

Mach‘ Lebensmittel. Und zwar sicher!
Wir alle wollen sichere Lebensmittel – und Du kannst dafür sorgen, dass wir sie bekommen! Alles was Du dafür brauchst, lernst Du im Bachelor-Studiengang Lebensmittelsicherheit an der staatlichen Hochschule Geisenheim.
Du beschäftigst Dich mit den Inhaltsstoffen von Rohwaren, der Beurteilung von Qualitätsmerkmalen von Lebensmitteln, mit Lagerung und Transport, den Anforderungen an die Produzenten sowie mit gesetzlichen Rahmenbedingungen. Dazu kommen Zukunftsthemen wie Fleischersatz, Allergene und Nachhaltigkeit in der Industrie. Viele Lebensmittel wie Wurst, Bier oder Brötchen stellst Du in diesem praxisnahen Studium selbst her.
Übrigens: Lebensmittelsicherheit gibt es in Geisenheim auch als duales Studium.
1. Was erwartet mich in einem Studium der Life Sciences?
Was genau ist eigentlich Life Sciences? Tatsächlich gibt es keine konkrete Definition, aber grob gesagt, geht es um die Forschung, welche sich mit den Strukturen und dem Verhalten von lebenden Organismen beschäftigt. Wer moderne biomolekulare Forschungsfelder entdecken möchte, ist im Studium der Life Sciences genau richtig aufgehoben.
Im Kern geht es hier um die Verbesserung der landwirtschaftlichen Produktion, um die Herstellung von Pharmazeutika, die Lebensmittelherstellung, die Genomanalyse oder die Gentechnologie.
In den ersten Semestern beschäftigst du dich mit den Grundlagen der Biologie und Chemie. Du wirst schnell merken, dass es hier viele Schnittstellen gibt.
Weiterhin stehen auf dem Stundenplan:
Mathematik
Physik
Anorganische und organische Chemie
Botanik
Genetik
Physikalische Chemie
Zoologie
Life Sciences enthält auch Bereiche der:
Molekularbiologie
Pharmakologie
Biophysik
Immunologie
Bioinformatik
Medizin
Es ist ein sehr forschungsorientierter Studiengang, in dem du viel Zeit im Labor verbringst. Da der Studiengang sehr unterschiedliche Ausrichtungen haben kann, ist es unabdingbar, sich bei Studieninteresse genau zu informieren, an welcher Hochschule einem die Inhalte am meisten zusagen.
Ähnliche Studiengänge sind
Für wen ist der Studiengang geeignet?
In diesem Studiengang solltest du ein starkes Forschungsinteresse mitbringen. Auch eine gewisse Leidenschaft für Naturwissenschaften ist für Life Sciences vonnöten. Vielleicht hast du auch schon einen Bachelor-Abschluss in Biologie oder einem ähnlichen Fach? Du kannst anschließend daran Life Sciences im Master studieren, sofern du die Zulassungsvoraussetzungen der jeweiligen Hochschule erfüllst.
2. Dauer des Life Sciences-Studiums und mögliche Studienabschlüsse
Life Sciences wird vor allem als Masterstudiengang angeboten. Der Master of Science kann meist in 4 Semestern abgeschlossen werden, wobei 120 Credits erbracht werden müssen.
Es gibt aber auch schon entsprechende Bachelor, meist mit einer Studiendauer von 6 Semestern und 180 ECTS-Punkten (Credit Points).
Life Sciences: Studiendauer (Regelstudienzeit) | |
---|---|
Bachelor | 6 - 8 Semester |
Master | 3 - 4 Semester |
Master (Teilzeit) | 5 Semester |
Studienformen des Life Sciences-Studiums
Die klassische Form des Life Sciences-Studiums ist das Vollzeit-Präsenzstudium. Man studiert Vollzeit an einer Hochschule, an der man praktisch täglich zu Veranstaltungen (Vorlesungen, Übungen, Tutorien etc.) geht und wo auch die Prüfungen stattfinden. Vollzeit bedeutet grob 40 Stunden / Woche, wobei in der Realität meist Phasen mit weniger Zeitaufwand anderen (vor allem vor größeren Prüfungen) gegenüberstehen, in denen evt. auch mehr Zeit pro Woche mit dem Studium verbracht wird.
Eine Verbindung von Ausbildung und Studium stellt ein duales Studium dar, Life Sciences kann auch so studiert werden.
3. Was kostet ein Life Sciences-Studium 2023?
Lebenshaltungskosten insgesamt
Während eines Life Sciences-Studiums brauchst du eine finanzielle Grundlage für eine Unterkunft am Studienort, für Nahrung, Kleidung, Fahrtkosten, Telefon und Internet sowie Bücher und Arbeitshefte. Je nach Ort und eigener Sparsamkeit liegen die monatlichen Ausgaben zwischen 748 € und über 1.851 €. Im Durchschnitt geben Studierende inzwischen knapp 950 € im Monat für Studienkosten aus.
