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Auf den Spuren der Vergangenheit
Geschichte studieren

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26.05.2023
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Geschichte ist langweilig, von gestern und für heute uninteressant? Das stimmt nicht! Die Auswahl der Themen und Forschungsgebiete ist groß und bietet eine Abwechslung zum schulischen Lehrplan. Durch die methodischen Ansätze ist man auch in der Lage, heutige gesellschaftliche Vorgänge kritisch zu analysieren und zu hinterfragen und kann nicht nur in verstaubten Archiven oder Museen arbeiten. 

Von Linda Flür


1. Kurz + knapp

Die genauen Studieninhalte können sich von Hochschule zu Hochschule unterscheiden. Häufige Studieninhalte sind aber bspw. römische und griechische Geschichte, Globalgeschichte, frühe Neuzeit oder Public History.

Die Regelstudienzeit der meisten Bachelor-Studiengänge beträgt 6 Semester (180 Credit Points). Master-Studiengänge der Geschichte werden meistens 4-semestrig (120 Credit Points) angeboten.

Geschichte kann in über 60 Städten studiert werden, u.a. in Berlin, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt / Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart.

2. Das Studium

Studieninhalte

Geschichte, wo fängt sie an und wo hört sie auf?
Das Fach Geschichte setzt ihren Anfang um 3000 v. Chr. Frühere Zeiten werden zum Teil von der Archäologie abgedeckt, die sich aber auch mit der Antike und dem Mittelalter auseinandersetzt. Die Zeitgeschichte setzt sich mit Ereignissen bis heute auseinander.

Das Fach Geschichte bietet eine große Vielfalt und Abwechslung. Ab der Antike, um 3000 v. Chr. bis zur Zeitgeschichte, setzen sich die werdenden Historiker*innen mit wichtigen Ereignissen auseinander, in dem sie sich Quellen aus der jeweiligen Zeit anschauen und bewerten. Ein*e Historiker*innen hinterfragt und rekonstruiert die Vergangenheit mithilfe spezifischer Fragestellungen.

Zum Beispiel kann so die Entwicklung der Beziehung der Menschen in Europa zum Meer aufgezeigt werden. Angefangen bei der griechischen Hafenstadt Piräus bis hin zum heutigen Tourismus-Boom der Kreuzfahrtschiffe. Dabei zeigt sich, dass die Meere erst Anfang des 19. Jahrhunderts auch eine Funktion der Erholung bekamen. Vorher dienten die Meere zum Transport und kriegerischen Auseinandersetzungen.

Durch die Aufarbeitung der Vergangenheit mittels spezifischen Fragestellungen können die Forscher*innen die Ereignisse mit heutigen Entwicklungen verbinden und hinterfragen. Diese Fähigkeit ist nicht nur in Museen oder Archiven gefordert, sondern auch im journalistischen Bereich von großem Vorteil.

Kritische Auseinandersetzung mit der Geschichte

Durch den ständigen Perspektivenwechsel der Forscher*innen durch ihr eigenes Umfeld, können auch heute noch neue Erkenntnisse zu den historischen Ereignissen gewonnen werden. Hauptsächlich geschieht dies durch die Funde neuer Quellen jeglicher Art. Die Geschichte ist dadurch nicht „endgültig, sondern verändert sich auch immer im Auge der Betrachtenden und der Historiker*innen. Auch damit setzen sich einige Historiker*innen speziell in der Historiographie, der Geschichte der Geschichtswissenschaft, auseinander. Der Spruch "Die Sieger schreiben die Geschichte" ist daher mit Vorsicht zu genießen, denn das Geschichtsstudium soll gerade auf eine kritische Auseinandersetzung mit Quellen und Literatur hinführen.

Jedoch steht auch außer Frage, dass Geschichte rein objektiv betrachtet werden kann, denn das stimmt nicht. Auch wenn der Historiker Leopold von Ranke dies gefordert hatte und sagte, der Historiker sei dazu da, aufzuzeigen wie es wirklich gewesen ist. Das ist aber nicht möglich, denn Historiker*innen betrachtet das Geschehene immer aus seinem Kontext heraus. Dies müssen sich Historiker*innen, bei der Auseinandersetzung mit der eigenen Forschung, immer wieder selbst vergegenwärtigen.

