12 Beratungsangebote, die Studierende kennen sollten
In allen Phasen des Studiums können Fragen und Probleme auftauchen: Von der Fächerwahl bis zur Studienfinanzierung, von der Prüfungsangst bis zum Berufseinstieg. Und Studierende, die zum Beispiel aus dem Ausland kommen, eine Behinderung haben oder nebenher ein Kind versorgen müssen, brauchen unter Umständen besondere Unterstützung. Deshalb gibt es an den Hochschulen die verschiedensten Anlaufstellen mit Beratungsangeboten.
Nix an der eigenen Hochschule? Falls es kein passendes Angebot an Eurer Hochschule gibt, solltet Ihr Euch in Eurer Stadt umschauen, welche Beratungsangebote vor Ort angeboten werden.
1. Studienberatung
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Wo ist der richtige Studienplatz?!?
Bei Fragen rund um das Studium findet Ihr bei den Studienberatungen ein offenes Ohr. Die MitarbeiterInnen der Allgemeinen Studienberatung (an manchen Hochschulen heißt sie Zentrale Studienberatung) wissen über die Zulassungsvoraussetzungen der einzelnen Studiengänge Bescheid und kennen sich mit den Prüfungs- und Studienordnungen aller Studiengänge an der Hochschule aus.
Auch wenn Ihr überlegt, das Studium abzubrechen oder das Studienfach zu wechseln, und jemanden braucht, der Euch Alternativen aufzeigt, seid Ihr hier richtig. An manchen Hochschulen ist die Studienberatung auch erste Anlaufstelle für persönliche Probleme, Fragen der Studienorganisation oder Unsicherheiten in Bezug auf den Berufseinstieg. Geht es um spezielle Fragen zu Eurem Studiengang, solltet Ihr Euch an die Studienfachberatung Eures Fachbereichs wenden.
Die Kontaktdaten der (allgemeinen) Studienberatungen vieler Hochschulen findet Ihr in unserer Hochschuldatenbank.
2. Beratung rund um Geld und Bürokratie / Sozialberatung
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Die Finanzierung des Studiums kann Probleme machen – dann sollte man sich lieber rechtzeitig Hilfe suchen!
Ob es um BAföG, Stipendien, Studienkredite oder andere Finanzierungsmöglichkeiten geht: Bei den Sozial- und BAföG-Beratungsstellen gibt es Informationen und Beratungsangebote rund ums Geld.
Außerdem bekommt Ihr hier Antworten auf andere Fragen rund um die Studierendenbürokratie rund um BAföG und andere Themen: Wer hilft mir dabei, meinen BAföG-Antrag auszufüllen und die entsprechenden Dokumente zusammenzutragen? Was passiert, wenn das Geld nicht rechtzeitig auf meinem Konto eingeht? Wie kann ich mich weiter finanzieren, wenn ich mein Studienfach gewechselt oder die Regelstudienzeit überschritten habe? Habe ich Anspruch auf Wohngeld? Wo finde ich eine günstige Krankenversicherung? Wer hilft mir, wenn ich einen Härtefallantrag stellen möchte? …
Durchgeführt werden die Beratungen zum Beispiel von den Studierendenvertretungen, von den Studierendenwerken und von den Hochschulinformationsbüros bzw. Campus Offices der DGB Jugend.
An vielen Hochschulen gibt es auch Beratungsstellen für Rechtsfragen aller Art – ob es um Job oder Wohnung, Prüfungen oder BAföG geht: Was mache ich, wenn mein Chef den Lohn für meinen Nebenjob nicht bezahlt? Wie verhalte ich mich, wenn der Vermieter die Kaution nicht zurücküberweist? Was kann ich tun, wenn meine Versicherung im Schadenfall nicht zahlt? …
Die Rechtsberatung wird in vielen Fällen von den Studierendenvertretungen, von den Studierendenwerken oder auch von den Hochschulen selbst durchgeführt und auch die DGB Jugend ist an einigen Hochschulen mit ihren Hochschulinformationsbüros bzw. Campus Offices vertreten. Meistens bieten dort Rechtsanwälte für kleines Geld oder sogar kostenlos Sprechstunden an.
Praktisch ist die Beratung sicher, um von einem fachlich versierten Menschen eine erste Einschätzung der Rechtslage zu bekommen. Einen Anwalt, der sich ausgiebig mit Eurer Sache beschäftigt, Schriftsätze verfasst oder Euch sogar vor Gericht vertritt, könnt Ihr Euch damit aber sicher nicht sparen.
