Gesundes StudierenTipps, um dein Studium gesund zu meistern
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Übersicht
Von Maria Köpf
1. Wie gesund sind Deutschlands Student:innen wirklich?
Studieren ist längst kein Selbstläufer in Sachen Gesundheit mehr: Laut einer Studie der Techniker Krankenkasse (2023) hat sich der allgemeine Gesundheitszustand von Studierenden in Deutschland seit der letzten Befragung 2015 spürbar verschlechtert. Nur noch 61 Prozent bewerten ihre Gesundheit als „gut“ oder „sehr gut“ – acht Jahre zuvor waren es noch 84 Prozent. Zugleich empfinden immer mehr Studierende ihr Studium als stressig: Fast jede:r Zweite fühlt sich häufig belastet durch Prüfungen, Mehrfachaufgaben in Studium und Job oder finanzielle Sorgen.
Auch die Nachwirkungen der Coronapandemie spielen eine Rolle – insbesondere die teils als "schlecht" eingeschätzte digitale Lehre, wirke mitunter belastend.
Unabhängig von den Ergebnissen der TK Studie ist anzunehmen, dass globale Krisen wie der Ausbruch des Ukrainekrieges weitere Unsicherheiten unter Studierenden schüren und die Gesundheit zusätzlich negativ beeinflussen. Eine aktuellen Studie unter Medizinstudent:innen an der Uni W/H bestätigt diese Annahme.

Artikeltipp: Krisen im Studium vermeiden und bewältigen
Wenn schon das Aufstehen schwerfällt 🥱. Wenn der erste Satz im Lehrbuch auch nach fünf Mal Lesen nicht verständlicher wird. Wenn der Sinn abhanden gekommen ist. Wenn sich die Gedanken im Kreis drehen 🥴. Wenn man nicht weiter weiß 😓. – Dann hat man es möglicherweise mit einer ausgewachsenen Krise zu tun. weiter
Wenn dem nun so ist, dass die Gesundheit von Studierenden nicht allein aufgrund des jungen Alters automatisch „top“ ist – was können Hochschüler:innen dann tun, um ihre Gesundheit allgemein gut aufzustellen? Die folgenden Abschnitte geben euch hierüber wertvolle Hinweise und Tipps.
2. Positive Bindungen: Die wichtigste Säule deiner Gesundheit
Aus einer Untersuchung von Wissenschaftler:innen der Freien Universität Berlin im Jahr 2019, die sich ebenfalls mit dem Thema befasst hat, geht hervor dass eine sehr bedeutende, wenn nicht die bedeutendste Säule der Gesundheit, für Studis offenbar positive Bindungen darstellen. Gerade ein positives familiäres Umfeld, eine feste Partnerschaft oder gute Freundschaften stärken bei Prüfungsstress oder Mehrfachbelastung und wirken sich gesundheitsförderlich aus. Fehlen gute Bindungen, fällt es laut dem genannten Gesundheitsbericht, Studierenden offenbar schwerer, sich gut zu ernähren, gesund zu bewegen und positiv zu denken. Ebenfalls bedeutend erwies sich in dem Bericht die Wohnform.
3. Wohnsituation und Finanzen
Der Tenor des angesprochenen Gesundheitsberichts: Die Studierenden, die das alte soziale Netz gut pflegen und sich zugleich am neuen Ort neue Freundschaften aufbauen, leben gesünder und vermeiden Gesundheitsrisiken bewusster. Außerdem wird den Finanzen und der Wohnsituation eine bedeutende Rolle bei der Gesundheitsprävention zugeschrieben. Überlegt euch deswegen einmal ganz bewusst, wie und mit wem ihr leben möchtet. Welche Menschen wirken sich positiv auf euch aus, mit welchen könnt ihr vieles teilen und wann fühlt ihr euch gesehen und geschätzt? Welches Umfeld braucht ihr, um auch am heimischen Schreibtisch gut arbeiten zu können?
