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Neurowissenschaften studieren

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13.09.2023
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Wie entsteht Demenz? Wieso beeinflussen emotionale Werbebotschaften unsere Kaufentscheidungen? Und was passiert eigentlich im Kopf, wenn wir träumen? Du möchtest das Gehirn in und auswendig kennen lernen und in die Fußstapfen von Amy Farrah Fowler 👩🏻🔬 aus Big Bang Theory treten? Wer sich brennend für das Gehirn, seine Nervenzellen und deren Funktionen interessiert, dem sei ein Blick auf die Neurowissenschaften ans Herz (oder besser Hirn 😜) gelegt.

1. Oft gestellte Fragen

In einem Neurowissenschaften-Studium studierst du eine Mischung aus verschiedenen Fachbereichen, wie Biologie, Medizin, Psychologie und Technik.

Die Regelstudienzeit der meisten Master-Studiengänge der Neurowissenschaften werden 4-semestrig (120 Credit Points) angeboten.

Neurowissenschaften kann in über 20 Städten studiert werden, u.a. in Berlin, Bremen, Düsseldorf, Frankfurt / Main, Saarbrücken, Köln, München und Würzburg.

Master-AbsolventInnen verdienen zum Einstieg ca. 34.000 €, die Zahl bezieht sich dabei allgemein auf AbsolventInnen aus den Naturwissenschaften und Mathematik. Fünf Jahre nach Abschluss legt das Jahresgehalt auf 47.240 € (Zahlen für die Fachrichtung Biologie). 10 Jahre nach Abschluss liegt es bei 60.740.




2. Was erwartet dich in einem Studium der Neurowissenschaften?

Die Neurowissenschaften sind als eigenständige Studienfachrichtung noch eine recht junge Disziplin. Seine Popularität erlangte das Fach durch verschiedene Faktoren:

  • Immer mehr Menschen interessieren sich für die geistigen Fähigkeiten (bzw. deren Analyse)

  • Moderne bildgebende Verfahren ermöglichten es, die Hirnfunktion zu verstehen

  • Erkrankungen wie Alzheimer oder Parkinson nehmen – bedingt durch den demographischen Wandel – zu, weshalb Erkenntnisse der Hirnforschung von immenser Bedeutung sind.

Die Neurowissenschaften vereinen Biologie, Medizin, Psychologie, sowie Technik und gliedern sich in vier Bereiche:

  • Neurobiologie: Hier geht es um die molekularen und zellbiologischen Grundlagen der Neurowissenschaften. Du beschäftigst dich detailiert mit dem Aufbau von Nervenzellen und dem Nervensystem.

  • Neurophysiologie: In der Neurophysiologie wird die Funktionsweise bzw. der physische Aufbau des zentralen und peripheren Nervensystems untersucht.

  • Neuropsychologie/Kognitive Neurowissenschaft/Neuropsychoanalyse: In der Neuropsychologie und kognitiven Neurowissenschaft werden vor allem die psychischen Leistungen des Gehirns untersucht: Z.B das Denkvermögen, die Aufmerksamkeit, das Gedächtnis, die motorischen Fähigkeiten oder das Sprachvermögen. Insbesondere Defizite stehen dabei im Fokus. Die Neuropsychoanalyse vereint psychoanalytische Erkenntnisse mit der Neurowissenschaft. Zentrale Fragen sind: Wie fühlen Menschen? Wie handeln sie? Wieso handeln sie so, wie sie handeln?

  • Klinisch-medizinische Fächer: Innerhalb dieser Fächer beschäftigst du dich vor Allem mit Erkrankungen des Gehirns (z.B Alzheimer) sowie deren Diagnosen und Therapie.

Was du mitbringen solltest:

Ein Grundinteresse für die Hirnforschung setzen wir mal voraus, des Weiteren solltest du keine Scheu haben vor Physik, Biologie und Chemie.

Leider wird in der Neurowissenschaft immer noch viel am Modell Tier geforscht – das solltest du wissen, bevor du mit dem Studieren anfängst.

Da das Fach noch so jung und sehr forschungsorientiert ist, wird es fast ausschließlich als Master angeboten. Dieser findet oft komplett oder zumindest teilweise auf englisch statt.


3. Wo kann Neurowissenschaften studiert werden?

Du kannst Neurowissenschaften an vielen Hochschulen in Deutschland studieren. Das Studienangebot ist recht groß. Insgesamt kann Neurowissenschaften in 22 Städten studiert werden.


4. Dauer des Neurowissenschaften-Studiums und mögliche Studienabschlüsse

Neurowissenschaften wird als Masterstudiengang angeboten. Der Master of Science kann in 4 Semestern abgeschlossen werden, wobei 120 Credits erbracht werden müssen.

Um später einen solchen Master studieren zu können, muss in der Regel im Bachelor ein verwandter Studiengang studiert werden. Die genauen Bedingungen, welche Voraussetzungen für die Aufnahme bestehen, können von Hochschule zu Hochschule variieren. Erkundige dich frühzeitig, falls ein solcher Master dein Ziel ist!

Neurowissenschaften: Studiendauer (Regelstudienzeit)
Master3 - 4 Semester
Master (Teilzeit)5 Semester

Studienformen des Neurowissenschaften-Studiums

Die klassische Form des Neurowissenschaften-Studiums ist das Vollzeit-Präsenzstudium. Man studiert Vollzeit an einer Hochschule, an der man praktisch täglich zu Veranstaltungen (Vorlesungen, Übungen, Tutorien etc.) geht und wo auch die Prüfungen stattfinden. Vollzeit bedeutet grob 40 Stunden / Woche, wobei in der Realität meist Phasen mit weniger Zeitaufwand anderen (vor allem vor größeren Prüfungen) gegenüberstehen, in denen evt. auch mehr Zeit pro Woche mit dem Studium verbracht wird.

