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15.03.2024
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Das Feld der Sozialen Arbeit, Sozialpädagogik und des Sozialwesens ist unglaublich vielfältig. Wer gerne mit Menschen arbeitet und wen skurrile Situationen nicht abschrecken, ist hier an der richtigen Adresse. Das Studium bildet Berufsgeneralisten aus, SpezialistIn wird man erst im Anschluss an das Studium. Somit wird eine ganze Menge mehr gefordert, als nur Enthusiasmus und die Freude am Problemlösen.

Von Elke Oestreicher, umfassend ergänzt und aktualisiert durch die Studis-Online Redaktion

Alle, die irgendwann einmal an einer fremden Wohnungstür klopfen und souverän Probleme lösen wollen, müssen sich natürlich einer fundierten Ausbildung unterziehen. Aus diesem Grund beginnen unzählige ErstsemestlerInnen an vielen Fachhochschulen und einem Dutzend Universitäten deutschlandweit jedes Jahr Soziale Arbeit, Sozialarbeit, Sozialpädagogik oder Sozialwesen zu studieren. Dabei stellen sich viele dieser noch Ahnungslosen die Frage: Was muss Frau oder Mann studieren, um ein ausgeschlafener Problemlöser zu werden?

All denjenigen unter den Lesern, die mit den höheren Weihen der Begrifflichkeiten noch nicht vertraut sind, können von folgender Einführung profitieren.


1. Oft gestellte Fragen

Die Regelstudienzeit für einen Bachelor in Soziale Arbeit beträgt meistens 6 Semester (180 ECTS). Ein Master dauert in der Regel 4 Semester (120 ECTS).

Soziale Arbeit kann in annähernd 100 Städten studiert werden, u.a. in Berlin, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt / Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart.

Das Einstiegsgehalt von AbsolventInnen aus dem Bereich Sozialwesen an Fachhochschulen mit Masterabschluss bzw. Diplom liegt bei über 29.400 €. Fünf Jahre nach Abschluss steigt das Jahresgehalt auf 40.300 € an. 10 Jahre nach Abschluss liegt es bei 44.180 €.

Studienangebote an staatlichen Hochschulen haben praktisch alle eine Zulassungsbeschränkung, der NC lag meist im Bereich zwischen 2 und 3, an beliebteren Hochschulen aber auch teilweise bei 1,8 oder höher. Zulassungsfreie Studienangebote gibt es praktisch nur gebührenpflichtig an privaten Hochschulen.

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Du möchtest dich in deinem Beruf für soziale Gerechtigkeit und Chancengleichheit einsetzen, indem du Menschen professionell in herausfordernden Situationen unterstützt? Dann könnte das Fernstudium Soziale Arbeit (B.A.) an der IU Internationale Hochschule etwas für dich sein!

Im Fernstudium Soziale Arbeit erhältst du in sechs Semestern pädagogisches, psychologisches und rechtliches Wissen und bereitest dich mit fundierten betriebswirtschaftlichen Inhalten auch auf mögliche Leitungsaufgaben in sozialen Einrichtungen vor.

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2. Studium

Soziale Arbeit, Sozialarbeit, Sozialpädagogik und Sozialwesen im Überblick

Die Studienrichtungen unterscheiden sich insofern, dass es im Sozialwesen verstärkt darum geht, Eigenkräfte zu entwickeln, um in problematischen Lebenslagen verantwortlich handeln zu können. Die Tätigkeitsbereiche umfassen vor allem Jugendhilfe, Sozialhilfe und Gesundheitshilfe. Der Unterschied zwischen Sozialarbeit bzw. Sozialer Arbeit und Sozialpädagogik besteht darin, dass sich in der Sozialarbeit eher verwaltungstechnische Inhalte finden.

Sozialpädagogik beschäftigt sich verstärkt mit dem außerschulischen Bildungsbereich und der Erziehungswissenschaft. Die Unterschiede bestehen letztlich in der Geschichte. Die Soziale Arbeit entwickelte sich aus der Armenfürsorge. Die Sozialpädagogik hingegen entwickelte sich aus der Tradition der Jugendfürsorge. Sozialwesen ist die Verquickung von Sozialarbeit und Sozialpädagogik. Näheres dazu gibt es meist im ersten Semester, wenn sich mit der Geschichte der Sozialen Arbeit beschäftigt wird.

