Uniranking Wirtschaftswoche
Welche Hochschulen die Personalchefs gut finden
Im aktuellen Heft (11/2007, Erscheinungsdatum 12.03.2007) der Wirtschaftswoche ("WiWo") findet sich erneut ein Uniranking. Wie schon seit Jahren stützt sich das Ranking der WiWo dabei ausschließlich auf das Urteil von Personalchefs großer Unternehmen. Wir berichten über die wichtigsten Ergebnisse und geben einige Hinweise zur Relevanz von Rankings.Wer nach der Studienzeit nicht gerade zu den typischen Großunternehmen will - oder wer an der Uni bleiben will - für den ist dieses Ranking wenig aussagekräftig. Befragt wurden wie schon erwähnt ausschließlich Personalchefs. Diesen geht es verständlicherweise vor allem darum, wie gut die AbsolventInnen sich in die Firma eingliedern lassen.
Grundsätzlich sollte man Rankings immer unter Vorbehalt betrachten - siehe auch unseren
grundlegenden Artikel zum Thema Uniranking / Hochschulranking. Letztlich sind gerade Personaler-Rankings eher Bewertungen der Vergangenheit und können nicht so viel darüber aussagen, ob in Zukunft die Ausbildung gut sein wird.
Im WiWo-Artikel wird zwar die Uni Frankfurt als Beispiel dafür gebracht, dass ihre Bemühungen darum, zur Stiftungshochschule zu werden, ihr einen Aufschwung bei der Platzierung gebracht hätte (im letzten Jahr war die Uni bei BWL und VWL unter den ausgewiesenen ersten 15 nicht vertreten, dieses Jahr hat es immerhin jeweils zu Platz 7 gereicht). Aber das ist doch eher zu bezweifeln. Wieso sollten Personaler Pläne - deren Realisierung und vor allem deren Erfolg noch aussteht - beurteilen?
Die privaten Hochschulen sind - bis auf die EBS Oestrich-Winkel - bei ihren Platzierungen eher gesunken. Laut WiWo könnte das daran liegen, dass die staatlichen Hochschulen sich - auch im Rahmen der Umstellung der Studienabschlüsse auf Bachelor/Master - inzwischen stärker auf die Bedürfnisse der Wirtschaft einstellen.
Wobei man dies zum Teil auch bedauern kann: Unabhängige Forschung und kritisches Denken ist an zu wirtschaftsnahen Hochschulen nicht unbedingt zu erwarten. Für die Gesellschaft als ganzes ist es aber auch notwendig, beispielsweise Technikfolgenabschätzung zu betreiben und gesellschaftliche Folgen von Technikeinsatz frühzeitig zu bedenken. Was aber nur geht, wenn man dies in einer Atmosphäre tun kann, die frei von Interessen von einzelnen Unternehmen ist - was bei Drittmittelabhängigkeit usw. zunehmend in Gefahr ist.
Betriebswirtschaft
1. (1) Uni Mannheim
2. (2) Uni zu Köln
3. (6) EBS Oestrich-Winkel
FH:
1. (1) ESB Reutlingen
2. (2) FH Pforzheim
Volkswirtschaft
1. (1) Uni zu Köln
2. (2) Uni Mannheim
3. (4) LMU München
Wirtschaftsingieurwesen
1. (3) RWTH Aachen
1. (2) Uni Karlsruhe (TH)
3. (2) TU Darmstadt
FH:
1. (3) FH München
2. (1) FH Karlsruhe
Elektrotechnik
1. (1) RWTH Aachen
2. (2) Uni Karlsruhe (TU)
3. (3) TU Darmstadt
FH:
1. (1) FH Karlsruhe (HTW)
2. (4) Hochschule Esslingen
Maschinenbau
1. (1) RWTH Aachen
2. (3) Uni Karlsruhe (TU)
3. (2) TU Darmstadt
FH:
1. (2) FH Karlsruhe (HTW)
2. (4) FH Aachen
Informatik
1. (2) Uni Karlsruhe (TU)
2. (3) TU Darmstadt
3. (4) TU München
Wirtschaftsinformatik
1. (-) TU Darmstadt
2. (-) RWTH Aachen, TU Ilmenau, Uni Mannheim, TU München, Uni Stuttgart
Jura
1. (1) Uni Heidelberg
2. (3) Bucerius Law School Hamburg
2. (?) Uni Bonn
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