Geschichte ist langweilig, von gestern und für heute uninteressant? Das stimmt nicht! Die Auswahl der Themen und Forschungsgebiete ist groß und bietet eine Abwechslung zum schulischen Lehrplan. Durch die methodischen Ansätze ist man auch in der Lage, heutige gesellschaftliche Vorgänge kritisch zu analysieren und zu hinterfragen und kann nicht nur in verstaubten Archiven oder Museen arbeiten.
Geschichte, wo fängt sie an und wo hört sie auf?
Das Fach Geschichte setzt ihren Anfang um 3000 v. Chr. Frühere Zeiten werden zum Teil von der Archäologie abgedeckt, die sich aber auch mit der Antike und dem Mittelalter auseinandersetzt. Die Zeitgeschichte setzt sich mit Ereignissen bis heute auseinander. Per Definition muss es noch Zeitzeugen für das Geschehene geben.
Das Fach Geschichte bietet eine große Vielfalt und Abwechslung. Ab der Antike, um 3000 v. Chr. bis zur Zeitgeschichte, setzen sich die werdenden Historiker mit wichtigen Ereignissen auseinander, in dem sie sich Quellen aus der jeweiligen Zeit anschauen und bewerten.
Ein Historiker oder eine Historikerin hinterfragt und rekonstruiert die Vergangenheit mithilfe spezifischer Fragestellungen.
Zum Beispiel kann so die Entwicklung der Beziehung der Menschen in Europa zum Meer aufgezeigt werden. Angefangen bei der griechischen Hafenstadt Piräus bis hin zum heutigen Tourismus-Boom der Kreuzfahrtschiffe. Dabei zeigt sich, dass die Meere erst Anfang des 19. Jahrhunderts auch eine Funktion der Erholung bekamen. Vorher dienten die Meere zum Transport und kriegerischen Auseinandersetzungen.
Durch die Aufarbeitung der Vergangenheit mittels spezifischen Fragestellungen können die Forscher die Ereignisse mit heutigen Entwicklungen verbinden und hinterfragen. Diese Fähigkeit ist nicht nur in Museen oder Archiven gefordert, sondern auch im journalistischen Bereich von großem Vorteil.
Kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte
Durch den ständigen Perspektivenwechsel der Forscher durch ihr eigenes Umfeld, können auch heute noch neue Erkenntnisse zu den historischen Ereignissen gewonnen werden. Hauptsächlich geschieht dies durch die Funde neuer Quellen jeglicher Art. Die Geschichte ist dadurch nicht „endgültig, sondern verändert sich auch immer im Auge des Betrachters und des Historikers. Auch damit setzen sich einige Historiker speziell in der Historiographie, der Geschichte der Geschichtswissenschaft, auseinander.
Der Spruch "Die Sieger schreiben die Geschichte" ist daher mit Vorsicht zu genießen, denn das Geschichtsstudium soll gerade auf eine kritische Auseinandersetzung mit Quellen und Literatur hinführen.
Jedoch steht auch außer Frage, dass Geschichte rein objektiv betrachtet werden kann, denn das stimmt nicht. Auch wenn der Historiker Leopold von Ranke dies gefordert hatte und sagte, der Historiker sei dazu da, aufzuzeigen wie es wirklich gewesen ist. Das ist aber nicht möglich, denn der Historiker betrachtet das Geschehene immer aus seinem Kontext heraus. Dies muss sich der Historiker, bei der Auseinandersetzung mit seiner Forschung, immer wieder selbst vergegenwärtigen.
Verwandte Fächer
Gerade weil die Geschichtswissenschaft so ein großes Fach ist, bleiben Überschneidungen mit anderen Fächern nicht aus. Dazu zählen:
Bei der Auswahl seines zweiten (Neben-)Faches solltest du dich also im Vorfeld bei der Studienberatung informieren, welche Fächer ergänzend zur Geschichte sind und welche sich eher doppeln, damit du dir ein breites Wissen aneignest.
Studienaufbau
An den meisten Unis ist der Ablauf im Bachelor in die Epochen Antike, Mittelalter und Neuzeit unterteilt, zu denen jeweils ein Proseminar und ein Hauptseminar gemacht werden müssen. Die Reihenfolge, in der die Epochen durchgenommen werden, spielt dabei keine Rolle.