Verwandte Fächer

Gerade weil die Geschichtswissenschaft so ein großes Fach ist, bleiben Überschneidungen mit anderen Fächern nicht aus. Dazu zählen:

Bei der Auswahl deines zweiten (Neben-)Faches solltest du dich also im Vorfeld bei der Studienberatung informieren, welche Fächer ergänzend zur Geschichte sind und welche sich eher doppeln, damit du dir ein breites Wissen aneignest.

Studienaufbau

An den meisten Unis ist der Ablauf im Bachelor in die Epochen Antike, Mittelalter und Neuzeit unterteilt, zu denen jeweils ein Proseminar und ein Hauptseminar gemacht werden müssen. Die Reihenfolge, in der die Epochen durchgenommen werden, spielt dabei keine Rolle.

In diesen drei „großen" gibt es unter Anderem weitere Unterbereiche, die belegt werden können und müssen:

  • Römische Geschichte

  • Griechische Geschichte

  • Frühe Neuzeit

  • Zeitgeschichte

  • Osteuropäische Geschichte

  • Public History

  • Globalgeschichte

Public History ist ein noch eher junger Bestandteil der Geschichte und setzt sich mit der Darstellung von Geschichte im öffentlichen Raum (Museen, Ausstellungen, Denkmäler etc.) auseinander.

Dies kann von Universität zu Universität jedoch variieren. Jede*r Dozent*in und Professor*in hat eigene Schwerpunkte und bietet dementsprechend auch verschiedene Seminare an. So kann es sein, dass an der einen Universität eher die Sozialgeschichte im Vordergrund steht und an einer anderen Universität eher die Kriegsgeschichte.

Daher ist es durchaus sinnvoll, dich auf der Homepage der Uni über die Themenauswahl zu informieren, bevor du dich an der jeweiligen Uni bewirbst und böse Überraschungen erlebst, da das eigene Lieblingsthema nicht oder nur wenig behandelt wird. Die Vorlesungsverzeichnisse werden auf der Homepage auch Nicht-Studierenden zugänglich gemacht.

In den Proseminaren werden darüber hinaus auch  propädeutische  Dinge gelehrt, wie z.B.: Richtiges Zitieren, recherchieren und bibliographieren.  Außerdem  werden für die jeweilige Epoche wichtige Literatur und Quellenverzeichnisse besprochen. 

In den Hauptseminaren werden dann die Epochen vertieft, oder verschiedene Theorien bearbeitet und durchgesprochen. Neben den rein inhaltlichen Seminaren gibt es,  insbesondere für die  Lehramtsstudierenden, auch noch Seminare, die sich mit der  Didaktik  der Geschichte beschäftigen. Dort wird sich mit Unterrichtsmethoden, aber auch mit möglichen Projektdarstellungen in  Museen oder anderen Institutionen mit historischen Verbindungen auseinandergesetzt. 

In den letzten Jahren sind die Seminare jedoch zum Teil ziemlich verschult worden. Die meiste Zeit werden Referate gehalten und die Diskussionen kommen zum Teil zu kurz. Allerdings ist der Trend sichtbar, dass sich die Dozent*innen von diesem Ablauf wieder verabschieden und alternative Leistungen für die Studierenden suchen und anbieten.

Außerdem sind Hausarbeiten die wichtigste Prüfungsform des Fachs. Es kann also durchaus vorkommen, dass in einem Semester bis zu zwei oder drei Hausarbeiten oder Essays geschrieben werden und mehrere hundert Seiten an Text gelesen werden müssen. Das solltest du stets im Hinterkopf behalten, wenn du Interesse an einem Geschichtsstudium hast.

3. Dauer des Geschichtsstudiums und mögliche Studienabschlüsse

In der Regel dauert das Geschichte Studium 6 Semester und wird als Bachelor of Arts mit einer Bachelorarbeit abgeschlossen. Insgesamt werden dabei 180 ECTS-Punkte (Credit Points) erbracht.

Geschichte wird oft im Rahmen eines Mehrfach-Bachelors studiert. Es kann dabei Haupt- oder Nebenfach sein. Es gibt auch Studienangebote, bei denen es eine Hälfte eines 2-Fach-Bachelors ist.

Anschließend kann noch das Master-Studium in Geschichte oder einem ähnlichen Masterstudiengang absolviert werden. Der Master of Arts kann in 4 Semestern abgeschlossen werden, wobei 120 Credits erbracht werden müssen.

Außerdem kann Geschichte auf Lehramt studiert werden, meist als Bachelor und Master of Education, seltener noch auf Staatsexamen. Weitere Infos in unserem Artikel Lehramt studieren.

