1 b
Die schlauen Seiten rund ums Studium
Menü
Studis Online > Studiengänge > Erziehungswissenschaften > Erziehungswissenschaft / Pädagogik

Studienführer
Erziehungswissenschaft studieren

Christian Schwier - stock.adobe.com
27.04.2023
Mail-Icon
twitter-Icon
VG Wort Zählpixel

Interessierst du dich für das Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen, eingebettet in ihre Familien und ihr Umfeld, begleitet durch Freunde, Nachbarschaft, Schule, LehrerInnen? Dann sind Pädagogik, Erziehungswissenschaften und Bildungswissenschaften eine gute Möglichkeit sich in diesem Bereich beruflich zu qualifizieren. Aber auch das Lernen von Erwachsenen ist Thema dieses Wissenschaftszweigs.


1. Oft gestellte Fragen

In einem Erziehungswissenschaft-Studium bekommst du Einblicke in Pädagogik, Erziehungs- und Bildungswissenschaften im Bezug auf Kinder, Jugendliche oder Erwachsene. Teil der Profilbildung können dabei auch Inklusion, politische Bildung, Musik und vieles andere sein.

Die Regelstudienzeit der meisten Bachelor-Studiengänge beträgt 6 Semester (180 Credit Points). Master-Studiengänge der Erziehungswissenschaften werden meistens 4-semestrig (120 Credit Points) angeboten.

Erziehungswissenschaften können in über 80 Städten studiert werden, u.a. in Berlin, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt / Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart.

Master-AbsolventInnen verdienen zum Einstieg ca. 32.600€, im Bachelor ca. 27.000€.


2. Was studiere ich in den Erziehungswissenschaften?

Im Fokus pädagogischer, erziehungs- und bildungswissenschaftlicher Forschung stehen Kinder, Jugendliche sowie Erwachsene.

Wenn ein Mensch geboren wird, macht er sich mit seiner Welt vertraut: Er lernt zu sprechen. Er erfährt, dass man in der Stadt auf Autos Acht geben muss, während es in Wäldern anderer Länder gefährliche Tiere sein können. Er erlebt, das schmeichelnde Worte andere Menschen für ihn einnehmen können, während Beschimpfungen mißfallen. Es werden Geschichten erzählt oder es wird aus Büchern vorgelesen, Filme werden geschaut und Mathematik, Biologie sowie anderes Wissen gelehrt.

Jede menschliche Generation begleitet ihre Kinder und Jugendlichen bei diesem Prozess. Aber die Art und Weise sowie gelehrtes Wissen variieren häufig. Beides hängt ab von Familie und Lebensumfeld sowie Land, Politik und Kultur. Mit dem Erwachsen werden hört das Lernen auch nicht auf. Lernen begleitet uns Menschen ein Leben lang.

Bestreben der Erziehungswissenschaften, Pädagogik und Bildungswissenschaften ist es, Ideen für einen geeigneten Umgang mit Kindern und Jugendlichen oder auch Erwachsenen zu entwickeln, im Sinne eines angestrebten Ziels. Fragen können sein: Wie motiviere ich Kinder sich aktiv mit Rechtschreibregeln auseinander zu setzen? Wie öffnen sich Kinder oder Jugendliche anderen Sprachen? Wie unterstütze ich Kinder oder auch Jugendliche, die wegen eines langsameren Lerntempos, nicht negativ auffallen wollten und ein Meindungsverhalten entwickelt haben?

Oder wie mache ich Kinder mit Informatik vertraut, ohne sie schon in früher Kindheit und Grundschulzeit vor Computerbildschirme zu setzen? Das ist zurzeit ein häufig medial diskutiertes Thema im Bildungsbereich. Sind Tablets im Schulunterricht sinnvoll? Oder ist die unmittelbare Welterfahrung mit allen menschlichen Sinnen wirksamer? Gibt es in der Grundschulzeit Wege sich der Medienkompetenz, die in unserer Gesellschaft oft als wichtig erachtetet wird, ohne Bildschirme zu nähern? Zur Beantwortung solcher und vieler anderer Fragen zu Erziehung und Bildung werden auch Erkenntnisse aus anderen Wissenschaften herangezogen, wie bsp. Psychologie, Soziologie, aber auch Geschichte und Philosophie.

