Ideen für ein Auslandsjahr vor, während und nach dem StudiumFreiwilligendienste, Work & Travel, Au-Pair & Praktikum im Ausland
Von Michael Wudi
„Nichts wie weg!“ Das denken viele direkt nach den letzten Prüfungen in der Schule. Und warum auch nicht? Die Gelegenheit, noch vor Studium oder Ausbildung ins Ausland zu gehen, ist nun günstig.

Gelandet! – Wenn du es bis hierher auch schaffen willst, muss noch einiges geplant werden.
Aber was willst du machen? Wohin soll es gehen? Was brauchst du dafür? Und warum und wozu möchtest du überhaupt weg?
Die letzte Frage nach den Zielen und der Motivation wollen wir nicht für dich beantworten – das solltest du vor der Entscheidung selbst tun. Geht es hauptsächlich darum, eine Sprache (besser) zu lernen und ein neues Land kennen zu lernen? Möchtest du ein wenig Arbeitserfahrung sammeln, um für eine Studienwahl im nächsten Jahr besser gerüstet zu sein oder gar deine Chancen auf einen Studienplatz verbessern?
Du willst gar nicht so weit weg? Hier findest du Möglichkeiten eines Gap Year im Inland
Und wer insbesondere Fragen zu sozialrechtlichen Themen hat, findet im FAQ-Gap Year viele Antworten.
Neben diesen rationalen Gründen könnt ihr ein Auslandsjahr auch dafür nutzen, euch von einer anderen Seite kennen zu lernen. In einer fremden Umgebung mit neuen Eindrücken kann so manche Sicht auf die Welt und auf sich selbst positiv und produktiv ins Wanken geraten. Und natürlich könnt ihr versuchen, schnell die Welt zu retten – oder ein kleines Stückchen besser zu machen.
Auf jeden Fall gilt: Mach das Auslandsjahr für dich und nicht für den Lebenslauf – und lass dich von dir selbst überraschen!
Möglichkeiten für ein Auslandsjahr
International Volunteering / Freiwilligenarbeit im Ausland / „Voluntourismus“
Eine Checkliste für euer Auslandsjahr, findet ihr im hier im Artikel Gap Year-FAQ
Auszeit vom Studium?
Viele der hier gesammelten Ideen stehen natürlich auch für Studierende offen, welche eine Auszeit machen möchten bzw. einfach eine Zeit im Ausland ohne Studium einlegen möchten. Auch eine Option: Du machst zwischen Bachelor und Master ein Gap Year – oder vor dem „richtigen“ Berufseinstieg nach dem Abschluss.
Wer studiert und sich für eine Auslandszeit beurlauben möchte, kann sich hier schlau machen:
Du willst im Ausland studieren? Hier findest du alles zum Auslandsstudium.
Freiwilligendienste im Ausland
Um was geht’s?
Mit einem Freiwilligendienst im Ausland engagiert ihr euch für ein gemeinnütziges Projekt im Ausland. Wie auch beim inländischen Freiwilligendienst ist die Tätigkeit stark abhängig von der Einrichtung. So liegt beispielsweise der Schwerpunkt von kulturweit in den Bereichen Bildung und Kultur und beim Programm weltwärts in der Entwicklungszusammenarbeit. Im Unterschied zu privat organisiertem volunteering über Agenturen, erhaltet ihr hier eine pädagogische Vor- und Nachbereitung und zumeist auch ein Taschengeld und sonstige finanzielle Unterstützung bei Reise- und Unterkunftskosten.
Durch die relativ lange Dauer von meistens mindestens 6 Monaten habt ihr Zeit, in eure neue Umgebung und Rolle einzutauchen. Manche Freiwilligendienste, wie weltwärts, erwarten zudem, dass ihr einen Spendenkreis aufbaut, der eurer soziales Vorhaben im Ausland finanziell unterstützt. Da dieser Spendenkreis auch Unternehmen beinhalten kann, muss die Teilnahme keineswegs am eigenen finanziellen Background scheitern.
