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12.05.2023
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WirtschaftspsychologInnen analysieren die KonsumentInnen im Wirtschaftskreislauf – und überlegen, wie sich andere Menschen positiv beeinflussen lassen. Wer Freude an sozialpsychologischen Überlegungen hat und andere Menschen gern lenkt, ermöglicht ein entsprechendes Studium den Einstieg in einen spannenden Beruf.


Von Maria Köpf

1. Oft gestellte Fragen

Ein Wirtschaftspsychologie-Studium besteht aus den beiden Teilbereichen Betriebswirtschaft und Psychologie. Der Studiengang beschäftigt sich mit psychologischen Prozessen in wirtschaftlichen Situationen und vermittelt dabei sowohl betriebswirtschaftliche als auch psychologische Methoden.

Die Regelstudienzeit der meisten Bachelor-Studiengänge beträgt 6 Semester (180 Credit Points). Master-Studiengänge der Wirtschaftspsychologie werden meistens 4-semestrig (120 Credit Points) angeboten.

Wirtschaftspsychologie kann in 70 Städten studiert werden, u.a. in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt / Main, Hamburg, Köln, München, Leipzig und Stuttgart.

Master-AbsolventInnen verdienen zum Einstieg ca. 32.600€. Fünf Jahre nach Abschluss legt das Jahresgehalt auf 53.126€ zu. 10 Jahre nach Abschluss liegen die Gehälter bei 67.858 € .




2. Das Studium der Wirtschaftspsychologie

Die Wirtschaftspsychologie ist eine junge und interdisziplinäre Disziplin und besteht aus den beiden Teilbereichen Betriebswirtschaft und Psychologie. Der Studiengang beschäftigt sich mit psychologischen Prozessen in wirtschaftlichen Situationen und vermittelt dabei sowohl betriebswirtschaftliche als auch psychologische Methoden. Inhalte des Studiums sind unter anderem:

  • Grundlagen der Psychologie (zum Beispiel Allgemeine und Biologische Psychologie, Differentielle Psychologie, Sozialpsychologie, Statistik)

  • Grundlagen der Betriebswirtschaft (zum Beispiel Buchführung, Bilanzierung, Finanzmathematik, Logistikmanagement)

  • Arbeits- und Gesundheitspsychologie

  • Organisationspsychologie

  • Personalpsychologie

  • Markt- und Werbepsychologie

  • Wirtschafts- und Arbeitsrecht

  • Projektmanagement, Moderation, Gesprächsführung

Je nach Studiengang gibt es unterschiedliche Schwerpunkte und Gewichtungen. Manche Studiengänge haben zum Beispiel einen Fokus auf Medien, andere wiederum auf Personalentwicklung oder Umwelt und Nachhaltigkeit.

Infos zur Autorin

Maria Köpf studierte Germanistik und Judaistik an der Freien Universität Berlin. Sie lebte je ein halbes Jahr in Israel und Spanien. Seit einigen Jahren verbindet sie mit den abgeschlossenen Studien und Ausbildungen Journalismus und Medizin und schreibt heute als freie Journalistin vor allem für medizinische Fachzeitschriften und Magazine.

mariakoepf.com

Verwandte Fächer

Wer nicht direkt Wirtschaftspsychologie studieren möchte, später aber trotzdem etwas in der Richtung machen möchte, hat auch noch andere Optionen.

Im Studiengang Psychologie mit dem Schwerpunkt Arbeits- und Organisationspsychologie oder Wirtschaftspsychologie fokussierst du dich im späteren Verlauf des Studiums auf die Verbesserung des Arbeitsumfeldes und die Steigerung der Arbeitseffizienz in Unternehmen.

Vorher aber studierst du wie alle Psychologiestudierenden auch klassische psychologische Inhalte wie Allgemeine Psychologie, Biologische Psychologie, Entwicklungspsychologie oder Sozialpsychologie. Du kannst an vielen Hochschulen und Universitäten Psychologie studieren.

Die Zulassungsvoraussetzungen dafür sind sehr unterschiedlich. Eine Hochschulzugangsberechtigung ist in der Regel Pflicht, der Numerus Clausus an staatlichen Hochschulen sehr hoch.