Mit dem Studium in Erziehungswissenschaft, Pädagogik oder Bildungswissenschaft ist es möglich, Kinder in Kindergärten, Kinderkrippen oder Kindertagesstätten im täglichen Miteinander zu begleiten und selbst neue Ideen zu aufkommenden Fragen zu entwickeln. Alternativ bieten sich schulbegleitende Angebote für Grundschüler und Jugendliche oder die pädagogische Weiterbildung von Lehrern als Tätigkeitsfelder an. Und auch in der wissenschaftlichen Forschung sowie der Ausbildung von Erziehern und neuen Studierenden finden sich Jobchancen.

Erziehungswissenschaften – Studium

Kerstin studiert im 5. Semester Erziehungswissenschaft (B.A.) an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Immer wieder sieht sie sich dem Klischee einer „akademisierten Kindergärtnerin“ ausgesetzt, doch die Erziehungswissenschaften behandeln alle Lebensalter und sind eine Schnittstelle zwischen Pädagogik, Soziologie und Psychologie.

Empfohlener Inhalt (Video aus ARD-Mediathek)

Mit Klick auf den Button stimmst Du folgendem zu: Dieses eingebettete Video wird von der ARD-Mediathek bereitgestellt.

Beim Abspielen wird eine Verbindung zu den Servern der ARD-Mediathek hergestellt. Weitere Informationen zum Datenschutz bei der „ARD-Mediathek“ findest du in der Datenschutzerklärung des Anbieters unter: https://www.ardmediathek.de/datenschutz

In neuem Fenster direkt in der ARD-Mediathek ansehen:
https://www.ardmediathek.de/embed/Y3JpZDovL2JyLmRlL3ZpZGVvLzUwOTU3YTg0LWU2ZTAtNGFmZi05OTlmLTNhOTNjODE5MzZjMw

Das Video können wir dank einer Partnerschaft mit ARD alpha Uni zeigen, einem Format von ARD alpha.
Alle Videos im Überblick

Welche Schwerpunkte gibt es in den Erziehungswissenschaften?

Im allgemeinen verteilt sich der Schwerpunkt in Pädagogik, Erziehungs- und Bildungswissenschaft auf

  • Kinder und Jugendliche oder

  • Erwachsene

Hinzu kommen Vertiefungen zur Profilbildung wie

  • Kunst- und Musikpädagogik

  • Waldorfpädagogik

  • Inklusion

  • Interkulturelle Pädagogik, Globalisierung und Migration

  • Politische Bildung

  • Beratung

und viele andere mehr. Wer LehrerIin werden möchte, braucht einen Lehramtsstudiengang. Für Bildung und Erziehung im Kindesalter, einschließlich Jugend sowie frühe Kindheit in Kindergarten und Krippe gibt es ebenfalls zahlreiche Studiengänge.

3. Studiere ich besser Pädagogik, Erziehungswissenschaft oder Bildungswissenschaft?

An den verschiedenen Hochschulen in Deutschland ist die Wissenschaft, die sich mit dem Aufwachsen, der Bildung und dem Erziehen von Kindern beschäftigt, unter drei verschiedenen Namen bekannt:

  • Pädagogik

  • Erziehungswissenschaft(en)

  • Bildungswissenschaft(en)

Pädagogik ist die älteste bekannte Bezeichnung im Zusammenhang mit der Kindeserziehung. Als eigene Wissenschaft löste sie sich im Laufe des 18. Jahrhunderts aus der Philosophie und Theologie heraus. Ihr Ursprung reicht aber noch weiter bis ins antike Griechenland zurück. Zu jener Zeit wurden nur die heranwachsenden Jungen zu Lehrern oder in eine Schule geschickt. Begleitet wurden die Knaben von Sklaven, die paedagogos genannt wurden. Der Begriff stammt von den griechischen Worten páis für Kind und agéin für leiten, führen ab. Sie brachten die Jungs zur Schule und zurück, blieben häufig mit vor Ort und gaben Anweisungen zum Benehmen im gesellschaftlichen Umfeld. Die Gelehrten jener Zeit machten sich parallel dazu Gedanken über Erziehung und Unterweisung von Kindern, was als Ursprung der Pädagogik angesehen wird.

Der Begriff Erziehungswissenschaft ist sehr viel jünger. Er tauchte zuerst im 18. Jahrhundert auf und wurde ab den 1960er Jahren verstärkt genutzt. Er diente zur Unterscheidung der Methode bei der Erforschung der Erziehungswirklichkeit. Mit der Verwendung des Begriffs Erziehungswissenschaft sollte das empirische Vorgehen betont werden, wie Beobachtung, Befragung, Experimente oder statistische Erhebungen. Bekannt für diese Art der Forschung ist der alle drei Jahre stattfindende internationale Pisa-Vergleich zu Wissen und Fähigkeiten bei Fünfzehnjährigen.

