34,80 €/Monat ab Wintersemester 2025/26Deutschlandsemesterticket

Zum Sommersemester 2024 war erstmals ein vergünstigtes Deutschlandsemesterticket für Studierende möglich. Allerdings nur, wenn sich die Studierenden einer Hochschule für das Solidarmodell entschieden, d.h. alle müssen zahlen unabhängig von ihrer Nutzung. D.h. wo dies eingeführt wurde, kostete das Ticket im Monat 29,40 € im Monat bzw. 176,40 € pro Semester. Im Januar 2025 war jedoch Ende mit dem normalen „49-Euro-Ticket“, da der Preis auf 58 Euro anstieg. Die Studis hatten noch etwas Aufschub, da die Verträge mit den Verkehrsbünden erst mit Ende des Sommersemester 2025 endeten. Zum Wintersemester 2025/26 steigt der Preis leider monatlich um 5,40 Euro. Somit kostet das Ticket nun aktuell im Semester 208,80 Euro also 34,80 Euro im Monat. Somit sparen Studis immerhin noch 23,20 Euro monatlich im Vergleich zum normalen D-Ticket und sparen 40 Prozent. Da das Deutschlandsemesterticket immer für ein ganzes Semester gilt und nicht wie das normale pausiert werden kann, ist für manche die Ersparnis leider nicht so hoch. Die bisherigen lokalen (oder landesweiten) Semestertickets hatten oft besondere Mitnahmeregelungen für Fahrräder, Kinder und teilweise für weitere Personen. Meist nicht zu jeder beliebigen Zeit, aber doch in größerem Umfang (oft beispielsweise das ganze Wochenende und abends). Diese fielen mit dem Deutschlandsemesterticket leider ersatzlos weg, uns ist bisher kein Ort bekannt, an dem sich zumindest der lokale Verbund dazu bereit erklärt hätte, wenigstens lokal die Mitnahmeregelungen aufrecht zu erhalten. Überall da, wo das bisherige Semesterticket teurer als das Studierenden-Deutschlandticket war, lag es nahe, auf das neue Angebot umzuschwenken. Wobei dazu die bisherige Vertragspartei (meist der AStA, an manchen Orten das Studierendenwerk) mit dem Verkehrsverbund einen neuen Vertrag schließen musste. Dazu musste mit der Hochschule rechtzeitig geklärt werden, dass sich der Semesterbetrag entsprechend ändert und wie Daten zwischen Verkehrsverbund und Hochschule ausgetauscht werden (um die Studierendeneigenschaft zu prüfen). Nicht überall hat das geklappt – und an den Orten, an denen das bisherige lokale Semesterticket günstiger als das Studierenden-Deutschlandticket war, ist es oft bei diesem geblieben. Zum Wintersemester 2024/2025 ist unserer Kenntnis praktisch an allen Hochschulen, für die ein Deutschlandsemesterticket nicht teurer als das bisherige Semesterticket war, dieses auch eingeführt worden. An Hochschulen mit bisher günstigerem (aber eben auch nur lokal/bundesweit gültigem) Semesterticket gab es nur an einigen Orten ein Umschwenken auf das Deutschlandsemesterticket. Viele sind doch beim bisherigen Ticket geblieben, vor allem natürlich, wenn dieses deutlich günstiger ist. Das Deutschlandticket soll ja eigentlich ausschließlich digital angeboten werden. Was in der Regel eine Art Smartphone-Zwang bedeutet. An manchen Orten kann es auch sein, dass es zwar das „normale“ Deutschlandticket auch als Chipkarte oder in anderer Form ohne Smartphone gibt, nicht aber das Upgrade für Studierende oder das Deutschlandticket-Semesterticket. Grobe Übersicht (Detailartikel sind verlinkt, aber noch nicht unbedingt für WiSe 25/26 aktualisiert) – Achtung: die Aussage „Deutschlandsemesterticket seit …“ gilt nur für Hochschulen im jeweiligen Bundesland, an denen es schon vorher ein annähernd so teueres Semesterticket gab. Es gibt also überall auch weiterhin Hochschulen ohne Deutschlandsemesterticket oder ganz ohne Semesterticket. Baden-Württemberg – landesspezifische (und teurere) Lösung „Deutschland-Ticket JugendBW“, das individuell gekauft werden kann für derzeit 473 Euro pro Jahr (39,42 € / Monat), Semestertickets größtenteils abgeschafft Bayern – bayerisches Ermäßigungsticket kann von Studierenden individuell gekauft werden (D-Ticket für 38 €/Monat), lokale Semestertickets noch an vereinzelten Orten Berlin – Deutschlandsemesterticket schon seit SoSe 2024 (fast überall) Brandenburg – Deutschlandsemesterticket schon seit SoSe 2024 (scheinbar