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Als Eigentherapie ungeeignet
Psychologie-Studium

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27.03.2023
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Wer Psychologie studiert, will Menschen verstehen und helfen lernen. Was die meisten nicht wissen: Mathe und Statistik stehen auf dem Studienplan ganz oben. Mit der Reform des Psychotherapeutengesetz wurden auch viele Psychologie-Studiengänge angepasst, um den neuen Weg (polyvalent) zu unterstützen. Daneben gibt es auch Psychologie-Studiengänge, die das nicht tun.

1. Das Studium

Das Studienfach Psychologie erlebt seit Jahren einen Boom. Jedes Jahr bewerben sich Tausende Abiturientinnen und Abiturienten auf die wenigen Studienplätze. Rund 60% der StudienanfängerInnen wählen das Fach, um „Menschen helfen zu können“. Ein ehrbares Unterfangen. Doch was die meisten Studierenden nicht wissen, ist, dass zumindest das Grundstudium herzlich wenig mit dieser Vorstellung zu tun hat. „Ich kann angehenden Studenten nur raten, nicht zu glauben, dass sie in den ersten Jahren viel über Psychotherapie erfahren werden“, sagt Diplompsychologe Sven Kluth, der in den Nullerjahren sein Studium an der Uni Hamburg abschloss, „Gerade die ersten Semester sind superhart und trocken, da werden Methodenlehre und Statistik rauf und runter studiert“.

Wer als Ziel hat, Psychotherapeut:in zu werden, kann das inzwischen oft kostengünstiger als früher werden. Statt einem Psychologie-Studium (Diplom oder Bachelor und Master) und anschließend noch in der Regel drei (fast immer kostenpflichtige) Jahre für die praktische Ausbildung geht es nun schneller zur Approbation:

Nach drei Jahren Regelstudienzeit des Bachelorstudienganges der Psychologischen Psychotherapie oder auch eines passenden „polyvalenten Psychologie“-Studiums folgen noch zwei Jahre bis zum Masterabschluss in „Klinischer Psychologie und Psychotherapie“. Direkt nach dem Masterabschluss kann schon die Approbation erlangt werden. Die „Fachkunde“ gemäß dem neuen Psychotherapeutengesetz muss im Anschluss an die Approbation im Rahmen einer fünfjährigen Weiterbildung und einer finanzierten Berufstätigkeit erworben werden. Dauert also sogar länger als bisher, sollte aber in der Regel kostengünstiger sein.

Video: Psychologie studieren

Wie ist es, Psychologie zu studieren? Das wissen die Zwillinge Lennart und Elia. Sie studieren Psychologie an der Medical School Hamburg. Auch ihre Eltern haben schon Psychologie studiert.

Das Video können wir dank einer Partnerschaft mit alpha Uni zeigen, einem Format von ARD alpha.
Alle Videos im Überblick

Studium keine Eigentherapie – aber wer Krisen selbst kennt, kann oft besser helfen

Die meisten Absolvent:innen würden wieder Psychologie studieren. Claudia Graf, Psychologiestudentin im Examen, findet ihr Fach toll, „weil es viele Möglichkeiten bietet, sich mit sich selber auseinander zu setzen“. Sven Kluth hat im Studium gelernt, richtig zuzuhören, „nicht nur in Form von Aufmerksamkeit, sondern auf ganz vielen Ebenen, also quasi die Aussagen hinter den Aussagen zu erkennen“.

In einem sind die beiden Psychologen sich aber einig: Als Eigentherapie ist das Studium gänzlich ungeeignet. Bei einer Umfrage gaben zwanzig Prozent aller angehenden Studierenden an, das Fach studieren zu wollen, um ihre eigenen Probleme zu lösen. Das kann das Studium aber nicht leisten. Doch im Umkehrschluss bedeutet dies nicht, dass du als Psychologiestudent:in keine Probleme haben darfst: Im klinischen Bereich werden erfahrungsgemäß gerade diejenigen Psycholog:innen, die selbst mal die eine oder andere Krise durchgemacht haben, später die besten Therapeut:innen.

