Studienwahl
Welches Studienfach soll es sein?

1. Die Entscheidung für eine Studienrichtung

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Bevor ihr nach einem konkreten Fach Ausschau haltet, solltet ihr erst einmal die Studienrichtung anpeilen
Manch einer weiß schon vor dem Abschluss der Schule, welches Studienfach es im Anschluss sein soll. Viele tappen in dieser Hinsicht aber noch völlig im Dunkeln. Das Problem ist häufig auch, dass viele Studienfächer gar nicht bekannt sind. Fächer, die ihr von der Schule kennt, lassen sich zwar meist auch studieren. Das Studienangebot geht aber weit darüber hinaus. Umso wichtiger ist es, nicht sofort nach einem konkreten Fach Ausschau zu halten, sondern erstmal eine Studienrichtung anzupeilen. Das ist ganz grob die Himmelsrichtung, die euch euer persönlicher Berufsfindungskompass anzeigt.
Habe ich Lust auf Naturwissenschaftliches? Will ich mit Zahlen und Fakten zu tun haben? Vielleicht in fremde Länder reisen und Sprachen lernen? Will ich andere Menschen beraten, ihnen helfen? Will ich kreativ sein? Musizieren vielleicht oder schreiben? Mit Computern zu tun haben? Oder doch lieber mit Tieren und Pflanzen? Will ich organisieren oder informieren? All solche Fragen solltet ihr euch stellen, beantworten und bestenfalls aufschreiben. Das ist schon schwierig genug. Eure Erfahrungen aus der Schulzeit werden euch aber sicher helfen.
Darüber hinaus könnt ihr ruhig auch schauen, was euch in der Freizeit begeistert. Es ist so viel möglich. Auch ein Hobby lässt sich häufig durchaus zum Beruf machen – oder soll Hobby doch lieber Hobby bleiben? Wichtig ist, dass ihr Spaß an der Sache habt.
Natürlich sollten auch gewisse Begabungen und Fähigkeiten nicht fehlen. Seid ehrlich zu euch selbst. Überlegt euch, in welchem Bereich ihr glaubt, euch entwickeln und mit anderen mithalten zu können.
Die späteren Berufschancen solltet ihr bei eurer Entscheidung zwar nicht völlig außen vor lassen. Die Erfahrung hat jedoch gezeigt, dass sich der Arbeitsmarkt in so mancher Branche innerhalb weniger Jahre stark verändern kann. Bis ihr mit dem Studium fertig seid, kann es also auch wieder ganz anders aussehen.
Tipps zum Inspirieren:Selbst „alte Hasen“ kennen nicht alle Fachbereiche und alle Studienfächer. Und manche kryptischen Bezeichnungen von Studiengängen lassen auch kein konkretes Bild entstehen, was das überhaupt sein soll...
Mitunter kann es sinnvoll sein, sich doch auch frühzeitig inspirieren zu lassen: durch die Übersicht der
Fachbereiche, von uns
vorgestellten Studienfächern oder Berufsbiographien aus unserer Reihe
„Wie wird man eigentlich...“.
Am Ende Eurer Überlegungen zur Studienrichtung sollte die vage Vorstellung stehen, dass euer Wunschstudium z. B. etwas mit Wirtschaft, Sprachen, Bio, Geschichte oder dem Lehramt zu tun haben sollte. Zieht ruhig auch mehrere Studienrichtungen in Betracht. Wer weiß, was ihr über die einzelnen Studienbereiche noch alles herausfinden werdet und dann ist es immer gut, einen Ersatzkandidaten im Gepäck zu haben. Oder ihr findet einen Studiengang, der beide Interessen perfekt abdeckt.
Immer mehr Hochschulen bieten Online-Tests oder „virtuelle Studienberatungen“ an, die bei der Studienwahl helfen sollen. Wo es für welche Studienfächer derartiges gibt, könnt ihr dem Artikel
Online-Studienberatungen und Selbsttests entnehmen.
Buch-Tipp:
Der große Studienwahltest
Von Angela Verse-Herrmann und Dieter Herrmann.
Stark Verlagsgesellschaft, 2015, ISBN 978-3849014483
Preis (unverbindlich): 17,95 Euro.
2. Von der Studienrichtung zum Studienfach