Programme
Folgende geförderten Programme stehen zur Qual der Wahl für euch offen:
weltwärts
Internationaler Jugendfreiwilligendienst (IJFD)
Europäischer Freiwilligendienst (EFD, in engl. EVS)
kulturweit
FSJ / FÖJ im Ausland
Dauer
Unterschiedlich je nach Dienstform; mindestens 6 Monate (beim EFD mind. 2 Monate), meistens 12 Monate und in einigen Fällen auch 18 bzw. 24 Monate in Vollzeit
Vergütung
variiert je nach Dienst, Träger und Einsatzland; Taschengeld bis zu 350 Euro
finanzielle Unterstützung
mögliche Zuschüsse für Unterkunft, An- und Abreise, Impfungen, Visa
Für wen?
IFJD, FSJ / FÖJ im Ausland: mit erreichen der Vollzeitschulpfilcht (meist 16) - 27 Jahre
EFD: 17 - 30 Jahre
weltwärts, kulturweit: 18 - 26 Jahre
(Insbesondere für Studierende und junge Leute mit Berufsausbildung gibt es das ASA-Programm)
Tipps zur Bewerbung
Frühzeitig! Oft wird empfohlen, dass 1,5 Jahre vor dem Auslandsaufenthalt mit der Vorbereitung und Bewerbung begonnen wird. Gerade wenn ein Spendenkreis oder ähnliches vorausgesetzt wird, ist eine frühzeitige Beschäftigung mit dem Thema sinnvoll. Teilweise gibt es ein bis zwei feste zentrale Bewerbungszeiträume pro Jahr (z. B. bei kulturweit).
generell: Grundlegende Sprachkenntnisse in Englisch, je nach Zielland ggf. auch Französisch, Portugiesisch oder Spanisch
Weitere Informationen und Datenbanken
wege-ins-ausland.org
weltwärts
kulturweit
Datenbank für EFD
Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF)
Anlaufstellen für den Internationalen Jugendfreiwilligendienst vom BMFSJ
Lastminute-Angebote: Raus von Zuhause
Sozialversicherung & Co.
Sämtliche Beiträge der Sozialversicherung werden nur für die Dienste kulturweit und FSJ im Ausland übernommen. Bei den übrigen Diensten habt ihr jedoch einen ähnlichen Status wie Studierende. Wenn ihr Kindergeldanspruch habt, können eure Eltern das Geld weiterhin beziehen.
Zum Weiterlesen...
Wer sich mit dem Problem Rassismus und Kolonialismus im Freiwilligendienst beschäftigen möchte, findet bei Glokal die interessante Broschüre „Mit kolonialen Grüßen – Berichte und Erzählungen von Auslandsaufenthalten rassismuskritisch betrachtet“
Europäischer Solidaritätskorps
Um was geht’s?
2016 hat die Europäische Kommission das neue Programm initiiert: Mit ihm sollen junge Menschen in einem sogenannten Solidaritätsprojekt in der EU „anpacken“ (vgl. Factsheed vom 7.12.16). Im Unterschied zum Europäischen Freiwilligendienst kann neben der „klassischen“ Freiwilligenarbeit eine Tätigkeit bei nationalen Behörden als auch in Beschäftigungsprojekten geleistet werden (z. B. Arbeitsstelle, Praktikum oder Ausbildung).
Mögliche Arbeitsgebiete sind Bildung, Gesundheitswesen, Integration in die Gesellschaft, Unterstützung bei der Bereitstellung von Nahrungsmitteln, Bau von Unterkünften, Aufnahme, Unterstützung und Integration von Migranten und Flüchtlingen, Umweltschutz oder Prävention von Naturkatastrophen.
Erfahrungsberichte von TeilnehmerInnen findet ihr hier:
https://my-european-history.ep.eu/myhouse/user/2147/stories
Anmerkung: Da das Programm noch sehr neu ist und noch nicht komplett ausgearbeitet ist, können wir hier nur Informationen der EU wiedergeben.
