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Wirtschaft macht auf Caritas: 2.000 Stipendien für Arme
Die Deutsche Bank hat ein Herz für die Arbeiterklasse. Gemeinsam mit "Partnern" aus Industrie und Wirtschaft unterhält sie das Förderprogramm Studienkompass, das sozial benachteiligten Kindern zu akademischer Bildung verhelfen soll. Für Mike Nagler, parteiloser Direktkandidat für die Partei Die Linke in Leipzig, ist das vor allem eine PR-Show. Im Gespräch mit Studis Online beklagt er außerdem, wie mit derlei Initiativen die Privatisierung der Studienfinanzierung forciert und das staatliche Förderprimat unterminiert wird.
Bisherige Kommentare
1. Kommentator kommentierte am 13.07.2013 um 09:42:05 Uhr
Kommentar
Er hat einige gute Argumente, aber auch einige, mit denen ich nicht einverstanden bin, was natürlich nicht verwunderlich ist für jemanden von der Linkspartei. 2000 ist nicht viel, wie er selbst sagt, aber wenn es so eine geringe Anzahl ist, dass weniger als 0,1% der Studenten profitieren, gibt es keinen Grund zu befürchten, dass die Finanzierung des Studiums privatisiert wird. Stipendien als PR-Instrumente der Wirtschaft sind auch nicht so eine neue Sache, das existiert seit geraumer Zeit. Auch Kirchen und Parteien geben Stipendien aus, wenn die Religion oder politische Meinung des Kandidaten passt. Dann unterstützt er BAFÖG unabhängig vom Einkommen der Eltern. Warum sollte der Sohn eines Bankiers zum Beispiel durch BAFÖG unterstützt werden? Würde dies nicht noch das Gefühl der Ungleichheit unter den Studenten erhöhen, wenn auch die reichen Kinder jetzt ihren Lebensunterhalt durch den Staat finanziert bekommen, und mehr als je zuvor in der Lage sind, Geschenke ihrer Eltern für Luxus auszugeben? Und dann will er die reichen Menschen in die Verantwortung für die Finanzierung dieser Dinge nehmen. Warum soll man sie nicht einfach das Studium ihrer eigenen Kinder finanzieren lassen, anstatt ihnen das Geld als Staat erst wegzunehmen und dann den gleichen Kindern als elternunabhängiges BAFÖG zu geben? Das führt nur dazu, dass Geld in der Verwaltung verloren geht. Um Missverständnisse zu vermeiden, natürlich sollten Kinder ärmerer Eltern weitherhin BAFÖG bekommen.
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