In diesen drei „großen" gibt es unter Anderem weitere Unterbereiche, die belegt werden können und müssen:
Römische Geschichte
Griechische Geschichte
Frühe Neuzeit
Zeitgeschichte
Osteuropäische Geschichte
Public History
Globalgeschichte
Public History ist ein noch eher junger Bestandteil der Geschichte und setzt sich mit der Darstellung von Geschichte im öffentlichen Raum (Museen, Ausstellungen, Denkmäler etc.) auseinander.
Dies kann von Universität zu Universität jedoch variieren. Jeder Dozent und Professor hat seinen eigenen Schwerpunkt und bietet dementsprechend auch seine Seminare an. So kann es sein, dass an der einen Universität eher die Sozialgeschichte im Vordergrund steht und an einer anderen Universität eher die Kriegsgeschichte.
Daher ist es durchaus sinnvoll, sich auf der Homepage der Uni über die Themenauswahl zu informieren, bevor du dich an der jeweiligen Uni bewirbst und böse Überraschungen erlebst, da das eigene Lieblingsthema nicht oder nur wenig behandelt wird. Die Vorlesungsverzeichnisse werden auf der Homepage auch Nicht-Studierenden zugänglich gemacht.
In den Proseminaren werden darüber hinaus auch propädeutische Dinge gelehrt, wie z.B.: Richtiges Zitieren, recherchieren und bibliographieren.
Außerdem werden für die jeweilige Epoche wichtige Literatur und Quellenverzeichnisse besprochen.
In den Hauptseminaren werden dann die Epochen vertieft, oder verschiedene Theorien bearbeitet und durchgesprochen.
Neben den rein inhaltlichen Seminaren gibt es, insbesondere für die Lehramtsstudierenden, auch noch Seminare, die sich mit der Didaktik der Geschichte beschäftigen. Dort wird sich mit Unterrichtsmethoden, aber auch mit möglichen Projektdarstellungen in Museen oder anderen Institutionen mit historischen Verbindungen auseinandergesetzt.
In den letzten Jahren sind die Seminare jedoch zum Teil ziemlich verschult worden. Die meiste Zeit werden Referate gehalten und die Diskussionen kommen zum Teil zu kurz. Allerdings ist der Trend sichtbar, dass sich die Dozenten von diesem Ablauf wieder verabschieden und alternative Leistungen für die Studierenden suchen und anbieten.
Außerdem sind Hausarbeiten die wichtigste Prüfungsform des Fachs. Es kann also durchaus vorkommen, dass in einem Semester bis zu zwei oder drei Hausarbeiten oder Essays geschrieben werden und mehrere hundert Seiten an Text gelesen werden müssen. Das solltest du stets im Hinterkopf behalten, wenn du Interesse an einem Geschichtsstudium hast.
2. Dauer des Geschichtsstudiums, Studienabschlüsse und Voraussetzungen
In der Regel dauert das Geschichte Studium 6 Semester und wird als Bachelor of Arts mit einer Bachelorarbeit abgeschlossen. Insgesamt werden dabei 180 ECTS-Punkte (Credit Points) erbracht.
Geschichte wird oft im Rahmen eines Mehrfach-Bachelors studiert. Es kann dabei Haupt- oder Nebenfach sein. Es gibt auch Studienangebote, bei denen es eine Hälfte eines 2-Fach-Bachelors ist.
Anschließend kann noch das Master-Studium in Geschichte oder einem ähnlichen Masterstudiengang absolviert werden. Der Master of Arts kann in 4 Semestern abgeschlossen werden, wobei 120 Credits erbracht werden müssen.
Außerdem kann Geschichte auf Lehramt studiert werden, meist als Bachelor und Master of Education, seltener noch auf Staatsexamen. Weitere Infos in unserem Artikel Lehramt studieren.
Welche Voraussetzungen für das Geschichtsstudium gibt es?
Voraussetzung für das Studium der Geschichte ist in der Regel die allgemeine Hochschulreife (Abitur) oder die fachgebundene Hochschulreife.
Für den Bachelor sind meistens keine Vorkenntnisse oder praktische Erfahrungen nötig. Allerdings sind geforderte Sprachkenntnisse keine Seltenheit. Einige Unis wollen sowohl einen Nachweis in modernen Fremdsprachen, als auch einen Nachweis in Latein.
Solltest du keinen Nachweis in Latein oder einer modernen Fremdsprache hat, kannst du diese meist auch neben des Studiums nachholen und anrechnen lassen. Du solltest jedoch beachten, dass gerade Latein sehr anspruchsvoll ist und in drei Semestern der Lehrplan sehr straff ist.