Dauer
zwischen 2 und 12 Monaten
Für wen?
alle Unions-BürgerInnen zwischen 18 und 30 Jahre (Ausnahmen findet ihr im Factsheed)
finanzielle Unterstützung
bei Freiwilligenprojekten: Lebenshaltungskosten wie Kost, Logis und Taschengeld sowie Reisekosten und eine Versicherung;
bei Beschäftigungsprojekten: Unterstützung für Reisekosten (Anreise und Unterkunft für ein Vorstellungsgespräch, Umzugsbeihilfe und Beihilfe für die Rückreise) – speziell bei Praktika und Ausbildungen ist eine Unterhaltsbeihilfe möglich.
Wie bewerbe ich mich?
Hier könnt ihr euch nicht auf einen bestimmten Platz bewerben – sondern ihr registriert euch auf dieser Seite:
International Volunteering / Freiwilligenarbeit im Ausland / „Voluntourismus“
Um was geht’s?
Parallel zum Freiwilligendienst im Ausland bildet sich seit mehreren Jahren eine private Dienstleistungsindustrie in diesem Bereich aus. Agenturen stellen den Kontakt zwischen Organisationen im Ausland und Freiwilligen her und begleiten diese. Viele beworbene Aufenthalte bieten Tätigkeiten in Schulen, Waisenhäusern sowie für Tier- und Naturschutzprojekte.
Der Vorteil gegenüber einem Freiwilligendienst liegt darin, dass sie oft kurzfristiger planbar sind, da diese volunteer-Angebote wie Pauschalreisen buchbar sind.
Und der Nachteil liegt genau darin: den Freiwilligen wird versprochen, sie könnten sich auch bei einem kurzen Aufenthalt sinnvoll im Ausland einbringen.
Seid Euch darüber im Klaren, dass kurze Aufenthalte weder den Menschen vor Ort nachhaltig helfen, noch euren Lebenslauf mehr als nur scheinbar pimpen.
Dauer
ab 2 Wochen
Für wen?
Alle, die einer Agentur genügend Geld bezahlen; meistens ab 18 Jahren
Kosten / Unterstützung:
Kosten je nach Agentur / Veranstalter und Zielland;
Da diese privaten Angebote nicht staatlich gefördert sind wie die Freiwilligendienste, gibt es keine finanzielle Unterstützung
Weitere Informationen
Es gibt zahlreiche Anbieter und Datenbanken, die jede/r schnell im Netz findet.
Einen kritischen Einblick in das Phänomen „Voluntourismus“ liefert folgender Beitrag „Ferien im Entwicklungsland“ im faz-Blog.
Workcamps
Um was geht’s?
Wer nur für eine kurze Zeit ins Ausland möchte, kann ein Workcamp als Alternative zum Freiwilligendienst machen. Das Spektrum der Projekte ist breit: „Von A wie Antifaschismus bis Z wie Zivilgesellschaft“. Gemeinsam ist ihnen, dass die Tätigkeiten gemeinnützig sind. In der Regel findet eine Vor- und Nachbereitung in Deutschland statt.
Ein Workcamp kann auch als idealer Einstieg für eine Reise genutzt werden, da ihr das Land dann schon ein wenig besser kennt. – Da manchmal die An- und Abreise bezuschusst wird, soll der „private“ Teil des Aufenthaltes nicht die Dauer des Workcamps überschreiten. Jüngere haben auch schon die Möglichkeit, ein Workcamp im Inland zu machen.