Geschichte: Studiendauer (Regelstudienzeit)
Bachelor6 - 8 Semester
Master2 - 4 Semester
Lehramt7 - 10 Semester
Bachelor (Teilzeit)12 Semester
Master (Teilzeit)8 Semester

Studienformen des Geschichtsstudiums

Die klassische Form des Geschichtsstudiums ist das Vollzeit-Präsenzstudium. Man studiert Vollzeit an einer Hochschule, an der man praktisch täglich zu Veranstaltungen (Vorlesungen, Übungen, Tutorien etc.) geht und wo auch die Prüfungen stattfinden. Vollzeit bedeutet grob 40 Stunden / Woche, wobei in der Realität meist Phasen mit weniger Zeitaufwand anderen (vor allem vor größeren Prüfungen) gegenüberstehen, in denen evt. auch mehr Zeit pro Woche mit dem Studium verbracht wird.

Daneben gibt es Studienangebote in Teilzeit, d.h. das Studium ist dabei so organisiert, dass man mit geringerem Zeitaufwand pro Woche, aber entsprechend längerer Studienzeit zum Studienabschluss kommen kann.


4. Was kostet Studieren 2023?

Lebenshaltungskosten insgesamt

Während eines Geschichtsstudiums brauchst du eine finanzielle Grundlage für eine Unterkunft am Studienort, für Nahrung, Kleidung, Fahrtkosten, Telefon und Internet sowie Bücher und Arbeitshefte. Je nach Ort und eigener Sparsamkeit liegen die monatlichen Ausgaben zwischen 748 € und über 1.851 €. Im Durchschnitt geben Studierende inzwischen knapp 950 € im Monat für Studienkosten aus.

München ist Spitzenreiter, was die Mieten und die Lebenshaltungskosten an sich angeht, aber auch Berlin, Frankfurt/Main, Hamburg und Köln liegen deutlich über dem Durchschnitt. Günstiger lebt es sich in kleineren Städten abseits der Metropolen, insbesondere in den neuen Bundesländern.

Macht am meisten aus: Miete

Die Mieten für ein WG-Zimmer liegen je nach Stadt zwischen 253 Euro und 720 Euro (Werte von 2023 via wg-gesucht.de). Andere Wohnformen können billiger sein (günstige Wohnheimzimmer), aber auch teurer (eigene Wohnung, teure Studierenden-Appartments mit All-inclusive-Service).

Gerade durch die weiterhin hohen Energiekosten sollten die Nebenkosten bedacht werden. Wenig Kaltmiete aber sehr hohe Nebenkosten (schlimmstenfalls als überraschende Nachzahlungsforderung) helfen auch nicht wirklich …

Kosten je nach Ort und persönlicher Situation

Für das Studium ist halbjährlich noch ein Semesterbeitrag zu zahlen. Damit werden bspw. günstigere Mensapreise ermöglicht. In vielen Studienstädten ist ein Semesterticket für den öffentlichen Nahverkehr eingeschlossen, was zwar den Semesterbeitrag erhöht, aber deutlich günstiger als andere Dauerkarten für den jeweiligen Verkehrsverbund ist.

Mit Einführung des Deutschlandtickets („49-Euro-Ticket“) gibt es für Studierende mit Semesterticket aktuell noch Übergangsregelungen. Möglicherweise gibt es ab Wintersemester 23/24 oder Sommersemester auch ein vergünstigtes Studierenden-Deutschlandticket. An einigen größeren Unis gibt es übrigens auch studentische Fahrradwerkstätten.

Kosten für eine Krankenversicherung sind zu berücksichtigen, wenn eine Familienversicherung über die Eltern nicht mehr möglich ist.

Muss ich für ein Geschichtsstudium Studiengebühren zahlen?

Praktisch alle Bachelor und konsekutiven Master können an staatlichen Hochschulen ohne Studiengebühren begonnen werden (anders ist das jedoch meist bei weiterbildenden Mastern oder berufsbegleitenden Studiengängen!). Konsekutive Master schließen meist an ein fachgleiches (oder zumindest fachlich passendes) Bachelorstudium an und setzen keine Berufserfahrung voraus. Ein langes Studium oder ein Zweitstudium sind allerdings in einigen Bundesländern kostenpflichtig.

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5. Wie kann ich mein Geschichtsstudium 2023 finanzieren?

