Berufseinstieg Schule
Wie ihr die erste Zeit als Lehrer erfolgreich meistert
Um ein wirklich guter Lehrer zu werden, braucht es sicherlich einige Jahre Unterrichtserfahrung. Doch wie schaffen Studierende, Referendare und Junglehrer einen optimalen Einstieg in den Schulalltag? Wie werden sie dabei von den Unis, den Studienseminaren und den Schulen unterstützt? Und was könnte schon bei Auswahl der Hochschule und des Studiums beachtet werden?
Von Janna Degener
Inhaltsübersicht
Seitenwechsel: von der Schulbank hinters Pult

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Neben viel Praxiserfahrung brauchen junge Lehrerinnen und Lehrer vor allem eins an Unterstützung: ein fachlich gutes und wertschätzendes Kollegium in der Schule.
Nachdem wir ja alle viele Jahre die Schulbank gedrückt haben, haben wir natürlich eine Vorstellung davon, was man als Lehrer den ganzen Tag so treibt. Wir wissen zum Beispiel, dass eine Deutschlehrerin sich mit der Literaturgeschichte auskennen und Bücher lieben sollte, dass sie sich für ihre Schüler interessieren und ihr Wissen vermitteln können muss, dass sie gute Laune mitbringen und die Schüler gerecht bewerten soll. Und wir wissen, wie ein Schulalltag abläuft – also was aus Sicht des Schülers guter Unterricht ist.
Wir haben uns als Schüler allerdings wahrscheinlich kaum Gedanken darüber gemacht, dass es gar nicht so einfach ist, Inhalte ansprechend und verständlich zu vermitteln, Schüler zu beobachten und zu beurteilen, auch in Konfliktsituationen immer einen klaren Kopf zu behalten und so weiter. Wir konnten nur erahnen, wie es sich für den Lehrer anfühlt, vor der Klasse zu stehen, wenn Schüler im Unterricht stören oder wenn es andere Schwierigkeiten gibt. Wir haben nur am Rande etwas davon mitbekommen, wie viel Zeit unsere Lehrer*innen mit Unterrichtsvor- und nachbereitungen, dem Stellen und Korrigieren von Klausuren, der Organisation und Durchführung von Elternabenden und Klassenfahrten, dem Engagement fürs Sportfest oder die Arbeitsgemeinschaft aufgebracht haben.
Und wahrscheinlich wussten wir gar nicht, welchem Stress und Druck viele Referendare und junge Lehrer ausgesetzt sind, weil anfangs alles neu ist und viel Zeit kostet und weil sie sich während dieser Phase des Berufseinstiegs beispielsweise noch im Schulgebäude orientieren, das Lehrerkollegium kennenlernen und Prüfungssituationen wie Unterrichtsbesuche meistern mussten.
Der „Seitenwechsel“ stellt für Lehrämtler und Junglehrer also durchaus eine neue Erfahrung dar und es treten viele Fragen auf: Wie organisiere ich mich selbst, um die verschiedenen Aufgaben und Anforderungen unter einen Hut zu bekommen? Wo muss ich die Noten meiner Schüler eintragen und wo finde ich den Vertretungsplan? Wie kann ich eine zugezogene Schülerin in den Klassenverbund integrieren, die noch kein Deutsch spricht? Was soll ich tun, wenn die Eltern meine Schüler permanent bei mir zuhause anrufen oder wenn ich das Gefühl habe, dass ein Schüler zuhause vernachlässigt wird? Und das ist nur die Spitze des Eisberges.
Hintergrund: Stand der Lehrerbildung in Deutschland
Die Autorin dieses Artikels
Janna Degener studierte Germanistik und Ethnologie an der Freien Universität Berlin und verbrachte Auslandsaufenthalte in Costa Rica, Syrien, Frankreich und Tansania. Als freie Journalistin beschäftigt sie sich heute besonders mit Bildungs- und Verbraucherthemen. Mehr Infos zu ihr und ihrer Arbeit gibt’s unter
www.jannadegener.de Auf diese Aufgaben und Herausforderungen wurden Lehrer*innen in Deutschland jahrzehntelang zu wenig vorbereitet. Vielerorts klagten Junglehrer über den Praxisschock beim Berufseinstieg und darüber, dass die Lehrerbildung kaum auf den Schulalltag ausgerichtet war. Viele Absolventen von Lehramtsstudiengängen waren offenbar nicht auf die Herausforderungen vorbereitet, die sie im Beruf erwarteten, und fühlten sich beim Einstieg in den Job allein gelassen. Und weil das Studium sich kaum mit dem Berufsalltag in Schule und Unterricht auseinandersetzte, bemerkten viele Lehrämtler*innen erst sehr spät, dass sie überhaupt nicht als Lehrer arbeiten wollten oder konnten.
