BachelorabschlussBachelor of Arts (B.A.)
![[M] fizkes - stock.adobe.com](https://www.studis-online.de/Studienfuehrer/Bilder/bachelor-of-arts1200x600.jpg)
1. FAQ
Ein Bachelor of Arts ist ein grundständiges Studium im Bereich der Sozial- und Geisteswissenschaften.
Der Bachelor of Arts (B.A.) dauert mindestens 3 Jahre und maximal 4 Jahre, wenn in der Regelstudienzeit und Vollzeit studiert wird. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel.
Voraussetzung für einen B.A. ist das Abitur, die Fachhochschulreife oder die fachgebundene Hochschulreife. Während du mit Abi an jeder Uni oder Fachhochschule studieren kannst, ist das mit der Fachhochschulreife hauptsächlich an Fachhochschulen möglich. Mit einer fachgebundenen Hochschulreife kannst du nur bestimmte Fächer an der Uni, aber alle Fächer an Fachhochschulen studieren. In seltenen Fällen ist auch ein Studium ohne Abitur/Fachhochschulreife möglich. Dann gibt es allerdings andere Bedingungen (abgeschlossene Berufsausbildung+Berufserfahrung). Es gibt viele zulassungsfreie Studiengänge, die mit dem Bachelor of Arts abgeschlossen werden. Bei zulassungsbeschränkten Angeboten entscheidet der NC und manchmal gibt es auch Eignungsverfahren.
Bachelor of…?
Die Bezeichnung, die hinter dem Bachelor steht, gibt an, in welchem Bereich der Studiengang angesiedelt ist. Folgende Bachelor-Abschlüsse gibt es:
Bachelor of Arts (B.A, meistens geistes- und sozialwissenschaftliche Studiengänge, wirtschaftswissenschaftliche Studiengänge)
Bachelor of Science (B.Sc, meistens naturwissenschaftliche Studiengänge, aber auch technische und z.T wirtschaftswissenschaftliche Studiengänge)
Bachelor of Engineering (B.Eng, ingenieurwissenschaftliche Studiengänge)
Bachelor of Laws (LL.B, rechtswissenschaftliche Bachelor-Studiengänge)
Bachelor of Music (B.Mus, Studiengänge Musik, freie Kunst und Lehramt)
Bachelor of Fine Arts (B.F.A, Studiengänge der freien Kunst)
Bachelor of Education (B.Edu, Lehramt)
2. Was bedeutet Bachelor of Arts?
Den Abschluss „Bachelor of Arts“ erhält man vor allem in den Fächergruppen Geistes- und Gesellschaftswissenschaften, d.h. in sozialwissenschaftlichen, sprach- und literaturwissenschaftlichen sowie kulturwissenschaftlichen Studiengängen.
Zudem gibt es einige (durchaus beliebte) Studiengänge, die auch – aber nicht ausschließlich – als Bachelor of Arts studiert werden können. Darunter fallen u.a. wirtschaftswissenschaftliche Studiengänge, „sofern nicht quantitative betriebs- oder volkswirtschaftliche Methoden bzw. Fragestellungen in signifikanter Weise den Studiengang prägen“, so die FIBAA-Akkreditierungskommission. Das trifft bspw. auf Tourismusmanagement zu.
Auch Architektur kannst du – neben den Möglichkeiten „Bachelor of Science“ und „Bachelor of Engineering“ – als Bachelor of Arts studieren. Hier hängt dies ebenfalls von der inhaltlichen Schwerpunktsetzung des jeweiligen Studiengangs ab.
Kurzübersicht einiger ausgewählter Studiengänge
Sowohl Universitäten auch als staatliche und private Fachhochschulen bieten Studiengänge mit dem Abschluss „Bachelor of Arts“ an.
Ob Bachelor, Master oder MBA
An der IU kannst du aus über 200 Studienprogrammen auswählen und folgende Vorteile genießen:
Mit über 85.000 Studierenden größte private Hochschule Deutschlands
3 verschiedene Studienformen zur Auswahl damit auch für Dich das Richtige dabei ist:
Fernstudium, Duales Studium und MyStudium
Online am virtuellen Campus oder präsent an über 35 Campus-Standorten studieren
Mit oder ohne Abitur. Numerus Clausus? Nicht nötig.