Elterliche Unterstützung

Eine Aufgabe deiner Eltern – und das ist sogar im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB § 1610) explizit geregelt – ist es, dir eine angemessene Berufsausbildung zu ermöglichen. Dazu zählt auch, dir im Studium finanziell oder mit Kost und Logis unter die Arme zu greifen. Die Entscheidung, ob es ein Studium sein soll und welche Fachrichtung, liegt primär in deiner Hand, so dein Schulabschluss dir diesen Weg ermöglicht. Der Staat unterstützt deine Eltern u.a. mit Kindergeld, das im Ausnahmefall auch direkt an dich ausgezahlt werden kann.


BAföG-Leistungen: Antrag stellen lohnt

BAföG für Studierende soll einspringen, wenn deine Eltern – aus Sicht des Gesetzes – zu wenig Einkommen haben, um ausreichend Unterhalt für das (geplante) Studium zu leisten.

Die Verbesserungen beim BAföG seit Wintersemester 2022/2023 führen dazu, dass ein Antrag viel eher lohnt als bisher. So wurde der Freibetrag auf das Elterneinkommen um 20,75 Prozent erhöht, die Bedarfssätze um 5,75 Prozent (letzteres ist leider das schwächste Detail). Vor allem steigt die Altersgrenze auf 45 Jahre und die Vermögensgrenze für alle, die schon 30 Jahre alt sind, auf 45.000 € (für alle unter 30 immerhin noch auf 15.000 €).

Es ist zu hoffen, dass es zum Wintersemester 2023/2024 erneut eine BAföG-Erhöhung gibt. Sicher ist das aber leider noch nicht.

Die BAföG-Rückzahlung ist auf 10.010 € begrenzt, beginnt erst Jahre später und nur, wenn ausreichend verdient wird. Hast du bereits eine Ausbildung gemacht und danach mehrere Jahre gearbeitet sowie in wenigen anderen Ausnahmefällen könnte es sogar elternunabhängiges BAföG für dich geben. Das gilt auch, wenn du bei Studienbeginn schon 30 Jahre oder älter bist.


Stipendien für das Geschichtsstudium

Stipendien stehen einer viel kleineren Gruppe zur Verfügung als BAföG. Größter Vorteil eines Stipendiums: Die erhaltene Förderung ist geschenkt. Daneben gibt es oft eine ideelle Förderung. Die großen Studienförderwerke vergeben Stipendien nach den BAföG-Regeln (also abhängig vom Einkommen der Eltern). Hinzu kommen noch 300 Euro „Büchergeld“ im Monat für alle. Das Bewerbungsverfahren beginnt mindestens ein halbes Jahr zuvor.

Für Auslandsaufenthalte im Studium kann es Förderung in Form von ERASMUS-Stipendien geben oder über den DAAD.


Jobben als Werkstudent / Minijob / Selbständig sein

Die meisten Studierenden jobben zumindest zeitweise während des Studiums, oft als Mini-Jobber oder als Werkstudent/in. Während der Vorlesungszeit darf die Arbeitszeit 20 Wochenstunden nicht überschreiten.

Eine Verrechnung mit BAföG erfolgt, wenn dein durchschnittlicher Verdienst über 520 Euro im Monat liegt (seit Oktober 2022). Entscheidend ist im Unterschied zur Steuer nicht das Kalenderjahr, sondern der Bewilligungszeitraum des BAföG.


Staatlicher Bildungskredit und weitere Möglichkeiten

Für Studierende in höheren Semestern oder im Master gibt es den staatlichen Bildungskredit mit günstigen Zinsen und einer Auszahlung von bis zu 300 Euro / Monat für höchstens zwei Jahre.

Ein Studienkredit (oder ein Bildungsfonds) ist dagegen nur als letzte Möglichkeit in Betracht zu ziehen, wenn die günstigeren Möglichkeiten nicht reichen oder bspw. am Studienende eine Konzentration auf das Studium ohne Jobben möglich sein soll.

Wenn du schon in den letzten Semestern des Studiums angelangt bist, kann u.U. – gerade in sozialen Notlagen – auch ein Studienabschlussdarlehen oder Überbrückungsdarlehen in Frage kommen. Scheue dich nicht, dich zu erkundigen und – wenn für dich möglich – ein solches in Anspruch zu nehmen. Die Konditionen sind deutlich besser als bei Bildungskredit oder gar Studienkrediten!

