Alle Studiengänge und -orte Sozialpädagogik
Bachelor | Master | Lehramt | Zulassungsfrei | NC | Sommersemester
So mancher mag von den Begriffen verwirrt sein: Sozialpädagogik und Soziale Arbeit, was ist eigentlich der Unterschied? Zunächst einmal: Soziale Arbeit ist der Oberbegriff, der auch Sozialpädagogik umfasst. Der Großteil entsprechener Studiengänge heißt heute Soziale Arbeit und Sozialpädagogik ist oft Bestandteil von diesem. Bei der Sozialpädagogik geht es hauptsächlich um die Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Familien. Pädagogik und Erziehung steht im Fokus. Bei der sozialen Arbeit hingegen geht es auch um das gesamte gesellschaftliche Zusammenleben. Während Sozialpädagog*innen beispielsweise bei der Erziehung verhaltensauffälliger Kinder unterstützen, helfen Sozialarbeiter*innen eher bei Alltagsbewältigungen, wie etwa bei Behördengängen. Da die beiden Richtungen heutzutage jedoch (irreführenderweise) unter dem Begriff der „Sozialen Arbeit“ zusammengefasst sind, bist du mit einem Abschluss in Sozialer Arbeit in der Regel für beides befähigt. Aber Achtung: Ausnahmen bestätigen die Regel. Die Studieninhalte sind zuweilen selbst innerhalb des Faches Soziale Arbeit sehr unterschiedlich und die Bezeichnung des Abschlusses kann „Sozialarbeiter*in“ oder „Sozialarbeiter*n / Sozialpädagog*in.“ lauten. Daher solltest du dich vorher genau über die Studieninhalte informieren. Es gibt aber nach wie vor das alleinstehende Studienfach Sozialpädagogik. Meist wird es nur lehramtsbezogen angeboten oder mit dem Zusatz „und Management“. Letzterer bereitet dich auf eine Führungsposition in einer sozialpädagogischen Einrichtung vor. Des Weiteren wird Sozialpädagogik auch meist als Schwerpunkt im Fach Erziehungswissenschaften/Pädagogik angeboten. Inhalte des Studiums Sozialpädagogik können sein: Sozialpädagogische Theorie und Praxis Psychologie, Soziologie, Sozialmedizin Recht Konzepte & Methoden sozialer Arbeit Verwaltung und Organisation Sozialwirtschaft Falls du Sozialpädagogik & Management studierst, kommen betriebswirtschaftliche Inhalte hinzu. Sozialpädagogik ist ein Bestandteil der Sozialen Arbeit. Bei der Sozialpädagogik steht die Erziehung im Fokus, während bei der Sozialen Arbeit weitere Aspekte hinzu kommen. Als eigenständigen Studiengang gibt es Sozialpädagogik nicht ganz so häufig. Auch in Erziehungswissenschaft/Pädagogik wird Sozialpädagogik oft als Schwerpunkt angeboten. Fazit: Wenn du Sozialpädagog*in werden möchtest, kannst du auch Soziale Arbeit oder Erziehungswissenschaften/Pädagogik studieren. Achte dann aber genau auf den Studienaufbau und darauf, dass dieser deine Präferenzen abdeckt. 1. Sozialpädagogik vs. Soziale Arbeit
2. Dauer und mögliche Studienabschlüsse des Sozialpädagogik-Studiums
Bachelor-Studiengänge in der Sozialpädagogik sind meistens lehramtsbezogen. Ausnahme bildet der Studiengang Sozialpädagogik & Management, der hauptsächlich dual oder berufsbegleitend angeboten wird. Für die Master in Sozialpädagogik gilt dasselbe. Darüber hinaus wird Sozialpädagogik an der TU Dresden auch mit dem Abschluss des Staatsexamens angeboten, um als (Sozial-)Pädagoge an Berufsschulen zu unterrichten.
