Studienkosten für Studenten
Was kostet ein Studium 2019?
Ein Studium kostet in günstigen Städten bei bescheidenem Lebensstil und an einer staatlichen Hochschule ohne Studiengebühren schon leicht 650 € im Monat. Teurer kann es schnell werden: Wer in einer Metropole studiert, muss alleine für die Miete mit über 500 € im Monat rechnen. Je nach Studienfach, Alter und anderen Details kommt man dann auch auf monatliche Kosten von 1.500 €.

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Studieren kostet Geld – Hauptposten sind dabei die Lebenshaltungskosten.
Allgemeine
Studiengebühren gibt es in Deutschland an staatlichen Hochschulen zwar zum Glück nicht. Aber auch wer an einer privaten Hochschule mit Studiengebühren studiert, hat meist mit den Lebenshaltungskosten noch einen großen Posten zu decken. Die hohen
Mietkosten haben wir in der Einleitung schon angesprochen. Doch es geht ja auch um Ernährung, Kleidung, Fahrtkosten, Telefon/Internet, das eine oder andere Buch (oder andere Lernmaterialien) für das Studium und auch noch ein paar Gebühren und Beiträge, die in der Regel semesterweise auftreten. Da kommt schon einiges zusammen und es kann leicht passieren, dass man sich bei den Kosten verschätzt.
Ein Beispiel: Ist man schon über 30, kostet alleine die Kranken- und Pflegeversicherung um die 190 € im Monat. Alle unter 25 dagegen können meist familienversichert sein und zahlen dafür nichts.
Selten anfallende Kosten wie bspw.
Möbel,
Computer oder auch mal ein
Urlaub sind in der folgenden Kalkulation
noch gar nicht enthalten! Dazu mehr am Ende des Artikels unter dem Punkt
Wenn möglich: An Rücklagen denken!.
Wer lieber gleich schauen will, wie die Kosten finanziert werden können, lese unsere
Übersicht Studienfinanzierungmöglichkeiten. Und natürlich haben wir auch viele
Spartipps für Studierende gesammelt.
Überblick: Was kosten Leben und Studium pro Monat 2019?
Schreibt man die Daten (Stand 2016) der Sozialerhebung fort, muss man
2019 mit Kosten zwischen 646 und 1.507 €/Monat rechnen – an staatlichen Hochschulen ohne Studiengebühren.
Kostenpunkt | Ausgaben pro Monat |
Wohnen |
290 - 563 € |
Essen |
140 - 213 € |
Fahrtkosten |
81 - 140 € |
Kleidung |
32 - 59 € |
Telefon, Internet etc. |
25 - 39 € |
Lernmittel |
19 - 27 € |
Krankenversicherung |
0 - 190 € |
Freizeit, Kultur und Sport |
47 - 89 € |
Gebühren und Beiträge |
12 - 187 € |
Kosten insgesamt |
646 - ca. 1.507 € |
Wie wir genau die Werte gekommen sind, wird im folgenden Artikelteil ausführlich erläutert – damit ihr besser abschätzen könnt, ob ihr jeweils eher mit dem günstigeren oder teureren Betrag rechnen müsst. Was von Punkt zu Punkt durchaus unterschiedlich sein kann.
Wie viel Geld braucht man als Student 2019 pro Monat im Detail
Wohnungskosten (Miete und Nebenkosten): 290 - 563 € (je nach Stadt)

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Die Wohnkosten sind in den letzten Jahren wohl am stärksten gestiegen
Studierende geben im Monat laut Sozialerhebung 2016 durchschnittlich 323 € fürs Wohnen aus (+10% im Vergleich zu 2012). Das sind ca. 37 % ihres Gesamt-Budgets. Für Studierende mit niedrigen Einnahmen sind es sogar 46 %. Studierende müssen anteilig immer mehr ihrer Einnahmen für das Wohnen ausgeben.