Im Gegensatz dazu bediente sich die aus der Philosophie entstammende Pädagogik eines hermeneutischen Ansatzes. Sie betrachtete das heranwachsende Kind als Teil einer Gemeinschaft und einer geschichtlichen Vergangenheit. Es wurden wissenschaftliche Texte gelesen und gedeutet. Theorien zum erlebten Verhalten eines heranwachsenden Kindes und einem geeigneten Umgang wurden aus Sicht der daraus erlangten Erkenntnisse entwickelt.

Seit etwa 1968 tauchte noch der Begriff Bildungswissenschaften auf. Auch dieses Studienfach beschäftigt sich mit der Anregung von Bildungs- und Lernprozessen, was aber auch Thema der Pädagogik sowie der Erziehungswissenschaft ist. Alle drei Wissenschaften haben primär zum Ziel, Vorschläge zu Handlungspraktiken im Umgang mit Kindern und Jugendlichen zu machen, z.B. für Lehrer und Lehrerinnen, Erzieherinnen oder Erziehern sowie auch als Grundlage für politische Entscheidungen.

Da Erziehungswissenschaft, Pädagogik und Bildungswissenschaften sich alle mit einem einheitlichen Themenfeld beschäftigen und die Begriffe in der heutigen Wissenschaft zu großen Teilen gleichbedeutend verwendet werden, gibt es thematisch keinen Grund sich auf das eine oder andere festzulegen. Eventuell steht in einem Studiengang eher das empirische Forschen im Vordergrund, während in einem anderen verstärkt die Auslegung und Deutung von Texten sowie die Betrachtung des Individuums im Zusammenhang mit seiner Geschichte und gesellschaftlichen Einbettung Inhalt des Studiums sind. Für genauere Informationen lohnt es sich durch die Seiten der Hochschulen zu stöbern.


4. Dauer des Erziehungswissenschaft / Pädagogik-Studiums und mögliche Studienabschlüsse

In der Regel dauert das Erziehungswissenschaft / Pädagogik Studium 6 Semester und wird als Bachelor of Arts mit einer Bachelorarbeit abgeschlossen. Insgesamt werden dabei 180 ECTS-Punkte (Credit Points) erbracht.

Erziehungswissenschaft / Pädagogik wird oft im Rahmen eines Mehrfach-Bachelors studiert. Es kann dabei Haupt- oder Nebenfach sein. Es gibt auch Studienangebote, bei denen es eine Hälfte eines 2-Fach-Bachelors ist.

Anschließend kann noch das Master-Studium in Erziehungswissenschaft / Pädagogik oder einem ähnlichen Masterstudiengang absolviert werden. Der Master of Arts kann in 4 Semestern abgeschlossen werden, wobei 120 Credits erbracht werden müssen.

Außerdem kann Erziehungswissenschaft / Pädagogik auf Lehramt studiert werden, meist als Bachelor und Master of Education, seltener noch auf Staatsexamen. Weitere Infos in unserem Artikel Lehramt studieren.

Neben den konsekutiven Masterstudiengängen, die direkt im Anschluss an den Bachelor studiert werden können, werden auch einige weiterbildende Master angeboten. Weiterbildende Master setzen neben einem Hochschulabschluss meist noch mind. ein Jahr Berufstätigkeit nach diesem Abschluss voraus.

Erziehungswissenschaft / Pädagogik: Studiendauer (Regelstudienzeit)
Bachelor6 - 8 Semester
Master3 - 4 Semester
Lehramt10 Semester
Bachelor (Teilzeit)7 - 14 Semester
Master (Teilzeit)5 - 8 Semester

Studienformen des Erziehungswissenschaft / Pädagogik-Studiums

Die klassische Form des Erziehungswissenschaft / Pädagogik-Studiums ist das Vollzeit-Präsenzstudium. Man studiert Vollzeit an einer Hochschule, an der man praktisch täglich zu Veranstaltungen (Vorlesungen, Übungen, Tutorien etc.) geht und wo auch die Prüfungen stattfinden. Vollzeit bedeutet grob 40 Stunden / Woche, wobei in der Realität meist Phasen mit weniger Zeitaufwand anderen (vor allem vor größeren Prüfungen) gegenüberstehen, in denen evt. auch mehr Zeit pro Woche mit dem Studium verbracht wird.