Wer ins Ausland möchte, hat die Qual der Wahl – eine Beratung kann hier nützlich sein.
Ob Ihr mit dem vagen Gedanken spielt, während Eures Studiums ins Ausland zu gehen, oder ob Ihr ganz konkrete Fragen zur Eurer Erasmus-Bewerbung habt: Antworten zu allen Fragen rund um den Auslandsaufenthalt bekommt Ihr im Akademischen Auslandsamt Eurer Hochschule (auch International Office oder Zentrum für Internationale Studierende genannt).
Soll es ein Praktikum oder ein Auslandssemester sein? Möchte ich als Freemover, über das Erasmus-Programm oder einen Direktaustausch weggehen? Welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es? Und wo bekomme ich Kontakt zu Studierenden, die mir von Ihren Erfahrungen berichten können? Wichtig ist, dass Ihr die Beratungsangebote frühzeitig nutzt, denn die Vorbereitung eines Auslandsaufenthalts braucht ihre Zeit.
Nicht bei allen ist der Berufseinstig ein Selbstläufer. Viele Hochschulen bieten Unterstützung an.[/bildr]Bei vielen Studierenden stellt sich im Laufe des Studiums die Frage: Was will ich später machen und wie komme ich dahin? Wenn es um diese Fragen der Berufszielfindung, der Orientierung auf dem Arbeitsmarkt und der Bewerbung geht, helfen die Career Services (auch Career Centers genannt) der Hochschulen und die Berater der Agentur für Arbeit weiter, die mit ihren Hochschulteams an den Hochschulen vertreten sind.
Über Praktikumsmöglichkeiten informieren auch die Hochschulinformationsbüros bzw. Campus Offices der DGB Jugend. Übrigens richten sich diese Beratungen durchaus auch an Studierende der ersten Semester: Denn je früher Ihr wisst, was Ihr wollt, desto besser könnt Ihr Euch zum Beispiel in den Lehrveranstaltungen entsprechend profilieren und die Semesterferien etwa für Praktika nutzen.
Die Kontaktdaten vieler Career Services / Center findet Ihr in unserer Hochschuldatenbank.
Manche Probleme können andere Studis vielleicht besser verstehen.
Einfach einmal Dampf ablassen, Quatschen, das Herz ausschütten, Nachdenken, alle Fragen stellen können? In einigen Uni-Städten gibt es dafür die Nightliner, Studierende, die sich für ihre Kommilitonen engagieren.
Die Mitarbeiter/innen von Nightline sind alle selbst Studierende aller Fachrichtungen. Niemand braucht seinen Namen zu nennen, Gesprächsinhalte unterliegen der Schweigepflicht und werden streng vertraulich behandelt.
Bei manchen Problemen ist es einfacher, eine Person mit Erfahrung und Expertise zu Rate zu ziehen.
Vielleicht fühlt Ihr Euch am Studienort einsam oder Ihr zweifelt daran, dass Ihr das Studium packen könnt? Möglicherweise habt Ihr Suchtprobleme oder Schwierigkeiten in Eurer Partnerschaft, die Euch belasten – und steckt in einer Krise?
Leidet ihr vielleicht unter Prüfungsangst, Lernblockaden, Konzentrationsproblemen, psychosomatischen Problemen, Selbstwertkrisen oder Depressionen? Oder habt Ihr vielleicht einfach nur das Gefühl, dass es so wie bisher nicht weitergehen kann, ohne genau zu wissen, woran es liegt?
In jedem Fall kann Euch der Besuch der psychologischen Beratung (an manchen Hochschulen heißt sie auch psychosoziale Beratung oder so ähnlich) weiterhelfen. Ihr müsst übrigens keine Sorge haben, dass irgendwer an der Hochschule von Euren Problemen erfährt. Denn die Berater unterliegen – wie auch Ärzte – der Schweigepflicht.
8. Beratung für Studierende mit Kind / studierende Eltern
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Kinder sind inspirierend und es macht viel Spaß, mit ihnen zu spielen. Einfach ist es aber nicht immer, Studium und Kinder zeitlich und finanziell unter einen Hut zu bekommen.