Außerdem setzen einige Hochschulen einen Numerus Clausus fest, so dass in der Regel eine Mindestnote im Schulzeugnis erforderlich ist, um direkt einen Studienplatz zu erhalten. Näheres dazu im Artikel „Wie der Numerus Clausus funktioniert”. Es gibt aber auch Studienangebote ohne solche Zulassungsbeschränkung.
Bei Lehramtsstudiengängen hängt die Zulassungsbeschränkung oft am Lehramt an sich oder an einem Pflichtfach wie Pädagogik! Es reicht dann nicht, wenn du für den Studiengang Geschichte angenommen werden könntest. Du musst es ins Lehramt an sich schaffen.
Studienformen des Geschichtsstudiums
Die klassische Form des Geschichtsstudiums ist das Vollzeit-Präsenzstudium. Man studiert Vollzeit an einer Hochschule, an der man praktisch täglich zu Veranstaltungen (Vorlesungen, Übungen, Tutorien, je nach Studienfach auch Projekte, Labor etc.) geht und wo auch die Prüfungen stattfinden. Vollzeit bedeutet grob 40 Stunden / Woche, wobei in der Realität meist Phasen mit weniger Zeitaufwand anderen (vor allem vor größeren Prüfungen) gegenüberstehen, in denen evt. auch mehr Zeit pro Woche mit dem Studium verbracht wird.
Daneben gibt es Studienangebote in Teilzeit, d.h. das Studium ist dabei so organisiert, dass man mit geringerem Zeitaufwand pro Woche, aber entsprechend längerer Studienzeit zum Studienabschluss kommen kann.
3. Was kostet ein Geschichtsstudium?
Lebenshaltungskosten insgesamt
Während eines Geschichtsstudiums brauchst du eine finanzielle Grundlage für eine Unterkunft am Studienort, für Nahrung, Kleidung, Fahrtkosten, Telefon & Internet sowie Bücher & Arbeitshefte. Je nach Ort und eigener Sparsamkeit liegen die monatlichen Ausgaben zwischen 630 € und über 1.500 €. Im Durchschnitt geben Studierende inzwischen über 850 € im Monat aus.
München ist Spitzenreiter, was die Mieten und die Lebenshaltungskosten an sich angeht, aber auch Frankfurt/Main, Hamburg, Köln und zunehmend Berlin sind deutlich über dem Durchschnitt. Günstiger lebt es sich in kleineren Städten abseits der Metropolen, insbesondere in den neuen Bundesländern.
Hauptkostenpunkt: Miete
Die Mieten für ein WG-Zimmer liegen je nach Stadt zwischen 269 Euro und 585 Euro (Werte von 2018 plus fünf Prozent). Seit dem Wintersemester 2019/20 liegt die Mietpauschale dank 26. BAföG-Änderungsgesetz bei immerhin 325 €. Trotz Erhöhung reicht dieser Betrag aber in vielen Städten nicht, um die Kosten für ein WG-Zimmer oder gar eine Wohnung zu decken.
Das Wintersemester 2020/21 wird wegen der Folgen der Corona-Pandemie für Erstsemester erst im November beginnen, also ein bis zwei Monate später als normal. Trotzdem schon ein Zimmer ab September oder Oktober anzumieten, würde also einerseits unnötige Kosten bedeuten. Andererseits ist es vielleicht möglich, sich noch ein günstiges Zimmer zu sichern. Einen allgemeingültigen Rat zu geben, ist leider schwierig.
Kosten je nach Ort und persönlicher Situation
Für das Studium ist halbjährlich noch ein Semesterbeitrag zu zahlen. Damit werden bspw. günstigere Mensapreise ermöglicht. In einigen Studienstädten ist ein Semesterticket für den öffentlichen Nahverkehr eingeschlossen, was zwar den Semesterbeitrag erhöht, aber deutlich günstiger als andere Dauerkarten für den jeweiligen Verkehrsverbund ist. An einigen größeren Unis gibt es auch studentische Fahrradwerkstätten.
Kosten für eine Krankenversicherung sind zu berücksichtigen, wenn eine Familienversicherung über die Eltern nicht mehr möglich ist.
Muss ich für ein Geschichtsstudium Studiengebühren zahlen?
Praktisch alle Bachelor und konsekutive Master können an staatlichen Hochschulen ohne Studiengebühren begonnen werden. Konsekutive Master schließen an ein fachgleiches (oder zumindest ähnliches) Bachelorstudium an und setzen keine Berufserfahrung voraus. Ein langes Studium oder ein Zweitstudium sind allerdings in einigen Bundesländern kostenpflichtig.