6. Berufschancen mit einem Geschichts-Studium

Studierst du Geschichte als ein Fach auf Lehramt, hängen die Einstellungschancen vor allem auch vom weiteren Fach und von der Schulart ab. Ein paar Hinweise finden sich im Studienführer Lehramt unter Einstellungschancen.

Ansonsten hält sich auch bei der Geschichtswissenschaft hartnäckig das Klischee, dass die beruflichen Aussichten nicht gerade rosig sind. Das stimmt nicht so ganz. Studien haben gezeigt, dass nur rund 4,9% der Geschichtsabsolvent*innen arbeitslos bleiben.

Trotzdem muss dir klar sein, dass der Traumberuf dir nicht einfach vor die Füße fällt. An einigen Unis sind auch Pflichtpraktika (außerhalb des Lehramtsstudiums) ein Muss, bei denen du schon vorfühlen kannst, in welche Richtung es nach dem Studium gehen soll.

Neben der Museums- und Archivarbeit –  die durchaus spannend sein kann – und des schon erwähnten Lehrerberufs, ist ein Einstieg im journalistischen Bereich möglich. Darüber hinaus können auch beratende Stellen in der Politik oder Wirtschaft für Historiker*innen interessant sein. Natürlich können die Absolvent*innen auch an der Universität bleiben, promovieren und forschen, doch auch das ist nicht immer einfach.

Dennoch sollte zunächst das Interesse und die Lust am Geschichtsstudium im Vordergrund stehen und nicht die vermeintlich schlechten Berufsaussichten. Das gilt nicht nur für die Geschichtswissenschaft, sondern generell für die Geisteswissenschaften.

Wie schnell wird nach dem Studium eine Anstellung gefunden?

Ein Blick in die letzte Absolvent*innenbefragung des DZHW (erschienen 2016) zeigt, dass im Bereich der Geisteswissenschaften die Wartezeit auf eine Anstellung unter einem halben Jahr liegt. Nach dem Abschluss des Bachelorstudiums sind es rund 3,9 Monaten, nach dem Master im Durchschnitt 5,2 Monate. Am aussichtsreichsten ist dabei die Bewerbung auf eine ausgeschriebene Stelle. Rund 60% der Bachelor-Absolvent*innen haben so einen Job bekommen. Bei den Master-Absolvent*innen waren es sogar 85%.

Historiker*innen haben also durchaus eine positive Aussicht auf den Start ins Berufsleben.


7. Gehalt

Gehalt in € Master Uni
24.500
Einstieg
50.040
5 Jahre
54.390
10 Jahre
Ø Fachgruppe Geisteswissenschaften / Geschichte; Befragung: DZHW.

Absolvent*innen, die in Geschichte oder einer anderen Geisteswissenschaft ihren Master-Abschluss machen, können mit einem Einstiegsgehalt von 24.500 € rechnen (Zahl bezieht sich auf Uni-Abschluss).

Mit einem Bachelor-Abschluss beträgt das Einstiegsgehalt 23.400 €. Der Unterschied zu dem Einstiegsgehalt eines / einer Master-Absolventen*in ist in den Geisteswissenschaften gering.

Diese Zahlen erscheinen dir sehr klein? Das mag daran liegen, dass viele Absolvent*innen nach ihrem Abschluss noch ein Volontariat machen oder als Trainee einsteigen.

Fünf Jahre nach Master-Abschluss liegt das Jahresgehalt von HistorikerInnen bei 50.040 €. Verglichen mit dem Einstiegsgehalt hat sich die Zahl mehr als verdoppelt. Es gilt aber zu berücksichtigen, dass dieses Gehalt für alle Geisteswissenschaftler gilt.

Weitere fünf Jahre später, also 10 Jahre nach Abschluss beträgt das Jahresgehalt etwa 54.390 €

Bei (angehenden) Lehrer*innen hängt das Gehalt von Beamtenstatus, Referendariat und Bundesland ab. Weitere Informationen zum Gehalt eines / einer Lehrers / Lehrerin findest du hier: Gehalt von Lehrer*innen.

Wie bei allen Gehaltsangaben gilt: Je nach konkreter Position im Unternehmen, Branche, Größe des Unternehmens, Ort der Beschäftigung und noch manchem mehr unterscheiden sich konkrete Gehälter mehr oder weniger stark von Durchschnittszahlen. Da die Zahlen bereits einige Jahre alt sind, sollten die aktuellen Gehälter sogar höher liegen.


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Studienmöglichkeiten

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