Daneben gibt es Studienangebote in Teilzeit, d.h. das Studium ist dabei so organisiert, dass man mit geringerem Zeitaufwand pro Woche, aber entsprechend längerer Studienzeit zum Studienabschluss kommen kann.

Erziehungswissenschaft / Pädagogik kann berufsbegleitend studiert werden. Das kann sinnvoll sein, wenn du eine Ausbildung schon hinter dir hast und – vielleicht sogar mit Unterstützung des Arbeitgebers – deine Kenntnisse ausbauen willst.

Schließlich kann Erziehungswissenschaft / Pädagogik im Fernstudium absolviert werden. Das macht ein – bis auf die Prüfungszeiträume – orts- und zeitunabhängiges Studium möglich, erfordert daher aber auch ausreichend Selbstdisziplin. Für praktische Übungen gibt es dann manchmal doch Präsenztermine.

Eine Verbindung von Ausbildung und Studium stellt ein duales Studium dar, Erziehungswissenschaft / Pädagogik kann auch so an einigen Orten studiert werden.


5. Was kostet Studieren 2023?

Lebenshaltungskosten insgesamt

Während eines Erziehungswissenschaft / Pädagogik-Studiums brauchst du eine finanzielle Grundlage für eine Unterkunft am Studienort, für Nahrung, Kleidung, Fahrtkosten, Telefon und Internet sowie Bücher und Arbeitshefte. Je nach Ort und eigener Sparsamkeit liegen die monatlichen Ausgaben – wenn nicht bei den Eltern gewohnt wird – zwischen 748 € und über 1.851 €. Im Durchschnitt geben Studierende inzwischen knapp 950 € im Monat für Studienkosten aus.

München ist Spitzenreiter, was die Mieten und die Lebenshaltungskosten an sich angeht, aber auch Berlin, Frankfurt/Main, Hamburg und Köln liegen deutlich über dem Durchschnitt. Günstiger lebt es sich in kleineren Städten abseits der Metropolen, insbesondere in den neuen Bundesländern.

Hauptkostenpunkt: Miete

Die Mieten für ein WG-Zimmer liegen je nach Stadt zwischen 253 Euro und 720 Euro (Werte von 2023 via wg-gesucht.de). Andere Wohnformen können billiger sein (günstige Wohnheimzimmer), aber auch teurer (eigene Wohnung, teure Studierenden-Appartments mit All-inclusive-Service).

Gerade durch die weiterhin hohen Energiekosten sollten die Nebenkosten bedacht werden. Wenig Kaltmiete aber sehr hohe Nebenkosten (schlimmstenfalls als überraschende Nachzahlungsforderung) helfen auch nicht wirklich …

Kosten je nach Ort und persönlicher Situation

Für das Studium ist halbjährlich noch ein Semesterbeitrag zu zahlen. Damit werden bspw. günstigere Mensapreise ermöglicht. In vielen Studienstädten ist ein Semesterticket für den öffentlichen Nahverkehr eingeschlossen, was zwar den Semesterbeitrag erhöht, aber deutlich günstiger als andere Dauerkarten für den jeweiligen Verkehrsverbund ist.

Mit Einführung des Deutschlandtickets („49-Euro-Ticket“) gibt es für Studierende mit Semesterticket aktuell noch Übergangsregelungen. Diese werden vermutlich auch im Wintersemester 23/24 bleiben. Zum Sommersemester 2024 könnte es ein vergünstigtes Studierenden-Deutschlandticket geben – aber sicher ist das noch nicht. An einigen größeren Unis gibt es übrigens auch studentische Fahrradwerkstätten.

Kosten für eine Krankenversicherung sind zu berücksichtigen, wenn eine Familienversicherung über die Eltern nicht mehr möglich ist.

Muss ich für ein Erziehungswissenschaft / Pädagogik-Studium Studiengebühren zahlen?

Praktisch alle Bachelor und konsekutiven Master können an staatlichen Hochschulen ohne Studiengebühren begonnen werden (anders ist das jedoch meist bei weiterbildenden Mastern oder berufsbegleitenden Studiengängen!). Konsekutive Master schließen meist an ein fachgleiches (oder zumindest fachlich passendes) Bachelorstudium an und setzen keine Berufserfahrung voraus. Ein langes Studium oder ein Zweitstudium sind allerdings in einigen Bundesländern kostenpflichtig. Gleiches gilt für die bisher an staatlichen Hochschulen seltenen berufsbegleitenden Bachelor.

An privaten Hochschulen werden Studiengebühren erhoben. Die Höhe variiert je nach Studienangebot und Hochschule.


