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Krieg ist Frieden: Streit um Zivilklausel
Deutschlands Rüstungsindustrie macht Bombengeschäfte. Und die hiesigen Hochschulen mischen dabei kräftig mit. Bis zu vier Milliarden Euro jährlich fließen heutzutage in die Hochschulforschung für Militärs und Waffenschmieden. Doch es gibt Widerstand: Vielerorts legen sich Studierende ins Zeug, ihre Alma Mater mit einer sogenannten Zivilklausel auf eine friedliche und friedenschaffende Ausrichtung zu verpflichten. Heiß diskutiert wird das Thema aktuell in Kiel, Köln und Bremen. In der Hansestadt könnte es demnächst sogar ein Gesetz dazu geben.
Bisherige Kommentare
1. horndasch kommentierte am 19.07.2013 um 11:49:32 Uhr
Problematisch
Zivilklauseln finde ich grundsätzlich problematisch und zwar aus folgendem Grund:
Eine Zivilklausel ist immer ein Eingriff in die Freiheit der Wissenschaft. Bestimmte Bereiche dürfen nicht mehr erforscht werden. Wissenschaftsfreiheit ist allerdings ein sehr hohes Gut. Natürlich kann es gute Argumente für Einschränkungen geben - so darf ja auch nicht über genetische Optimierung von Menschen geforscht werden. Meines Erachtens sollten wir der Wissenschaft nur in ethischen Extremfällen Grenzen setzen.
Sind Rüstung und Militär solche Extremfälle? Meines Erachtens nein. Deutschland besitzt eine Armee und setzt diese auch ein. Militärtechnologische und -strategische Forschung ist vor diesem Hintergrund nur legitim. Doch selbst wenn man das anders sieht, halte ich Wissenschaftsfreiheit für das falsche Feld, um pazifistische Meinungen auszutragen. Das wäre ein wenig, als hätten wir nach der Finanzkrise die BWL-Fakultäten staatlich verordnet umgestaltet, da die Finanzprofs die Ideologie gelehrt haben, die zu dem ganzen Kladeradatsch geführt hat. Man muss aushalten, dass Wissenschaftler sich mit Dingen beschäftigen, die man selbst nicht ganz richtig findet.
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