Dauer
meistens 2 - 4 Wochen
Für wen?
im Inland: 14 - 26 Jahre
im Ausland: 18 - 26 Jahre
Kosten / Unterstützung
Reisekosten werden zum Teil bezuschusst
Kosten für Vorbereitungsseminar (zum Beispiel bei SCI 85 Euro)
Visakosten, Impfungen, Auslandskrankenversicherung müssen selbst getragen werden
Camp-Gebühr vor Ort, je nach Land, zwischen 100 € und 250 € (Informationen von SCI)
Unterbringung und Verpflegung im Camp: in der Regel kostenfrei
Datenbanken
Work & Travel
Um was geht’s?
Hinter diesem Begriff versteckt sich eine recht beliebte Reiseform: Einige Länder bieten für junge Leute spezielle Arbeitsvisa, die es ihnen erlaubt, für in einem Land zu reisen und zu arbeiten. Meist sind diese Visa auf maximal ein Jahr begrenzt. In Europa benötigen EU-BürgerInnen solche Visa (noch?!) nicht – als bekannteste Destination gilt der australische Kontinent. Aber auch andere Länder bieten spezielle Working Holiday Visa an, wie Neuseeland, Kanada oder Japan.
Organisieren könnt ihr euch diesen Aufenthalt natürlich selbstständig – in sozialen Netzwerken findet ihr auch viele Leute, die euch Tipps geben können. Es gibt auch viele Agenturen, die euch in der Vorbereitung begleiten können.
Dauer
je nach Visa, die meist maximal ein Jahr gültig sind
Für wen?
Das Mindestalter ist 18 Jahre – das Höchstalter ist vom Zielland abhängig (In Australien wird das Höchstalter von 30 auf 35 Jahren angehoben.)
Immer gilt: Nachweis von finanzieller Sicherheit und spezifische Visa-Besonderheiten der Länder beachten!
Kosten
Abgesehen davon, dass alle Kosten stark vom jeweiligen Land abhängen, kann man diese unterscheiden in
Fixkosten für Flug, Visa, Impfungen, Auslandskrankenversicherung und
laufende Kosten für Unterkunft, Essen usw.
Ob ihr diese Kosten durchs Jobben finanzieren könnt, ist nicht nur vom Land sondern auch von eurem Lebensstil und natürlich vom Einkommen abhängig. Und je früher ihr den Flug bucht, desto günstiger ist dieser natürlich.
Informationen zu Kindergeld und Versicherung
Da der Auslandsaufenthalt keinen expliziten Bildungszweck verfolgt, habt ihr in der Regel keinen Anspruch auf Kindergeld – jedoch könnt ihr natürlich einen Antrag bei der Familienkasse stellen. Die meisten werden eine zusätzliche Auslandskrankenversicherung benötigen.
Weitergehende Infos
Wer Geld sparen möchte, organisiert sich sein Work & Travel allein – hierzu findet ihr im Internet unzählige Internetseiten und blogs, die Informationen bereithalten. Hier ist beispielsweise eine Übersicht über Visa-Bestimmungen.
Achten solltet ihr auch darauf, dass ihr euch nicht ausbeuten lasst und eure Rechte kennt – hier gibt SPIEGEL ONLINE einen Eindruck davon, was auch schief laufen kann.
Au-Pair
Um was geht’s?
Das Wort „Au-Pair“ kommt aus dem Französischen und bedeutet „auf Gegenseitigkeit“: du bekommst die Möglichkeit in einer Familie unterzukommen, ein Land kennenzulernen und deine Sprachkenntnisse zu verbessern. Dafür unterstützt du die Familie im Alltag mit einfachen Tätigkeiten, wie z.B. Kinder zur Schule bringen, Einkaufen, Unterstützung in der Essenzubereitung und Kinderbetreuung am Nachmittag. Die Au-Pairs erhalten neben einem Taschengeld freie Kost und Logis – und haben Zeit das Land kennenzulernen und die Sprache zu lernen.
Du solltest darauf achten, dass Umfang und Art der Tätigkeiten in einem vorher abgesprochenen Rahmen bleiben und du nicht ausgenutzt wirst oder gar in ein Leibeigenenverhältnis à la Mittelalter geratest.