Abschluss | Dauer |
Bachelor | 6-8 Semester |
Master | 2-4 Semester |
Master (Teilzeit) | 2-4 Semester |
Lehramt Staatsexamen | 7-10 Semester |
Studienformen des Sozialpädagogik-Studiums
Die klassischen Form ist und bleibt das Vollzeit-Präsenzstudium. Man studiert Vollzeit an einer Hochschule, an der man praktisch täglich zu Veranstaltungen (Vorlesungen, Übungen, Tutorien, Projekten, Labor etc.) geht und wo auch die Prüfungen stattfinden. Vollzeit bedeutet grob 40 Stunden / Woche, wobei in der Realität meist Phasen mit weniger Zeitaufwand anderen (vor allem vor größeren Prüfungen) gegenüberstehen, in denen evt. auch mehr Zeit pro Woche mit dem Studium verbracht wird.
Bei einem dualen Studium ist man meist – vergleichbar mit einer betrieblichen Ausbildung – in einer Firma angestellt, in der man neben dem Studium bereits arbeitet, aber eben auch noch ergänzend zum Studium praktisch ausgebildet wird.
Bei einem berufsbegleitenden Studium hat man eine Ausbildung meist schon hinter sich und möchte – oft mit Unterstützung des Arbeitgebers – seine Kenntnisse ausbauen und studiert daher parallel zur (Weiter-)Beschäftigung im Abendstudium oder in Wochenendblöcken. Manchmal will man aber auch die Sicherheit des festen Einkommens nicht aufgeben und mittels des Studiums eine andere Richtung einschlagen.
Ein Fernstudium schließlich ist – bis auf die Prüfungszeiträume – orts- und zeitunabhängig, erfordert daher aber auch ausreichend Selbstdisziplin. Für praktische Übungen gibt es dann manchmal doch Präsenztermine.
3. Was kostet Studieren 2023?
Lebenshaltungskosten insgesamt
Während eines Sozialpädagogik-Studiums brauchst du eine finanzielle Grundlage für eine Unterkunft am Studienort, für Nahrung, Kleidung, Fahrtkosten, Telefon und Internet sowie Bücher und Arbeitshefte. Je nach Ort und eigener Sparsamkeit liegen die monatlichen Ausgaben zwischen 748 € und über 1.851 €. Im Durchschnitt geben Studierende inzwischen knapp 950 € im Monat für Studienkosten aus.
München ist Spitzenreiter, was die Mieten und die Lebenshaltungskosten an sich angeht, aber auch Berlin, Frankfurt/Main, Hamburg und Köln liegen deutlich über dem Durchschnitt. Günstiger lebt es sich in kleineren Städten abseits der Metropolen, insbesondere in den neuen Bundesländern.
Macht am meisten aus: Miete
Die Mieten für ein WG-Zimmer liegen je nach Stadt zwischen 253 Euro und 720 Euro (Werte von 2023 via wg-gesucht.de). Andere Wohnformen können billiger sein (günstige Wohnheimzimmer), aber auch teurer (eigene Wohnung, teure Studierenden-Appartments mit All-inclusive-Service).
Gerade durch die weiterhin hohen Energiekosten sollten die Nebenkosten bedacht werden. Wenig Kaltmiete aber sehr hohe Nebenkosten (schlimmstenfalls als überraschende Nachzahlungsforderung) helfen auch nicht wirklich …
Kosten je nach Ort und persönlicher Situation
Für das Studium ist halbjährlich noch ein Semesterbeitrag zu zahlen. Damit werden bspw. günstigere Mensapreise ermöglicht. In vielen Studienstädten ist ein Semesterticket für den öffentlichen Nahverkehr eingeschlossen, was zwar den Semesterbeitrag erhöht, aber deutlich günstiger als andere Dauerkarten für den jeweiligen Verkehrsverbund ist.
Mit Einführung des Deutschlandtickets („49-Euro-Ticket“) gibt es für Studierende mit Semesterticket aktuell noch Übergangsregelungen. Möglicherweise gibt es ab Wintersemester 23/24 oder Sommersemester auch ein vergünstigtes Studierenden-Deutschlandticket. An einigen größeren Unis gibt es übrigens auch studentische Fahrradwerkstätten.
Kosten für eine Krankenversicherung sind zu berücksichtigen, wenn eine Familienversicherung über die Eltern nicht mehr möglich ist.
Muss ich für ein Sozialpädagogik-Studium Studiengebühren zahlen?
