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Die Chemie des Lebens
Biochemie studieren

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28.04.2023
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Ohne Erkenntnisse aus der Biochemie würden viele Krankheiten, die heute heilbar sind, wohl immer noch den sicheren Tod bedeuten. Aber wie entstehen Krankheiten überhaupt? Welche chemischen Prozesse laufen in der Zelle ab? Mit genau dieser Frage beschäftigt sich die Biochemie und liefert so die Grundlage für neue Therapieformen und Behandlungsmöglichkeiten.

1. Oft gestellte Fragen

In einem Biochemie-Studium bekommst du eine breit gefächerte naturwissenschaftliche Grundausbildung mit Modulen aus Physik, Chemie, Biologie und Mathematik. Vertiefung der Grundlagen werden dir in darauf folgend in Bereichen wie Genetik, Pflanzen- und Tierphysiologie und Mikrobiologie vermittelt. Einen großen Teil des Studiums nehmen auch Laborpraktika ein.

Die Regelstudienzeit der meisten Bachelor-Studiengänge beträgt 6 Semester (180 Credit Points). Master-Studiengänge der Biochemie werden meistens 4-semestrig (120 Credit Points) angeboten.

Biochemie kann in über 30 Städten studiert werden, u.a. in Berlin, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt / Main, Hannover, Köln, Leipzig und München.

Master-AbsolventInnen verdienen zum Einstieg ca. 34.000 €, Bachelor-AbsolventInnen ca. 15.500 €. Fünf Jahre nach Abschluss legt das Jahresgehalt auf 47.240 € zu. 10 Jahre nach Abschluss verdienen BiochemikerInnen ca. 60.740 €.

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Mach‘ Lebensmittel. Und zwar sicher!

Wir alle wollen sichere Lebensmittel – und Du kannst dafür sorgen, dass wir sie bekommen! Alles was Du dafür brauchst, lernst Du im Bachelor-Studiengang Lebensmittelsicherheit an der staatlichen Hochschule Geisenheim.

Du beschäftigst Dich mit den Inhaltsstoffen von Rohwaren, der Beurteilung von Qualitätsmerkmalen von Lebensmitteln, mit Lagerung und Transport, den Anforderungen an die Produzenten sowie mit gesetzlichen Rahmenbedingungen. Dazu kommen Zukunftsthemen wie Fleischersatz, Allergene und Nachhaltigkeit in der Industrie. Viele Lebensmittel wie Wurst, Bier oder Brötchen stellst Du in diesem praxisnahen Studium selbst her.

Übrigens: Lebensmittelsicherheit gibt es in Geisenheim auch als duales Studium.

2. Was erwartet mich in einem Biochemie-Studium?

Der Begriff Biochemie stammt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt „Chemie des Lebens“. Biochemiker*innen beschäftigen sich mit den Stoffwechselvorgängen in Lebewesen auf molekularer Ebene und tragen so zum Beispiel zur Aufklärung von Krankheiten oder der Entwicklung neuer Medikamente bei.

Zu Beginn eines Biochemie-Studiums werden erst einmal die naturwissenschaftlichen Grundlagen gelehrt – vor allem aus der Chemie, Biologie, Physik und Mathematik. Module der ersten beiden Semester sind zum Beispiel organische, anorganische und physikalische Chemie, Statistik oder Zellbiologie. Solltest du dich für ein Biochemie-Studium interessieren, ist es in jedem Fall von Vorteil wenn du in der Schule schon einen naturwissenschaftlichen Schwerpunkt gesetzt hast und eines dieser Fächer zum Beispiel als Leistungskurs hattest.

In den darauffolgenden zwei Semestern werden die Grundlagen meist noch vertieft und es kommen Module wie Genetik, Mikrobiologie und Pflanzen- und Tierphysiologie hinzu. Erst am Ende des Grundstudiums stehen überwiegend Veranstaltungen der Biochemie auf dem Stundenplan. Den Abschluss bildet dann die Bachelorarbeit, in der eine wissenschaftliche Fragestellung behandelt wird. Im Master gibt es dann häufig die Möglichkeit, sich auf einen Teilbereich der Biochemie zu spezialisieren, z. B. ökologische Biochemie, Pflanzenbiochemie oder Immunbiochemie.

Neben den Vorlesungen machen Laborpraktika einen großen Teil der Lehrveranstaltungen eines Biochemie-Studiums aus. Häufig bestehen Module aus einer Vorlesung, in der theoretisches Wissen vermittelt wird, einem Seminar / einer Übung, in der dieses Wissen theoretisch angewendet wird und einem abschließenden Laborpraktikum, um das theoretisch Gelernte auch praktisch anwenden zu können. Diese Praktika finden häufig in den Semesterferien statt, als Student*in der Biochemie musst du also in der Regel mehr Zeit in dein Studium investieren als Studierende anderer Fächer.