Dauer
Meistens für 12 Monate, da viele Familien Au-Pairs für ein ganzes Jahr suchen.
Für wen?
Von 18 bis 27 Jahre
Vergütung
Die Höhe des Taschengeldes variiert je nach Gastland. Gestellt werden dir jedoch immer Kost und Logis.
Kosten
Die Au-Pair-Agenturen erhalten von dir eine Gebühr für die Vermittlung in die Familie.
Ob du mit dem Taschengeld deine privaten Kosten decken kannst, ist abhängig von den Lebenshaltungskosten des Landes etc.
Die Kosten für Anreise, Sprachkurs, mögliche Auslandskrankenversicherung u.ä. bezahlt in der Regel du selbst – manchmal aber auch die Gastfamilie.
Weitere Infos
Generell wird empfohlen, dass du bereits Erfahrung in der Kinderbetreuung gesammelt haben solltest, da diese meist Bestandteil eines Au-Pair-Aufenthaltes ist.
Übrigens: Nur ein Bruchteil der Bewerbungen kommt von jungen Männern, obwohl das Au-Pair selbstverständlich offen für alle Geschlechter ist.
Bewerbungstipps
Du solltest dich idealerweise vor dem Jahreswechsel über eine Agentur auf die Suche nach einer Gastfamilie machen, wenn du im folgenden Sommer weg möchtest – insbesondere, wenn es weit weg geht und du vielleicht noch Visa organisieren musst und einen günstigen Flug buchen willst. Zudem möchtest du ja eine passende Familie finden.
Hier findest du weitergehende Informationen:
Agenturen
Falls du keine privaten Kontakte im gewünschten Zielland hast, such dir am besten eine Agentur, die nach gewissen Standards zertifiziert ist.
Folgende drei Dachorganisationen gibt es:
Krankenversicherung
Wenn du unter 23 bist, kannst du noch in der Familienversicherung bleiben – ob du eine Auslandskrankenversicherung benötigst, ist abhängig vom Zielland.
Kindergeld
Wenn du in der Zeit einen Sprachkurs von mind. 10 Stunden in der Woche machst, bist du theoretisch (!) kindergeldberechtigt (Urteil vom Bundesfinanzhof vom 15. März 2012). Näheres zum Thema Kindergeld im Gap Year.
Woofen
Um was geht’s?
Woofen? Nein – hier handelt es sich nicht um eine neue Trendsportart – wobei du beim Melken und Ackerpflügen auch ins Schwitzen geraten kannst … Ausgeschrieben steht WWOOF für World-Wide Opportunities on Organic Farms. Die Organisation ist ein Zusammenschluss von Ökolandbauern, die Menschen die Möglichkeit bieten, ökologische Landwirtschaft praktisch und nah zu erleben oder überhaupt kennenzulernen – und das auch weltweit. Das Netzwerk bietet jedoch „nur“ die Adresse – Kontaktaufnahme und Organisation liegen in deiner Hand. Woofen kannst du nicht nur im Ausland sondern auch in Deutschland.
Für wen?
Das Mindestalter bestimmt jeder Hof.
Dauer
Wird abgesprochen.
Vergütung
Für die Mitarbeit bekommst du keinen Lohn – jedoch in der Regel komplett Kost & Logis.
Kosten
Um Einblick in die Datenbank der Höfe zu bekommen, musst du Mitglied bei der jeweiligen WWOOF-Landesorganisation werden.
Versicherung
In der gesetzlichen Familienversicherung kannst du in der Regel bleiben (wenn die sonstigen Voraussetzungen dafür vorliegen, da du in der Regel kein Einkommen hast). Achte vielleicht darauf, dass der Hof eine Unfallversicherung für Helfende abgeschlossen hat.
Erfahrungsbericht

Die Zeit dazwischen: Nach dem Abitur ist vor dem Studium – aber welches?
Im Erfahrungsbericht erfährst du, wie das WWOFen als Denkpause und Auszeit genutzt wurde, um für die Studienwahl den Kopf frei zu bekommen.