Um den unter Umständen bereits einsetzenden Gehirnkrämpfen entgegenzuwirken, werden in den nachfolgenden Ausführungen sämtliche Wortschöpfungen (Soziale Arbeit/Sozialarbeit, Sozialpädagogik, Sozialwesen) der Einfachheit halber als Soziale Arbeit bezeichnet.

Video: Soziale Arbeit Studium

Wie ist das Studium Soziale Arbeit? Das weiß Franzi. Sie ist 21 Jahre alt und studiert im 3. Semester „Soziale Arbeit“ im dualen Studium an der FOM München. Seit Beginn des Studiums arbeitet sie drei Tage die Woche bei Prop e.V., einer Einrichtung für Suchttherapie im Landkreis Pfaffenhofen/Ilm. Zwei Tage pro Woche widmet sie dem Unterricht an der FOM.

Empfohlener Inhalt (Video aus ARD-Mediathek)

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Beim Abspielen wird eine Verbindung zu den Servern der ARD-Mediathek hergestellt. Weitere Informationen zum Datenschutz bei der „ARD-Mediathek“ findest du in der Datenschutzerklärung des Anbieters unter: https://www.ardmediathek.de/datenschutz

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Das Video können wir dank einer Partnerschaft mit ARD alpha Uni zeigen, einem Format von ARD alpha.
Alle Videos im Überblick

Arbeitsfeldbeschreibung

Immer wenn Ahnungslose vor einer Tür stehen und noch nicht wissen, mit welchen unglaublichen Fähigkeiten sie im nächsten Augenblick konfrontiert werden, ist eine Vorstellung, um die Situation zu entspannen, genial: „Hallo mein Name ist Mr. Wolf, ich löse Probleme“ (aus Pulp Fiction). Wörtlich ist das Zitat in der Sozialen Arbeit nicht zu nehmen, da die Aufgabe darin besteht, Menschen zu unterstützen, ihre Probleme möglichst eigenständig zu lösen und sie darin zu bestärken, ihre Bedürfnisse und Rechte einzufordern.

Diese Probleme können beispielsweise darin bestehen, dass Schuldner mit den Gläubigern einen Kontakt scheuen, dass behinderte Menschen bei ihrer Lebensbewältigung Unterstützung brauchen, dass Straffällige während der Resozialisierung Anleitung bedürfen, oder dass psychisch Kranke in einer Langzeitwohngemeinschaft Betreuung benötigen.

Wenn es in Familien mit Kindern zu Problemen kommt, gilt es, für und mit allen Beteiligten eine gute Lösung zu finden und eventuell mit Eltern, Polizei, Gericht und Schule zu verhandeln (oder einer Vermittlung geeigneter Pflegefamilien). Menschen, die durch das soziale Netz gefallen sind, wie beispielsweise Migranten, Arbeitslose und chronisch Kranke zu unterstützen und auf ihrem Weg zu begleiten. Ihnen das nötige Rüstzeug zu geben, um eigenverantwortlich zu handeln – das ist der Job.

SozialarbeiterInnen beschäftigen sich folglich mit gesellschaftlichen Barrieren, sozialen Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten sowie mit Krisen- und Notsituationen. Sie arbeiten mit Individuen, Familien, Gruppen, Gemeinschaften und/oder sozialen Bewegungen in gesellschaftlichen Institutionen, in sozialen Projekten. Dabei planen, organisieren und managen sie soziale Unterstützungen und führen Forschungen und sozioökonomische Studien durch. Um hierfür die notwendigen Fähigkeiten zu erwerben, ist persönliche und inhaltliche Qualifizierung Voraussetzung.

Berufsfelder

Natürlich gibt es viele Problemlöser-HelferInnen da draußen. Sonst wäre es um die Welt wohl schlecht bestellt. Zahlreiche Kolleginnen und Kollegen betätigen sich in den unterschiedlichsten Berufsfeldern. Hier eine kurze Aufstellung der Berufsfelder:

  • Altenarbeit/Altenhilfe

  • Behindertenpädagogik

  • Drogen- und Suchthilfe

  • Familienhilfe

  • Frauenhilfe / Gleichstellung / Geschlechterforschung

  • Gesundheitsberatung und Gesundheitsforschung

  • Kinder- und Jugendhilfe

  • Krankenhilfe

  • Migration / Interkulturelle Pädagogik / Flüchtlingssozialarbeit

  • Obdachlosenhilfe

  • Rechtshilfe / Rechtsberatung

  • Sozialpolitik

  • Sozialpsychiatrie

  • Strafvollzug / Straffälligenhilfe / Kriminologie.