Praktisch alle Bachelor und konsekutiven Master können an staatlichen Hochschulen ohne Studiengebühren begonnen werden (anders ist das jedoch meist bei weiterbildenden Mastern oder berufsbegleitenden Studiengängen!). Konsekutive Master schließen meist an ein fachgleiches (oder zumindest fachlich passendes) Bachelorstudium an und setzen keine Berufserfahrung voraus. Ein langes Studium oder ein Zweitstudium sind allerdings in einigen Bundesländern kostenpflichtig. Gleiches gilt für die bisher an staatlichen Hochschulen seltenen berufsbegleitenden Bachelor.
An privaten Hochschulen werden Studiengebühren erhoben. Die Höhe variiert je nach Studienangebot und Hochschule.
4. Wie kann ich mein Sozialpädagogik-Studium bezahlen?
Geld von den Eltern
Eine Aufgabe deiner Eltern ist es, dir eine angemessene Berufsausbildung zu ermöglichen. Dazu zählt auch, dir im Studium finanziell oder mit Kost und Logis unter die Arme zu greifen. Die Entscheidung, ob es ein Studium sein soll und welche Fachrichtung, liegt primär in deiner Hand, so dein Schulabschluss dir diesen Weg ermöglicht. Der Staat unterstützt deine Eltern u.a. mit Kindergeld, das im Ausnahmefall auch direkt an dich ausgezahlt werden kann.
BAföG-Leistungen: Antrag stellen lohnt
BAföG für Studierende soll einspringen, wenn deine Eltern – aus Sicht des Gesetzes – zu wenig Einkommen haben, um ausreichend Unterhalt für das (geplante) Studium zu leisten.
Die Verbesserungen beim BAföG seit Wintersemester 2022/2023 führen dazu, dass ein Antrag viel eher lohnt als bisher. So wurde der Freibetrag auf das Elterneinkommen um 20,75 Prozent erhöht, die Bedarfssätze um 5,75 Prozent (letzteres ist leider das schwächste Detail). Vor allem steigt die Altersgrenze auf 45 Jahre und die Vermögensgrenze für alle, die schon 30 Jahre alt sind, auf 45.000 € (für alle unter 30 immerhin noch auf 15.000 €).
Es ist zu hoffen, dass es zum Wintersemester 2023/2024 erneut eine BAföG-Erhöhung gibt. Sicher ist das aber leider noch nicht.
Die BAföG-Rückzahlung ist auf 10.010 € begrenzt, beginnt erst Jahre später und nur, wenn ausreichend verdient wird. Wenn du schon länger berufstätig warst, könnte es sogar elternunabhängiges BAföG für dich geben. Das gilt auch, wenn du bei Studienbeginn schon 30 Jahre oder älter bist.
Stipendien für das Sozialpädagogik-Studium
Stipendien stehen einer viel kleineren Gruppe zur Verfügung als BAföG. Größter Vorteil: Durch Stipendien erhaltene Förderung ist geschenkt. Daneben gibt es oft eine ideelle Förderung. Die großen Studienförderwerke vergeben Stipendien nach den BAföG-Regeln (also abhängig vom Einkommen der Eltern). Hinzu kommen 300 Euro „Büchergeld“ im Monat für alle. Das Bewerbungsverfahren beginnt in der Regel ein halbes Jahr zuvor.
Für Auslandsaufenthalte im Studium kann es Förderung in Form von ERASMUS-Stipendien geben oder über den DAAD.
Jobben als Werkstudent / Minijob / Selbständig sein
Die meisten Studierenden jobben zumindest zeitweise während des Studiums, oft als Mini-Jobber oder als WerkstudentIn. Während der Vorlesungszeit darf die Arbeitszeit 20 Wochenstunden nicht überschreiten.
Eine Verrechnung mit BAföG erfolgt, wenn dein durchschnittlicher Verdienst über 520 Euro im Monat liegt (seit Oktober 2022). Entscheidend ist im Unterschied zur Steuer nicht das Kalenderjahr, sondern der Bewilligungszeitraum des BAföG.
Staatlicher Bildungskredit und weitere Möglichkeiten
Für Studierende in höheren Semestern oder im Master gibt es den staatlichen Bildungskredit mit günstigen Zinsen und einer Auszahlung von bis zu 300 Euro / Monat für höchstens zwei Jahre.