Die Höhe der Miete hängt von vielen Faktoren ab. Wichtigste Faktoren sind die Wohnform als solche und die Stadt, in der man wohnt. Hinzu kommt, dass die Miethöhen auch innerhalb einer Stadt stark variieren können, je nachdem in welches Viertel man zieht.
Sortiert nach Höhe der (durchschnittlichen!) Kosten und Stadtnamen findet ihr diese Infos gesondert im Artikel Mietkosten in Uni-Städten mit Stand 2016. Für diesen Artikel haben wir auf diese Werte für eine Schätzung der Kosten 2019 10% aufgeschlagen.
Für WG-Zimmern haben wir Daten unseres Partners studenten-wg.de im Artikel 65 Städte in der Übersicht: Wo kostet ein WG-Zimmer wieviel? zusammengestellt, es zeigen sich leider gerade bei den teuren Städten deutliche Ausschläge nach oben: Spitzenreiter war 2017 München mit 528 € für ein WG-Zimmer (inkl. Nebenkosten), gefolgt von Frankfurt/Main (484 €), Hamburg (444 €), Stuttgart (431 €), Berlin (424 €) und Köln (418 €).
Beim BAföG werden pauschal 250 € Mietkosten als Bedarf berücksichtigt, zum Wintersemester 2019/2020 soll dieser Bedarf auf 325 € steigen. Wie man sieht, reicht der bisherige Betrag im Schnitt in keiner Stadt und auch in Zukunft muss man es erstmal schaffen, den Durchschnitt zu unterbieten. Als BAföG-Empfänger bleibt also nur dazuverdienen oder so bescheiden leben, dass in allen anderen Bereichen gespart werden kann.
Ernährung – Essen und Trinken: 140 - 213 €

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Eine vernünftige Ernährung unterstützt die Konzentrationsfähigkeit – deswegen sollte man immer darauf achten, dass am Monatsende noch genügend Bares für Lebensmittel da ist.
Die Höhe der Ernährungskosten ist davon abhängig, wie und wo man sich als StudentIn die warmen Mahlzeiten organisiert (Mensa oder selbst kochen), ob man alleine wirtschaftet oder mit anderen zusammen und natürlich auch von der Art der Ernährung.
Für das günstige und leckere Kochen, haben wir euch einige unserer Lieblingsrezepte zusammengestellt.
Darüber hinaus will der Lebensmitteleinkauf geübt sein, damit möglichst wenig verdirbt. Auch das verursacht nämlich zusätzliche Kosten.
Die Studierenden mit wenig Einnahmen kamen laut Sozialerhebung 2016 mit 133 € im Monat für die Ernährung aus, die Studierenden mit hohem Einkommen setzten 203 € an, im Schnitt aller betrachteten Studierenden sind es 168 €. Für die Abschätzung 2019 haben wir die Beträge um 5% erhöht.
Fahrtkosten: 81 € - 130 €

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Das günstigste Verkehrsmittel (nach Schusters Rappen) – und in Städten oft sogar das schnellste: Das Fahrrad
An vielen Hochschulen gibt es über den Sozialbeitrag bzw. den Semesterbeitrag für den AStA „automatisch“ ein Semesterticket. Ob alle Studierende diese Kosten bei der Befragung korrekt berücksichtigen, ist fraglich. Auch seltene Heimfahrten geraten vielleicht aus dem Fokus und Fahrten mit Fernbussen waren bspw. gar nicht gefragt. Der Kostenpunkt ist also eher ungenau und tendenziell zu niedrig.
Weiter gefallen sind jedenfalls über alle Studierende betrachtet die Ausgaben für ein Auto, da immer weniger ein Auto besitzen oder nutzen.
Insgesamt haben Stand 2016 nur noch 26 % Ausgaben für ein Auto, 1991 waren es noch 53 %.
Bei Ausgaben für öffentlichen Verkehrsmittel wurde getrennt nach Ausgaben mit bzw. ohne Semesterticket gefragt. Ausgaben mit Semesterticket haben 58% angegeben, Ausgaben ohne Semesterticket nur 23 %.