Bis heute läuft in der Ausbildung der Pauker von morgen nicht alles so, wie man es sich wünschen würde. Aber immerhin hat es in den vergangenen Jahren einige Veränderungen in der Lehrerbildung gegeben. „Die Bedeutung, die die Lehrerbildung an den Universitäten genießt, und auch die öffentliche Aufmerksamkeit für das Thema sind gestiegen. Es sind auch einige Reformen an den Universitäten und Studienseminaren durchgeführt wurden, die dazu führen können, dass die angehenden Lehrer und Lehrerinnen besser vorbereitet sind“, sagt Prof. Dr. Ewald Terhart von der Uni Münster, der sich seit Jahrzehnten intensiv mit dem Thema beschäftigt.
Unterstützungsangebote...
...an Hochschulen
So gibt es an vielen Hochschulen inzwischen vorbildliche Ansätze, wie die Lehrer methodisch besser auf ihren Job vorbereitet werden können: „Man kann sich zum Beispiel in den Seminaren der Hochschule Fallstudien anschauen und selbst durchführen, Beobachtungen aus der Praxis diskutieren oder Interviews mit Praktikern führen“, meint etwa Melanie Rischke vom Centrum für Hochschulentwicklung (CHE), die das Projekt „Monitor Lehrerbildung“ leitet. Darüber hinaus gebe es aber auch praxisorientierte Angebote in der Hochschule, also etwa Praxisseminare mit Rollenspielen und Simulationen.
Viele Universitäten bieten ihren Bewerbern und Studienanfängern inzwischen die Möglichkeit, sich in Tests, Beratungsgesprächen, Praktika und teilweise auch Praxissemestern in allen Phasen des Studiums mit ihrem späteren Berufsfeld zu beschäftigen und die damit einhergehenden Herausforderungen und die eigene Kompetenzentwicklung zu reflektieren.
In NRW beispielsweise kooperieren die Schulen und Hochschulen zudem mit den Studienseminaren, die eigentlich die Referendare im Vorbereitungsdienst ausbilden. „Wenn die Studierenden in den Praxisphasen eine gute Begleitung durch Lehrkräfte der Schulen, durch Universitätsdozenten oder gegebenenfalls auch durch Ausbilder des Vorbereitungsdienstes erfahren, ist das eine sehr gute Voraussetzung für einen erfolgreichen Einstieg in den Lehrerberuf“, meint Sybille Siegling von der Abteilung Schulen im Sekretariat der Kultusministerkonferenz (KMK). Idealerweise können die Institutionen Portfolios einsetzen, die als roter Faden über die unterschiedlichen Praxisphasen hinweg der Reflexion dienen.
Koordiniert wird die Ausbildung der Lehrkräfte heutzutage an vielen Hochschulen durch eigens dafür eingerichtete Zentren für Lehrerbildung oder Schools of Education. „Insgesamt führt das dazu, dass die Lehrerbildung sichtbarer ist und dass ihre verstreuten Belange zentral zusammengeführt werden. Und einige dieser Einrichtungen haben tatsächlich auch Einfluss, manche sogar ein wenig Macht. Sie können die Lehrerbildung an ihrer Universität evaluieren, sie können auf Lücken oder Defizite in den Lehrangeboten der lehrerbildenden Fächer hinweisen, und sie können anstehende Reformprozesse am jeweiligen Standort organisieren und ähnliches“, meint Ewald Terhart. Durch ihre Aktivitäten versuchen die Zentren für Lehrerbildung die Studiensituation der Lehramtsstudierenden an den Universitäten zu verbessern.
...für Referendar*innen
In der Berufseingangsphase gibt es in manchen Ländern zudem Zusatzveranstaltungen in Seminarform, die durch die Hochschulen oder durch Lehrerfortbildungsinstitute angeboten werden. Dort können sich Junglehrer vernetzen und austauschen. Dabei kann es um fachliche, fachdidaktische oder auch ganz alltagspraktische Fragen gehen: Wie gehe ich mit Unterrichtsstörungen um? Sollte ich meinen Unterricht lieber direkt nach Schulschluss oder abends vorbereiten? Wie schaffe ich es, meine Schüler fair zu bewerten?...
In manchen Bundesländern bekommen Berufsanfänger an den Schulen auch Lehrkräften an die Seite gestellt, die als Mentoren fungieren. Und schließlich gibt es online und offline verschiedene Informations- und Beratungsangebote für Referendare (
siehe Infos unten).