Ein Studienkredit (oder ein Bildungsfonds) ist dagegen nur als letzte Möglichkeit in Betracht zu ziehen, wenn die günstigeren Möglichkeiten nicht reichen oder bspw. am Studienende eine Konzentration auf das Studium ohne Jobben möglich sein soll.
Wenn du schon in den letzten Semestern des Studiums angelangt bist, kann u.U. – gerade in sozialen Notlagen – auch ein Studienabschlussdarlehen oder Überbrückungsdarlehen in Frage kommen. Scheue dich nicht, dich zu erkundigen und – wenn für dich möglich – ein solches in Anspruch zu nehmen. Die Konditionen sind deutlich besser als bei Bildungskredit oder gar Studienkrediten!
5. Berufsaussichten
Mit einem Abschluss in Sozialpädagogik kannst du in verschiedenen Bereichen tätig werden. Es kommt hier etwas auf das Studium an, falls du Sozialpädagogik lehramtsbezogen studiert hast, wirst du wohl eine Tätigkeit als Lehrer*in ausüben. Andere Berufsfelder sind:
Kindertagesstätten
Kinder- und Jugendeinrichtungen
Schul-, Sozial- oder Jugendamt
Pflegeeinrichtungen oder Altenheime
Behinderteneinrichtungen
Beratung
Obdachlosenunterkünfte
Flüchtlingsheime
Justizvollzugsanstalt

Artikeltipp: Berufseinstieg Soziale Arbeit & Sozialpädagogik
Ob in der Familienhilfe, in der Schule oder bei der Beratung von Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen: sozialpädagogische Fachkräfte sind gefragt. Dabei differenzieren sich die Aufgabengebiete immer weiter aus. Viele Stellen sind allerdings befristet oder nur auf eine Teilzeitbeschäftigung angelegt. Der demografische Wandel macht es jedoch möglich, dass Sozialpädagog*innen vermehrt in Führungspositionen aufsteigen. weiter
6. Gehalt von Sozialpädagogik-Absolventen und -Absolventinnen
Die folgenden Daten basieren auf Werten von Absolvent*innen, die ihren Abschluss in der Fachgruppe Sozialwesen/Sozialpädagogik an einer Hochschule absolvierten.
AbsolventInnen, die in Sozialpädagogik ihren Master-Abschluss an einer Fachhochschule machen, können mit einem Einstiegsgehalt von 29.500 € rechnen.
Fünf Jahre nach Master-Abschluss liegt das Jahresgehalt von Sozialpädagogik-Absolventen und Absolventinnen mit Abschluss an der FH bei 40.300 €.
Zehn Jahre nach dem Master-Abschluss eines Sozialpädagogik-Studiums an der FH liegt das Gehalt bei rund 44.200 €.
Bei (angehenden) Lehrer*innen hängt das Gehalt von Beamtenstatus, Referendariat und Bundesland ab. Weitere Informationen zu deren Gehalt findet ihr hier: Gehalt von Lehrer/Innen.
Diese Zahlen gelten für die komplette Fachrichtung Sozialwesen/Sozialpädagogik. Wiie bei allen Gehaltsangaben gilt: Je nach konkreter Position im Unternehmen, Branche, Größe des Unternehmens, Ort der Beschäftigung etc. unterscheiden sich konkrete Gehälter mehr oder weniger stark von Durchschnittszahlen.
Da die Zahlen bereits einige Jahre alt sind, sollten die aktuellen Gehälter sogar höher liegen.
Quelle: Absolventenbefragungen des DZHW. Alle Gehälter für Vollzeitbeschäftigte inkl. Zuschläge, auf Hunderter gerundet. Einstiegsgehalt Stand 2013. Gehalt nach 5 Jahren Stand 2014. Gehalt nach 10 Jahren Stand 2015. Zuschläge für 5/10-Jahre selbst geschätzt.
Weiterführende Informationen
- Studiengänge Sozialpädagogik in Deutschland
- Bachelor
- Master
- ohne Gebühren
- Studienbeginn zum Sommersemester möglich
- NC-Werte (Zulassungsbeschränkungen) bei Sozialpädagogik-Studiengängen
- zulassungsfreie Studienangebote Sozialpädagogik
- Es gibt Sozialpädagogik nicht in deiner Nähe? Hier findest du alle Studiengänge Soziale Arbeit in Deutschland
Weiterführende Links