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2. Dauer, Studienabschlüsse und Formen des Psychologie-Studiums

Wer sich entschließt, Psychologie auf Bachelor zu studieren, sollte sich vorher ganz genau über die Ausrichtung des Studiengangs informieren. Manche Bachelor spezialisieren sich nur noch auf eine Fachrichtung. An der RWTH Aachen zum Beispiel bezieht sich der neue Bachelor schwerpunktmäßig auf die Bereiche Arbeits- und Organisationspsychologie. Wer sein Wissen vertiefen und seine Chancen erhöhen will, wird ohnehin – mindestens – einen Master absolvieren müssen.

Wichtig ist die Ausrichtung auch dann, wenn dein Ziel die Arbeit als Psychologische:r Psychotherapeut:in ist. Entweder du studierst einen ausschließlich darauf ausgerichteten Bachelor-Studiengang in Psychologischer Psychotherapie. Versichere dich aber jeweils, wie genau dein Ziel auch dort erreichbar ist. Die klassischen Psychologie-Studiengänge, die (auch) den neuen kürzeren Weg dazu unterstützen, werden als polyvalente Psychologie-Studiengänge bezeichnet.

Studiendauer Psychologie

In der Regel dauert das Psychologie Studium 6 Semester und wird als Bachelor of Science mit einer Bachelorarbeit abgeschlossen. Insgesamt werden dabei 180 ECTS-Punkte (Credit Points) erbracht.

Psychologie wird gelegentlich als Bachelor-Haupt- oder Nebenfach angeboten.

Anschließend kann noch das Master-Studium in Psychologie oder einem ähnlichen Masterstudiengang absolviert werden. Der Master of Science kann in 4 Semestern abgeschlossen werden, wobei 120 Credits erbracht werden müssen.

Neben den konsekutiven Masterstudiengängen, die direkt im Anschluss an den Bachelor studiert werden können, werden auch einige weiterbildende Master angeboten. Weiterbildende Master setzen neben einem Hochschulabschluss meist noch mind. ein Jahr Berufstätigkeit nach diesem Abschluss voraus.

Psychologie: Studiendauer (Regelstudienzeit)
Bachelor6 - 8 Semester
Master2 - 4 Semester
Bachelor (Teilzeit)7 - 13 Semester
Master (Teilzeit)4 - 8 Semester

Studienformen des Psychologie-Studiums

Die klassische Form des Psychologie-Studiums ist das Vollzeit-Präsenzstudium. Man studiert Vollzeit an einer Hochschule, an der man praktisch täglich zu Veranstaltungen (Vorlesungen, Übungen, Tutorien etc.) geht und wo auch die Prüfungen stattfinden. Vollzeit bedeutet grob 40 Stunden / Woche, wobei in der Realität meist Phasen mit weniger Zeitaufwand anderen (vor allem vor größeren Prüfungen) gegenüberstehen, in denen evt. auch mehr Zeit pro Woche mit dem Studium verbracht wird.

Daneben gibt es Studienangebote in Teilzeit, d.h. das Studium ist dabei so organisiert, dass man mit geringerem Zeitaufwand pro Woche, aber entsprechend längerer Studienzeit zum Studienabschluss kommen kann.

Psychologie kann – wenn auch selten – berufsbegleitend studiert werden. Das kann sinnvoll sein, wenn du eine Ausbildung schon hinter dir hast und – vielleicht sogar mit Unterstützung des Arbeitgebers – deine Kenntnisse ausbauen willst.

Schließlich kann Psychologie im Fernstudium absolviert werden. Das macht ein – bis auf die Prüfungszeiträume – orts- und zeitunabhängiges Studium möglich, erfordert daher aber auch ausreichend Selbstdisziplin. Für praktische Übungen gibt es dann manchmal doch Präsenztermine.

Je nach Berufsbild sind nach dem Studium noch Fortbildungen nötig

Viele junge Leute entschließen sich für das Fach Psychologie, weil nach dem Abschluss eine ganze Reihe von Berufsbildern zur Verfügung stehen: Psycholog:innen sind in der Marktforschung, Personalarbeit oder Weiterbildung tätig, arbeiten als Kommunikationstrainer, Neuropsychologen, niedergelassene Therapeuten oder in der Klinik.