Im BWL-Studium mit dem Schwerpunkt auf Wirtschaftspsychologie kannst du deinen Fokus auf die Betriebswirtschaft legen und deinem Studium zusätzlich noch ein besonderes psychologisches Profil verleihen.

Auf dem Lehrplan stehen vor allem Themen wie Controlling, Logistik, Banken und Börsenwesen oder Internationales Management. Dazu gibt es psychologische Module wie Angewandte Wirtschaftspsychologie, Persönlichkeitspsychologie oder Arbeits- und Organisationspsychologie.

Bisher wird der spezielle Studiengang nur von privaten Hochschulen angeboten, die die Zulassung meistens über ein spezielles Auswahlverfahren regeln.

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Wirtschaftspsychologie (B.Sc.)

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Was bewegt Menschen dazu, ein bestimmtes Produkt zu kaufen, und warum bleiben sie bestimmten Marken langfristig treu? Und wie können Mitarbeiter optimal motiviert werden, um so den Unternehmenserfolg langfristig zu sichern? Diesen und vielen weiteren Fragen kannst du im Fernstudium Wirtschaftspsychologie (B.Sc.) an der IU Internationale Hochschule auf den Grund gehen!

Im Bachelorstudium Wirtschaftspsychologie lernst du in sechs Semestern, psychologische Erkenntnisse in die unternehmerische Praxis umzusetzen. Nach deinem Studium bist du in der Lage, diagnostische und arbeitsrechtliche Kenntnisse anzuwenden und deine Arbeit mit Managementkompetenzen zu verknüpfen.

Die IU ist eine staatlich anerkannte und akkreditierte Fernhochschule. Heißt, wir legen viel Wert auf qualitativ hochwertige und modernste Inhalte. Unser großes Angebot an Bachelor-, Master- und MBA-Studiengängen passt sich individuell und maximal flexibel an deinen Alltag an. Dank ausgewählter Spezialsierungen vertiefst du dein Know-how und wirst optimal auf deine Ziele vorbereitet.


3. Dauer des Wirtschaftspsychologie-Studiums und mögliche Studienabschlüsse

In der Regel dauert das Wirtschaftspsychologie Studium 7 Semester und wird als Bachelor of Science oder Bachelor of Arts mit einer Bachelorarbeit abgeschlossen. Insgesamt werden dabei 210 ECTS-Punkte (Credit Points) erbracht. Recht häufig werden auch 6-semestrige Studiengänge angeboten, diese mit 180 Credits.

Anschließend kann noch das Master-Studium in Wirtschaftspsychologie oder einem ähnlichen Masterstudiengang absolviert werden. Der Master of Science oder Master of Arts kann in 4 Semestern abgeschlossen werden, wobei 120 Credits erbracht werden müssen.

In Deutschland sollten Bachelor und Master zusammen 300 ECTS auf 10 Semester Regelstudienzeit verteilt umfassen. Nach einem sechs-semestrigen Bachelor mit 180 ECTS kann also nicht direkt ein drei- oder gar zwei-semestriger Master mit jeweils weniger als 120 ECTS angeschlossen werden. Je nach Hochschule können die fehlenden Credits aber oft in einem Brückensemester nachgeholt werden.

Neben den konsekutiven Masterstudiengängen, die direkt im Anschluss an den Bachelor studiert werden können, werden auch einige weiterbildende Master angeboten. Weiterbildende Master setzen neben einem Hochschulabschluss meist noch mind. ein Jahr Berufstätigkeit nach diesem Abschluss voraus.

Wirtschaftspsychologie: Studiendauer (Regelstudienzeit)
Bachelor6 - 8 Semester
Master3 - 4 Semester
Bachelor (Teilzeit)7 - 13 Semester
Master (Teilzeit)4 - 6 Semester

Studienformen des Wirtschaftspsychologie-Studiums

Die klassische Form des Wirtschaftspsychologie-Studiums ist das Vollzeit-Präsenzstudium. Man studiert Vollzeit an einer Hochschule, an der man praktisch täglich zu Veranstaltungen (Vorlesungen, Übungen, Tutorien etc.) geht und wo auch die Prüfungen stattfinden. Vollzeit bedeutet grob 40 Stunden / Woche, wobei in der Realität meist Phasen mit weniger Zeitaufwand anderen (vor allem vor größeren Prüfungen) gegenüberstehen, in denen evt. auch mehr Zeit pro Woche mit dem Studium verbracht wird.