Habt ihr bereits ein stabiles Netz aus unterstützenden Bindungen, lohnt es sich zu überlegen, ob ein Ortswechsel nötig ist – denn er kann euer soziales Umfeld gefährden und bringt meist hohe Mietkosten mit sich. Laut CHE-Studie (2023) wohnen 28 % der Studierenden noch bei ihren Eltern, 26 % in einer WG, 26 % in einer privaten Mietwohnung und 15 % im Wohnheim. Gerade in Großstädten bleibt die WG beliebt, doch steigende Mieten erschweren dort den Einstieg; regional wohnen zudem deutlich mehr Studierende länger bei den Eltern, was zumindest in Teilen auch als Folge der Corona-Pandemie angesehen werden kann.
4. Achte auf deine seelische Balance!
Seelische Gesundheit ist zentral für ein erfolgreiches Studium. Ronald Hoffmann, Psychotherapeut und Leiter der Studienberatung der Uni Hamburg, empfiehlt eine Psychotherapie, wenn sich Studierende dauerhaft überfordert oder ängstlich fühlen. Besonders wer in einer belastenden Familienatmosphäre aufgewachsen ist oder wiederholt massive Kritik erfahren hat, entwickelt im Studium oft Ängste und Blockaden. In solchen Fällen ist professionelle Hilfe entscheidend, um gesund und erfolgreich durchs Studium zu kommen.
5. Prävention und Sportprogramme nutzen
Viele Faktoren für deine Gesundheit kannst du selbst beeinflussen. Hochschulen und Krankenkassen bieten oft kostenlose oder bezuschusste Kurse zu Sport, Ernährung oder Stressbewältigung an – die TK etwa übernimmt bis zu 80 % der Kosten (Stand Aug. 2025). Einige Unis setzen zudem gezielt auf Gesundheitsförderung, wie die Universität Paderborn mit integrierten Gesundheitskursen oder die TU Kaiserslautern mit umfangreichen Präventionsprogrammen. Solche Angebote lohnen sich, um Studium und Wohlbefinden in Balance zu halten.
Eine andere Möglichkeit ist es, nicht nur nebenbei das Thema Gesundheitsprävention in den Blick zu nehmen, sondern Fächer wie „Gesundheitsförderung“, „Prävention und Gesundheitsmanagement“ oder „Gesundheitsmanagement und Ernährungsberatung“ zu studieren. Fächer, die in den letzten Jahren zugenommen haben, weil Gesundheit ein tragender Pfeiler unserer Gesellschaft ist und wohl auch bleibt.
6. Gesunde Gewohnheiten trainieren: 13 konkrete Tipps!
Wir möchten dir nicht nur gesunde Angebote und Lebenssituationen näher bringen, sondern auch ans Herz legen, dass du selbst unabhängig von deiner äußeren Situation viel für Körper und Seele tun kannst. Folgende „gesunde Gewohnheiten“ möchten wir dir ans Herz legen:
Mach es dir zur Gewohnheit einmal täglich für mindestens 30 Minuten an frischer Luft 🌬️🍂 unterwegs zu sein.
Idealerweise nutzt dabei die nachweislich beruhigende Wirkung einer Grünanlage und spazierst durch „Wald und Flur“. Ausnahme: An besonders nassen und bitterkalten Tagen darfst du zur Gesundheitsprävention auf den Spaziergang verzichten.Versetze dich täglich in einen guten Zustand 🤩💪, wenn es deine Psyche zulässt.
Sei hierbei kreativ und achte auf dich und das, was dir gut tut. Folgende Tipps können dir dabei helfen.Reduziere gegebenenfalls deine 📱 Online-Zeit
Real-Life-Kontakte sind immer schöner als digitale Kontakte. Du kannst dir auch eine Digital-Detox-Challenge zum Ziel setzen. Gebe in deinen Gerätenutzungsdaten ein, dass dein Smartphone sich automatisch nach ein paar Minuten der App-Nutzung abschaltet – oder lade dir eine Digital-Detox-App herunter.Bist du Musikliebhaber 🎸🎶? Höre Musik, wann immer möglich.
Am besten entspannende oder fröhliche Musik. Einige Menschen können bessere Texte schreiben, wenn sie stets leise Musik im Hintergrund laufen lassen!Bist du Tierliebhaber 😻🐶: Streichle dein Haustier.
Es gibt nichts wohltuenderes, als einem anderen Wesen Aufmerksamkeit zu schenken und über ein weiches Fell zu streichen. Unterschätze nicht die Wirkung eines weichen Fells und lache über lustige „Einfälle“ deines Vierbeiners.Bist du jemand, der sich durch grüne Natur 🪴 schneller entspannt?