Einheitliche Standards
Darüber hinaus sind inzwischen Standards für die Bildungswissenschaften in der Lehrerbildung, inhaltliche Anforderungen für die Fachwissenschaften und Fachdidaktiken sowie auch für die Ausgestaltung des Vorbereitungsdienstes entwickelt worden,
die in allen Bundesländern gelten. Auch die Forschung zur Lehrerbildung und zum Lehrerberuf ist laut Terhart intensiviert worden und mit der
Qualitätsoffensive Lehrerbildung möchte der Bund Verbesserungen vorantreiben.
Perspektiven der Lehrerbildung
Trotz dieser Verbesserungen bleibt in Sachen Lehrerbildung noch einiges zu tun. Denn viele der beschriebenen Angebote existieren nur in einigen Bundesländern oder an einigen Hochschulen, Studienseminaren oder Schulen. Teilweise stellen sie nur ein freiwilliges Angebot dar, teilweise sind sie ein verpflichtender Bestandteil der Lehrerausbildung. Von einer flächendeckenden Umsetzung der Reformen kann also bisher nicht gesprochen werden.
Gerade was die Umsetzung der Praxisphasen angeht, gibt es vielerorts noch Verbesserungsbedarf. Wichtig ist zunächst, dass die Mentoren an den Schulen und die Lehrenden an den Hochschulen entsprechend ausgebildet sind und auch die zeitlichen Kapazitäten haben, um sich adäquat um die Studierenden zu kümmern. Und auch die organisatorischen Fragen müssen geklärt sein: „Wenn ein Praxissemester angeboten oder sogar verbindlich eingeführt wird, muss gewährleistet sein, dass die Studierenden auch angemessen betreut werden und in Schulen untergebracht werden können“, sagt Rischke vom CHE.
Leider ist es auch noch nicht überall selbstverständlich, dass die Praxisphasen gut gestaltet und begleitet werden. „Wenn zehn oder zwanzig Studierende einfach nur in einer Schulklasse sitzen und sich den Unterricht ansehen, hat das zunächst wenig Sinn“, sagt etwa Klaus Wenzel, Bundesvorsitzender des „Verband Bildung und Erziehung“ (VBE), einem der größeren Berufsverbände der Lehrerschaft, zuständig für Schul- und Bildungspolitik. Stattdessen müsse der Lehrer, der den Unterricht vorbereitet hat, im Anschluss für Nachfragen zur Verfügung stehen und erklären, warum er sich in bestimmten Situationen wie verhalten hat. Die Studierenden können dann zum Beispiel Möglichkeiten bekommen, um in der Parallelklasse eine ähnliche Stunde zu halten, wo dann Praktiker und Kommilitonen zuschauen und ein Feedback geben. Genau das gibt ihnen die Möglichkeit, die Schülerperspektive zu verlassen, den Blick des Lehrers einzunehmen und an den damit verbundenen Herausforderungen zu wachsen.
Das könnt ihr Studis tun: Sechs Tipps
Wie praxisnah sich das Lehramtsstudium im Einzelfall gestaltet und wie erfolgreich der Einstieg in den Lehrerberuf für jeden Einzelnen und jede Einzelne ist, das hängt natürlich auch vom persönlichen Engagement ab. Hier also sechs Tipps, was ihr vor Beginn des Studiums, während der Studentenzeit und des Referendariats sowie als Junglehrer tun könnt, damit der Berufseinstieg so glatt und erfolgreich wie möglich abläuft.
1. Lehramt: die richtige Entscheidung!?
Vielleicht entscheidet ihr euch aus voller Überzeugung für den Lehrerberuf. Vielleicht ist es aber auch mehr eine Verlegenheitswahl, weil ihr gerade nicht wisst, was ihr sonst machen möchtet. In jedem Fall solltet ihr das Lehramtsstudium sehr ernst nehmen. Seid also ehrlich zu euch selbst und prüft immer wieder, ob ihr noch hinter der Entscheidung für den Lehrerberuf steht oder ob ihr euch nicht vielleicht doch lieber nach Alternativen umschauen solltet. (Das Gleiche gilt natürlich auch für Leute, die nicht auf Lehramt studieren. Doch vielleicht wisst ihr aus eigener Erfahrung, wie auch die Schüler unter unglücklichen Lehrern leiden können…). Ihr findet im Internet hilfreiche Informationen, die euch die Wahl erleichtern können (
siehe Infos unten). Ihr könnt aber auch mit Lehramtsstudierenden und Lehrkräften sprechen oder vor Studienbeginn ein Orientierungspraktikum an einer Schule machen.