Daneben gibt es Studienangebote in Teilzeit, d.h. das Studium ist dabei so organisiert, dass man mit geringerem Zeitaufwand pro Woche, aber entsprechend längerer Studienzeit zum Studienabschluss kommen kann.

Wirtschaftspsychologie kann berufsbegleitend studiert werden. Das kann sinnvoll sein, wenn du eine Ausbildung schon hinter dir hast und – vielleicht sogar mit Unterstützung des Arbeitgebers – deine Kenntnisse ausbauen willst.

Schließlich kann Wirtschaftspsychologie im Fernstudium absolviert werden. Das macht ein – bis auf die Prüfungszeiträume – orts- und zeitunabhängiges Studium möglich, erfordert daher aber auch ausreichend Selbstdisziplin. Für praktische Übungen gibt es dann manchmal doch Präsenztermine.

Eine Verbindung von Ausbildung und Studium stellt ein duales Studium dar, Wirtschaftspsychologie kann auch so studiert werden.


4. Was kostet Studieren 2023?

Lebenshaltungskosten insgesamt

Während eines Wirtschaftspsychologie-Studiums brauchst du eine finanzielle Grundlage für eine Unterkunft am Studienort, für Nahrung, Kleidung, Fahrtkosten, Telefon und Internet sowie Bücher und Arbeitshefte. Je nach Ort und eigener Sparsamkeit liegen die monatlichen Ausgaben – wenn nicht bei den Eltern gewohnt wird – zwischen 748 € und über 1.851 €. Im Durchschnitt geben Studierende inzwischen knapp 950 € im Monat für Studienkosten aus.

München ist Spitzenreiter, was die Mieten und die Lebenshaltungskosten an sich angeht, aber auch Berlin, Frankfurt/Main, Hamburg und Köln liegen deutlich über dem Durchschnitt. Günstiger lebt es sich in kleineren Städten abseits der Metropolen, insbesondere in den neuen Bundesländern.

Macht am meisten aus: Miete

Die Mieten für ein WG-Zimmer liegen je nach Stadt zwischen 253 Euro und 720 Euro (Werte von 2023 via wg-gesucht.de). Andere Wohnformen können billiger sein (günstige Wohnheimzimmer), aber auch teurer (eigene Wohnung, teure Studierenden-Appartments mit All-inclusive-Service).

Gerade durch die weiterhin hohen Energiekosten sollten die Nebenkosten bedacht werden. Wenig Kaltmiete aber sehr hohe Nebenkosten (schlimmstenfalls als überraschende Nachzahlungsforderung) helfen auch nicht wirklich …

Kosten je nach Ort und persönlicher Situation

Für das Studium ist halbjährlich noch ein Semesterbeitrag zu zahlen. Damit werden bspw. günstigere Mensapreise ermöglicht. In vielen Studienstädten ist ein Semesterticket für den öffentlichen Nahverkehr eingeschlossen, was zwar den Semesterbeitrag erhöht, aber deutlich günstiger als andere Dauerkarten für den jeweiligen Verkehrsverbund ist.

Mit Einführung des Deutschlandtickets („49-Euro-Ticket“) gibt es für Studierende mit Semesterticket aktuell noch Übergangsregelungen. Diese werden vermutlich auch im Wintersemester 23/24 bleiben. Zum Sommersemester 2024 könnte es ein vergünstigtes Studierenden-Deutschlandticket geben – aber sicher ist das noch nicht. An einigen größeren Unis gibt es übrigens auch studentische Fahrradwerkstätten.

Kosten für eine Krankenversicherung sind zu berücksichtigen, wenn eine Familienversicherung über die Eltern nicht mehr möglich ist.

Muss ich für ein Wirtschaftspsychologie-Studium Studiengebühren zahlen?

Wirtschaftspsychologie wird häufig an privaten Hochschulen angeboten. Dort werden Studiengebühren erhoben. Die Höhe variiert je nach konkretem Studienangebot und Hochschule.