Weitergehende Infos
Hier findet ihr alle Länder, wo ihr woofen könnt:
Praktikum im Ausland
Um was geht’s?
Ein Praktikum bietet immer die Gelegenheit, Einblicke in ein konkretes Arbeitsfeld zu bekommen – und wer sich dafür ins Ausland aufmacht, hat noch mehr zu entdecken. Ein Praktikum kann der Orientierung bei der Studienwahl dienen – und für einige wenige Studiengänge ist ein Praktikum sogar vor der Immatrikulation zwingend erforderlich. Falls du nicht auf kostenpflichtige Angebote von Vermittlungsagenturen zurück greifen möchtest, musst du dich selbst auf die Suche begeben und Kontakte knüpfen.
Wie bei einem Praktikum in Deutschland vereinbarst du mit dem Unternehmen eine bestimmte Dauer sowie die Aufgaben und Tätigkeiten.
Du solltest darauf achten, dass du im Betrieb nicht als un(ter)bezahlte PflanzengießerInnen ausgenutzt wirst – dafür ist deine Lebenszeit einfach zu schade. Vielleicht kennst du jemand in deinem Umfeld bzw. dem deiner Eltern, der / die dir ein Praktikum im Ausland ermöglichen kann. Oder schau dich auf Bewertungsportalen und Foren im Internet um – z. B. auf Studis Online.
Für wen?
Alle
Dauer
Je nach Vereinbarung.
Vergütung
Das hängt von deinem Verhandlungsgeschick ab. In manchen Ländern sind unbezahlte Praktika sogar eher unüblich, wie in Schweden oder Frankreich, wo auch ein Mindestlohn gilt.
Kosten
Wer sich selbst ein Praktikum sucht, muss neben den Reisekosten „nur“ für die Lebenshaltungskosten aufkommen, die jedoch nicht unterschätzt werden sollten. Such also am besten nicht nur nach deinem Traumunternehmen und stelle am Ende fest, dass du dir Miete und Metrokarte in London oder Paris nicht leisten kannst.
Wer ein Praktikum über eine Agentur bucht, muss zusätzlich die Agenturkosten einplanen!
Förderung
Das EU-Programm Erasmus könnte Fördermöglichkeiten bieten, wenn du noch zur Berufs(fach)schule gehst oder gerade eine Weiterbildung als TechnikerIn oder MeisterIn gemacht habt. Hier erfährst du mehr darüber, ob eine Förderung möglich ist. Für Studierende ist es leichter, eine Förderung mit Erasmus zu bekommen.
Wenn es dich weiter weg zieht, solltest du dich über weiteren Förderungsmöglichkeiten und Stipendien bei Instituten, Botschaften, Stiftungen und staatlichen Institutionen informieren.
Kindergeld
Während eines Praktikums befindest du dich in einem Ausbildungsverhältnis und bist somit theoretisch kindergeldberechtigt. Daher solltest du einen Praktikumsvertrag mit dem Unternehmen abschließen, damit du diesen bei der zuständigen Kindergeldstelle als Nachweis einreichen könnt.
Krankenversicherungen
Du kannst in der gesetzlichen Familienversicherung bleiben, wenn du nicht mehr als 450 Euro verdienst und unter 23 bist. Jedoch könnte es sein, dass du eine Auslandskrankenversicherung abschließen musst. Informiere dich am besten bei deiner Krankenkasse.
Auslands-BAföG
Du kannst nur für ein Praktikum im Ausland BAföG erhalten, wenn dieses verpflichtend während des Studiums absolviert wird. Für ein Vorpraktikum im Ausland gibt es leider keinen Anspruch auf BAföG.
Weitergehende Tipps
In der Broschüre „Dein Weg ins Auslandspraktikum“ (2019) gibt der DAAD viele Tipps zur Suche und zur Finanzierung.