Wer mit Kind studiert oder während des Studiums ein Kind erwartet, ist mit zusätzlichen Fragen konfrontiert: Wie bringe ich Studium und Familienaufgaben unter einen Hut? Wo finde ich eine Betreuung für mein Kind? Und wo Kontakt zu andern studierenden Eltern? Was kann ich tun, wenn ich mich im Studium aufgrund meiner familiären Situation benachteiligt fühle?
Welche Nachteilsausgleiche kann ich in Anspruch nehmen? …
Beratung gibt’s bei den Familienbüros (auch Familien-Servicestellen oder Family Welcome Centers), die viele Hochschulen eingerichtet haben. Auch die Studierendenvertretungen und die Studentenwerke haben häufig Beratungsangebote für Studierende mit Kind. Und schließlich sind auch die von den Studiendekanen durchgeführten Studienberatungen eine wichtige Anlaufstelle, gerade wenn es um die Studienorganisation geht.
9. Beratung für Studierende mit Behinderung oder chronischer Erkrankung
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Nur nicht behindern lassen!
Auch wer mit Behinderung oder chronischer Krankheit studiert, hat möglicherweise zusätzliche Fragen oder Schwierigkeiten: Ist die Hochschule barrierefrei? Welche Nachteilsausgleiche kann ich in Anspruch nehmen? Kann ich trotz meiner Behinderung ein Auslandssemester einlegen? … Die Arbeit der Beratungsstellen und Beauftragten reicht von der Information über Sozialleistungen bis hin zum Einsatz für barrierefreie Zugänge zu den Einrichtungen der Hochschule.
Übrigens gibt es auch Interessengemeinschaften, die sich bundesweit mit dem Thema Studium und Behinderung beschäftigen.
Ein Studium in der Heimat durchzuziehen, ist schon nicht immer einfach. Zusätzliche Fragen und Schwierigkeiten können auftauchen, wenn man sich auf den Alltag, die Sprache und die Bürokratie eines anderen Landes einlässt. Deshalb gibt es spezielle Beratungsangebote für ausländische Studierende: Wie finde ich am Hochschulort eine Wohnung? Wie kann ich mein Deutsch verbessern und Kontakte zu Deutschen und Studierenden anderer Nationalitäten aufbauen? Wie lange darf ich überhaupt in Deutschland bleiben und welche Sozialleistungen kann ich in Anspruch nehmen? Wie funktioniert das Studium in Deutschland?
Die Studierendenschaften kümmern sich um ausländische Studierende, ebenso wie die Akademischen Auslandsämter (auch International Office oder Zentrum für internationale Studierende genannt). Und an manchen Hochschulen haben auch einzelne Fachbereiche eigene Beratungsstellen für ausländische Studierende. Wer Stipendiat einer Stiftung ist, findet auch bei dieser Unterstützung.
Wer sich an der Hochschule aufgrund seines Geschlechts in irgendeiner Form benachteiligt oder sexuell belästigt fühlt, kann sich an die Frauen- oder Gleichstellungsbeauftragten der Hochschule oder des Fachbereichs wenden. Diese haben in sämtlichen Bereichen des Hochschullebens ein besonderes Augenmerk auf Geschlechterfragen, insbesondere auf die Belange von Frauen. Sie informieren etwa, wenn es um die Frage nach der Vereinbarkeit von Familie und Beruf geht.
Seid Ihr von sexuellen Belästigungen durch Professoren oder von frauenfeindlichen Bemerkungen betroffen, sind die Frauen- und Gleichstelllungsbeauftragten darauf angewiesen, von Betroffenen informiert zu werden, um tätig werden zu können. Ihr erweist allen Frauen einen wertvollen Dienst, wenn Ihr Euch traut, von Euren Erfahrungen zu berichten!
Wer sich aufgrund seiner sexuellen Orientierung und Identität benachteiligt oder belästigt fühlt, kann sich an dementsprechende Gruppen oder Referate an der Hochschule wenden – meist heißen diese LGBTI, Queer oder Lesben- und/oder Schwulen-Referate. Oft sind diese beim AStA angesiedelt. Sie setzen sich für die Gleichstellung von homo-, bi-, intersexuellen oder trans* Studierenden ein. Zugleich bieten sie auch Kontakt und Vernetzung an der Hochschule.
Hinweis zu den hier beworbenen Studienangeboten Studis Online bietet den Hochschulen die Möglichkeit, ihre Studienfächer gegen ein Entgelt mit ausführlicheren Informationen als den von uns recherchierten Basisinformationen vorzustellen.