An staatlichen Hochschulen können Bachelor und konsekutive Master dagegen im Normalfall ohne Studiengebühren absolviert werden.


5. Wie kann ich mein Wirtschaftspsychologie-Studium bezahlen?

Elterliche Unterstützung

Eine Aufgabe deiner Eltern – und das ist sogar im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB § 1610) explizit geregelt – ist es, dir eine angemessene Berufsausbildung zu ermöglichen. Dazu zählt auch, dir im Studium finanziell oder mit Kost und Logis unter die Arme zu greifen. Die Entscheidung, ob es ein Studium sein soll und welche Fachrichtung, liegt primär in deiner Hand, so dein Schulabschluss dir diesen Weg ermöglicht. Der Staat unterstützt deine Eltern u.a. mit Kindergeld, das im Ausnahmefall auch direkt an dich ausgezahlt werden kann.


BAföG beantragen: Staatliche Förderung, zur Hälfte geschenkt!

BAföG für Studentinnen und Studenten soll einspringen, wenn deine Eltern – aus Sicht des Gesetzes – zu wenig Einkommen haben, um ausreichend Unterhalt für ein Studium zu leisten.

Die Verbesserungen beim BAföG seit Wintersemester 2022/2023 führen dazu, dass sich ein Antrag eher lohnt als bisher. So wurde der Freibetrag auf das Elterneinkommen um 20,75 Prozent erhöht, die Bedarfssätze um 5,75 Prozent (letzteres ist leider das schwächste Detail). Vor allem aber ist die Altersgrenze auf 45 Jahre und die Vermögensgrenze für alle, die schon 30 Jahre alt sind, auf 45.000 € gestiegen (für alle unter 30 immerhin noch auf 15.000 €).

Zum Wintersemester 2023/2024 wird es leider keine BAföG-Erhöhung geben. Selbst 2024/2025 sieht es aktuell sehr schlecht aus – das BMBF soll die Ausgaben beim BAföG 2024 deutlich kürzen.

Die BAföG-Rückzahlung ist auf 10.010 € begrenzt, beginnt erst Jahre später und nur, wenn ausreichend verdient wird. Wenn du schon länger berufstätig warst, könnte es sogar elternunabhängiges BAföG für dich geben. Das gilt auch, wenn du bei Studienbeginn schon 30 Jahre oder älter bist.


Stipendien für das Wirtschaftspsychologie-Studium

Stipendien stehen einer viel kleineren Gruppe zur Verfügung als BAföG. Größter Vorteil eines Stipendiums: Die erhaltene Förderung ist geschenkt. Daneben gibt es oft eine ideelle Förderung. Die großen Studienförderwerke vergeben Stipendien nach den BAföG-Regeln (also abhängig vom Einkommen der Eltern). Hinzu kommen noch 300 Euro „Büchergeld“ im Monat für alle. Das Bewerbungsverfahren beginnt in der Regel ein halbes Jahr zuvor.

Für Auslandsaufenthalte im Studium kann es Förderung in Form von ERASMUS-Stipendien geben oder über den DAAD.


Jobben als Werkstudent / Minijob / Selbständig sein

Die meisten Studierenden jobben zumindest zeitweise während des Studiums, oft als Mini-Jobber oder als WerkstudentIn. Während der Vorlesungszeit darf die Arbeitszeit 20 Wochenstunden nicht überschreiten.

Eine Verrechnung mit BAföG erfolgt, wenn dein durchschnittlicher Verdienst über 522,50 Euro im Monat liegt (seit Januar 2023). Entscheidend ist im Unterschied zur Steuer nicht das Kalenderjahr, sondern der Bewilligungszeitraum des BAföG.


Staatlicher Bildungskredit und weitere Möglichkeiten

Für Studierende in höheren Semestern oder im Master gibt es den staatlichen Bildungskredit mit günstigen Zinsen und einer Auszahlung von bis zu 300 Euro / Monat für höchstens zwei Jahre.