6. Wie kann ich mein Erziehungswissenschaft / Pädagogik-Studium bezahlen?

Unterhalt der Eltern

Eine Aufgabe deiner Eltern ist es, dir eine angemessene Berufsausbildung zu ermöglichen. Dazu zählt auch, dir im Studium finanziell oder mit Kost und Logis unter die Arme zu greifen. Die Entscheidung, ob es ein Studium sein soll und welche Fachrichtung, liegt primär in deiner Hand, so dein Schulabschluss dir diesen Weg ermöglicht. Der Staat unterstützt deine Eltern u.a. mit Kindergeld, das im Ausnahmefall auch direkt an dich ausgezahlt werden kann.


BAföG beantragen: Staatliche Förderung, zur Hälfte geschenkt!

BAföG für Student:innen soll einspringen, wenn deine Eltern – aus Sicht des Gesetzes – zu wenig Einkommen haben, um ausreichend Unterhalt für ein Studium zu leisten.

Die Verbesserungen beim BAföG seit Wintersemester 2022/2023 führen dazu, dass sich ein Antrag eher lohnt als bisher. So wurde der Freibetrag auf das Elterneinkommen um 20,75 Prozent erhöht, die Bedarfssätze um 5,75 Prozent (letzteres ist leider das schwächste Detail). Vor allem aber ist die Altersgrenze auf 45 Jahre und die Vermögensgrenze für alle, die schon 30 Jahre alt sind, auf 45.000 € gestiegen (für alle unter 30 immerhin noch auf 15.000 €).

Zum Wintersemester 2023/2024 wird es leider keine BAföG-Erhöhung geben. Selbst 2024/2025 sieht es aktuell sehr schlecht aus – das BMBF soll die Ausgaben beim BAföG 2024 deutlich kürzen.

Die BAföG-Rückzahlung ist auf 10.010 € begrenzt, beginnt erst Jahre später und nur, wenn ausreichend verdient wird. Wenn du schon länger berufstätig warst, könnte es sogar elternunabhängiges BAföG für dich geben. Das gilt auch, wenn du bei Studienbeginn schon 30 Jahre oder älter bist.


Stipendien für das Erziehungswissenschaft / Pädagogik-Studium

Stipendien stehen einer viel kleineren Gruppe zur Verfügung als BAföG. Größter Vorteil eines Stipendiums: Die erhaltene Förderung ist geschenkt. Dazu kommt oft eine ideelle Förderung. Die großen Studienförderwerke vergeben Stipendien nach den BAföG-Regeln (also abhängig vom Einkommen der Eltern). Hinzu kommen 300 Euro „Büchergeld“ im Monat für alle. Das Bewerbungsverfahren beginnt mindestens ein halbes Jahr zuvor.

Für Auslandsaufenthalte im Studium kann es Förderung in Form von ERASMUS-Stipendien geben oder über den DAAD.


Jobben als Werkstudent / Minijob / Selbständig sein

Die meisten Studierenden jobben zumindest zeitweise während des Studiums, oft als Mini-Jobber oder als WerkstudentIn. Während der Vorlesungszeit darf die Arbeitszeit 20 Wochenstunden nicht überschreiten.

Eine Verrechnung mit BAföG erfolgt, wenn dein durchschnittlicher Verdienst über 522,50 Euro im Monat liegt (seit Januar 2023). Entscheidend ist im Unterschied zur Steuer nicht das Kalenderjahr, sondern der Bewilligungszeitraum des BAföG.


Staatlicher Bildungskredit und weitere Möglichkeiten

Für Studierende in höheren Semestern oder im Master gibt es den staatlichen Bildungskredit mit günstigen Zinsen und einer Auszahlung von bis zu 300 Euro / Monat für höchstens zwei Jahre.

Ein Studienkredit (oder ein Bildungsfonds) ist dagegen nur als letzte Möglichkeit in Betracht zu ziehen, wenn die günstigeren Möglichkeiten nicht reichen oder bspw. am Studienende eine Konzentration auf das Studium ohne Jobben möglich sein soll.

Wenn du schon in den letzten Semestern des Studiums angelangt bist, kann u.U. – gerade in sozialen Notlagen – auch ein Studienabschlussdarlehen oder Überbrückungsdarlehen in Frage kommen. Scheue dich nicht, dich zu erkundigen und – wenn für dich möglich – ein solches in Anspruch zu nehmen. Die Konditionen sind deutlich besser als bei Bildungskredit oder gar Studienkrediten!