Im Schnitt (und unabhängig, ob für Auto und/oder ÖPNV) haben die Studierenden Kosten von 94 € angegeben, die mit geringen Einnahmen 74 €, die mit hohen Einnahmen 119 €. Für die Abschätzung 2019 haben wir 10% aufgeschlagen, gerade die Kosten für die Studitickets und allgemein den öffentlichen Nahverkehr steigen leider eher überdurchschnittlich.
Bei der Befragung gar nicht untersucht wurden übrigens Kosten für ein Fahrrad (in manchen Hochschulstädten eindeutig das bevorzugte Verkehrsmittel). Sie mögen zwar im Schnitt gering sein (wenn man auf ein gebrauchtes Rad ausweicht), aber ein Rad muss erst einmal gekauft und dann unterhalten werden – und wenn das bisherige gestohlen wird, muss ein neues besorgt werden.
Kleidung: 33 - 61 €
Im Schnitt wurden für Kleidung pro Monat 2016 Kosten von gerade mal 42 € angegeben – 10 € weniger als 2012. Möglicherweise haben sich hierbei Studierende stärker verschätzt, als in früheren Jahren. Für 2019 haben wir die Beträge um 10% erhöht.
Kommunikation (Telefon, Internet, Rundfunkbeitrag, Post): 25 - 39 €
Ohne Internetzugang ist ein Leben als StudentIn heute nur noch schwer vorstellbar. So gerät man schon in Erklärungsnot, wenn man kein Smartphone hat.
Alle Studierenden bekommen einen E-Mail-Account über ihre Hochschule und an den meisten Hochschulen gibt es für die Studierenden PC-/Computer-Pools, die kostenlos genutzt werden können.
Das Angebot ist notwendig und vielerorts auch sehr gut, aber natürlich ist es noch schöner, wenn man den Internetzugang zu Hause hat, am besten gleich mit einer DSL-Flatrate.
Die Kosten für Telefon (Festnetz oder Handy) und Internet sinken wegen der starken Konkurrenz seit Jahren. Der Posten „Kommunikation“ ist daher nochmals leicht auf im Schnitt 31 € gesunken, nach 32 € 2012. Für die Abschätzung 2019 haben wir die Beträge unverändert gelassen.
Zum Vergleich: 2003 wurden für diesen Posten noch 49 € veranschlagt, so viel geben heute nicht einmal die Studierenden mit hohen Einnahmen aus!
Seit 2013 gibt es den „Rundfunkbeitrag", der die Rundfunkgebühr („GEZ-Gebühr“) abgelöst hat. Je nach Wohnform und Mitbewohnerkonstellation kann dies Vor- oder Nachteile gebracht haben (siehe hierzu unseren ausführlichen Artikel zum Thema Rundfunkbeitrag für Studenten, wo ihr auch erfahrt, wie sich BAföG-EmpfängerInnen davon befreien können). Für WG-BewohnerInnen entstehen nun weniger Kosten als früher, da der Rundfunkbeitrag nur wohnungsweise zu zahlen ist und daher geteilt werden kann.
Lehrmaterial: 19 -27 €

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Nicht immer gibt es in den Uni-Bibliotheken genügend Exemplare wichtiger Standardlehrwerke – besonders in Prüfungsphasen. So kommt man manchmal nicht am Bücherkauf vorbei.
Wie hoch die Kosten für Lehrmaterial ausfallen, ist stark vom Studienfach abhängig.
Leider wurden in der aktuellen Erhebung nur noch die Durchschnittswerte präsentiert, lediglich aufgefächert nach Einnkommensquartilen der Studierenden. Im Durchschnitt jedenfalls sollen die Kosten um 10 € gesunken sein – woran das liegt, ist leider nicht nachzuvollziehen (dass die Hochschulen inzwischen mehr Material zur Verfügung stellen und daher die Studierenden weniger selbst kaufen müssen, ist eigentlich nicht anzunehmen). Für 2019 haben wir die Werte aus der Sozialerhebung 2016 um 10% erhöht.