Ein Studienkredit (oder ein Bildungsfonds) ist dagegen nur als letzte Möglichkeit in Betracht zu ziehen, wenn die günstigeren Möglichkeiten nicht reichen oder bspw. am Studienende eine Konzentration auf das Studium ohne Jobben möglich sein soll.

Wenn du schon in den letzten Semestern des Studiums angelangt bist, kann u.U. – gerade in sozialen Notlagen – auch ein Studienabschlussdarlehen oder Überbrückungsdarlehen in Frage kommen. Scheue dich nicht, dich zu erkundigen und – wenn für dich möglich – ein solches in Anspruch zu nehmen. Die Konditionen sind deutlich besser als bei Bildungskredit oder gar Studienkrediten!


6. Wie sind die Berufsaussichten?

WirtschaftspsychologInnen sind in einem interdisziplinären Berufsfeld tätig. Sie übertragen Erkenntnisse der Psychologie auf Fragestellungen in der Wirtschaft, beschäftigen sich also mit dem Verhalten von Menschen in Unternehmen oder in wirtschaftlichen Strukturen. EinE WirtschaftspsychologIn interagiert und kommuniziert in Firmen und Organisationen nach innen und außen. Organisationsmanagement, Führungsmanagement, Entwicklungsförderung oder betriebliches Gesundheitsmanagement sind ein wichtiger Teil seiner Aufgaben.

Am Beispiel „Arbeitsklima“ verdeutlicht sich, wie Wirtschaft und Psychologie zusammenhängen können: Unterstützt einE WirtschaftspsychologIn die Schaffung eines guten Betriebsklimas, verhilft er/sie dem Unternehmen zu größerem Erfolg. WirtschaftspsychologInnen können eng mit der Geschäftsführung oder der Personalabteilung eines Unternehmens zusammen arbeiten, sind aber auch für Marketing- und Werbeagenturen oder Personal- und Unternehmensberatungen tätig.

Rund ums Personal

Die Aufgabenfelder von WirtschaftspsychogInnen sind breit gefächert. Ein Feld ist die Schaffung von guten Arbeitsbedingungen im Unternehmen. WirtschaftspsychologInnen analysieren Arbeitsplätze, Büroräume, Verhaltensmuster und Verhältnisse mit dem Ziel, die Kommunikation, Gesundheit und Arbeitsbedingungen in Organisationen zu verbessern. Besonders das Gesundheitsmanagement ist essentiell für die Wirtschaft. ArbeitspsychologInnen erstellen beispielsweise Gefährdungsbeurteilung von psychischen Belastungen.

Als PersonalmanagerIn oder PersonalreferentIn im Personalabteilungen von Unternehmen dreht sich für WirtschaftspsychologInnen alles um Personalführung, -entwicklung, -recruiting und die Weiterbildung von MitarbeiterInnen. Sie bereiten beispielsweise Bewerbungsgespräche und Assessment-Center vor, führen und begleiten Interviews und werten diese aus. Auch die Unterstützung der Personalabteilung ist ein häufiges Aufgabenfeld. So berät einE WirtschaftspsychologIn PersonalerInnen bei Bewerbungsgesprächen, Assessment-Centern und Auswahlverfahren und dazu, wie das Unternehmen Fachkräfte auf sich als Arbeitgeber aufmerksam macht. Eine weitere Aufgabe kann das Coaching und Training von MitarbeiterInnen und Führungskräften sein.

Als HeadhunterIn in Personalberatungsfirmen suchen WirtschaftspsychologInnen nach geeigneten Fachkräften anderer Firmen. Hierzu erstellen sie ein Anforderungsprofil, werten Datenbanken aus und helfen bei der Auswahl von KandidatInnen.

Ein zusätzliches Arbeitsfeld stellt die Unterstützung von Change-Prozessen dar. Will sich einE MitarbeiterIn, eine Abteilung oder die gesamte Firma verändern, bedarf es diverser Impulse und Maßnahmen. MitarbeiterInnenbefragungen, Feedback, Leistungsbeurteilung, Karriere-Beratung, Führungskräftecoachings, Mentoring, Wiedereingliederungshilfen, Gender-Anpassungen, Diversity Management oder Talentförderung können alles Aufgaben von Wirtschaftspsychologen sein.

