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Betrug oder Schlamperei: Plagiats-Affäre Schavan
Ungemach für Bundesbildungsministerin Annette Schavan. Der Rat der Philosophischen Fakultät der Universität Düsseldorf hat in der Vorwoche beschlossen, ein Verfahren zur Aberkennung ihres vor über 30 Jahren erlangten Doktorgrads einzuleiten. Zu prüfen ist nun, ob sie bei ihrer Dissertation vorsätzlich geschummelt hat, um zu akademischen Würden zu gelangen. Nach Ansicht von Gerhard Dannemann hat die CDU-Politikerin ihren Titel nicht verdient. Im Gespräch mit Studis Online erklärt der Juraprofessor, was ihr vorzuwerfen ist und wie ihr schlechtes Beispiel Schule machen könnte.
Bisherige Kommentare
1. Hans Dieter kommentierte am 29.01.2013 um 15:13:17 Uhr
Wenn etwas kommentiert wird, kommt es häufig ...
Wenn verschiedene Fachleute über einen Sachverhalt einen Kommentar abgeben, kommt es häufig zu einer gleichen oder nur sehr gering abweichenden Wortwahl. Wird das hier berücksichtigt? Oben schrieb jemand, dass die Arbeit von zu Guttenberg ein Plagiat war; diese Aussage ist mir zu primitiv; für mich war das eine umfangreiche Literatursammlung zum Thema - deshalb auch zurecht mit summa cum laude benotet - mit dem Fehler, dass von ca. 900 Seiten gerade `mal 100 Seiten ohne Fußnoten ausgeführt wurden und so den Eindruck erweckten, vom Doktorand selbst zu stammen; natürlich nicht .O. Bei Frau Dr. Schavan sind m.E. zwei Gesichtpunkte zu bedenken: 1. Falls die o.g. Vorwürfe zutreffen, ist es nicht akzeptabel, dass die Kontrolle seitens der UNI so oberflächlich war. 2. Die Herren Professoren sollten einmal sich selbst überprüfen, ob sie das Recht haben, nachträglich so kritisch zu sein. 3. Man sollte generell `mal über eine Verjährung nachdenken.
2. Jürgen Tritt kommentierte am 29.01.2013 um 15:32:52 Uhr
Kann jeder selbst beurteilen, wenn er schavanplag
... liest: http://schavanplag.wordpress.com/#Auswahl
Und wenn er/sie die politischen, gesellschaftlichen und ethisch-moralischen Implikationen auch zur Kenntnis nehmen will, dann das dazu: http://plagiatschavan.wordpress.com/
Viele der bisher erschienenen Zeitungsartikel beweisen auf eindrucksvolle weise, wie recherchefaul unsere "Journalisten geworden sind und sich mit dem vorgekauten Müll aus Schavans Mund befriedigen lassen, deren Strategie nur aus Ablenkung, Denunziation, Täuschung und Drohung besteht. Mag sich jeder sein eigenes Bild machen.
3. Cautic kommentierte am 29.01.2013 um 16:37:53 Uhr
Andererseits...
... müsste man sich mittlerweile auch fragen, ob man nicht noch einmal die Doktor-Arbeiten der letzten 100 Jahre durchgehen müsste. Fakt ist doch, dass die Gesellschaft absichtlich nur Werke von öffentlichen Personen kritisiert wie beispielsweise Guttenberg, Schavan, waren nicht auch mal Westerwelle und sogar Merkel im Gespräch? Wenn, dann sollte man doch alle zur Rechenschaft ziehen, auch den kleinen Mann und nicht nur die "Großen".
4. Verharmlosung kommentierte am 31.01.2013 um 10:26:46 Uhr
Kein Kavaliersdelikt!
Die oben angeführten Kommentare haben alle drei einen gemeinsamen Nenner: Sie versuchen das wiss Fehlverhalten von Guttenberg, Schavan und Co zu relativieren. Stattdessen kommt der letzte Beitrag noch mit der Hinzuziehung der kleinen Leute daher. Diese Damen und Herren sind sich überhaupt nicht bewusst, was hier in einer nicht geringen Größe- gerade in sog. Aufstiegsfächern- noch im Dunkeln liegt. Glauben Sie ja nicht, daß diese paar Fälle alles wären.
Kleine Leute haben auch kein so hohes Amt inne, wo von der Gesellschaft Vertrauen entgegengebracht und Aufrichtigkeit erwartet wird. Darüber hinaus können sich diese Leute finanziell keinen Ghostwriter und auch keine "Spenden" an die Betreuer leisten.
Ob hier ein Defizit im Wissenschaftssystem vorliegt, was die Vermeidung von solchen Taten betrifft? Durch die falsche politische Anreizsetzung a la Drittmittel hinsichtlich Ausstattung von Lehrstühlen wurde doch genau in diese Richtung gestoßen, die sowas begünstigt. Da kommt einem gekürzten Grundgehalt eines Profs ein solches Drittmittel gerade Recht. Dies bedeutet aber alles für das Ansehen des Wissenschaftssystems eine enorme Schädigung. Außerdem ziehen die fehlerhaft erworbenen Bildungsabschlüsse weitere begünstigende Dinge wie Jobs mit höheren Einkommen und soziale Netzwerke einer gewissen Klientel nach sich, die faktisch auf einer nicht rechtmäßigen Grundlage erworben werden. Der dabei entstehende Schaden ist enorm. Eine Aberkennung des Bildungsabschlusses ist daher nur eine klitzekleine negative Massnahme, weil falsch erworbene Gehälter und soziale Netzwerke eben nicht zurückgezahlt werden!
5. H.Ewerth kommentierte am 01.02.2013 um 16:48:37 Uhr
Jeder Student wird sofrt exmatrikuliert!
@cautic Sie stellen nun wirklich die Realtität auf den Kopf! Jeder normale Student, wird bei der Vielzahlt von Plagiaten, exmatrikuliert. Deshalb kann ich Ihnen nicht Folgen? Gerade Personen in hohen Positionen, müssen sich kritischere Hinterfragungen gefallen lassen. Jeder Polizist, welcher sich einer Straftat schuldig macht, wird in der Regel auch höher bestraft, als ein einfacher Bürger. Insbesondere wenn ein Minister Amt, dann darf es keine Zweifel geben.
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