Worauf viele angehende Studierende allerdings nicht vorbereitet sind, ist, dass in diesem Berufsfeld ein Master erst der Anfang ist. „Mit dem Abschluss ziehst Du Dir lediglich 'ne Fahrkarte“, sagt Sven Kluth. Meistens sind diverse Fortbildungen nötig, um das weitgehend theoretische Wissen auch in die Praxis umsetzen zu können – egal, in welchem Bereich.

Wer Psychotherapeut/in werden will, musste nach dem alten Modell (gilt für so gut wie alle Studiengänge, die vor 2020 begonnen wurden; teilweise auch später noch, gerade an staatlichen Unis hat die Umstellung sich gezogen) eine bis zu fünfjährige weiterführende Ausbildung in Kauf nehmen, die in der Regel privat bezahlt wird. Die Kosten dafür belaufen sich zwischen 10.000 und 50.000 Euro – es sei denn, man ergattert einen der begehrten, schlecht bezahlten Ausbildungsplätze in Kliniken.

Wichtig: Voraussetzung für die Weiterbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten war bisher neben dem konsekutiven universitären Bachelor- und Masterstudium mit Schwerpunkt klinische Psychologie (je nach Bundesland oft auch schon im Bachelor) noch entsprechende Fortbildungen, bspw. mittels postgraduale Studiengänge (siehe in der Liste Psychologische Psychotherapie mit „Abschlussprüfung“ – alle gebührenpflichtig).

Inzwischen gibt es einen neuen, kürzeren Weg zur Psychotherapie: Grundständige Bachelor und direkt darauf aufbauende konsekutive Master Psychotherapie anstelle von Psychologie (wir berichteten über die Pläne).

3. Zulassungsvoraussetzungen und -beschränkungen

Voraussetzung, um Psychologie zu studieren ist die Hochschulreife. An den meisten staatlichen Universitäten und Hochschulen sind Psychologie-Studiengänge zulassungsbeschränkt, d.h. es gibt eine festgelegte, begrenzte Zahl von Studienplätzen. In unser NC-Übersicht ist zu sehen, dass an beliebten Studienorten oft sogar eine Abitur von 1,0 erforderlich ist, überall aber ein Abi im 1er-Bereich um direkt einen Studienplatz zu erhalten. Aber Achtung: Viele staatliche Unis setzen nun (auch) auf ein Studieneingnungstest – die Notengrenzwerte der Vergangenheit werden so kaum mehr vergleichbar sein.

Wer auf Wartezeit setzen muss, hat immer weniger Möglichkeiten, da viele Bundesländer diese entweder gar nicht mehr berücksichtigen oder nur noch begrenzt und zusammen mit anderen Kriterien. Weniger harte Schranken finden sich nur bei Psychologie als Nebenfach. Die zulassungsfreien Studienangebote Psychologie sind ausschließlich an privaten, gebührenpflichtigen Hochschulen zu finden.

Alternative wäre die FernUni Hagen, die als staatliche Hochschule keine allgemeinen Studiengebühren nimmt. Allerdings ist der Schwerpunkt klinische Psychologie nicht möglich (der direkte Weg zur psychologischen Psychotherapeutin ist dann u.U. nicht möglich). Es sind Materialgebühren zu bezahlen, die FernUni gibt an, dass insgesamt mit ca. 1.800 € für den gesamten Bachelor-Studiengang zu rechnen ist. Dazu kommen Fahrt- und bei Bedarf sogar Übernachtungskosten an den Prüfungsterminen.

Studieneignungstest Psychologie: BaPsy-DGPs

Für das Auswahlverfahren zum Wintersemester 2023/2024 wird erstmals der BaPsy-DGPs durchgeführt: ein Studieneignungstest, der die Chancen auf einen Studienplatz an 18 staatlichen Universitäten verbessern kann. Ohne Test wird man bei manchen Unis faktisch aber wohl gar keine Chancen haben (außer es würden nur wenige am Test teilnehmen …).

Die Anmeldefrist für den Test zum Auswahlverfahren Wintersemester 2023/2024 endet bereits am 31.03.2023!

  • Der Test verbessert deine Chancen. Je nach Ortswunsch und wie stark die jeweilige Uni den Test gerichtet, kann er faktisch aber notwendig sein, da ohne die darüber zu erreichenden Punkte keine Chance bestehen würde.