7. Welche Berufsaussichten habe ich?

Ein Studienabschluss in Erziehungswissenschaft und Pädagogik qualifiziert für Tätigkeitsfelder in denen Angebote für Erziehung, Bildung und Sorge vom Kind bis zum Erwachsenen gemacht werden. Berufliche Themenbereiche können sein:

  • Leitung und Betreuung in Krippe, Kindergarten und Vorschule

  • Hortbetreuung, Freizeit- und Erlebnispädagogik

  • Heilpädagogik, Gesundheitsförderung, Arbeit mit Behinderten, Altenbildung

  • Berufsbildung, Weiterbildung, politische Bildung und Erziehungsbegleitung für Erwachsene

  • Interkulturelle Arbeit, Migration, Inklusionsbetreuung

  • Medienbegleitung, Theaterpädagogik, Journalistische Tätigkeiten, Öffentlichkeitsarbeit

  • Bildungsplanung, Bildungspolitik, Wahrung von Kinderrechten

  • Forschung an Hochschulen, in der Bildungspolitik oder zur Einschätzung von Schulen und Schülern

Erziehungswissenschaften - Job (Sozialpädagogin B.A.)

Laura ist 25 Jahre alt und hat an der Uni Augsburg Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt Psychologie studiert. Nach ihrem Bachelorabschluss arbeitet sie jetzt bei der Katholischen Jugendfürsorge, Soziale Angebote in Kempten. Dort begleitet sie junge Erwachsene während ihrer Ausbildung zu Maler:innen und Lackierer:innen.

Empfohlener Inhalt (Video aus ARD-Mediathek)

Mit Klick auf den Button stimmst Du folgendem zu: Dieses eingebettete Video wird von der ARD-Mediathek bereitgestellt.

Beim Abspielen wird eine Verbindung zu den Servern der ARD-Mediathek hergestellt. Weitere Informationen zum Datenschutz bei der „ARD-Mediathek“ findest du in der Datenschutzerklärung des Anbieters unter: https://www.ardmediathek.de/datenschutz

In neuem Fenster direkt in der ARD-Mediathek ansehen:
https://www.ardmediathek.de/embed/Y3JpZDovL2JyLmRlL3ZpZGVvLzQyZTY3NDhlLTcwMDctNGFjNy04ZjYyLTRhMzMyNGExYTk5Nw

Das Video können wir dank einer Partnerschaft mit ARD alpha Uni zeigen, einem Format von ARD alpha.
Alle Videos im Überblick


8. Gehalt von ErziehungswissenschaftlerInnen

Gehalt in € Master/Diplom Uni
32.600
Einstieg
41.100
5 Jahre
42.600
10 Jahre
Ø Fachgruppe Pädagogik; Befragung: DZHW.

Die Frage des Gehalts interessiert nicht wenige Menschen. Je höher der Abschluss, desto höher ist i.d.R. auch das Einstiegsgehalt und desto besser sind – das allerdings von weiteren Parametern abhängig – die Aufstiegschancen. Wer »nur« einen Bachelor-Abschluss in der Tasche hat, muss deshalb mit Gehaltseinbußen rechnen. Generell winkt Absolventen der Erziehungswissenschaften aber nicht das große Geld.

Laut der aktuellsten Absolventenbefragungen des DZHW (Prüfungsjahrgang 2013) liegt das Einstiegsgehalt für Berufseinsteiger der Pädagogik, Erziehungswissenschaft und Bildungswissenschaft in Vollzeit bei 27.000 Euro brutto jährlich mit einem Bachelor und 32.600 Euro mit einem Master. Die befragten Bachelorabsolventen brauchten ca. 3 Monate und Masterabsolventen etwa vier Monate und knapp 2 Wochen für die Jobsuche ab dem Zeitpunkt des Hochschulabschlusses.

Fünf Jahre nach Abschluss legt das Jahresgehalt auf 41.100 € zu. 10 Jahre nach Abschluss liegt es bei 43.600 €.

Quelle: Absolventenbefragungen des DZHW. Alle Gehälter für Vollzeitbeschäftigte inkl. Zuschläge, auf Hunderter gerundet. Einstiegsgehalt Stand 2013. Gehalt nach 5 Jahren Stand 2014. Gehalt nach 10 Jahren Stand 2015.


Verwandtes aus der Studienfach-Datenbank von Studis Online







©2023 Studis Online / Oliver+Katrin Iost GbR, Hamburg
URL dieser Seite: https://www.studis-online.dehttps://www.studis-online.de/studium/erziehungswissenschaft-paedagogik/