Für Berufstätige und Quereinsteiger, Bachelor-Absolventen und Abiturienten
Über 200 Bachelor- Master- und MBA-Studiengänge in zum Beispiel folgenden Bereichen:
Gesundheit & Soziales
Marketing & Kommunikation
IT & Technik
Pädagogik & Psychologie
Wirtschaft und Management
3. Studienmodelle und Aufbau
Mono-Bachelor, Kombi-Bachelor
Ein Bachelor of Arts wird in mehreren Varianten angeboten. Es gibt den Ein-Fach-Bachelor (auch Mono-Bachelor genannt), bei dem ein einziges Fach studiert wird. Weiterhin gibt es verschiedene Kombi-Bachelor, zum Beispiel den Zwei-Fach-Bachelor. Hier studierst du neben dem Hauptfach noch ein Nebenfach. Das Nebenfach hat einen geringeren Umfang, meistens macht es etwa ein Drittel des gesamten Studienumfangs aus. Es gibt aber Nebenfächer mit deutlich geringerem Anteil.
Darüber hinaus bieten einige Hochschulen auch einen Kombi-Bachelor mit zwei Hauptfächern an. Es werden also zwei Fächer zu gleichen Anteilen studiert. Eine weitere Option, die jedoch recht selten vorkommt, ist ein Kombi-Bachelor aus drei Fächern. Hier kannst du ein Hauptfach mit zwei Nebenfächern kombinieren. An der Uni Regensburg ist es zum Beispiel möglich, die Fächer der Geistes- und Sozialwissenschaften in einem sog. „kombinatorischen Bachelor of Arts“ mit einem Hauptfach und zwei Nebenfächern zu studieren.
An den meistens Hochschulen musst du die Nebenfächer aus dem Studienangebot derselben Fakultät wählen, in der du dein Hauptfach belegt hast. In seltenen Fällen kannst du auch ein Nebenfach einer anderen Fakultät studieren.
Mögliche Studien-Modelle | |
---|---|
Modell | Beispiel |
Mono-Bachelor | Psychologie an der Uni Köln |
Zwei-Fach-Bachelor | Germanistik an der LMU München |
Zwei-Hauptfächer-Bachelor | Südasienkunde an der Uni Halle-Wittenberg |
Drei-Fach-Bachelor (ein Hauptfach, zwei Nebenfächer) | Möglich an der Uni Regensburg |
Aufbau des Studiengangs
Wie genau der Bachelor of Arts-Studiengang aufgebaut ist, ist natürlich abhängig von deinem Studienfach und der Hochschule.
Im Studium der Politikwissenschaft etwa kann der Fokus mehr auf Politischer Theorie, auf Staatskunde oder auch auf Internationalen Beziehungen liegen – und auch der Anwendungsbezug auf Beispiele aktueller Tagespolitik kann variieren. Inhalte, Schwerpunkte, Wahlmöglichkeiten und Praxisbezug unterscheiden sich also zwischen verschiedenen Hochschulen und Fakultäten, auch wenn es sich um den gleichen Studiengang handelt.
I.d.R. wird jedes Bachelor of Arts-Studium mit einer Bachelor-Arbeit abgeschlossen. Für diese werden mindestens 6 und maximal 12 Leistungspunkte vergeben. Allerdings: Die Bachelor-Arbeit ist gängigerweise in ein Modul eingebunden, welches zudem ein Kolloquium oder Ähnliches beinhaltet. Daher kann die Gesamtpunktzahl für das Modul höher sein. Um mit der Bachelor-Arbeit starten zu können, muss meistens eine bestimmte Anzahl an bereits absolvierter Credit Points nachgewiesen werden (z.B. 120 CP).
4. ECTS und Dauer des Bachelor of Arts
Ein Bachelor-Studium wird mit mindestens 180 ECTS* abgeschlossen. Das ist die klassischste Variante, das Studium dauert dann drei Jahre. Es gibt aber auch Bachelor, die etwas länger dauern. Dafür kann dann Zeit im Master gespart werden. Wer Bachelor und Master studiert hat, muss ab Ende insgesamt 300 ECTS studiert haben.