Eine Aufgabe deiner Eltern ist es, dir eine angemessene Berufsausbildung zu ermöglichen. Dazu zählt auch, dir im Studium finanziell oder mit Kost und Logis unter die Arme zu greifen. Die Entscheidung, ob es ein Studium sein soll und welche Fachrichtung, liegt primär in deiner Hand, so dein Schulabschluss dir diesen Weg ermöglicht. Der Staat unterstützt deine Eltern u.a. mit Kindergeld, das im Ausnahmefall auch direkt an dich ausgezahlt werden kann.
Haben deine Eltern wenig Einkommen oder sind gar nicht mehr zu Unterhalt verpflichtet, kommt das BAföG ins Spiel.
BAföG: Staatliche Förderung, zur Hälfte geschenkt!
BAföG für Studierende soll einspringen, wenn deine Eltern – aus Sicht des Gesetzes – zu wenig Einkommen haben, um ausreichend Unterhalt für das Studium zu leisten. Wenn du noch unter 30 Jahre alt bist und keine berufsqualifizierende Ausbildung angefangen hast, ist BAföG für das Studium in der Regel sicher – sonst prüfe deinen BAföG-Anspruch. Mit unserem BAföG-Rechner kannst du die Höhe deines BAföGs berechnen.
Studenten-BAföG ist eine Sozialleistung, von der höchstens 50 Prozent zurück zu zahlen sind. Die BAföG-Rückzahlung ist auf 10.010 € begrenzt, beginnt erst Jahre später und nur, wenn ausreichend verdient wird. Wenn du schon länger berufstätig warst, könnte es sogar elternunabhängiges BAföG für dich geben.
Durch die Folgen der Corona-Pandemie startet das Wintersemester fast überall für Erstsemester erst im November. Normalerweise würde das bedeuten (BAföG § 15b Abs. 1), dass es erst ab November BAföG geben kann. Doch das BMBF hat – durchaus zu unserer freudigen Überraschung – inzwischen erklärt, dass „BAföG bereits ab dem Zeitpunkt des Beginns des Semesters geleistet werden [kann], zu dem die Immatrikulation erfolgt ist.“ (Quelle: Keine Nachteile beim BAföG wegen Corona, 11.)
Stipendien stehen einer viel kleineren Gruppe zur Verfügung als BAföG. Größter Vorteil: Durch Stipendien erhaltene Förderung ist geschenkt. Dazu kommt oft eine ideelle Förderung. Für die Bewerbung auf ein Stipendium sind in der Regel Motivationsschreiben, Lebenslauf, Empfehlungen und Zeugnisse erforderlich. Für einige wenige Stipendien kannst du nur vorgeschlagen werden.
Die großen Studienförderwerke vergeben Stipendien nach den BAföG-Regeln (also abhängig vom Einkommen der Eltern). Hinzu kommen 300 Euro „Büchergeld“ im Monat für alle. Das Bewerbungsverfahren beginnt mindestens ein halbes Jahr zuvor.
Neben den großen Studienförderwerke gibt es noch viele weitere Stiftungen, die jeweils eher wenige (oder wirklich nur einzelne) Stipendien vergeben. Solche kleinen Stiftungen verfolgen oft sehr spezielle Förderzwecke, so dass nicht immer nur Leistung Vorzugsmerkmal ist.
Jobben als Werkstudent / Minijob / Selbständig sein
Die meisten Studierenden jobben zumindest zeitweise während des Studiums, oft als Mini-Jobber oder als WerkstudentIn. Während der Vorlesungszeit darf die Arbeitszeit 20 Wochenstunden nicht überschreiten.
Eine Verrechnung mit BAföG erfolgt, wenn dein durchschnittlicher Verdienst über 450 Euro im Monat liegt. Entscheidend ist im Unterschied zur Steuer nicht das Kalenderjahr, sondern der Bewilligungszeitraum des BAföG.
Staatlicher Bildungskredit und weitere Möglichkeiten
Für Studierende in höheren Semestern oder im Master gibt es den staatlichen Bildungskredit mit günstigen Zinsen und einer Auszahlung von bis zu 300 Euro / Monat für höchstens zwei Jahre.
Studienkredite und Bildungsfonds sind dagegen nur als letzte Möglichkeit in Betracht zu ziehen, wenn die günstigeren Möglichkeiten nicht reichen oder bspw. am Studienende eine Konzentration auf das Studium ohne Jobben möglich sein soll.