überall, wo vorher Semesterticket) Bremen – Deutschlandsemesterticket seit WiSe 2024/25 Hamburg – Deutschlandsemesterticket schon seit SoSe 2024 Hessen – Deutschlandsemesterticket an einigen Orten schon seit SoSe 2024, an anderen nicht Mecklenburg-Vorpommern – Deutschlandsemesterticket seit SoSe 2024, aber nur in Rostock Niedersachsen – Deutschlandsemesterticket seit WiSe 2024/25 Nordrhein-Westfalen – unterschiedlich, oft schon seit SoSe 2024 Deutschlandsemesterticket Rheinland-Pfalz – in Mainz und Trier Deutschlandsemesterticket schon seit SoSe 2024 Saarland – Deutschlandsemesterticket seit WiSe 2024/25 Sachsen – unterschiedlich, oft schon Deutschlandsemesterticket Sachsen-Anhalt – nur in größeren Städten Deutschlandsemesterticket (teils erst zum WiSe 2024/25) Schleswig-Holstein – Deutschlandsemesterticket seit WiSe 2024/25 Thüringen – Deutschlandsemesterticket seit WiSe 2024/251. Stand der Dinge
Es ist traurig, dass offenbar angenommen wird, für Studierende müsse es weniger als für andere Bevölkerungsgruppen Alternativen zum Smartphone geben. Dabei gibt es auch Studierende ohne Smartphone (davon abgesehen, dass der Akku auch mal alle sein kann und daher diese Art von Zwang durchaus fragwürdig ist …).
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2. Deutschlandsemesterticket für Studierende
Das Deutschlandsemesterticket für Studierende ist ein festes Paket. Alle Studierende einer Hochschule müssen mitmachen („Solidarmodell“) und 208,80 € pro Semester zahlen (wird über dem Semesterbeitrag vorab eingezogen). So ergibt sich der rechnerische monatliche Preis von 34,80 €.
Wie das „normale“ Deutschlandticket gilt das für Studierende im Nahverkehr in ganz Deutschland. Aber es darf weder ein Fahrrad, noch Kinder oder andere Personen mitgenommen werden (bei den bisherigen lokalen/landesweiten Semestertickets war das oft möglich).
Bei einer Exmatrikulation endet die Gültigkeit des Deutschlandsemesterticket. Informiere dich an deiner Uni, ob du für die nicht genutzten Monate den anteiligen Preis erstattet bekommen kannst.
Wer vom Semester beurlaubt ist, kann in der Regel kein Deutschlandsemesterticket erhalten.
In Baden-Württemberg und Bayern haben die Landesregierungen eigene, abweichende Modelle eingeführt, die einem Deutschlandticket für Studierende bzw. Auszubildende entsprechen.
3. Ausblick
Viel wurde um das Deutschlandticket schon gestritten: Zuerst gab es 2022 für drei Monate das 9-Euro-Ticket – und ein zähes Ringen holte zwei Jahre später das Deutschlandticket für 49 Euro aus der Taufe. Aber der Streit um die Finanzierung zwischen Bund und Ländern brach nicht ab.
Die aktuelle schwarz-rote Bundesregierung hat sich nach viel Streit im Koalitionsvertrag für ein überraschendes Bekenntnis für das Deutschlandticketausgesprochen – und immerhin soll der Preis bis 2029 stabil bleiben. Danach soll es „schrittweise und sozialverträglich erhöht“ werden.
Es bleibt kritisch abzuwarten, ob die Preisstabilität für das Deutschlandticket bestand hat – und ob das vergünstigte Deutschlandsemesterticket ebenfalls eine fixe Sache bleibt.
4. Was wird aus den „alten“ Semestertickets?
Auch in Zukunft gilt, dass die Semestertickets (auch in Form des Deutschlandsemestertickets) von den Studierendenvertretungen (Asten) oder Studierendenwerken (an privaten Hochschulen evt. auch direkt von den Hochschulverwaltungen) mittels eines Vertrages mit dem lokalen Verkehrsbetrieb vereinbart werden.
Sofern es allerdings um das Studierenden-Deutschlandticket geht, gibt es offenbar keinen Verhandlungsspielraum: Entweder es wird genommen (und lokale Sonderregelungen sind dann ausgeschlossen – außer sie gelten sowieso für alle, die den Verbund nutzen) oder eben nicht.
Da „kleine“ Semestertickets dann doch noch günstiger als das Studierenden-Deutschlandticket sind, bleibt es wohl auch weiterhin so, dass es lokale Semestertickets geben wird. Und auch unterschiedliche Modelle gibt es weiterhin: entweder für alle Studierende verpflichtend („Solidarmodell“) oder die unterschiedlichen Sockelmodelle.
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