Eine kürzere Regelstudiendauer gibt es nur sehr, sehr selten. Eine längere Studiendauer kommt bei Teilzeit-Studiengängen vor.
Folgende Varianten der Aufteilung der ECTS gibt es an deutschen Hochschulen:
6 Sem. Bachelor (180 ECTS)
7 Sem. Bachelor (210 ECTS)
8 Sem. Bachelor (240 ECTS)
Die Anteile von Haupt- und Nebenfach können bei einem Kombi-Bachelor sehr unterschiedlich gewichtet sein. In vielen Fällen macht das Hauptfach 120 ECTS aus und das Nebenfach das restliche Drittel, also 60 ECTS. An einigen Hochschulen sind in den 180 ECTS auch auch Wahlbereiche oder spezifische Module (z.B zur Berufsvorbereitung) integriert.
*ECTS, Credit Points (CP) und Leistungspunkte (LP) wird synonym verwendet und meint immer das Gleiche: nämlich jene Punkte, die du in deinem Studium erwirbst.
5. Studienformen
Es gibt je nach Studiengang unterschiedliche Möglichkeiten einen Bachelor of Arts zu studieren. Die klassische Variante ist natürlich der Vollzeit-Bachelor mit Präsenzunterricht. Darüber hinaus gibt es Fernstudienangebote, duale Varianten und die Möglichkeit, berufsbegleitend oder in Teilzeit zu studieren.
Du weißt nicht, in welchen Varianten dein Wunsch-Studiengang angeboten wird? Dann nutze doch unsere Studienfachsuche, innerhalb derer du nach Studienformen filtern kannst.
6. Voraussetzung und Eignung
Welche Voraussetzungen benötige ich für einen Bachelor of Arts?
Grundlegende Voraussetzung für ein Studium ist das Abitur, die Fachhochschulreife oder die fachgebundene Hochschulreife. Mit Abitur kannst du auf jede Uni und jede Fachhochschule. Die Fachhochschulreife berechtigt dich bis auf einzelne Ausnahmen in Bayern und Sachsen-Anhalt für alle Studiengänge an Fachhochschulen, nicht immer aber für ein Studium an einer Universität. Mit der fachgebundenen Hochschulreife darfst du an die Uni – sowie an alle Fachhochschulen (alle Fächer!). Bei einer Bewerbung für eine Uni beschränkt sich in vielen Bundesländern aber die Studienfachauswahl auf das Fachgebiet deiner Hochschulreife.
Unter Umständen ist ein Studium auch ohne Abitur oder Fachhochschulreife möglich. Mindestvoraussetzung ist eine abgeschlossene, fachlich passende Ausbildung und einige Jahre Berufserfahrung. Auch hier variieren die Details von Bundesland zu Bundesland und letztlich muss die jeweilige Hochschule abschließend entscheiden – also informiere dich hier frühzeitig direkt bei den Hochschulen, die für dich interessant sein könnten.
Es gibt sowohl zulassungsfreie als auch zulassungsbebeschränkte Studienangebote. Bei einer beschränkten Zulassung entscheidet meistens der Numerus Clausus, sprich, die Abiturnote ist ausschlaggebend. Es gibt aber auch Studiengänge, bei denen ein Eignungsverfahren durchlaufen werden muss.
Für einige Studienangebote sind zudem Sprachkenntnisse nachzuweisen. In der Regel handelt es sich um Englischkenntnisse, da einige Veranstaltungen auf englisch stattfinden oder es einen hohen Anteil englischsprachiger Lektüre gibt.
Viele Bachelor of Arts sind NC-frei studierbar oder zumindest mit einer nicht allzu hohen Abschlussnote zu erreichen. Doch leider gibt es auch eine Reihe an B.A.-Studiengängen, die in Großstädten einen recht hohen NC-Grenzwert haben – und für Psychologie brauchst du gar überall entweder einen guten 1er-Schnitt oder eine stolze Sammlung an Wartesemestern.
Doch es lohnt sich, den Kopf nicht von vornherein in den Sand zu stecken und sich von den hohen Grenzwerten der letzten Semester nicht einschüchtern zu lassen. Willst du bspw. Erziehungswissenschaft studieren – und zwar in einer Großstadt – und siehst, dass du die Grenzwerte in Berlin (i.d.R. brauchst du an der FU und HU mind. eine 2,0) wahrscheinlich nicht schaffst: schau doch mal nach Hamburg oder Frankfurt. Dort kann dir auch ein mittlerer bis hoher 2er-Schnitt reichen.
