Interessierst du dich für das Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen, eingebettet in ihre Familien und ihr Umfeld, begleitet durch Freunde, Nachbarschaft, Schule, LehrerInnen? Dann sind Pädagogik, Erziehungswissenschaften und Bildungswissenschaften eine gute Möglichkeit sich in diesem Bereich beruflich zu qualifizieren. Aber auch das Lernen von Erwachsenen ist Thema dieses Wissenschaftszweigs.
In einem Erziehungswissenschaft-Paedagogik-Studium bekommst du Einblicke in Pädagogik, Erziehungs- und Bildungswissenschaften im Bezug auf Kinder, Jugendliche oder Erwachsene. Teil der Profilbildung können dabei auch Inklusion, politische Bildung, Waldorfpädagogik und vieles andere sein.
Die Regelstudienzeit der meisten Bachelor-Studiengänge beträgt 6 Semester (180 Credit Points). Master-Studiengänge der Erziehungswissenschaften werden meistens 4-semestrig (120 Credit Points) angeboten.
Erziehungswissenschaften können in über 80 Städten studiert werden, u.a. in Berlin, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt / Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart.
Master-AbsolventInnen verdienen zum Einstiegca. 32.600€, im Bachelor ca. 27.000€.
2. Was studiere ich in den Erziehungswissenschaften?
Im Fokus pädagogischer, erziehungs- und bildungswissenschaftlicher Forschung stehen Kinder, Jugendliche sowie Erwachsene.
Wenn ein Mensch geboren wird, macht er sich mit seiner Welt vertraut: Er lernt zu sprechen. Er erfährt, dass man in der Stadt auf Autos Acht geben muss, während es in Wäldern anderer Länder gefährliche Tiere sein können. Er erlebt, das schmeichelnde Worte andere Menschen für ihn einnehmen können, während Beschimpfungen mißfallen. Es werden Geschichten erzählt oder aus Büchern vorgelesen, Filme geschaut und Mathematik, Biologie sowie anderes Wissen gelehrt.
Jede menschliche Generation begleitet ihre Kinder und Jugendlichen bei diesem Prozess. Aber die Art und Weise sowie gelehrtes Wissen variieren häufig. Beides hängt ab von Familie und Lebensumfeld sowie Land, Politik und Kultur. Mit dem Erwachsen werden hört das Lernen auch nicht auf. Lernen begleitet uns Menschen ein Leben lang.
Bestreben der Erziehungswissenschaften, Pädagogik und Bildungswissenschaften ist es Ideen für einen geeigneten Umgang mit Kindern und Jugendlichen oder auch Erwachsenen zu entwickeln, im Sinne eines angestrebten Ziels. Fragen können sein: Wie motiviere ich Kinder sich aktiv mit Rechtschreibregeln auseinander zu setzen? Wie öffnen sich Kinder oder Jugendliche anderen Sprachen? Wie unterstütze ich Kinder oder auch Jugendliche, die wegen eines langsameren Lerntempos, nicht negativ auffallen wollten und ein Meindungsverhalten entwickelt haben?
Oder wie mache ich Kinder mit Informatik vertraut, ohne sie schon in früher Kindheit und Grundschulzeit vor Computerbildschirme zu setzen? Das ist zurzeit ein häufig medial diskutiertes Thema im Bildungsbereich. Sind Tablets im Schulunterricht sinnvoll? Oder ist die unmittelbare Welterfahrung mit allen menschlichen Sinnen wirksamer? Gibt es in der Grundschulzeit Wege sich der Medienkompetenz, die in unserer Gesellschaft oft als wichtig erachtetet wird, ohne Bildschirme zu nähern? Zur Beantwortung solcher und vieler anderer Fragen zu Erziehung und Bildung werden auch Erkenntnisse aus anderen Wissenschaften herangezogen, wie bsp. Psychologie, Soziologie, aber auch Geschichte und Philosophie.