Alternativen zum Lehrerberuf
Lehramtsstudiengänge verzeichnen zwar geringere Abbruchsquoten als viele andere Studiengänge. Aber natürlich kann es dennoch passieren, dass ihr im Laufe oder auch nach Abschluss des Lehramtsstudiums merkt, dass ihr nun doch nicht Lehrer werden möchtet. ihr könnt euch dann an eine Studien- oder Berufsberatung wenden. Mit einem abgeschlossenen Studium habt ihr auf jeden Fall auch andere Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt. Welche Optionen sich konkret ergeben und wie gut die Perspektiven sind, das hängt natürlich von eurer individuellen Situation und dem Studienfach ab.
Wenn ihr beispielsweise entscheidet, statt Berufsschullehrer doch Ingenieur zu werden oder wenn ihr als Naturwissenschaftler in die Industrie einsteigen wollt, stehen Eure Chancen wahrscheinlich gar nicht schlecht, weil in diesen Branchen Fachkräfte gesucht werden. Und wenn ihr Geistes- oder Sozialwissenschaften studiert habt und euch flexibel zeigt, könnt ihr euch zum Beispiel für einen Einsatz in einem Schulbuchverlag, für die Museumsarbeit, für den Sozial- und Beratungsbereich oder auch den Kreativ- und Medienbereich fit machen lassen.
Falls ihr vielleicht auch einfach nicht an einer Schule arbeiten wollt aber dennoch in einem pädagogischen Umfeld, findet ihr
hier im folgenden Artikel Anregungen zu Alternativen.
Wer sich zum Zeitpunkt des Wechsels noch im Studium befindet, kann die Weichen frühzeitig umstellen. Die Lehramtsstudiengänge sollten heutzutage ohnehin polyvalent angelegt sein, so dass ihr nach dem Bachelor problemlos – oder vielleicht mit wenigen Semestern Zeitverlust – in einen verwandten Fachmaster wechseln könnt. Erkundigt euch also frühzeitig bei der Studienberatung nach Euren Möglichkeiten.
2. Was für ein (Schul-)Typ bist du?

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Die täglichen Herausforderungen an Grundschullehrer*innen unterscheiden sich recht stark von den übrigen Schultypen. Möchtest Du darüber mehr erfahren, schau am besten in unserem
Studienführer Lehramt nach.
Überlegt euch gut, welcher Lehramtstyp und welche Fächerkombination für euch in Frage kommen. Es muss nicht unbedingt so sein, dass ihr Euer liebstes Schulfach gerne selbst unterrichtet möchtet. Und natürlich haben Grundschullehrer mit anderen Lebenswelten ihrer Schüler*innen zu tun als Sek II-Lehrer. Welche Entwicklungs- und Lernphasen interessieren euch? Mit welchen alterstypischen Problemen möchtet ihr euch im Berufsalltag auseinandersetzen, mit welchen eher nicht?
3. Die Wahl der Hochschule
Geht bei der Wahl der Hochschule mit Bedacht vor. Es gibt zwar keine objektiven Kennzahlen oder Rankings dazu, welches Bundesland und welche Hochschulen am besten auf den Lehrerberuf vorbereiten. Doch statt einfach zur geographisch am nächsten liegenden Uni zu gehen oder dort zu studieren, wo ihr schon Freunde aus Schulzeiten habt, könnt ihr bei der Wahl durchaus schon den Berufseinstieg im Blick haben. Einen guten Einstieg bieten die Websites der Hochschulen und die
Links am Ende des Artikels. Aber natürlich könnt ihr euch auch direkt bei der Studienberatung oder im Zentrum für Lehrerbildung eurer Wunschhochschulen informieren oder Kontakt zu Lehramtsstudierenden suchen.
Folgende Fragen können bei der Entscheidungsfindung zum Beispiel eine Rolle spielen: Betont die Hochschule auf ihrer Website prominent, dass sie sich für die Lehrerbildung engagiert? Gibt es an der Hochschule ein
Zentrum für Lehrerbildung oder eine ähnliche Institution, die sich ausschließlich mit den Angelegenheiten der angehenden Lehrkräfte beschäftigt? Wenn ja: Welche Informationen und Beratungsangebote gibt es für Erstsemester? Gibt es die Möglichkeit, Praktika oder Praxissemester zu absolvieren? Werden die Praxiserfahrungen von der Hochschule begleitet? Findet ein echter Austausch zwischen Theorie und Praxis statt oder lässt man euch mit der Reflektion der Erfahrungen allein? Wie ist die Hochschule mit Studienseminaren und Schulen vernetzt? Wodurch zeichnet sich der pädagogische Teil der Ausbildung aus?