München ist Spitzenreiter, was die Mieten und die Lebenshaltungskosten an sich angeht, aber auch Berlin, Frankfurt/Main, Hamburg und Köln liegen deutlich über dem Durchschnitt. Günstiger lebt es sich in kleineren Städten abseits der Metropolen, insbesondere in den neuen Bundesländern.
Macht am meisten aus: Miete
Die Mieten für ein WG-Zimmer liegen je nach Stadt zwischen 253 Euro und 720 Euro (Werte von 2023 via wg-gesucht.de). Andere Wohnformen können billiger sein (günstige Wohnheimzimmer), aber auch teurer (eigene Wohnung, teure Studierenden-Appartments mit All-inclusive-Service).
Gerade durch die weiterhin hohen Energiekosten sollten die Nebenkosten bedacht werden. Wenig Kaltmiete aber sehr hohe Nebenkosten (schlimmstenfalls als überraschende Nachzahlungsforderung) helfen auch nicht wirklich …
Kosten je nach Ort und persönlicher Situation
Für das Studium ist halbjährlich noch ein Semesterbeitrag zu zahlen. Damit werden bspw. günstigere Mensapreise ermöglicht. In vielen Studienstädten ist ein Semesterticket für den öffentlichen Nahverkehr eingeschlossen, was zwar den Semesterbeitrag erhöht, aber deutlich günstiger als andere Dauerkarten für den jeweiligen Verkehrsverbund ist.
Mit Einführung des Deutschlandtickets („49-Euro-Ticket“) gibt es für Studierende mit Semesterticket aktuell noch Übergangsregelungen. Möglicherweise gibt es ab Wintersemester 23/24 oder Sommersemester auch ein vergünstigtes Studierenden-Deutschlandticket. An einigen größeren Unis gibt es übrigens auch studentische Fahrradwerkstätten.
Kosten für eine Krankenversicherung sind zu berücksichtigen, wenn eine Familienversicherung über die Eltern nicht mehr möglich ist.
Muss ich für ein Life Sciences-Studium Studiengebühren zahlen?
Praktisch alle Bachelor und konsekutiven Master können an staatlichen Hochschulen ohne Studiengebühren begonnen werden (anders ist das jedoch meist bei weiterbildenden Mastern oder berufsbegleitenden Studiengängen!). Konsekutive Master schließen meist an ein fachgleiches (oder zumindest fachlich passendes) Bachelorstudium an und setzen keine Berufserfahrung voraus. Ein langes Studium oder ein Zweitstudium sind allerdings in einigen Bundesländern kostenpflichtig.
4. Wie kann ich mein Life Sciences-Studium 2023 finanzieren?
Elterliche Unterstützung
Eine Aufgabe deiner Eltern ist es, dir eine angemessene Berufsausbildung zu ermöglichen. Dazu zählt auch, dir im Studium finanziell oder mit Kost und Logis unter die Arme zu greifen. Die Entscheidung, ob es ein Studium sein soll und welche Fachrichtung, liegt primär in deiner Hand, so dein Schulabschluss dir diesen Weg ermöglicht. Der Staat unterstützt deine Eltern u.a. mit Kindergeld, das im Ausnahmefall auch direkt an dich ausgezahlt werden kann.
BAföG beantragen: Staatliche Förderung, zur Hälfte geschenkt!
BAföG für Studierende soll einspringen, wenn deine Eltern – aus Sicht des Gesetzes – zu wenig Einkommen haben, um ausreichend Unterhalt für ein Studium zu leisten.
Die Verbesserungen beim BAföG seit Wintersemester 2022/2023 führen dazu, dass ein Antrag viel eher lohnt als bisher. So wurde der Freibetrag auf das Elterneinkommen um 20,75 Prozent erhöht, die Bedarfssätze um 5,75 Prozent (letzteres ist leider das schwächste Detail). Vor allem steigt die Altersgrenze auf 45 Jahre und die Vermögensgrenze für alle, die schon 30 Jahre alt sind, auf 45.000 € (für alle unter 30 immerhin noch auf 15.000 €).
Es ist zu hoffen, dass es zum Wintersemester 2023/2024 erneut eine BAföG-Erhöhung gibt. Sicher ist das aber leider noch nicht.
Die BAföG-Rückzahlung ist auf 10.010 € begrenzt, beginnt erst Jahre später und nur, wenn ausreichend verdient wird. Wenn du schon länger berufstätig warst, könnte es sogar elternunabhängiges BAföG für dich geben. Das gilt auch, wenn du bei Studienbeginn schon 30 Jahre oder älter bist.