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So viele Studienmöglichkeiten? Aber wie entscheiden? Dies hängt auch davon ab, was für ein Entscheidungstyp ihr seid: Manche entscheiden gerne strukturiert – andere intuitiv und spontan. Die perfekte Entscheidung zu treffen ist oft eher Wunschdenken als Realität. Hauptsache ist: die Entscheidung fühlt sich für euch gut an!
Wenn ihr eine ungefähre Vorstellung davon habt, welche Studienrichtung oder welche Studienrichtungen für euch in Frage kommen könnten, steht nun die Entscheidung für ein konkretes Studienfach an. Dafür ist es wichtig, gut informiert zu sein. Nicht nur das Fach als solches ist nämlich von Bedeutung, sondern auch, an welcher Art von Hochschule man es studiert und welchen Abschluss man dabei anstrebt.
Wir empfehlen euch, einen Blick in die Artikel zu den
Hochschularten (z.B. Universität, Fachhochschule, Kunstakademie) und den
Studienabschlüssen (z. B. Bachelor, Master, Diplom) und zur
Akkreditierung von Studiengängen zu werfen. Mit dem erworbenen Wissen könnt ihr eure Studienfachsuche sehr viel souveräner angehen, einfach weil ihr die Begriffe besser versteht, die ihr in Informationsmaterialien finden werdet.
Wie packt man nun die konkrete Suche nach dem geeigneten Studienfach an?
Ein erster Schritt kann sein, in Büchern zur Berufs- und Studienwahl zu blättern, wie wir sie unten auf der Seite beispielhaft präsentieren. Solche Bücher findet ihr auch in Bibliotheken. Darüber hinaus gibt es sogenannte
Berufsinformationszentren. Sie werden von der Agentur für Arbeit angeboten. Dort findet ihr reichlich Info-Material zu sämtlichen Berufen. Das Schöne ist: Man kann einfach hingehen und ein bisschen herumschmökern. Bei Fragen steht auch Personal zur Verfügung. Wer ein richtiges Beratungsgespräch haben möchte, muss allerdings einen Termin vereinbaren.
Speziell für Studieninteressierte gibt es außerdem Informationstage an den Hochschulen. Viele davon findet ihr in unserer
Termindatenbank Studieninformationstage. Wenn ihr Glück habt, bieten auch Hochschulen in eurer Nähe in nächster Zeit so etwas an. Der Vorteil solcher Veranstaltungen ist, dass ihr hier mit all euren Fragen mehr als willkommen seid. Die Hochschulen wollen für sich werben und keinen vergraulen. Geht also hin, selbst wenn euch die konkrete Hochschule vielleicht nicht so interessiert! So bekommt ihr schon mal ein Gefühl, wie die Hochschulwelt auf euch wirkt. Manchmal sind es ja gar nicht konkrete Informationen, die Entscheidungen beeinflussen, sondern einfach der Eindruck von etwas oder das Gefühl, dass es das Richtige sein könnte.
Schließlich findet ihr an den Hochschulen meist
allgemeine Studienberatungen. Diese bieten ebenfalls Info-Material an. Auch könnt ihr einen Beratungstermin vereinbaren. Da die Studienberatungen zu den Hochschulen gehören, ist die Beratung natürlich auch überwiegend an dem Angebot der Hochschule ausgerichtet. Wer Fragen zu einem konkreten Studienfach hat, sollte sich an die jeweilige
Studienfachberatung wenden, die an den einzelnen Fakultäten (das sind die fachlichen Abteilungen einer Hochschule) angesiedelt ist.
Die Suche nach Studienfächern geht häufig einher mit der Suche nach einem geeigneten Studienort und einer passenden Hochschule. Wer schon weiß, was er studieren möchte, und nun weitere Informationen über den Studiengang an den einzelnen Hochschulen benötigt, findet alle nötigen Informationen in unserer
Studis Online-Datenbank mit (fast) allen
Studiengängen an deutschen Hochschulen. Hier seid ihr außerdem richtig, wenn ihr einen bestimmten Studienort anpeilt und nun wissen wollt, was ihr dort studieren könnt.
Zu einigen Studienrichtungen und Studienfächern bzw. zu besonderen Formen des Studiums findet ihr gesonderte Artikel bei
Studis Online mit ausführlichen Infos:
3. Welche Hochschule in welcher Stadt darf es sein?