  • Der Test soll mindestens 5 Jahre lang gültig sein und kann für mehrere Bewerbungen verwendet werden.

  • Eine Wiederholung des Tests ist erst nach 5 Jahren möglich.

  • Da Bewerbungen aus Nicht-EU-Mitgliedsstaaten oder Zweitstudienbewerbungen in andere Quoten fallen, spielt der BaPsy-DGPs hier keine Relevanz.

  • Der Test kostet 100 Euro.

Zur Info für Baden-Württemberg:
Das 2022 gestartete Studierendenauswahlverfahren Psychologie Baden-Württemberg (STAV-Psych BaWü) wird zugunsten des BaPsy-DGPs nicht mehr durchgeführt.

Stand: 27.3.23

  • Berlin Freie Universität

  • Berlin Humboldt Universität

  • Berlin Psychologische Hochschule

  • Frankfurt am Main Goethe-Universität

  • Freiburg Albert-Ludwigs-Universität

  • Göttingen Georg-August-Universität

  • Hamburg Universität

  • Heidelberg Ruprecht-Karls-Universität

  • Kassel Universität

  • Landau Rheinland-Pfälzische Technische Universität

  • Leipzig Universität

  • Mannheim Universität

  • München Ludwig-Maximilians-Universität

  • Osnabrück Universität

  • Saarbrücken Universität des Saarlandes

  • Siegen Universität

  • Tübingen Eberhard Karls Universität

  • Ulm Universität

  • Würzburg Julius-Maximilian-Universität (für Zulassungen ab SS2024)

Die Anmeldefrist läuft nur noch bis zum 31. März 2023!

Informiere dich hier, wann und wo die Prüfungen stattfinden und wie du dich anmeldest:


4. Was kostet ein Psychologie-Studium 2023?

Lebenshaltungskosten insgesamt

Während eines Psychologie-Studiums brauchst du eine finanzielle Grundlage für eine Unterkunft am Studienort, für Nahrung, Kleidung, Fahrtkosten, Telefon und Internet sowie Bücher und Arbeitshefte. Je nach Ort und eigener Sparsamkeit liegen die monatlichen Ausgaben zwischen 672 € und über 1.600 €. Im Durchschnitt geben Studierende inzwischen knapp 900 € im Monat für Studienkosten aus.

München ist Spitzenreiter, was die Mieten und die Lebenshaltungskosten an sich angeht, aber auch Frankfurt/Main, Hamburg, Köln und Berlin liegen deutlich über dem Durchschnitt. Günstiger lebt es sich in kleineren Städten abseits der Metropolen, insbesondere in den neuen Bundesländern.

Hauptkostenpunkt: Miete

Die Mieten für ein WG-Zimmer liegen je nach Stadt zwischen 249 Euro und 700 Euro (Werte von 2022 via wg-gesucht.de; 2023 wahrscheinlich weiter steigend um geschätzt 5 Prozent). Andere Wohnformen können billiger sein (günstige Wohnheimzimmer), aber auch teurer (eigene Wohnung, teure Studierenden-Appartments mit All-inclusive-Service).

Gerade durch die aktuellen Energiekosten kann es durch hohe Nebenkosten leider sogar noch teurer werden. Für BAföG-Empfänger:innen im Wintersemester 2022/2023 hilft hier ein wenig der zweite Heizkostenzuschuss.

Kosten je nach Ort und persönlicher Situation

Für das Studium ist halbjährlich noch ein Semesterbeitrag zu zahlen. Damit werden bspw. günstigere Mensapreise ermöglicht. In einigen Studienstädten ist ein Semesterticket für den öffentlichen Nahverkehr eingeschlossen, was zwar den Semesterbeitrag erhöht, aber deutlich günstiger als andere Dauerkarten für den jeweiligen Verkehrsverbund ist. An einigen größeren Unis gibt es auch studentische Fahrradwerkstätten.

Kosten für eine Krankenversicherung sind zu berücksichtigen, wenn eine Familienversicherung über die Eltern nicht mehr möglich ist.

Muss ich für ein Psychologie-Studium Studiengebühren zahlen?