Wenn du schon in den letzten Semestern des Studiums angelangt bist, kann u.U. – gerade in sozialen Notlagen – auch ein Studienabschlussdarlehen oder Überbrückungsdarlehen in Frage kommen. Scheue dich nicht, dich zu erkundigen und – wenn für dich möglich – ein solches in Anspruch zu nehmen. Die Konditionen sind deutlich besser als bei Bildungskredit oder gar Studienkrediten!
Studierst du Geschichte als ein Fach auf Lehramt, hängen die Einstellungschancen vor allem auch vom weiteren Fach und von der Schulart ab. Ein paar Hinweise finden sich im Studienführer Lehramt unter Einstellungschancen.
Ansonsten hält sich auch bei der Geschichtswissenschaft hartnäckig das Klischee, dass die beruflichen Aussichten nicht gerade rosig sind. Das stimmt nicht so ganz. Studien haben gezeigt, dass nur rund 4,9% der Geschichtsabsolventen arbeitslos bleiben.
Trotzdem muss einem klar sein, dass der Traumberuf einem nicht einfach vor die Füße fällt. An einigen Unis sind auch Pflichtpraktika (außerhalb des Lehramtsstudiums) ein Muss, bei denen du schon vorfühlen kannst, in welche Richtung es nach dem Studium gehen soll.
Neben der Museums- und Archivarbeit – die durchaus spannend sein kann – und des schon erwähnten Lehrerberufs, ist ein Einstieg im journalistischen Bereich möglich.
Darüber hinaus können auch beratende Stellen in der Politik oder Wirtschaft für Historiker interessant sein. Natürlich können die Absolventen auch an der Universität bleiben, promovieren und forschen, doch auch das ist nicht immer einfach.
Dennoch sollte zunächst das Interesse und die Lust am Geschichtsstudium im Vordergrund stehen und nicht die vermeintlich schlechten Berufsaussichten. Das gilt nicht nur für die Geschichtswissenschaft, sondern generell für die Geisteswissenschaften.
Wie schnell wird nach dem Studium eine Anstellung gefunden?
Ein Blick in die letzte Absolventenbefragung des DZHW (erschienen 2016) zeigt, dass im Bereich der Geisteswissenschaften die Wartezeit auf eine Anstellung unter einem halben Jahr liegt. Nach dem Abschluss des Bachelorstudiums sind es rund 3,9 Monaten, nach dem Master im Durchschnitt 5,2 Monate. Am aussichtsreichsten ist dabei die Bewerbung auf eine ausgeschriebene Stelle. Rund 60% der Bachelor-Absolventen haben so einen Job bekommen. Bei den Master-Absolventen waren es sogar 85%.
Historiker haben also durchaus eine positive Aussicht auf den Start ins Berufsleben.
AbsolventInnen, die in Geschichte oder einer anderen Geisteswissenschaft ihren Master-Abschluss machen, können mit einem Einstiegsgehalt von 24.500 € rechnen (Zahl bezieht sich auf Uni-Abschluss).
Mit einem Bachelor-Abschluss beträgt das Einstiegsgehalt 23.400 €. Der Unterschied zu dem Einstiegsgehalt eines Master-Absolventen/In ist in den Geisteswissenschaften gering.
Diese Zahlen erscheinen dir sehr klein? Das mag daran liegen, dass viele Absolvent*innen nach ihrem Abschluss noch ein Volontariat machen oder als Trainee einsteigen.
Fünf Jahre nach Master-Abschluss liegt das Jahresgehalt von HistorikerInnen bei 50.040 €.
Verglichen mit dem Einstiegsgehalt hat sich die Zahl mehr als verdoppelt. Es gilt aber zu berücksichtigen, dass dieses Gehalt für alle Geisteswissenschaftler gilt.
Weitere fünf Jahre später, also 10 Jahre nach Abschluss beträgt das Jahresgehalt etwa 54.390 €
Bei (angehenden) Lehrern hängt das Gehalt von Beamtenstatus, Referendariat und Bundesland ab. Weitere Informationen zum Gehalt eines Lehrers findest du hier: Gehalt von Lehrer/Innen.
Wie bei allen Gehaltsangaben gilt: Je nach konkreter Position im Unternehmen, Branche, Größe des Unternehmens, Ort der Beschäftigung und noch manchem mehr unterscheiden sich konkrete Gehälter mehr oder weniger stark von Durchschnittszahlen. Da die Zahlen bereits einige Jahre alt sind, sollten die aktuellen Gehälter sogar höher liegen.
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