Kurz: „Soziale Arbeit ist ein Handeln in Organisationen und unter face-to-face-Bedingungen“1

Studienorte und Studienwahl

Für diejenigen, die jetzt nicht genau weiß, wo das Studium zum ausgeschlafenen Problemlöser seinen Anfang nehmen soll, gibt unsere Liste Studiengänge „Soziale Arbeit“ detaillierte Auskünfte. Wer den Blick etwas weiten will, kann sich auch die mehr oder weniger verwandten Studiengänge ansehen.

Seit 1980 gibt es an Universitäten den Studiengang Sozialwesen, der einen Abschluss der beiden Fachrichtungen Sozialarbeit und Sozialpädagogik ermöglicht. Parallel dazu existieren auch Angebote, die nur auf eine Fachrichtung ausgerichtet sind.

Schwerpunktmäßig wird der Studiengang Sozialarbeit / Sozialpädagogik und Sozialwesen an Fachhochschulen bzw. Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) angeboten. Es gibt aber auch einige Angebote an Universitäten, die meist an deren Fakultäten bzw. Instituten für Bildungswissenschaften, Erziehungswissenschaften oder Humanwissenschaften angesiedelt sind.

Jede Hochschule hat ihre eigenen Spezialisierungen, wie beispielsweise Intercultural Conflict Management der ASH Berlin. Des Weiteren bieten Fachbereiche auch Studienangebote für die Frühförderung von Kindern an, wie es bspw. die FH in Postdam es mit einem speziell dafür ausgerichteten Bachelor tut.

Gliederung eines Studiums der Sozialen Arbeit

Im ersten Studienabschnitt werden fach- und bezugswissenschaftliche Disziplinen schwerpunktmäßig vermittelt. Im zweiten Abschnitt werden die einzelnen Themenfelder studiert. Durch Wahloptionen werden Schwerpunktsetzungen ermöglicht, die mit Blick auf die spätere Berufswahl oder das anschließende Masterprogramm stattfinden. Die Module umfassen

  • Propädeutik

  • Geschichte

  • Berufsfelder

  • Theorien

  • methodische Grundlagen der Sozialen Arbeit

  • sozialwissenschaftliche und sozialpolitische Grundlagen

  • Ethik

  • ästhetische Bildung

  • Medienpädagogik

  • Rechtswissenschaften

  • Management

  • Bildung

  • Erziehung

  • Kultur

  • Beratung, Behandlung, Betreuung

  • interkulturelle und internationale Soziale Arbeit

  • Theorie und Praxis Projekte

  • professionelles Handeln

  • Handlungsfelder der Sozialen Arbeit mit mehreren Wahlmöglichkeiten

  • Veranstaltungen, die der Allgemeinbildung dienen, zum Beispiel Sprachkurse

Praktikum

Damit nicht ein Haufen unerfahrener Heißsporne ihr abgeschlossenes Studium in den ersten Wochen des Berufseinstieges bedauern, empfiehlt es sich, unbedingt vorher praktisch zu testen. Deshalb wird von vielen Hochschulen geraten (wenn nicht sogar vorgeschrieben), vor dem Studium des Profiproblemlösens ein Praktikum zu absolvieren.

Ein Praktikum ist fast überall möglich und unterstützt bei der Entscheidungsfindung sowie bei der eigenen Ab- und Einschätzung. Institutionen der Sozialen Arbeit sind in erster Linie Wohlfahrtsverbände und Träger, dann Sozialforschungsinstitute, das Landesministerium und das Bundesministerium. Vielleicht entdeckst du ja bei der praktischen Tätigkeit ein Feld, was dir besonders viel Spaß macht oder du merkst, mit welchem Klientel du besonders gut arbeiten kannst / willst. Dies kann dir auch bei der Hochschulwahl helfen, da diese auch gewisse Schwerpunkte haben können.

Achtung Irrtum!