Um ein Gefühl dafür zu geben, bei welchen Studienfächer eher Kosten anfallen, hier die Angaben von 2012: Studierende der Zahnmedizin gaben monatliche Kosten von 65 € an (2009 sogar noch 86 €). Ebenfalls recht hohe Ausgaben haben Studierende der Bildenden Kunst (52 €) und der (Innen-)Architektur (49 €). Am geringsten waren die Ausgaben bei Studierenden der Ernährungs- und Haushaltswissenschaften (18 €), Physik/Astronomie (20 €) sowie Mathematik, Informatik und Elektrotechnik (je 22 €).
Die Gründe für höhere Kosten können darin liegen, dass man z. B. auch die großen teuren Bücher selbst besitzen sollte und es einfach nicht ausreicht, sie sich auszuleihen. Oder es müssen ständig Neuauflagen gekauft werden, weil sich die Inhalte der Bücher stark verändern (beispielsweise bei Gesetzestexten, wie sie Juristen benötigen).
Insbesondere bei angehenden MedizinerInnen und ArchitektInnen können Materialkosten anfallen, auch wenn eigentlich die Hochschulen das meiste stellen sollte. Darüber hinaus kann man davon ausgehen, dass die Ausgaben steigen, wenn eine Prüfung – insbesondere die Abschlussprüfung – ansteht.
Krankenversicherung, Arztkosten und Medikamente: 0 - 190 €
Als StudierendeR kann man – sofern man gewisse Voraussetzungen erfüllt – bis zum vollendeten 25. Lebensjahr (evtl. länger) über die Eltern krankenversichert sein. In diesem Fall tendieren die Ausgaben gegen Null.
Für ältere Studierende gibt es – jedenfalls bis zum vollendeten 30. Lebensjahr bzw. 14. Fachsemester – in der Kranken- und Pflegeversicherung einen Einheitstarif von über 80 € (seit 2015 allerdings zuzüglich kassenindividuellem Zusatzbeitrag!). Dies gilt natürlich auch für alle Studierenden, die sich aus anderen Gründen selbst versichern müssen.
Kann man diesen Einheitstarif nicht mehr bekommen, steigen die Ausgaben für Kranken- und Pflegeversicherung auf ca. 190 €.
Wer BAföG bezieht und über 30 Jahre alt ist, kann sich ab Wintersemester 2019/2020 freuen, denn ab dann sollen über 30-jährige gegen Nachweis endlich einen Zuschlag von bis zu 155 Euro für die Krankenversicherung und bis zu 34 Euro für die Pflegeversicherung erhalten können. Mehr erfahrt ihr im Artikel zur neuen BAföG-Novelle.
Die Durchschnittswerte der Sozialerhebung verschleiern diese sehr altersabhängigen Kosten, auf deren Angabe wir daher verzichten und hier im Artikel einfach mit den aktuellen Kosten 2019 rechnen.
Freizeit, Kultur und Sport: 47 - 89 €
Dass für Freizeit etc. um so mehr ausgegeben wird, je mehr Geld zur Verfügung steht, leuchtet ein. Kein Wunder also, dass hier die Spannbreite besonders hoch ist. Auf die Werte von 2016 haben wir 10% aufgeschlagen.
Gebühren und Beiträge (u.a. semesterweise auftretende Kosten): 12 - ca. 175 € pro Monat
Seit Wintersemester 2014/2015 gibt es keine allgemeinen Studiengebühren mehr. Es bleibt aber bei Langzeit- oder anderen speziellen Studiengebühren (z.B. für Zweit- oder Seniorenstudium) in einigen Ländern. Wer von einer dieser Gebührenarten betroffen ist, muss bei 500 Euro/Semester rechnerisch mit 83,33 Euro allein dafür pro Monat rechnen.