Die Wahl der Hochschule beeinflusst natürlich auch, in welchem Bundesland ihr Euer Referendariat machen und in den Beruf einsteigen werdet.
4. Die Fächerkombination: wer wird überhaupt eingestellt?
Natürlich solltet ihr Eure Berufswahl nicht zu hundert Prozent von den Einstellungschancen abhängig machen. Doch im Zweifelsfall können auch die Wahl des Lehramts-Typen (Grundschule, Haupt- oder Realschule, Gymnasium bzw. Sek I, Sek II, Berufsschule, Förderschule) und die Wahl der Fächerkombination einen entscheidenden Einfluss auf den späteren Berufseinstieg haben. Darüber solltet ihr euch frühzeitig informieren.
„Einige Lehrämter sind jetzt schon überfüllt, bei anderen besteht schon seit Jahren ein Mangel. Das Lehramt an beruflichen Schulen zum Beispiel ist immer zukunftsträchtig und bietet sehr gute Einstellungschancen. Auch mit einer Kombination aus technischen und naturwissenschaftlichen Fächern haben angehende Lehrkräfte sehr gute Chancen“, sagt Ewald Terhart von der Uni Münster. Informationen und Prognosen zu den Einstellungschancen findet ihr auf den
Seiten der Kultusministerien oder in unserem Hintergrundartikel
Fehlgesteuerter Lehrerarbeitsmarkt (2017).
5. Praxisluft schnuppert gut
Nutzt während des Studiums und des Referendariats Möglichkeiten, um Praxisluft zu schnuppern und seid dabei offen für Anregungen und Vernetzungsmöglichkeiten. Hospitiert bei Lehrkräften, die euch überzeugen. Tretet mit den Unidozenten, mit den Lehrkräften an den Schulen und auch mit Kommiliton*innn und Mitpraktikanten in Kontakt, die euch weiterhelfen können. Stellt Eure Fragen und bittet um Feedback.
Fallen euch weitere praktische Beispiele ein, die euch geholfen haben? Nutzt die
Kommentarfunktion unten und
berichtet von euren Erfahrungen!
Seid auch offen und nutzt Möglichkeiten, einen Blick über den Tellerrand zu wagen: Als Assistant Teacher oder Fremdsprachenassistent im Ausland verdient ihr zum Beispiel Geld und habt die Möglichkeit, Routine im Lehrerjob zu sammeln. Und es hat auch noch keinem Lehrer geschadet, in außerschulischen Praktika andere Berufsfelder kennenzulernen.
6. Schaut euch um und werdet selbst aktiv!
Zeigt Eigeninitiative und nutzt die Angebote der Lehrerfortbildungsinstitute oder anderer Einrichtungen vor Ort. Warum nicht einen VHS-Kurs in „Deutsch als Fremdsprache“ belegen oder sich in ein Soziologie-Seminar zum Thema „Inklusion“ setzen? Oder engagiert euch ehrenamtlich und gebt Sprachkurse für Geflüchtete und sammelt praktische Lehrerfahrung. Oder ihr arbeitet in einer Beratungsstelle, wie der
Nummer gegen Kummer oder lokale Angebote in eurer Stadt oder gar Hochschule und profitiert von den Weiterbildungsmöglichkeiten in den Bereichen Kommunikation und Beratung?
Die Möglichkeiten sind groß.
Überlegt euch, wo ihr denkt, was euch persönlich noch fehlt, um vor einer Klasse zu stehen und recherchiert vor Ort Möglichkeiten, wie ihr in diesen Feldern Erfahrung sammeln könnt. Wenn ihr das Gefühl habt, dass dies euch weiterbringen kann, ist das sicherlich keine verschenkte Zeit.
Und eins nicht vergessen liebe zukünftigen Pauker und Paukerinnen:
Niemals unterkriegen lassen!
Weitergehende Informationsmöglichkeiten
... im Netz
Es gibt eine schier unüberschaubare Anzahl an Informationsangeboten zur Lehrerausbildung und zum Lehrerberuf. Damit ihr nicht gleich komplett den Durchblick verliert, haben wir eine Auswahl für euch zusammengestellt.
... und bei Studis Online
Anmerkung der Redaktion:
Der Artikel wurde am 27. August 2015 auf Studis Online veröffentlicht – das oben angegebene Datum zeigt den letzten Stand der Aktualisierung an.
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