Für wen ist ein Bachelor of Arts geeignet?
B.A.-Fächer bewegen sich häufiger in nicht so eindeutigen Welten von „wahr“ und „unwahr“, „richtig“ und „falsch“, „real“ und „konstruiert“ wie es etwa in den Naturwissenschaften der Fall ist. Natürlich gibt es auch in B.A.-Fächern Methoden, um Phänomene nachzuweisen und zu messen. Darunter sind insbesondere empirische Methoden zu verstehen. Und natürlich ist ein Philosophie-Studium theorielastiger als ein Tourismusmanagement-Studium.
Dennoch wirst du in vielen Fächern häufig mit Fragen konfrontiert wie: Wie konstruiert Sprache Realität? In welchem Verhältnis stehen Gesellschaft und Individuum zueinander? Ist der Mensch gut? Wie wird der öffentliche Diskurs bestimmt? Heiligt der Zweck die Mittel oder nicht?
Wenn du Leidenschaft oder Interesse für diese Art von Fragen verspürst und dir die Erforschung sozialer statt naturwissenschaftlicher Realitäten Spaß macht, bist du für einen Bachelor of Arts super geeignet.
Es ist natürlich Studienfach-abhängig, welche Fähigkeiten du darüber hinaus mitbringen solltest. Englischkenntnisse sind in jedem Fall von Vorteil, da bspw. im Feld der Sozialwissenschaften gern internationale Studien betrachtet werden.
Gibt es eine hohe Abbruchquote vom Bachelor of Arts?
Eine Studie des Deutschen Zentrums für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) betrachtete aus Sicht des Jahres 2016, wie hoch der Anteil an Studienabbrecher*innen lag, die ihr Studium 2012 oder 2013 begonnen haben. In Studiengängen der Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften lag der Anteil lediglich bei 24 %, in Studiengängen der Geisteswissenschaften jedoch bei 37 %.
Was heißt das nun? Unter der Kategorie der Geisteswissenschaften sammeln die Forscher*innen der DZHW wahrscheinlich Sprach- und Literaturwissenschaften wie Germanistik, Anglistik, Linguistik, Klassische Philologie etc. und Kulturwissenschaften wie Geschichte, Philosophie, Archäologie und Ethnologie. Eine Analyse der hohen Abbruchquote bestätigt den Ruf einiger dieser Fächer: die Studierenden hatten häufig falsche Erwartungen an ihr Fach und/oder sahen keine zufriedenstellenden Berufsperspektiven.
Für dich daher der Ratschlag: Hab' keine Angst ein Studium zu beginnen, das sich interessant anhört. Aber beschäftige dich im Voraus damit, wie der Inhalt des Studiums und die Berufsperspektiven ausschauen. Dann verringerst du das Risiko enttäuscht zu werden und es ggf. abzubrechen.
7. Was ist besser: Bachelor of Arts oder Bachelor of Science?
Offenbar stellen sich viele die Frage nach der Wertigkeit verschiedener Abschlüsse, so wird die Frage „Was ist besser Bachelor of Arts oder Bachelor of Science?“ gern in Suchmaschinen eingetippt. Die Bezeichnungen geben allerdings lediglich an, in welchem Bereich du deinen Bachelor gemacht hast. Eine Unterscheidung in der Wertigkeit gibt es nicht.
8. Nach dem Bachelor of Arts: Möglichkeiten
Was du nach deinem Bachelor-Abschluss machen möchtest, hängt natürlich von deinem Studiengang ab. Möchtest du in die Forschung oder deine Chancen auf dem Arbeitsmarkt noch weiter verbessern (oder gefällt dir dein Studium einfach so gut), ist ein anschließender Master das richtige für dich.
Das ist jedoch nicht immer nötig. Es gibt auch einige Berufsbranchen, in denen für viele Stellen „lediglich“ ein Bachelor gefordert ist. Informiere dich in jedem Fall konkret zur Situation in deinem Wunsch-Studiengang bzw. deinem Wunsch-Beruf.