Sind die Langzeitstudiengebühren höher (wie bspw. in Rheinland-Pfalz mit bis 650 €/Semester), sogar mit mehr. Details können unserer Studiengebühren-Länderübersicht entnommen werden.
Unweigerlich gibt es in allen Bundesländern (weitere) semesterweise auftretende Kosten. Die Höhe dieser Kosten variiert stark zwischen den einzelnen Bundesländern und Hochschulen.
In jedem Fall ist ein Sozialbeitrag (auch Semesterbeitrag genannt) zu bezahlen. Dieser fließt – neben den (leider zunehmend sinkenden) Zuschüssen des jeweiligen Bundeslandes – zu einem Teil dem Studentenwerk zu. Euch kommt dies insofern zugute, als dass das Studentenwerk mit dieser Grundfinanzierung z. B. das Mensaessen, Studentenwohnheime und Beratungen günstiger anbieten kann.
Oft wird über den Sozialbeitrag auch das Semesterticket finanziert (dieser Anteil ist dann bereits in den Fahrtkosten enthalten). In fast allen Bundesländern bekommt schließlich die Studierendenvertretung (AStA) einen kleinen Anteil für ihre Arbeit.
Ohne Semesterticket liegt der Sozialbeitrag je nach Hochschule normalerweise zwischen ca. 60 und 100 €. Im Monat müssen also zwischen 10 und 16,67 € dafür vorgesehen werden.
In einigen Bundesländern fallen sogenannte Verwaltungskostenbeiträge (früher auch als Rückmeldegebühren und Immatrikulationsgebühren bekannt) an. Sie liegen zwischen 40 und 75 € (siehe unsere Studiengebühren-Länderübersicht) – müssen also mit weiteren 8,25 bis 12,50 € monatlich berücksichtigt werden.
Auf unsere Schätzung von 2016 haben wir für 2019 auf den Minimalbetrag 2 €, auf den Höchstbetrag 5 € aufgeschlagen.
Studiert man an einer privaten Hochschule oder einen der gebührenpflichtigen weiterbildenden Studiengänge an staatlichen Hochschulen, muss man in der Regel noch mit höheren Kosten kalkulieren. Hier waren als Worst-Case Studiengebühren von gerade mal 650 € plus 75 € Verwaltungsgebühren im Semester angenommen. Ein voll aus Studiengebühren finanzierter Studiengang kostet eher zwischen 500 und 1000 € im Monat (es gibt auch noch teurere Angebote, meist im MBA-Bereich).
Kosten insgesamt: 646 - ca. 1.507 €
(ohne Bildung von Rücklagen für größere Anschaffungen wie Möbel, Computer oder Urlaub!)
Im Vergleich zur letzten Sozialerhebung ist „natürlich“ so gut wie alles teurer geworden – vor allem die Mieten. Ob die (kleinen) Einsparungen, die laut Durchschnitt beispielsweise bei den Kleidungskosten erzielt wurden, eher Schätzfehler der Befragten sind oder sich wirklich realisieren ließen, ist offen.
Am unteren Ende der Mindestkosten befindet ihr euch, wenn ihr kein Auto fahrt, über eure Eltern krankenversichert sein könnt und keine Studiengebühren anfallen. Zusätzlich wohnt ihr in einer günstigen Stadt – was sich in der Regel nicht nur auf die Miete niederschlägt – und studiert ein Fach aus dem Bereich Naturwissenschaften oder Ingenieurwesen.
Zu den teuersten Varianten gehört dagegen ein Zahnmedizin-Studium in einer Millionenstadt, z. B. in München oder Köln. Dazu noch ein eigenes Auto, eigene Krankenversicherung und etwas ernährungs- und kleidungsbewusster Lebensstil – schon liegt man schnell bei über 1.000 Euro. Ist man über 30, kostet's durch die teurere Krankenversicherung mehr.
Entscheidend ist u.a., für was für eine Unterkunft ihr euch entscheidet. Ein kleines Zimmer – am besten in einem öffentlichen Studentenwohnheim – dürfte die Wohnkosten allein um 50 bis 100 € gegenüber dem Durchschnitt der jeweiligen Stadt senken.