Sozialarbeit und Politik, Sozialarbeit und Ökonomie, Sozialarbeit und Rechtswissenschaften gehören ebenso zusammen wie Sozialarbeit und Psychologie und Sozialarbeit und Pädagogik. Von vielen StudentInnen wird das unterschätzt und gerade das intensive Studium der 12 Sozialgesetzbücher erfordert häufig ebenso viel Mühe, wie die Auseinandersetzung mit der wirtschaftlichen Seite sozialer Dienstleistungen.

Staatliche Anerkennung

Um auch nach dem Studium in den Beruf einsteigen zu können, wird bei den meisten Stellen eine staatliche Anerkennung für Soziale Arbeit von den BewerberInnen gefordert. Diese können Studierende im Anschluss ihres Bachelorstudiums (meist) mit entsprechender praktischer Erfahrung (im oder nach dem Studium) erwerben. Dies ist auch sehr ratsam, da es oft ein höheres Gehalt bedeutet.

Berufsbegleitend + online = BASA online

Wer schon im sozialen Bereich arbeitet und nun mit einer Hochschulqualifikation aufsatteln möchte, wird bei einer Recherche auf das Angebot von BASA online stoßen. Sieben staatliche Hochschulen aus Deutschland bieten im Verbund einen berufsbegleitenden Bachelor Soziale Arbeit an. Vorteil: du musst nicht zwingend in der Nähe der Hochschule wohnen, da es ein Blended Learning-Studiengang ist und du in der Regel nur 10 mal im Jahr eine Präsenzveranstaltung hast. Neben der beruflichen Vorerfahrung, die sich je nach Hochschule unterscheidet, wird eine Beschäftigung von mindestens 15 Stunden/Woche vorausgesetzt. Genauere Infos bei „BASA online“.


3. Wie schwer ist es Soziale Arbeit zu studieren?

Jedes Studium ist auf die eigene Art und Weise schwer, das leichte Studium, mit dem sich jeder „schnell mal einen Bachelor abgreifen kann“, gibt es nicht. Hilfreich kann es sein, die Studienabbruchquoten verschiedener Studienbereiche anzuschauen. Kontinuierlich erfasst das DZHW (Deutsches Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung) die Studienabbruchquoten. Leider werden diese fast nur für Fächergruppen ausgewiesen. Soziale Arbeit gehört dabei zu den „Sozialwissenschaften/Sozialwesen“. Hier ist sogar ein beträchtlicher Rückgang der Abbrecherquote an Fachhochschulen in den letzten Jahren zu verzeichnen. Studienanfänger:innen (mit deutscher Staatsangehörigkeit) für das Bachelorstudium aus dem Jahr 2010/2011 (Absolventen:innen 2014) hatten noch eine Abbruchquote von 9%, für Studienanfänger:innen aus dem Jahr 2014/2015 (Absolventen:innen 2018) ergibt sich nur noch ein Wert von 2% bei der Abbrecherquote. Also auch zum Beginn der Erhebung waren die Abbrecherquoten schon im einstelligen Bereich und das ist eher eine Ausnahme als die Regel!

Zum Vergleich: Mathematik / Naturwissenschaften hat eine steigende Abbruchsquote von zuletzt 43%, Geisteswissenschaften/Sport ist auf 41% gestiegen, die Ingenieurwissenschaften dagegen sind relativ stabil bei 35%.

Aufgepasst beim Lesen von Statistiken! Wichtig ist es darauf hinzuweisen, dass in der Statistik nicht aufgeschlüsselt wird, was der Grund für den Abbruch des Studiums ist. Es ist also nicht abzulesen, ob der Person die Motivation fehlte, das Geld oder das Studium einfach nicht für die Person gepasst hat.

Was Soziale Arbeit bietet und was nicht – und warum Soziale Arbeit daher leicht oder schwer sein könnte

In der sozialen Arbeit lernst du, Menschen zu unterstützen, Ihre Probleme zu bewältigen. Tätigkeitsbereiche sind hierbei zum Beispiel die Jugendhilfe, Sozialhilfe und Gesundheitshilfe. In der Jugendhilfe beispielsweise kannst du auch mit der Polizei zu tun haben, deine Aufgabe wird hier sein, mit vielen Instanzen zu verhandeln. So bist du in Gesprächen mit Eltern, Gerichten, Schulen und auch mit der Polizei.