Mit dem Studium in Erziehungswissenschaft, Pädagogik oder Bildungswissenschaft ist es möglich Kinder in Kindergärten, Kinderkrippen oder Kindertagesstätten im täglichen Miteinander zu begleiten und selbst neue Ideen zu aufkommenden Fragen zu entwickeln. Alternativ bieten sich schulbegleitende Angebote für Grundschüler und Jugendliche oder die pädagogische Weiterbildung von Lehrern als Tätigkeitsfelder an. Und auch in der wissenschaftlichen Forschung sowie der Ausbildung von Erziehern und neuen Studierenden finden sich Jobchancen.
Welche Schwerpunkte gibt es in den Erziehungswissenschaften?
Im allgemeinen verteilt sich der Schwerpunkt in Pädagogik, Erziehungs- und Bildungswissenschaft auf
Kinder und Jugendliche oder
Erwachsene
Hinzu kommen Vertiefungen zur Profilbildung wie
Kunst- und Musikpädagogik
Waldorfpädagogik
Inklusion
Interkulturelle Pädagogik, Globalisierung und Migration
3. Studiere ich besser Pädagogik, Erziehungswissenschaft oder Bildungswissenschaft?
An den verschiedenen Hochschulen in Deutschland ist die Wissenschaft, die sich mit dem Aufwachsen, der Bildung und dem Erziehen von Kindern beschäftigt, unter drei verschiedenen Namen bekannt:
Pädagogik
Erziehungswissenschaft(en)
Bildungswissenschaft(en)
Pädagogik ist die älteste bekannte Bezeichnung im Zusammenhang mit der Kindeserziehung. Als eigene Wissenschaft löste sie sich im Laufe des 18. Jahrhunderts aus der Philosophie und Theologie heraus. Ihr Ursprung reicht aber noch weiter bis ins antike Griechenland zurück. Zu jener Zeit wurden nur die heranwachsenden Jungen zu Lehrern oder in eine Schule geschickt. Begleitet wurden die Knaben von Sklaven, die paedagogos genannt wurden. Der Begriff stammt von den griechischen Worten páis für Kind und agéin für leiten, führen ab. Sie brachten die Jungs zur Schule und zurück, blieben häufig mit vor Ort und gaben Anweisungen zum Benehmen im gesellschaftlichen Umfeld. Die Gelehrten jener Zeit machten sich parallel dazu Gedanken über Erziehung und Unterweisung von Kindern, was als Ursprung der Pädagogik angesehen wird.
Der Begriff Erziehungswissenschaft ist sehr viel jünger. Er tauchte zuerst im 18. Jahrhundert auf und wurde ab den 1960er Jahren verstärkt genutzt. Er diente zur Unterscheidung der Methode bei der Erforschung der Erziehungswirklichkeit. Mit der Verwendung des Begriffs Erziehungswissenschaft sollte das empirische Vorgehen betont werden, wie Beobachtung, Befragung, Experimente oder statistische Erhebungen. Bekannt für diese Art der Forschung ist der alle drei Jahre stattfindende internationale Pisa-Vergleich zu Wissen und Fähigkeiten bei Fünfzehnjährigen.
Im Gegensatz dazu bediente sich die aus der Philosophie entstammende Pädagogik eines hermeneutischen Ansatzes. Sie betrachtete das heranwachsende Kind als Teil einer Gemeinschaft und einer geschichtlichen Vergangenheit. Es wurden wissenschaftliche Texte gelesen und gedeutet. Theorien zum erlebten Verhalten eines heranwachsenden Kindes und einem geeigneten Umgang wurden aus Sicht der daraus erlangten Erkenntnisse entwickelt.
Seit etwa 1968 tauchte noch der Begriff Bildungswissenschaften auf. Auch dieses Studienfach beschäftigt sich mit der Anregung von Bildungs- und Lernprozessen, was aber auch Thema der Pädagogik sowie der Erziehungswissenschaft ist. Alle drei Wissenschaften haben primär zum Ziel, Vorschläge zu Handlungspraktiken im Umgang mit Kindern und Jugendlichen zu machen, z.B. für Lehrer und Lehrerinnen, Erzieherinnen oder Erziehern sowie auch als Grundlage für politische Entscheidungen.