Daneben gibt es Studienangebote in Teilzeit, d.h. das Studium ist dabei so organisiert, dass man mit geringerem Zeitaufwand pro Woche, aber entsprechend längerer Studienzeit zum Studienabschluss kommen kann.

Neurowissenschaften kann berufsbegleitend studiert werden. Das kann sinnvoll sein, wenn du eine Ausbildung schon hinter dir hast und – vielleicht sogar mit Unterstützung des Arbeitgebers – deine Kenntnisse ausbauen willst.


5. Zugangsvoraussetzungen für einen Neurowissenschaften-Master

Um einen Neurowissenschaften-Master zu beginnen, muss man nicht zwangsläufig einen Neurowissenschaften-Bachelor in der Tasche haben. Da es deutschlandweit nur zwei Bachelorstudiengänge gibt und die Anzahl der Studienplätze dadurch sehr begrenzt ist wäre das auch kaum möglich.

Häufiger geht einem Master in den Neurowissenschaften ein Bachelor in einem anderen Studiengang voraus – meist in einer der Naturwissenschaften Biologie, Chemie oder Physik. Je nach Ausrichtung des Studiengangs, für den man sich bewerben möchte, ist eine Zulassung aber auch mit Abschlüssen aus folgenden Bereichen möglich, solange sie für den gewünschten Masterstudiengang relevant sind:

Zusätzlich ist oft ein Nachweis erforderlich, dass eine bestimmte Anzahl an Leistungspunkten in einem weiteren für den Masterstudiengang relevanten Bereich erbracht wurde, z.B. Biochemie, Biophysik oder molekulare Biologie.


6. Was kostet ein Neurowissenschaften-Studium und wie finanziere ich es?

Was das Leben als Student:in kostet

Während eines Neurowissenschaften-Studiums brauchst du eine finanzielle Grundlage für eine Unterkunft am Studienort, für Nahrung, Kleidung, Fahrtkosten, Telefon und Internet sowie Bücher und Arbeitshefte. Je nach Ort und eigener Sparsamkeit liegen die monatlichen Ausgaben – wenn nicht bei den Eltern gewohnt wird – zwischen 748 € und über 1.851 €. Im Durchschnitt geben Studierende inzwischen knapp 950 € im Monat aus.

Der Hauptkostenpunkt ist in der Regel die Miete. Anhaltspunkte zur Höhe im Artikel Mieten für ein WG-Zimmer.

Und wie bezahle ich das alles?

Für alle, die mit knapp 20 ein Studium beginnen, dürfte der gerade angesprochene Studienfinanzierungs-Check gar nicht nötig sein. Für sie sind meist die Eltern die erste Finanzquelle – Details dazu im Artikel Unterhalt von den Eltern.

Haben die Eltern wenig Einkommen, springt das BAföG für Studentinnen und Studenten ein. Für einige kann auch ein Stipendium in Frage kommen.

Ansonsten jobbt die große Mehrheit der Studierende noch neben dem Studium.

Weitere Möglichkeiten der Studienfinanzierung findest du in unserer Übersicht Geld für das Studium. Oder nutze den Studienfinanzierungs-Check – dann weißt du schneller, was überhaupt für dich in Frage kommt.


7. Gehalt von Neurowissenschaften-AbsolventInnen

Gehalt in € Master/Diplom FH
34.000
Einstieg
47.240
5 Jahre
60.740
10 Jahre
Ø Fachgruppe Naturwissenschaften und Mathematik; Befragung: DZHW.

Als Annäherung geben wir Gehaltswerte für NeurowissenschaftlerInnen mit Masterabschluss bzw. Diplom an. Das Einstiegsgehalt liegt bei über 34.000 €, die Zahl bezieht sich auf AbsolventInnen aus den Bereichen Naturwissenschaften und Mathematik.

Fünf Jahre nach Abschluss legt das Jahresgehalt auf 47.240 € zu (Zahlen für Fachrichtung Biologie). 10 Jahre nach Abschluss liegt es bei 60.740 €.

Wie bei vielen interdisziplinären Studiengängen sind auch bei Neurowissenschaften-AbsolventInnen die möglichen Beschäftigungsmöglichkeiten vielfältig – aber dadurch auch die möglichen Gehaltsunterschiede. Es gilt wie praktisch bei allen Gehaltsangaben: Je nach konkreter Position im Unternehmen, Branche, Größe des Unternehmens, Ort der Beschäftigung und noch manchem mehr unterscheiden sich konkrete Gehälter mehr oder weniger stark von Durchschnittszahlen.

Quelle: Absolventenbefragungen des DZHW. Alle Gehälter für Vollzeitbeschäftigte inkl. Zuschläge, auf Hunderter gerundet. Einstiegsgehalt Stand 2013. Gehalt nach 5 Jahren Stand 2014. Gehalt nach 10 Jahren Stand 2015. Zuschläge für 5/10-Jahre selbst geschätzt.


8. Berufsaussichten

Als Absolvent*in der Neurowissenschaften ist es sehr wahrscheinlich, dass du später in der Forschung tätig wirst. Dafür ist i.d.R allerdings eine Promotion erforderlich. Aber natürlich stehen dir auch andere Bereiche offen. Hier eine Übersicht über mögliche Arbeitsfelder:

  • Wissenschaft

  • Pharmaindustrie

  • Medizintechnik

  • Klinische Forschung

  • wissenschaftliches Verlagswesen

Frühzeitiges hineinschnuppern in mögliche Arbeitsfelder – bspw. per Praktikum – ist sehr zu empfehlen. Auch in der Wissenschaft sind Kontakte wichtig – und ein langer Atem!


Weiterführende Informationen

Studienfach-Datenbank von Studis Online


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