Studierende stabil2,88 Millionen Studierende im Wintersemester 2025/26

Nach den vorläufigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes (vgl. deren Pressemitteilung) geht es zum Wintersemester um knapp 13.000 Studierenden auf nun 2.876.938 nach oben (+0,4%). Die endgültigen Zahlen werden möglicherweise etwas niedriger liegen. So waren für 2024/2025 vorläufig 2.871.600 Studierende gemeldet worden und damit eine kleine Steigerung zu den (endgültigen) Zahlen von 2023/2024 – am Ende waren es aber „nur“ 2.864.122 und damit sogar leicht weniger als 2023/2024 (damals endgültig 2.868.311). Trotzdem dürften es auf jeden Fall mehr Studierende geworden sein, denn Abweichungen über 10.000 Studierende gab es eigentlich nie.
Entwicklungen stark vom Bundesland abhängig
Die Entwicklungen unterscheiden sich dieses Jahr auf Grund einiger Sondereffekte deutlich je nach Bundesland.
In Bayern sind die durch die Rückumstellung auf G9 ausgebliebenen Abiturient:innen zu bemerken: Die Erstsemesterzahlen sanken um 10.600 (-13%). Insgesamt sank die Zahl der Studierenden dagegen nur um 5.000 auf 404.320 (-1,3%).
Umgekehrt wurden die Erstsemester der Dualen Hochschule Sachsen (früher Berufsakademie und daher nicht in der allgemeinen Studierendenstatistik enthalten) erstmals mitgezählt – so stieg die Zahl der Erstsemester in Sachsen um 24% auf nun 24.198. Was sich natürlich auch insgesamt auf die Studierendenzahlen in Sachen auswirkt, die um 3,7% auf 107.563 gestiegen sind.
Den größten Zuwachs gab es ansonsten in Berlin auf 206.458 (+2,8%), die größten „Verluste“ in Thüringen auf 149.121 (-2,5%). Zu Thüringen muss immer erläutert werden, dass deren Studierendenzahlen nur deswegen so hoch sind, weil die IU als größte private Hochschule mit sehr großem Fernstudienangebot ihren Sitz in Thüringen hat und alle Fernstudierende am Sitz der Hochschule gezählt werden.
Quelle: Statistisches Bundesamt (Destatis), vorläufige Zahlen für 2025/2026, korrigierte für die Vorjahre.
Erstis stabil, MINT unbeliebt
Gerade die Jüngeren, also frische Schulabgänger, zieht es weiter stark an die Hochschulen. Insgesamt wurden 491.650 Studierende im ersten Hochschulsemester gemeldet, das sind 0,3% mehr als im Vorjahr. Nächstes Jahr dürfte es allerdings einen Rückgang geben – dann fehlen wegen der Rückumstellung auf G9 in mehreren Bundesländern Abiturient:innen.
Details zu den Erstsemesterzahlen nach Studienbereichen gibt es erst später. Für einige technisch orientierte Studienbereiche wurden allerdings schon jetzt Details genannt. So gingen die Zahlen bei Informatik um 2,3% zurück, bei Maschinenbau/Verfahrenstechnik sogar um 3,3%. Die Verluste bei Elektrotechnik und Informationstechnik (-0,3%) und Bauingenieurwesen (-0,6%) fallen dagegen noch glimpflich aus.
Probleme bleiben: Sanierungsstau an Hochschulen, Wohnungsmangel
Die Studierendenzahlen bleiben hoch und es gibt keine Anzeichen, dass sie in absehbarer Zeit relevant sinken würden. Das bedeutet weiterhin Sorgen mit günstigem Wohnraum (den ja nicht nur Studierende benötigen). Ebenso bleibt der Zustand der Hochschulen ein Thema. Ohne Proteste der Studierenden und anderen Hochschulangehörige wird sich die Politik dabei wohl leider nicht bewegen …