Außerdem werden, wie in vielen anderen Studienfächern auch, gute Englischkenntnisse vorausgesetzt, da aktuelle Publikationen und Fachliteratur oft auf englisch sind.


3. Dauer des Biochemie-Studiums und mögliche Studienabschlüsse

Biochemie wird vor allem als Masterstudiengang angeboten. Der Master of Science kann meist in 4 Semestern abgeschlossen werden, wobei 120 Credits erbracht werden müssen.

Es gibt aber auch schon entsprechende Bachelor, meist mit einer Studiendauer von 6 Semestern und 180 ECTS-Punkten (Credit Points).

Biochemie: Studiendauer (Regelstudienzeit)
Bachelor6 - 7 Semester
Master2 - 4 Semester

Studienformen des Biochemie-Studiums

Die klassische Form des Biochemie-Studiums ist das Vollzeit-Präsenzstudium. Man studiert Vollzeit an einer Hochschule, an der man praktisch täglich zu Veranstaltungen (Vorlesungen, Übungen, Tutorien etc.) geht und wo auch die Prüfungen stattfinden. Vollzeit bedeutet grob 40 Stunden / Woche, wobei in der Realität meist Phasen mit weniger Zeitaufwand anderen (vor allem vor größeren Prüfungen) gegenüberstehen, in denen evt. auch mehr Zeit pro Woche mit dem Studium verbracht wird.

Daneben gibt es einige wenige Studienangebote in Teilzeit, d.h. das Studium ist dabei so organisiert, dass man mit geringerem Zeitaufwand pro Woche, aber entsprechend längerer Studienzeit zum Studienabschluss kommen kann.


4. Was kostet ein Biochemie-Studium 2023?

Lebenshaltungskosten insgesamt

Während eines Biochemie-Studiums brauchst du eine finanzielle Grundlage für eine Unterkunft am Studienort, für Nahrung, Kleidung, Fahrtkosten, Telefon und Internet sowie Bücher und Arbeitshefte. Je nach Ort und eigener Sparsamkeit liegen die monatlichen Ausgaben – wenn nicht bei den Eltern gewohnt wird – zwischen 748 € und über 1.851 €. Im Durchschnitt geben Studierende inzwischen knapp 950 € im Monat für Studienkosten aus.

München ist Spitzenreiter, was die Mieten und die Lebenshaltungskosten an sich angeht, aber auch Berlin, Frankfurt/Main, Hamburg und Köln liegen deutlich über dem Durchschnitt. Günstiger lebt es sich in kleineren Städten abseits der Metropolen, insbesondere in den neuen Bundesländern.

Macht am meisten aus: Miete

Die Mieten für ein WG-Zimmer liegen je nach Stadt zwischen 253 Euro und 720 Euro (Werte von 2023 via wg-gesucht.de). Andere Wohnformen können billiger sein (günstige Wohnheimzimmer), aber auch teurer (eigene Wohnung, teure Studierenden-Appartments mit All-inclusive-Service).

Gerade durch die weiterhin hohen Energiekosten sollten die Nebenkosten bedacht werden. Wenig Kaltmiete aber sehr hohe Nebenkosten (schlimmstenfalls als überraschende Nachzahlungsforderung) helfen auch nicht wirklich …

Kosten je nach Ort und persönlicher Situation

Für das Studium ist halbjährlich noch ein Semesterbeitrag zu zahlen. Damit werden bspw. günstigere Mensapreise ermöglicht. In vielen Studienstädten ist ein Semesterticket für den öffentlichen Nahverkehr eingeschlossen, was zwar den Semesterbeitrag erhöht, aber deutlich günstiger als andere Dauerkarten für den jeweiligen Verkehrsverbund ist.

Mit Einführung des Deutschlandtickets („49-Euro-Ticket“) gibt es für Studierende mit Semesterticket aktuell noch Übergangsregelungen. Diese werden vermutlich auch im Wintersemester 23/24 bleiben. Zum Sommersemester 2024 könnte es ein vergünstigtes Studierenden-Deutschlandticket geben – aber sicher ist das noch nicht. An einigen größeren Unis gibt es übrigens auch studentische Fahrradwerkstätten.

Kosten für eine Krankenversicherung sind zu berücksichtigen, wenn eine Familienversicherung über die Eltern nicht mehr möglich ist.