Überlege einmal, ob dir ein dschungelartiges Wohnzimmer mit vielen Pflanzen ein bisschen mehr „runterkommen“ lässt.Bist du ein Kommunikationsass 🗣️: Rufe regelmäßig bei deinen Liebsten durch.
Geteiltes Leid ist halbes Leid und geteilte Freud' ist doppelte Freud'. Gewöhne dir nicht nur an, deine Lieblingsmenschen zu fragen, wie es ihnen geht und ihnen zuzuhören, sondern auch, dich ihnen mitzuteilen.Bist du ein Spieleabend-Junkie 🎲: Initiiere einen regelmäßigen Freundeabend
Mit dabei sollten eure liebsten Gesellschaftsspiele sein. Besonders Teamspiele wie Skat, die den Kopf anregen, sich aber auch prima mit Unterhaltung zwischendurch verbinden lassen, können euch angeregte Stunden schenken.Dasselbe gilt für: Museumsliebhaber 🖼️, Tanzbegeisterte/r 💃🏻, Gourmetköche 🧑🍳, Kurztripfanatiker 🗺️ und viele andere Hobbies.
Initiiere regelmäßige Cliquen-Events mit Freund:innen und Kommiliton:innen.Mach mal eine ☕ Pause!
Gönne dir eine regelmäßige Pause während einer längeren Schreibarbeit oder Lerntätigkeit. Wer sagt, dass du wirklich schneller ans Ziel kommst, wenn du immer non-stop durcharbeitest – vorausgesetzt die Abgabe deiner Hausarbeit oder die Prüfung steht nicht kurzfristig ins Haus.Koch dir einen Tee 🫖 oder genieße einen gesunden Snack 🍎 zwischendurch.
Achte auf regelmäßige Regeneration zwischendurch.Setz dich immer sofort, wenn die Sonne 🌞 herauskommt, mindestens 5 Minuten mit dem Gesicht zur Sonne.
Das Sonnenbaden gelingt auch im Winter auf deiner Couch oder deinem Lieblingsstuhl.Beende keine längere Schreibtischarbeit ohne ein fünfminütiges Dehnen und Trainieren 🧘.
Idealerweise trainierst du vorher oder anschließend den Psoas und den Iliacus (Hüftbeuger-Muskelgruppe oder „Iliopsoas“), wie in diesem Video:
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https://youtu.be/QAgNSNdwTiY
Oder orientiere dich an folgenden Übungen, um fit für die Schreibtisch-Arbeit zu bleiben:
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https://youtu.be/Gbhrga6q9co
Infos zur Autorin
Maria Köpf studierte Germanistik und Judaistik an der Freien Universität Berlin. Sie lebte je ein halbes Jahr in Israel und Spanien. Seit einigen Jahren verbindet sie mit den abgeschlossenen Studien und Ausbildungen Journalismus und Medizin und schreibt heute als freie Journalistin vor allem für medizinische Fachzeitschriften und Magazine.
mariakoepf.com
7. Was tun die Universitäten eigentlich noch für eure Gesundheit?
Es hat sich vieles getan: Von optimierten Bewegungsprogramme über Räume der Begegnung und wohltuende Orte der Erholung bis zu geführten Meditationen in der Pause...
Einige Universitäten wie die Europa-Universität Viadrina gehen noch einen Schritt weiter. Dort werden neben einem Mindful-Monday-Blog auch Achtsamkeitsworkshops angeboten – neben psychologischen Workshops zu Themen wie Glück, Prüfungsangst, Prokrastination, innerer Kritik oder Resilienz. Besonders die Pausengestaltung wird zunehmend interaktiv gestaltet. Etwa um mit dem Akademikernachwuchs über gesunde Ernährung und Substanzmissbrauch zu sprechen.
Darüber hinaus verpflichtet das Hochschulrahmengesetz die Universitäten zur sozialen Hilfe. Etwa indem sie bei der Unterbringung, in psychischen Krisen oder bei der Jobvermittlung beraten. Nicht nur das: Hochschulen sind aufgerufen, ihre Leistungsanforderungen zu hinterfragen, um die Gesundheit der Student:innen nicht zu gefährden.
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