Marketing und Vertrieb

In Marketing- und Vertriebsabteilungen sind WirtschaftspsychologInnen aufgrund ihrer Kenntnisse in der Markt- und Werbepsychologie, mit für die Entwicklung von erfolgreichen Marketingstrategien zuständig. So müssen hier zum Beispiel Kaufentscheidungen analysiert werden, um Werbestrategien zu verbessern.

Als externe Consultants in Unternehmensberatungen sind sie beratend für GeschäftsführerInnen und AbteilungsleiterInnen tätig. Hier klopfen sie unter anderem die Effizienz von Strukturen und internen Prozessen ab und unterstützen bei Veränderungsprozessen. Bei Marketing- und Werbeagenturen oder in der Markt- und Meinungsforschung helfen sie, das Kaufverhalten von KundInnen zu analysieren und in geeignete Werbemaßnahmen umzusetzen.

Beratung

Auch gibt es die Möglichkeit, als BeraterIn, TrainerIn oder SupervisorIn tätig zu werden. Diesen Weg direkt nach dem Studium einzuschlagen, ist aber nur empfehlenswert, wenn man in ein entsprechendes Beratungsunternehmen als AngestellteR einsteigen kann – eine Selbständigkeit direkt nach dem Studium aufzubauen, ist äußerst schwierig (außer man hätte schon während des Studiums eine Nische für sich entdeckt, die sich von einem Nebenjob umstandslos erweitern lässt).

Da die Disziplin noch jung ist, wird bisher wenig gezielt nach WirtschaftspsychologInnen gesucht. Sie konkurrieren mit „normalen“ BetriebswirtschaftlerInnen und PsychologInnen um die vorhandenen Stellen.

Tipps, um die Jobchancen zu erhöhen

  • Eigenen Zusatzqualifikationen und Kompetenzen bei der Bewerbung gut darstellen, um sich von der Konkurrenz abzusetzen.

  • Die „Sprache“ der Unternehmen sprechen und sich im „BWL-Jargon“ auskennen.

  • Schon während des Studiums praktische Erfahrungen in unterschiedlichen Organisationen und Firmen sammeln. Vor allem mit dem Ziel, die eigene Sozialkompetenz und die Fähigkeit zum analytischen Denken nachzuweisen und auszubauen (was am besten vom jeweiligeN ArbeitgeberIn in einem Praktikums- oder Arbeitszeugnis bestätigt wird).


7. Gehalt von Wirtschaftspsychologie-AbsolventInnen

Gehalt in € Uni Master/Diplom
32.600
Einstieg
53.126
5 Jahre
67.858
10 Jahre
Ø Fachgruppe Psychologie; Befragung: DZHW.

Als Annäherung geben wir Gehaltswerte für PsychologInnen mit Masterabschluss bzw. Diplom an. Das Einstiegsgehalt liegt bei über 32.600 €, die Zahl bezieht sich auf AbsolventInnen aus den Bereichen Psychologie und Pädagogik und dürften für Psychologie und auch Wirtschaftspsycholgie-AbsolventInnen eher darüber liegen.

Fünf Jahre nach Abschluss legt das Jahresgehalt auf 53.126 € zu (Zahlen für Fachrichtung Psychologie). 10 Jahre nach Abschluss liegt es bei 67.858 €.

Wie bei vielen interdisziplinären Studiengängen sind auch bei Wirtschaftspsychologie-AbsolventInnen die möglichen Beschäftigungsmöglichkeiten vielfältig – aber dadurch auch die möglichen Gehaltsunterschiede. Es gilt wie praktisch bei allen Gehaltsangaben: Je nach konkreter Position im Unternehmen, Branche, Größe des Unternehmens, Ort der Beschäftigung und noch manchem mehr unterscheiden sich konkrete Gehälter mehr oder weniger stark von Durchschnittszahlen.

Quelle: Absolventenbefragungen des DZHW. Alle Gehälter für Vollzeitbeschäftigte inkl. Zuschläge, auf Hunderter gerundet. Einstiegsgehalt Stand 2013. Gehalt nach 5 Jahren Stand 2014. Gehalt nach 10 Jahren Stand 2015. Zuschläge für 5/10-Jahre selbst geschätzt.


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