Wenn möglich: An Rücklagen denken!
Wie schon erwähnt: in all den genannten Punkten sind noch keine größeren Extra-Ausgaben drin. Reisen oder mal eben einen Computer kaufen (und ohne kommt man heute kaum noch aus) ist also nur drin, wenn dafür noch zusätzliches Geld eingeplant wird.
Wer nicht gerade in einem möblierten Wohnheimzimmer wohnen will oder kann, muss auch für Möbel Kosten einplanen (und auch bspw. für ein wenig Geschirr, Besteck, Küchenausstattung). Ein Wohnungswechsel selbst kostet auch (Transporter, evt. Renovierungskosten). Von daher sollte man durchaus 50 € pro Monat zurücklegen, um solche Posten tragen zu können, wenn sie anfallen. Das gilt bspw. auch für erhöhte Kosten für ein Auslandssemester. Oder man hat von vornherein wenigstens ein paar Ersparnisse. Das BAföG lässt immerhin zu, dass man 7.500 € Vermögen (u.a. Girokonto, Bargeld zählt hier allerdings auch mit) hat, ohne dass das BAföG gekürzt wird.
Wenn man noch / nicht mehr genug Geld zurückgelegt hat und nicht ständig jobben möchte, wäre eine Möglichkeit natürlich auch, einmal im Jahr in größerem Umfang in den Semesterferien zu arbeiten und davon ein Teil (wenn man gleich ein Teil für einen Urlaub 🏖 ausgeben will) oder alles zurückzulegen.
Hintergrund: 21. Sozialerhebung
Die Daten beruhen größtenteils auf den Ergebnissen der am 27. Juni 2017 veröffentlichten 21. Sozialerhebung des Deutschen Studentenwerkes und haben den Stand 2016. Inzwischen sind wir drei Jahre später. Wir haben daher bei den Endwerten Anpassungen vorgenommen (in den Details jeweils erwähnt). Bei den Mietkosten haben wir weitere Zahlen ergänzt, die wir von unserem Partner studenten-wg.de erhalten haben. Bei der Sozialerhebung wird meist ein sogenannter „Normalstudent“ betrachtet. Gemeint ist damit ein Student/eine Studentin, der/die nicht bei den Eltern wohnt und sich im Erststudium an einer staatlichen Hochschule befindet. Für die Sozialerhebung wurden tausende von Studierenden befragt. Es gibt allerdings trotzdem einige Ungenauigkeiten – vgl. auch den Bericht
Neue Untersuchung zu Studierendenausgaben: Arm mit BAföG.
Die Sozialerhebung weist an einigen Stellen die Ergebnisse gesondert für die vier Einnahmequartile aus (Studierende mit monatlichen Einnahmen bis 700 €, über 700 € bis 860 €, über 860 bis 1.074 € und schließlich größer 1.074 €). An einigen Stellen sprechen wir daher von Studierenden mit niedrigen bzw. hohem Einkommen und meinen damit das unterste bzw. oberste Einnahmequartil.
Anders als Sozialerhebung, die durch die Ausweisung von Durchschnittswerten und Betrachtung des „Normalstudenten“ höhere Kosten für bestimmte Gruppen nicht betrachten kann, haben wir bei unserem „Höchstwert“ die hohen Kosten für Kranken- und Pflegeversicherung für über 30-jährige und Studiengebühren für Zweit- oder Langzeitstudierende hineingerechnet. Da wir auch bei allen anderen Posten jeweils den hohen Wert genommen haben, kommen dann tatsächlich über 1.500 € an Kosten zusammen. Die kann man natürlich in jedem Fall unterbieten, aber wer wenig auf seine Ausgaben achtet und bspw. in München eine teures Studentenappartment (das locker 800 €/Monat kosten kann) als Basis hat, dürfte es auch schaffen, noch darüber zu liegen.
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