Da Erziehungswissenschaft, Pädagogik und Bildungswissenschaften sich alle mit einem einheitlichen Themenfeld beschäftigen und die Begriffe in der heutigen Wissenschaft zu großen Teilen gleichbedeutend verwendet werden, gibt es thematisch keinen Grund sich auf das eine oder andere festzulegen. Eventuell steht in einem Studiengang eher das empirische Forschen im Vordergrund, während in einem anderen verstärkt die Auslegung und Deutung von Texten sowie die Betrachtung des Individuums im Zusammenhang mit seiner Geschichte und gesellschaftlichen Einbettung Inhalt des Studiums sind. Für genauere Informationen lohnt es sich durch die Seiten der Hochschulen zu stöbern.
4. Dauer des Erziehungswissenschaft / Pädagogik-Studiums, Studienabschlüsse und Voraussetzungen
In der Regel dauert das Erziehungswissenschaft / Pädagogik Studium 6 Semester und wird als Bachelor of Arts mit einer Bachelorarbeit abgeschlossen. Insgesamt werden dabei 180 ECTS-Punkte (Credit Points) erbracht.
Erziehungswissenschaft / Pädagogik wird oft im Rahmen eines Mehrfach-Bachelors studiert. Es kann dabei Haupt- oder Nebenfach sein. Es gibt auch Studienangebote, bei denen es eine Hälfte eines 2-Fach-Bachelors ist.
Anschließend kann noch das Master-Studium in Erziehungswissenschaft / Pädagogik oder einem ähnlichen Masterstudiengang absolviert werden. Der Master of Arts kann in 4 Semestern abgeschlossen werden, wobei 120 Credits erbracht werden müssen.
Welche Voraussetzungen für das Erziehungswissenschaft / Pädagogik-Studium gibt es?
Für das Studium der Erziehungswissenschaft / Pädagogik ist an Universitäten in der Regel das Abitur (oder die fachgebundene Hochschulreife) notwendig, an Fachhochschulen die Fachhochschulreife.
Außerdem setzen einige Hochschulen einen Numerus Clausus fest, so dass in der Regel eine Mindestnote im Schulzeugnis erforderlich ist, um direkt einen Studienplatz zu erhalten. Näheres dazu im Artikel „Wie der Numerus Clausus funktioniert”. Es gibt aber auch Studienangebote ohne solche Zulassungsbeschränkung.
Bei Lehramtsstudiengängen hängt die Zulassungsbeschränkung oft am Lehramt an sich oder an einem Pflichtfach wie Pädagogik! Es reicht dann nicht, wenn du für den Studiengang Erziehungswissenschaft / Pädagogik angenommen werden könntest. Du musst es ins Lehramt an sich schaffen.
Studienformen des Erziehungswissenschaft / Pädagogik-Studiums
Die klassische Form des Erziehungswissenschaft / Pädagogik-Studiums ist das Vollzeit-Präsenzstudium. Man studiert Vollzeit an einer Hochschule, an der man praktisch täglich zu Veranstaltungen (Vorlesungen, Übungen, Tutorien, je nach Studienfach auch Projekte, Labor etc.) geht und wo auch die Prüfungen stattfinden. Vollzeit bedeutet grob 40 Stunden / Woche, wobei in der Realität meist Phasen mit weniger Zeitaufwand anderen (vor allem vor größeren Prüfungen) gegenüberstehen, in denen evt. auch mehr Zeit pro Woche mit dem Studium verbracht wird.
Daneben gibt es Studienangebote in Teilzeit, d.h. das Studium ist dabei so organisiert, dass man mit geringerem Zeitaufwand pro Woche, aber entsprechend längerer Studienzeit zum Studienabschluss kommen kann.