Praktisch alle Bachelor und konsekutiven Master können an staatlichen Hochschulen ohne Studiengebühren begonnen werden. Konsekutive Master schließen meist an ein fachgleiches (oder zumindest fachlich passendes) Bachelorstudium an und setzen keine Berufserfahrung voraus. Ein langes Studium oder ein Zweitstudium sind allerdings in einigen Bundesländern kostenpflichtig.

An privaten Hochschulen werden Studiengebühren erhoben. Die Höhe variiert je nach Studienangebot und Hochschule.


5. Wie kann ich mein Psychologie-Studium bezahlen?

Unterstützung durch die Eltern

Eine Aufgabe deiner Eltern ist es, dir eine angemessene Berufsausbildung zu ermöglichen. Dazu zählt auch, dir im Studium finanziell oder mit Kost und Logis unter die Arme zu greifen. Die Entscheidung, ob es ein Studium sein soll und welche Fachrichtung, liegt primär in deiner Hand, so dein Schulabschluss dir diesen Weg ermöglicht. Der Staat unterstützt deine Eltern u.a. mit Kindergeld, das im Ausnahmefall auch direkt an dich ausgezahlt werden kann.


BAföG beantragen: Staatliche Förderung, zur Hälfte geschenkt!

BAföG für Student:innen soll einspringen, wenn deine Eltern – aus Sicht des Gesetzes – zu wenig Einkommen haben, um ausreichend Unterhalt für das (geplante) Studium zu leisten.

Die Verbesserungen beim BAföG seit Wintersemester 2022/2023 führen dazu, dass ein Antrag viel eher lohnt als bisher. So wurde der Freibetrag auf das Elterneinkommen um 20,75 Prozent erhöht, die Bedarfssätze um 5,75 Prozent (letzteres ist leider das schwächste Detail). Vor allem steigt die Altersgrenze auf 45 Jahre und die Vermögensgrenze für alle, die schon 30 Jahre alt sind, auf 45.000 € (für alle unter 30 immerhin noch auf 15.000 €).

Es ist zu hoffen, dass es zum Wintersemester 2023/2024 erneut eine BAföG-Erhöhung gibt. Sicher ist das aber leider noch nicht.

Die BAföG-Rückzahlung ist auf 10.010 € begrenzt, beginnt erst Jahre später und nur, wenn ausreichend verdient wird. Wenn du schon länger berufstätig warst, könnte es sogar elternunabhängiges BAföG für dich geben. Das gilt auch, wenn du bei Studienbeginn schon 30 Jahre oder älter bist.


Stipendien für das Psychologie-Studium

Stipendien stehen einer viel kleineren Gruppe zur Verfügung als BAföG. Größter Vorteil eines Stipendiums: Die erhaltene Förderung ist geschenkt. Dazu kommt oft eine ideelle Förderung. Die großen Studienförderwerke vergeben Stipendien nach den BAföG-Regeln (also abhängig vom Einkommen der Eltern). Hinzu kommen 300 Euro „Büchergeld“ im Monat für alle. Das Bewerbungsverfahren beginnt mindestens ein halbes Jahr zuvor.

Für Auslandsaufenthalte im Studium kann es Förderung in Form von ERASMUS-Stipendien geben oder über den DAAD.


Jobben als Werkstudent / Minijob / Selbständig sein

Die meisten Studierenden jobben zumindest zeitweise während des Studiums, oft als Mini-Jobber oder als Werkstudent/in. Während der Vorlesungszeit darf die Arbeitszeit 20 Wochenstunden nicht überschreiten.

Eine Anrechnung auf das BAföG erfolgt, wenn dein durchschnittlicher Verdienst über 520 Euro im Monat liegt (seit Oktober 2022). Entscheidend ist im Unterschied zur Steuer nicht das Kalenderjahr, sondern der Bewilligungszeitraum des BAföG.


Staatlicher Bildungskredit und weitere Möglichkeiten

Für Studierende in höheren Semestern oder im Master gibt es den staatlichen Bildungskredit mit günstigen Zinsen und einer Auszahlung von bis zu 300 Euro / Monat für höchstens zwei Jahre.

Ein Studienkredit (oder ein Bildungsfonds) ist dagegen nur als letzte Möglichkeit in Betracht zu ziehen, wenn die günstigeren Möglichkeiten nicht reichen oder bspw. am Studienende eine Konzentration auf das Studium ohne Jobben möglich sein soll.