Stipendien für das Life Sciences-Studium
Stipendien stehen einer viel kleineren Gruppe zur Verfügung als BAföG. Größter Vorteil eines Stipendiums: Die erhaltene Förderung ist geschenkt. Daneben gibt es oft eine ideelle Förderung. Die großen Studienförderwerke vergeben Stipendien nach den BAföG-Regeln (also abhängig vom Einkommen der Eltern). Hinzu kommen noch 300 Euro „Büchergeld“ im Monat für alle. Das Bewerbungsverfahren beginnt in der Regel ein halbes Jahr zuvor.
Für Auslandsaufenthalte im Studium kann es Förderung in Form von ERASMUS-Stipendien geben oder über den DAAD.
Jobben als Werkstudent / Minijob / Selbständig sein
Die meisten Studierenden jobben zumindest zeitweise während des Studiums, oft als Mini-Jobber oder als Werkstudent. Während der Vorlesungszeit darf die Arbeitszeit 20 Wochenstunden nicht überschreiten.
Eine Verrechnung mit BAföG erfolgt, wenn dein durchschnittlicher Verdienst über 520 Euro im Monat liegt (seit Oktober 2022). Entscheidend ist im Unterschied zur Steuer nicht das Kalenderjahr, sondern der Bewilligungszeitraum des BAföG.
Staatlicher Bildungskredit und weitere Möglichkeiten
Für Studierende in höheren Semestern oder im Master gibt es den staatlichen Bildungskredit mit günstigen Zinsen und einer Auszahlung von bis zu 300 Euro / Monat für höchstens zwei Jahre.
Ein Studienkredit (oder ein Bildungsfonds) ist dagegen nur als letzte Möglichkeit in Betracht zu ziehen, wenn die günstigeren Möglichkeiten nicht reichen oder bspw. am Studienende eine Konzentration auf das Studium ohne Jobben möglich sein soll.
Wenn du schon in den letzten Semestern des Studiums angelangt bist, kann u.U. – gerade in sozialen Notlagen – auch ein Studienabschlussdarlehen oder Überbrückungsdarlehen in Frage kommen. Scheue dich nicht, dich zu erkundigen und – wenn für dich möglich – ein solches in Anspruch zu nehmen. Die Konditionen sind deutlich besser als bei Bildungskredit oder gar Studienkrediten!
5. Berufsaussichten mit einem abgeschlossenen Life Science-Studium
Wer einen Abschluss in Life Sciences hat, qualifiziert sich für mehrere Berufsfelder. Du findest beispielsweise in folgenden Bereichen Beschäftigung:
Forschung
Pharmazeutika-Entwicklung
Qualitätskontrolle
Umweltschutz
Lebensmittelindustrie
Landwirtschaft
TÜV
Behörden & Verbände
Chemische Industrie
Biotechnologische Industrie
6. Gehalt von Life Sciences-Absolventen und -Absolventinnen
Als Annäherung geben wir Gehaltswerte für Naturwissenschaftler*innen mit Masterabschluss bzw. Diplom im Bereich Biowissenschaften an. Das Einstiegsgehalt liegt bei 34.000 €, die Zahl bezieht sich auf Absolvent*innen aus den Bereichen Mathematik und Naturwissenschaften und dürfte für Life Science-Absolvent*innen eher darunter liegen. Mit Bachelor-Abschluss beträgt das Einstiegsgehalt 15.500 €, allerdings bezieht diese Zahl sich sowohl auf Voll- als auch Teilzeitbeschäftigung.
Fünf Jahre nach Abschluss legt das Jahresgehalt auf 47.242 € zu (Zahlen für Fachrichtung Biologie). 10 Jahre nach Abschluss liegt es bei 60.744 €.
Wie bei vielen interdisziplinären Studiengängen sind auch bei Life Science-Absolvent*innen die möglichen Beschäftigungsmöglichkeiten vielfältig – aber dadurch auch die möglichen Gehaltsunterschiede. Es gilt wie praktisch bei allen Gehaltsangaben: Je nach konkreter Position im Unternehmen, Branche, Größe des Unternehmens, Ort der Beschäftigung und noch manchem mehr unterscheiden sich konkrete Gehälter mehr oder weniger stark von Durchschnittszahlen.
Quelle: Absolventenbefragungen des DZHW. Alle Gehälter für Vollzeitbeschäftigte inkl. Zuschläge, auf Hunderter gerundet. Einstiegsgehalt Stand 2013. Gehalt nach 5 Jahren Stand 2014. Gehalt nach 10 Jahren Stand 2015. Zuschläge für 5/10-Jahre selbst geschätzt.
Weiterführende Informationen
- Studiengänge Life Sciences in Deutschland
- Bachelor
- Master
- an Universitäten
- an Fachhochschulen
- Studienbeginn zum Sommersemester möglich
- berufsbegleitendes Studium
- duales Studium
- NC-Werte(Zulassungsbeschränkungen) bei Studiengängen der Life Sciences
- zulassungsfreie Studienangebote Life Sciences
Weiterführende Links