Barrierefreie Kommunikation
4 Semester
120 ECTS
Zulassungsfrei.
Auch als Teilzeitstudium möglich (8 Semester).
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Als erste Hochschule im deutschsprachigen Raum bietet die Universität Hildesheim einen Masterstudiengang an, der das Thema Barrierefreie Kommunikation in seiner ganzen Breite zum Gegenstand hat.
Der Masterstudiengang erstreckt sich über 4 Semester und vermittelt wissenschaftlich fundierte Kenntnisse und Fähigkeiten für eine Expertentätigkeit im Bereich Barrierefreie Kommunikation. Es ist auch ein 8-semestriges Teilzeitstudium möglich.
Dabei werden unterschiedliche Formen der Barrierefreien Kommunikation erlernt und wissenschaftlich erschlossen: Übersetzung und insbesondere Fachübersetzung in Leichte Sprache, aber auch Gebärdensprache, Schriftdolmetschen, apparategestützte und Unterstützte Kommunikation, Audiodeskription und Untertitelung für Hörgeschädigte in unterschiedlichen medialen Kontexten sind Gegenstand des Studiengangs.
Dabei wird im Studiengang davon ausgegangen, dass Barrieren durch Texte entstehen, die nicht an die Zieltextsituation und die Zieltextrezipientenschaft angepasst sind. Es wird überdies davon ausgegangen, dass die Rezipientenschaft kommunikativer Angebote durch Behinderung, divergierende Bildungschancen und eingreifende Lebensereignisse wie z.B. Flucht oder Migration vom postulierten Durchschnitt abweicht und deshalb für die eigenständige Partizipation an der Gesellschaft einer angepassten Textpraxis bedarf.
Was ist Barrierefreie Kommunikation?
Im Zuge der UN-Behindertenrechtkonvention hat die Barrierefreie Kommunikation vor allem in Ihrer Rolle als Inklusionsinstrument an Bedeutung gewonnen. Barrierefreie Kommunikation umfasst dabei alle Maßnahmen zur Eindämmung von Kommunikationsbarrieren in unterschiedlichen situationalen Handlungsfeldern. Kommunikationsbarrieren können mit Blick auf die Sinnesorgane und/oder die kognitiven Voraussetzungen der Kommunikationsteilnehmer bestehen sowie mit Blick auf die sprachlichen, fachsprachlichen, fachlichen, kulturellen und medialen Anforderungen, die Texte an die Rezipientinnen und Rezipienten stellen.
Im Rahmen des weltweiten Inklusionsdiskurses ist adressatengerechte, funktionierende Kommunikation dabei längst nicht mehr nur als moralischer Richtwert zu verstehen, sondern als eine verbindliche Forderung an die Gesellschaft. In Deutschland ist die Barrierefreie Kommunikation über die politische Agenda hinaus in verschiedenen Kontexten in die Gesetzgebung verankert worden.
Vor allem für Träger öffentlichen Rechts und die öffentlich-rechtlichen Medienanstalten bestehen mittlerweile zahlreiche Verpflichtungen, ihre Kommunikation an die unterschiedlichen Bedürfnisse von Menschen mit Behinderung anzupassen. Aber auch immer mehr Akteure des Privatsektors entdecken die Barrierefreie Kommunikation als Möglichkeit, sich Zielgruppen zu erschließen und sich von der Konkurrenz abzusetzen. Entsprechend hat sich ein neues, großes und interdisziplinäres Forschungsfeld mit intensiver Anwendungsorientierung eröffnet, das in sich seit einigen Jahren dynamisch entwickelt.
Vor allem wächst aber auch der Bedarf an qualifiziertem und spezialisiertem Fachpersonal, das in der Lage ist, die komplexen Anforderungen unserer schriftbasierten Informationsgesellschaft mit den sehr heterogenen Bedürfnissen von Menschen mit Kommunikationsbeeinträchtigungen in Einklang zu bringen.
Studieninhalte:
Übersetzen/Dolmetschen in Leichte Sprache
Teilhabe durch unterstützte Kommunikation und assistive Technologien
Gehörlosigkeit und Schwerhörigkeit in der hörenden Mehrheitsgesellschaft
Gebärdensprache
Verständlichkeit und Fachkommunikation
Barrierefreie Rechtskommunikation
Barrierefreie Online-Kommunikation
Kommunikative Inklusion von Personen mit Sehschädigung
Qualifizierung und berufliche Perspektiven
Die Absolventinnen und Absolventen weisen eine vertiefte Kompetenz bei der Erarbeitung situationsangemessener, auch multicodaler Texte für unterschiedliche mehr oder weniger fachlich geprägte Handlungsfelder, insbesondere mit kommunikationseingeschränkten Personen auf.
Sie sind aufgrund von partizipativen und immersiven Lehrmethoden im Studiengang intensiv mit der primären Adressatenschaft von Texten der Barrierefreien Kommunikation vertraut und sind deshalb imstande, den kommunikativen Bedarf der Adressaten zu evaluieren und angemessene Lösungen zu erstellen.
Darüber hinaus weisen sie ausgeprägte Kenntnisse und Fertigkeiten in der softwaregestützten Textproduktion, Textredaktion und -bearbeitung auf; diese Kompetenzen werden durch projektorientierte und toolgestützte Lehre erworben.
Der Masterstudiengang Barrierefreie Kommunikation qualifiziert für eine Tätigkeit im Bereich der Barrierefreien Kommunikation, insbesondere:
in der Übersetzung und konzeptuellen sowie medialen Aufbereitung von Kommunikationsmaterial allgemein- und fachsprachlicher Prägung für Personen mit Kommunikationseinschränkungen
als Mittler für Personen mit Kommunikationseinschränkungen
Typische Arbeitsumfelder sind:
in Übersetzungsbüros für Leichte Sprache
in Ministerien, Behörden und Organisationen sowie in Unternehmen und Einrichtungen der Gesundheitspflege
im Kontext von Schule und Weiterbildung
als Freiberufler im Bereich der Barrierefreien Kommunikation
Allgemeines zum Studium
Voraussetzungen
Bachelorabschluss in einem fachlich geeigneten vorangegangenen Studium
oder ein Hochschulabschluss beliebiger Ausrichtung und eine mindestens dreijährige einschlägige berufliche Praxis
Besonderheiten
Der Masterstudiengang Barrierefreie Kommunikation kann als Teilzeitstudium mit ein bis maximal zwei Präsenztagen pro Woche absolviert werden. Im Teilzeitstudium halbiert sich die zu erbringende Leistung von durchschnittlich 30 ETCS auf durchschnittlich 15 ETCS. Ein Teilzeit-Semester gilt als halbes Semester, sodass die Regelstudienzeit eingehalten werden kann. Auch die Gebühren und Entgelte, die pro Semester zu entrichten sind, halbieren sich entsprechend in Teilzeit.
Beratung & Kontakt
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Weitere Informationen zum Master-Studiengang Barrierefreie Kommunikation erhalten Sie auf der Webseite Webseite der Fakultät oder im Flyer.