Muss ich für ein Biochemie-Studium Studiengebühren zahlen?

Praktisch alle Bachelor und konsekutiven Master können an staatlichen Hochschulen ohne Studiengebühren begonnen werden (anders ist das jedoch meist bei weiterbildenden Mastern oder berufsbegleitenden Studiengängen!). Konsekutive Master schließen meist an ein fachgleiches (oder zumindest fachlich passendes) Bachelorstudium an und setzen keine Berufserfahrung voraus. Ein langes Studium oder ein Zweitstudium sind allerdings in einigen Bundesländern kostenpflichtig.

An privaten Hochschulen werden Studiengebühren erhoben. Die Höhe variiert je nach Studienangebot und Hochschule.


5. Wie kann ich mein Biochemie-Studium bezahlen?

Unterhalt der Eltern

Eine Aufgabe deiner Eltern ist es, dir eine angemessene Berufsausbildung zu ermöglichen. Dazu zählt auch, dir im Studium finanziell oder mit Kost und Logis unter die Arme zu greifen. Die Entscheidung, ob es ein Studium sein soll und welche Fachrichtung, liegt primär in deiner Hand, so dein Schulabschluss dir diesen Weg ermöglicht. Der Staat unterstützt deine Eltern u.a. mit Kindergeld, das im Ausnahmefall auch direkt an dich ausgezahlt werden kann.


BAföG beantragen: Staatliche Förderung, zur Hälfte geschenkt!

BAföG für Student:innen soll einspringen, wenn deine Eltern – aus Sicht des Gesetzes – zu wenig Einkommen haben, um ausreichend Unterhalt für ein Studium zu leisten.

Die Verbesserungen beim BAföG seit Wintersemester 2022/2023 führen dazu, dass sich ein Antrag eher lohnt als bisher. So wurde der Freibetrag auf das Elterneinkommen um 20,75 Prozent erhöht, die Bedarfssätze um 5,75 Prozent (letzteres ist leider das schwächste Detail). Vor allem aber ist die Altersgrenze auf 45 Jahre und die Vermögensgrenze für alle, die schon 30 Jahre alt sind, auf 45.000 € gestiegen (für alle unter 30 immerhin noch auf 15.000 €).

Zum Wintersemester 2023/2024 wird es leider keine BAföG-Erhöhung geben. Selbst 2024/2025 sieht es aktuell sehr schlecht aus – das BMBF soll die Ausgaben beim BAföG 2024 deutlich kürzen.

Die BAföG-Rückzahlung ist auf 10.010 € begrenzt, beginnt erst Jahre später und nur, wenn ausreichend verdient wird. Hast du bereits eine Ausbildung gemacht und danach mehrere Jahre gearbeitet sowie in wenigen anderen Ausnahmefällen könnte es sogar elternunabhängiges BAföG für dich geben. Das gilt auch, wenn du bei Studienbeginn schon 30 Jahre oder älter bist.


Stipendien für das Biochemie-Studium

Stipendien stehen einer viel kleineren Gruppe zur Verfügung als BAföG. Größter Vorteil: Durch Stipendien erhaltene Förderung ist geschenkt. Dazu kommt oft eine ideelle Förderung. Die großen Studienförderwerke vergeben Stipendien nach den BAföG-Regeln (also abhängig vom Einkommen der Eltern). Hinzu kommen noch 300 Euro „Büchergeld“ im Monat für alle. Das Bewerbungsverfahren beginnt in der Regel ein halbes Jahr zuvor.

Für Auslandsaufenthalte im Studium kann es Förderung in Form von ERASMUS-Stipendien geben oder über den DAAD.


Jobben als Werkstudent / Minijob / Selbständig sein

Die meisten Studierenden jobben zumindest zeitweise während des Studiums, oft als Mini-Jobber oder als Werkstudent/in. Während der Vorlesungszeit darf die Arbeitszeit 20 Wochenstunden nicht überschreiten.

Eine Anrechnung auf das BAföG erfolgt, wenn dein durchschnittlicher Verdienst über 522,50 Euro im Monat liegt (seit Januar 2023). Entscheidend ist im Unterschied zur Steuer nicht das Kalenderjahr, sondern der Bewilligungszeitraum des BAföG.


Staatlicher Bildungskredit und weitere Möglichkeiten

Für Studierende in höheren Semestern oder im Master gibt es den staatlichen Bildungskredit mit günstigen Zinsen und einer Auszahlung von bis zu 300 Euro / Monat für höchstens zwei Jahre.

