipps, wie ein gutes Zeugnis aussieht – mit der Einschränkung, dass solche Zeugnisse sehr länderspezifisch sind.
Tipps zur Suche
Auf Studis Online findet ihr die Praktikumsbörse, wo z.T. auch internationale Angebote dabei sind
Für Studierende und Absolvent*innen unter 30 bietet die studentische Organisation AIESEC eine Vermittlung von Praktika im Ausland sowie auch Projekte in der internationalen Freiwilligenarbeit: https://aiesec.de
Viele Angebote findet ihr auf goabroad.com, wo ihr jedoch oft fürs Arbeiten bezahlen müsst bzw. für die Vermittlung
ASA-Programm
Um was geht’s?
Wer sich für globale Zusammenhänge interessiert und Lust auf internationalen Austausch hat, sollte sich die Projekte beim ASA-Programm anschauen, auf die sich Studierende und junge Leute mit Berufsabschluss bewerben können. Das gemeinsame der Projekte ist, dass sie im Bereich internationaler Zusammenarbeit liegen. Wer beim ASA-Programm teilnimmt, profitiert nicht nur durch die staatliche Unterstützung sondern auch durch die Vorbereitungsseminare.
Für wen?
Ein*e Teilnehmer*in muss
zwischen 21 und 30 Jahre alt sein und
der Lebensmittelpunkt liegt in Deutschland oder der Deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien,
an einer Hochschule immatrikuliert sein oder
der Bachelor-Abschluss liegt nicht länger als 1,5 Jahre zurückliegt oder
hat eine abgeschlossene schulische/duale Berufsausbildung.
Förderung
Da bei ASA verschiedene Programme unterschiedlich fördern, informiert euch am besten direkt hier:
Die Bewerbungen sind zentral und nicht bei den Projekten selbst – jedes Jahr gilt i.d.R., dass das Bewerbungsportal vom 20. November bis 10. Januar online ist.
Michael Wudi ist Redakteur bei Studis Online – und er hat es nur in der Studienzeit für eine längere Zeit ins Ausland geschafft: für ein Semester nach Wien. Aber wer glaubt, dass hier keine Fremdsprachenkenntnisse erweitert wurden ... der hat noch nie Leute aus dem Voralberg sprechen gehört 😉.
Wir stellen euch in unserer Artikelreihe Gap Year verschiedene Wege und Möglichkeiten vor, wie ihr das Jahr vor dem Studium aktiv nutzen könnt – ob im Ausland oder nebenan.
Hier bist du jetzt: Ideen für ein Auslandsjahr vor, während und nach dem Studium: Freiwilligendienste (IFJD, weltwärts & Co.), Volunteering, Workcamps, Woofen, Work & Travel, Au-Pair, Praktikum
Hinweis
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Das oben genannte Datum stellt den Zeitpunkt der letzten Aktualisierung dar – der Artikel ist am 18. Mai 2016 auf Studis Online veröffentlicht worden.
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