Auf Studis Online:
- Praktika vor, während und nach dem Studium. Ausführliche Infos zu sozialrechtlichen Fragestellungen
Checkliste Praktikumszeugnis
Am Ende des Praktikums solltest du nicht dein Praktikumszeugnis vergessen – besonders, bevor du wieder abreist. Hier gibt’s Tipps, wie ein gutes Zeugnis aussieht – mit der Einschränkung, dass solche Zeugnisse sehr länderspezifisch sind.
Tipps zur Suche
Auf Studis Online findest du eine Praktikumsbörse, wo z.T. auch internationale Angebote dabei sind
Für Studierende und Absolvent*innen unter 30 bietet die studentische Organisation AIESEC eine Vermittlung von Praktika im Ausland sowie auch Projekte in der internationalen Freiwilligenarbeit: https://aiesec.de
Viele Angebote findest du auf goabroad.com, wo du jedoch oft fürs Arbeiten bezahlen musst bzw. für die Vermittlung
ASA-Programm
Um was geht’s?
Wer sich für globale Zusammenhänge interessiert und Lust auf internationalen Austausch hat, sollte sich die Projekte beim ASA-Programm anschauen, auf die sich Studierende und junge Leute mit Berufsabschluss bewerben können. Das gemeinsame der Projekte ist, dass sie im Bereich internationaler Zusammenarbeit liegen.
Wer beim ASA-Programm teilnimmt, profitiert nicht nur durch die staatliche Unterstützung sondern auch durch die Vorbereitungsseminare.
Für wen?
Ein*e Teilnehmer*in muss
zwischen 21 und 30 Jahre alt sein und
der Lebensmittelpunkt liegt in Deutschland oder der Deutschsprachigen Gemeinschaft in Belgien,
an einer Hochschule immatrikuliert sein oder
der Bachelor-Abschluss liegt nicht länger als 1,5 Jahre zurückliegt oder
hat eine abgeschlossene schulische/duale Berufsausbildung.
Förderung
Da bei ASA verschiedene Programme unterschiedlich fördern, informiere dich am besten direkt hier:
Bewerbungszeitraum
Die Bewerbungen sind zentral und nicht bei den Projekten selbst – jedes Jahr gilt i.d.R., dass das Bewerbungsportal vom 20. November bis 10. Januar online ist.
Weitere Informationen
Über den Autoren
Michael Wudi ist Redakteur bei Studis Online – und er hat es nur in der Studienzeit für eine längere Zeit ins Ausland geschafft: für ein Semester nach Wien. Aber wer glaubt, dass hier keine Fremdsprachenkenntnisse erweitert wurden ... der hat noch nie Leute aus dem Voralberg sprechen gehört 😉.
Wir stellen dir in unserer Artikelreihe Gap Year verschiedene Wege und Möglichkeiten vor, wie du das Jahr vor dem Studium (oder auch zwischen Bachelor und Master) aktiv nutzen kannst – ob im Ausland oder nebenan.
- Ich bin dann erstmal weg: Warum ein Gap Year nach Schule oder Studium gut sein kann
- Gap Year in Deutschland: Freiwilligendienste (FSJ&BFD), Praktikum, Woofen, Studien-Kolleg, Probe-Studium, Nix tun
Hier bist du jetzt: Ideen für ein Auslandsjahr vor, während und nach dem Studium: Freiwilligendienste (IFJD, weltwärts & Co.), Volunteering, Workcamps, Woofen, Work & Travel, Au-Pair, Praktikum
- Gap Year-FAQ: Das Wichtigste rund um Arbeitslosengeld, Kindergeld, Mindestlohn, Einfluss auf NC+Studienbewerbung, Versicherungen und an was ihr für ein Auslandsjahr alles denken solltet
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Hinweis
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Das oben genannte Datum stellt den Zeitpunkt der letzten Aktualisierung dar – der Artikel ist zuerst am 18. Mai 2016 auf Studis Online veröffentlicht worden.