Erziehungswissenschaft / Pädagogik kann berufsbegleitend studiert werden. Das kann sinnvoll sein, wenn du eine Ausbildung schon hinter dir hast und – vielleicht sogar mit Unterstützung des Arbeitgebers – deine Kenntnisse ausbauen willst.
Schließlich kann Erziehungswissenschaft / Pädagogik im Fernstudium absolviert werden. Das macht ein – bis auf die Prüfungszeiträume – orts- und zeitunabhängiges Studium möglich, erfordert daher aber auch ausreichend Selbstdisziplin. Für praktische Übungen gibt es dann manchmal doch Präsenztermine.
Eine Verbindung von Ausbildung und Studium stellt ein duales Studium dar, Erziehungswissenschaft / Pädagogik kann auch so an einigen Orten studiert werden.
5. Was kostet ein Erziehungswissenschaft / Pädagogik-Studium?
Lebenshaltungskosten insgesamt
Während eines Erziehungswissenschaft / Pädagogik-Studiums brauchst du eine finanzielle Grundlage für eine Unterkunft am Studienort, für Nahrung, Kleidung, Fahrtkosten, Telefon & Internet sowie Bücher & Arbeitshefte. Je nach Ort und eigener Sparsamkeit liegen die monatlichen Ausgaben zwischen 630 € und über 1.500 €. Im Durchschnitt geben Studierende inzwischen über 850 € im Monat aus.
München ist Spitzenreiter, was die Mieten und die Lebenshaltungskosten an sich angeht, aber auch Frankfurt/Main, Hamburg, Köln und zunehmend Berlin sind deutlich über dem Durchschnitt. Günstiger lebt es sich in kleineren Städten abseits der Metropolen, insbesondere in den neuen Bundesländern.
Hauptkostenpunkt: Miete
Die Mieten für ein WG-Zimmer liegen je nach Stadt zwischen 269 Euro und 585 Euro (Werte von 2018 plus fünf Prozent). Seit dem Wintersemester 2019/20 liegt die Mietpauschale dank 26. BAföG-Änderungsgesetz bei immerhin 325 €. Trotz Erhöhung reicht dieser Betrag aber in vielen Städten nicht, um die Kosten für ein WG-Zimmer oder gar eine Wohnung zu decken.
Das Wintersemester 2020/21 wird wegen der Folgen der Corona-Pandemie für Erstsemester erst im November beginnen, also ein bis zwei Monate später als normal. Trotzdem schon ein Zimmer ab September oder Oktober anzumieten, würde also einerseits unnötige Kosten bedeuten. Andererseits ist es vielleicht möglich, sich noch ein günstiges Zimmer zu sichern. Einen allgemeingültigen Rat zu geben, ist leider schwierig.
Kosten je nach Ort und persönlicher Situation
Für das Studium ist halbjährlich noch ein Semesterbeitrag zu zahlen. Damit werden bspw. günstigere Mensapreise ermöglicht. In einigen Studienstädten ist ein Semesterticket für den öffentlichen Nahverkehr eingeschlossen, was zwar den Semesterbeitrag erhöht, aber deutlich günstiger als andere Dauerkarten für den jeweiligen Verkehrsverbund ist. An einigen größeren Unis gibt es auch studentische Fahrradwerkstätten.
Kosten für eine Krankenversicherung sind zu berücksichtigen, wenn eine Familienversicherung über die Eltern nicht mehr möglich ist.
Muss ich für ein Erziehungswissenschaft / Pädagogik-Studium Studiengebühren zahlen?
Praktisch alle Bachelor und konsekutive Master können an staatlichen Hochschulen ohne Studiengebühren begonnen werden. Konsekutive Master schließen an ein fachgleiches (oder zumindest ähnliches) Bachelorstudium an und setzen keine Berufserfahrung voraus. Ein langes Studium oder ein Zweitstudium sind allerdings in einigen Bundesländern kostenpflichtig. Gleiches gilt für die bisher an staatlichen Hochschulen eher seltenen berufsbegleitende Bachelor.