Viele Menschen verstehen den Unterschied zwischen Sozialarbeiter:innen und Sozialpädagogen:innen nicht, oder können die Grenzen der beiden Werdegänge nicht genau abstecken. Als Sozialarbeiter:in liegen deine Tätigkeiten eher im verwaltungstechnischen Bereich. Du hilfst Menschen Ihre Probleme zu lösen, unterstützt Sie bei Verwaltung- und Vorgangsfragen und dabei Ihre Rechte einzufordern.

Ein Studium der Sozialpädagogik eignet sich eher wenn du im außerschulischen Bildungsbereich Kindern und Familien helfen möchtest. Hier kommen auch Teile der Erziehungswissenschaft zum praktischen Einsatz.

Informiere dich also unbedingt über den Aufbau eines Studienganges, die Inhalte und Methoden um besser abzuschätzen wie sehr es deine Interessen anspricht. So wird dein gewählter Studiengang gleich viel „einfacher“.


4. Dauer des Soziale Arbeit-Studiums und mögliche Studienabschlüsse

In der Regel dauert das Soziale Arbeit Studium 6 Semester und wird als Bachelor of Arts mit einer Bachelorarbeit abgeschlossen. Insgesamt werden dabei 180 ECTS-Punkte (Credit Points) erbracht.

Anschließend kann noch das Master-Studium in Soziale Arbeit oder einem ähnlichen Masterstudiengang absolviert werden. Der Master of Arts kann in 4 Semestern abgeschlossen werden, wobei 120 Credits erbracht werden müssen.

Neben den konsekutiven Masterstudiengängen, die direkt im Anschluss an den Bachelor studiert werden können, werden auch einige weiterbildende Master angeboten. Weiterbildende Master setzen neben einem Hochschulabschluss meist noch mind. ein Jahr Berufstätigkeit nach diesem Abschluss voraus.

Soziale Arbeit: Studiendauer (Regelstudienzeit)
Bachelor6 - 8 Semester
Master3 - 4 Semester
Bachelor (Teilzeit)7 - 14 Semester
Master (Teilzeit)4 - 8 Semester

Studienformen des Soziale Arbeit-Studiums

Soziale Arbeit kann zwar in Vollzeit studiert werden, allerdings meist nicht in Präsenz sondern als Fernstudium. Will man in Vollzeit studieren, sollte mit grob 40 Stunden / Woche gerechnet werde, wobei in der Realität meist Phasen mit weniger Zeitaufwand anderen (vor allem vor größeren Prüfungen) gegenüberstehen, in denen evt. auch mehr Zeit pro Woche mit dem Studium verbracht wird.

Daneben gibt es Studienangebote in Teilzeit, d.h. das Studium ist dabei so organisiert, dass man mit geringerem Zeitaufwand pro Woche, aber entsprechend längerer Studienzeit zum Studienabschluss kommen kann.

Soziale Arbeit kann berufsbegleitend studiert werden. Das kann sinnvoll sein, wenn du eine Ausbildung schon hinter dir hast und – vielleicht sogar mit Unterstützung des Arbeitgebers – deine Kenntnisse ausbauen willst.

Persönliche Voraussetzungen

Grundvoraussetzung ist ein positives Menschenbild und ein wertschätzender Umgang mit Menschen. Es mag nicht leicht sein, Menschen immer zu akzeptieren – auch wenn sie eine andere Haltung haben, einer anderen Kultur angehören, problembehaftet sind und wir sie nicht verstehen können.

Rückschläge aushalten zu können, einen langen Atem zu haben und auf Erfolge warten zu können, gehört ebenso zum Alltag wie die permanente Balance zwischen Nähe und Distanz. Wer anderen helfen will um sich selbst zu helfen ist hier fehl am Platz.

Erfolg hat nur, wer Distanz zur professionellen Arbeitshaltung hat. Professionelle Hilfe schließt Mitleid aus, aber Mitgefühl ein. Flexibilität ist zentral, da es kein Studium ist, welches Spezialisten ausbildet, sondern eher Generalisten. Bis zum Ende des Studiums erfolgt keine endgültige Weichenstellung. Ein Interesse für die Gesellschaft ist notwendig, denn nur wer alle Ebenen kennt, wird etwas bewegen können.