Ein Studienkredit (oder ein Bildungsfonds) ist dagegen nur als letzte Möglichkeit in Betracht zu ziehen, wenn die günstigeren Möglichkeiten nicht reichen oder bspw. am Studienende eine Konzentration auf das Studium ohne Jobben möglich sein soll.

Wenn du schon in den letzten Semestern des Studiums angelangt bist, kann u.U. – gerade in sozialen Notlagen – auch ein Studienabschlussdarlehen oder Überbrückungsdarlehen in Frage kommen. Scheue dich nicht, dich zu erkundigen und – wenn für dich möglich – ein solches in Anspruch zu nehmen. Die Konditionen sind deutlich besser als bei Bildungskredit oder gar Studienkrediten!


6. Berufsaussichten

Nach erfolgreichem Beenden des grundständigen Biochemie-Studiums besitzt du mit dem Bachelor of Science einen ersten berufsqualifizierenden Abschluss. Die Berufseinstiegsmöglichkeiten sind allerdings nur begrenzt, daher wird in der Regel ein weiterführender Masterstudiengang und häufig eine Promotion angeschlossen. Unabhängig vom Studienabschluss (Bachelor, Master oder Promotion) arbeiten die meisten Absolvent*innen der Biochemie an Universitäten und in privaten Forschungseinrichtungen.

Da Absolvent*innen der Biochemie über ein breit gefächertes Wissen verfügen, bieten sich ihnen jedoch viele weitere Einsatzmöglichkeiten. Je nach Einsatzbereich können auch die konkreten Aufgaben und Tätigkeiten sehr unterschiedlich sein. Typische Stellen für Biochemiker*innen finden sich zum Beispiel...

  • in der biochemischen oder pharmazeutischen Industrie

  • beim Zoll und der Kriminalpolizei

  • im Bereich des Wissenschaftsjournalismus

  • in Umweltämtern und der Umweltanalytik

  • in der Lebensmittelindustrie

  • in der Agrarindustrie


7. Gehalt von Biochemie-Absolventen und -Absolventinnen

Gehalt in € Master/Diplom Uni
34.000
Einstieg
47.240
5 Jahre
60.740
10 Jahre
Ø Fachgruppe Naturwissenschaften / Biologie; Befragung: DZHW.

Biochemie-AbsolventInnen mit Master-Abschluss können mit einem Einstiegsgehalt von 34.000 € rechnen. Mit Bachelor-Abschluss scheinen AbsolventInnen seltener voll in den Beruf einzusteigen, es gibt nur Zahlen inkl. Teilzeitbeschäftigung. Das Einstiegsgehalt liegt dann bei 15.500 €. Diese Zahlen beziehen sich auf AbsolventInnen aller Naturwissenschaften und Mathematik, stellen also nur Annäherungswerte dar.

Im folgenden geben wir als Annäherung Gehaltswerte für Biologie- AbsolventInnen an. Die tatsächlichen Zahlen können für Biochemiker etwas darüber liegen.
Fünf Jahre nach Abschluss steigt das Jahresgehalt auf etwa 47.240 €.

Weitere fünf Jahre später, also 10 Jahre nach Abschluss können AbsolventInnen mit über 60.740 € rechnen.

Wie bei vielen interdisziplinären Studiengängen sind auch bei Biochemie-AbsolventInnen die möglichen Beschäftigungsmöglichkeiten vielfältig – dadurch lassen sich möglichen Gehaltsunterschiede erklären. Es gilt wie praktisch bei allen Gehaltsangaben: Je nach konkreter Position im Unternehmen, Branche, Größe des Unternehmens, Ort der Beschäftigung und noch manchem mehr unterscheiden sich konkrete Gehälter mehr oder weniger stark von Durchschnittszahlen.

Wie bei allen Gehaltsangaben gilt: Je nach konkreter Position im Unternehmen, Branche, Größe des Unternehmens, Ort der Beschäftigung und noch manchem mehr unterscheiden sich konkrete Gehälter mehr oder weniger stark von Durchschnittszahlen. Da die Zahlen bereits einige Jahre alt sind, sollten die aktuellen Gehälter sogar höher liegen.

Quelle: Absolventenbefragungen des DZHW. Alle Gehälter für Vollzeitbeschäftigte inkl. Zuschläge, auf Hunderter gerundet. Einstiegsgehalt Stand 2013. Gehalt nach 5 Jahren Stand 2014. Gehalt nach 10 Jahren Stand 2015. Zuschläge für 5/10-Jahre selbst geschätzt.

Weiterführende Informationen

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