Wenn du schon in den letzten Semestern des Studiums angelangt bist, kann u.U. – gerade in sozialen Notlagen – auch ein Studienabschlussdarlehen oder Überbrückungsdarlehen in Frage kommen. Scheue dich nicht, dich zu erkundigen und – wenn für dich möglich – ein solches in Anspruch zu nehmen. Die Konditionen sind deutlich besser als bei Bildungskredit oder gar Studienkrediten!


6. Berufsaussichten

Wie bereits erwähnt, ein Psychologe kann in vielen Bereichen arbeiten. In der freien Wirtschaft, zum Beispiel im Marketing, Personalwesen oder in der Produktentwicklung. Aber auch als Berater für Unternehmen können Psychologen tätig werden, ohne die zusätzliche Ausbildung zum Psychotherapeuten.

Aber auch der Weg zum Psychotherapeuten oder Psychiater steht offen, doch dieser Weg ist lang und sehr kostenintensiv, da die Ausbildung (meist) selbst getragen werden muss.

Die Gehaltsspanne ist daher sehr breit. Zwischen 2.300 Euro Brutto und 8.000 Euro ist alles mit dabei. Allerdings muss hier auch die jeweilige Qualifikation und auch die Berufserfahrung mit berücksichtigt werden.

Video: Psychologin werden

Jasmin hat Psychologie in Salzburg studiert und ist im dritten Ausbildungsjahr zur Psychotherapeutin an der Schönklinik Roseneck. Aus Kostengründen macht sie die Ausbildung berufsbegleitend über fünf Jahre, hat ein festes Einkommen und finanziert sich so die Supervision. Das heißt vier Tage stationär im Setting der Klinik als Psychologin arbeiten und an einem Tag in der Ausbildungsambulanz in Rosenheim Erfahrungen sammeln.

Das Video können wir dank einer Partnerschaft mit alpha Uni zeigen, einem Format von ARD alpha.
Alle Videos im Überblick


7. Gehalt von Psychologie-Absolventen und -Absolventinnen

Gehalt in € Uni Master/Diplom
32.600
Einstieg
53.126
5 Jahre
67.858
10 Jahre
Ø Fachgruppe Psychologie; Befragung: DZHW.

Das Einstiegsgehalt liegt bei über 32.600 €, die Angabe bezieht sich auf AbsolventInnen aus den Bereichen Psychologie und Pädagogik. Wer Psychologie studiert, hat oft das Ziel Psychotherapie und muss dafür noch langjährige Fortbildungen anschließen, während derer das Gehalt noch niedrig sein kann bzw. hohe Kosten zu tragen sind.

Fünf Jahre nach Abschluss legt das Jahresgehalt auf 53.126 € zu (hier Zahlen nur für Psychologie). 10 Jahre nach Abschluss liegt es bei 67.858 €.

Es gilt wie praktisch bei allen Gehaltsangaben: Je nach konkreter Position im Unternehmen (oder eigener Praxis), Branche, Größe des Unternehmens, Ort der Beschäftigung und noch manchem mehr unterscheiden sich konkrete Einkommen mehr oder weniger stark von Durchschnittszahlen.

Quelle: Absolventenbefragungen des DZHW. Alle Gehälter für Vollzeitbeschäftigte inkl. Zuschläge, auf Hunderter gerundet. Einstiegsgehalt Stand 2013. Gehalt nach 5 Jahren Stand 2014. Gehalt nach 10 Jahren Stand 2015. Zuschläge für 5/10-Jahre selbst geschätzt.


Weitere Informationen

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Hinweis: Dieser Artikel wurde immer wieder durch die Studis Online-Redaktion aktualisiert, dazu kommen größere Ergänzungen (Studiendauer, -kosten, -finanzierung). Abschnitt 1 enthält noch Teile aus einem Artikel von Anne-Ev Ustorf. Die Zitate sind größtenteils unverändert aus dieser Urfassung übernommen, daher sind die Personen inzwischen größtenteils in anderen Positionen. Die letzte Überarbeitung wurde am oben angegebenem Datum vorgenommen.





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