5. Wo kann Soziale Arbeit studiert werden?

Du kannst Soziale Arbeit an sehr vielen Hochschulen in Deutschland studieren. Das Studienangebot ist sehr groß. Insgesamt kann Soziale Arbeit in 103 Städten studiert werden.


6. Was kostet ein Soziale Arbeit-Studium und wie finanziere ich es?

Was das Leben als Student:in kostet

Während eines Soziale Arbeit-Studiums brauchst du eine finanzielle Grundlage für eine Unterkunft am Studienort, für Nahrung, Kleidung, Fahrtkosten, Telefon und Internet sowie Bücher und Arbeitshefte. Je nach Ort und eigener Sparsamkeit liegen die monatlichen Ausgaben – wenn nicht bei den Eltern gewohnt wird – zwischen 748 € und über 1.851 €. Im Durchschnitt geben Studierende inzwischen knapp 950 € im Monat aus.

Der Hauptkostenpunkt ist in der Regel die Miete. Anhaltspunkte zur Höhe im Artikel Mieten für ein WG-Zimmer.

Und wie bezahle ich das alles?

Für alle, die mit knapp 20 ein Studium beginnen, dürfte der gerade angesprochene Studienfinanzierungs-Check gar nicht nötig sein. Für sie sind meist die Eltern die erste Finanzquelle – Details dazu im Artikel Unterhalt von den Eltern.

Haben die Eltern wenig Einkommen, springt das Studenten-BAföG ein. Für einige kann auch ein Stipendium in Frage kommen.

Ansonsten jobbt die große Mehrheit der Studierende noch neben dem Studium.

Weitere Möglichkeiten der Studienfinanzierung findest du in unserer Übersicht Geld für das Studium. Oder nutze den Studienfinanzierungs-Check – dann weißt du schneller, was überhaupt für dich in Frage kommt.


7. Jobchancen

Die Bundesagentur für Arbeit und auch der DBSH gehen von guten Bedingungen für den Arbeitsmarkt von SozialarbeiterInnen aus, was sicherlich auch ein Grund für den recht großen Run auf die Studienplätze seit Jahren verursacht. So verdoppelte sich die Anzahl der Erwerbstätigen in Deutschland fast, die über einen (Fach-)Hochschulabschluss in der Sozialen Arbeit verfügten, von 2003 bis zum Jahr 2012 von 150.000 auf 287.000.

Und während der Boom im Bereich Kinderbetreuung langfristig durch den demographischen Wandel sinken könnte, wird der Bedarf an der Arbeit mit Älteren steigen, wie auch der Bereich interkulturelle Sozialarbeit.2

„Die Beschäftigungsstatistik weist für 2018 rund 338.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in der Sozialen Arbeit aus, 2 Prozent mehr als im Vorjahr. Auffallend hoch ist die Teilzeitquote: gut jeder zweite Arbeitsplatz wird in Teilzeit ausgeführt.“3

Auch weniger erfreulich sieht es mit der Bezahlung aus, insbesondere verglichen mit anderen AkademikerInnen.

Berufe und Gehaltsaussichten


Sozialarbeiter sitzt mit Jugendlichen im Stuhlkreis und redet mit einer Jugendlichen

Artikeltipp: Berufseinstieg Soziale Arbeit

Ob in der Familienhilfe, in der Schule oder bei der Beratung von Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen: SozialarbeiterInnen sind gefragt. Dabei differenzieren sich die Aufgabengebiete immer weiter aus. Viele Stellen sind allerdings befristet nur Teilzeit. Doch der demografische Wandel bietet auch Chancen. weiter


Da wir ja jetzt wissen, in wie vielen unterschiedlichen Bereichen Problemlöser unverzichtbar sind, wird sicher einleuchten, dass der moderne Sozialstaat ohne SozialarbeiterInnen undenkbar wäre. Vielleicht stehst also auch du demnächst hinter einer Tür und gibst den berühmten Satz von Dir: „Hallo mein Name ist… ich kann dich darin unterstützen, deine Probleme zu lösen!“

Weiterführende Informationen

Studienfach-Datenbank von Studis Online

Weiterführende Links im Netz


Fußnoten Anmerkung der Redaktion: Die Ursprungsfassung der Autorin ist schon einige Jahre alt. Sie wurde von der Studis Online-Redaktion immer wieder ergänzt und aktualisiert, zuletzt am oben angegebenen Datum.





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