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Auch nach der Wahl des gewünschten Studienfachs seid ihr leider immer noch nicht fertig mit dem entscheiden: Wo soll es nun hin gehen?
Der Frage nach dem Studienfach folgt unmittelbar die nach dem Studienort und der konkreten Hochschule. Wenn möglich, solltet ihr die Entscheidung nicht davon abhängig machen, wie weit die Hochschule von eurem bisherigen Wohnort entfernt ist. Es schadet keinesfalls, mal von Zuhause wegzukommen 😌.
Durchaus wichtig ist dagegen die Stadt, in der die Hochschule liegt. Immerhin werdet ihr dort einige Jahre eures Lebens verbringen. Zwar soll während des Studiums eben dieses im Vordergrund stehen, aber wohlfühlen darf man sich auch. Und dafür ist die Lebensqualität am Studienort durchaus von Bedeutung. Wenn ihr Zeit und Geld zur Verfügung habt, guckt euch die Städte, die ihr in Betracht zieht, ruhig auch vorher mal an.
Für alle, die sich bei der Wahl der „richtigen“ Hochschule auch von
Unirankings leiten lassen möchten, hat
Studis Online einige Hinweise zusammengestellt (und verfügt übrigens auch über eine Menge Artikel zu konkreten Rankings):
Keinesfalls schaden kann der Besuch einer Studienberatungsstelle in einer euch interessierenden Hochschule. Wie bereits oben erwähnt, bieten so gut wie alle Hochschulen eine solche Beratungsstelle an. In einigen Städten wird diese gemeinsam von mehreren Hochschulen am jeweiligen Ort getragen. Das hat den Vorteil, dass die Beratungsstelle nicht gehalten ist, Werbung für die eigene Hochschule zu machen, sondern auch Vergleiche zwischen den einzelnen Hochschulen am Ort anstellen kann und muss.
Nach den hochschuleigenen Beratungsstellen könnt ihr in unserer Datenbank suchen. Ihr gebt den Namen der Stadt ein und klickt dann eine Hochschule eurer Wahl an. Neben den Infos zur Hochschule finden sich dann auch die Kontaktdaten zu der Beratungsstelle.
Der Besuch der Studienberatungsstelle an einer Hochschule ist immer auch eine Gelegenheit, die Hochschule selbst mal zu besuchen. Wenn möglich, solltet ihr das während der Vorlesungszeit tun, damit ihr die Hochschule richtig in Betrieb erlebt. Auf den Internetseiten der Hochschulen, die ihr über unsere
Datenbank finden könnt, erfahrt ihr, wann der Vorlesungsbetrieb läuft (nicht der Semesterbeginn ist entscheidend, sondern der Vorlesungsbeginn!).
Weiterer Anlass für einen Besuch der Hochschule könnte auch ein
Studieninformationstag sein. Einziger „Nachteil“: An solchen Tagen präsentiert sich die Hochschule natürlich nur von ihrer besten Seite. Die Realität ist möglicherweise nicht immer so 😒.
4. Wie und wo kann ich mich weiter informieren?

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Die intensivsten Eindrücke bekommt man am schnellsten bei einem Spaziergang über den Campus. Und viele Insider-Informationen erhaltet ihr von der Fachschaft, die man manchmal schneller „live“ antrifft als per Mail oder Telefon.
Wenn ihr euch schon frühzeitig informiert und überlegt, ein bestimmtes Fach an einer bestimmten Hochschule zu studieren, dann könnt ihr auch mal bei der zuständigen
Fachschaft vorbeischauen. Hier stoßt ihr auf Studierende, die „euer“ Fach studieren und sich zudem für die Belange aller Studierenden dieses Faches einsetzen. Meist sind es also engagierte StudentInnen, die in der Regel auch bereit sein werden, euch etwas über das Studium zu erzählen. Fragt einfach nach.
Die Telefonnummer oder Emailadresse der gewünschten Fachschaft solltet ihr über die Verwaltung der Hochschule oder den
AStA, die Studierendenvertretung der gesamten Hochschule, herausbekommen. Oft – aber leider nicht immer – hat der AStA in oder in der Nähe der Zentral-Mensa ein Büro.
Grundsätzlich ist es nicht schlecht, ein wenig an den Hochschulen herumzustreifen, die eurer Meinung nach in Frage kommen. Jede Hochschule hat eine ganz andere Atmosphäre, die der einen mehr und dem anderen weniger liegt, und die kann man nur selbst erleben und in keiner Info-Broschüre nachlesen.
5. Buchtipps [Werbung]
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