An privaten Hochschulen werden Studiengebühren erhoben. Die Höhe variiert je nach Studienangebot und Hochschule.
6. Wie kann ich mein Erziehungswissenschaft / Pädagogik-Studium bezahlen?
Unterhalt der Eltern
Eine Aufgabe deiner Eltern ist es, dir eine angemessene Berufsausbildung zu ermöglichen. Dazu zählt auch, dir im Studium finanziell oder mit Kost und Logis unter die Arme zu greifen. Die Entscheidung, ob es ein Studium sein soll und welche Fachrichtung, liegt primär in deiner Hand, so dein Schulabschluss dir diesen Weg ermöglicht. Der Staat unterstützt deine Eltern u.a. mit Kindergeld, das im Ausnahmefall auch direkt an dich ausgezahlt werden kann.
Haben deine Eltern wenig Einkommen oder sind gar nicht mehr zu Unterhalt verpflichtet, kommt das BAföG ins Spiel.
BAföG für Studierende soll einspringen, wenn deine Eltern – aus Sicht des Gesetzes – zu wenig Einkommen haben, um ausreichend Unterhalt für das (geplante) Studium zu leisten. Wenn du noch unter 30 Jahre alt bist und keine berufsqualifizierende Ausbildung angefangen hast, ist BAföG für das Studium in der Regel sicher – sonst prüfe deinen BAföG-Anspruch. Mit unserem BAföG-Rechner kannst du die Höhe deines BAföGs berechnen.
Studierenden-BAföG ist eine Sozialleistung, von der höchstens 50 Prozent zurück zu zahlen sind. Die BAföG-Rückzahlung ist auf 10.010 € begrenzt, beginnt erst Jahre später und nur, wenn ausreichend verdient wird. Hast du bereits eine Ausbildung gemacht und danach mehrere Jahre gearbeitet sowie in wenigen anderen Ausnahmefällen könnte es sogar elternunabhängiges BAföG für dich geben.
Durch die Folgen der Corona-Pandemie startet das Wintersemester fast überall für Erstsemester erst im November. Normalerweise würde das bedeuten (BAföG § 15b Abs. 1), dass es erst ab November BAföG geben kann. Doch das BMBF hat – durchaus zu unserer freudigen Überraschung – inzwischen erklärt, dass „BAföG bereits ab dem Zeitpunkt des Beginns des Semesters geleistet werden [kann], zu dem die Immatrikulation erfolgt ist.“ (Quelle: Keine Nachteile beim BAföG wegen Corona, 11.)
Stipendien für das Erziehungswissenschaft / Pädagogik-Studium
Stipendien stehen einer viel kleineren Gruppe zur Verfügung als BAföG. Größter Vorteil eines Stipendiums: Die erhaltene Förderung ist geschenkt. Daneben gibt es oft eine ideelle Förderung. Für die Bewerbung auf ein Stipendium sind in der Regel Motivationsschreiben, Lebenslauf, Empfehlungen und Zeugnisse erforderlich. Für einige wenige Stipendien kannst du nur vorgeschlagen werden.
Die großen Studienförderwerke vergeben Stipendien nach den BAföG-Regeln (also abhängig vom Einkommen der Eltern). Hinzu kommen noch 300 Euro „Büchergeld“ im Monat für alle. Das Bewerbungsverfahren beginnt mindestens ein halbes Jahr zuvor.
Neben den großen Studienförderwerke gibt es noch viele weitere Stiftungen, die jeweils eher wenige (oder wirklich nur einzelne) Stipendien vergeben. Solche kleinen Stiftungen verfolgen oft sehr spezielle Förderzwecke, so dass nicht immer nur Leistung entscheidend ist.
Jobben als Werkstudent / Minijob / Selbständig sein
Die meisten Studierenden jobben zumindest zeitweise während des Studiums, oft als Mini-Jobber oder als WerkstudentIn. Während der Vorlesungszeit darf die Arbeitszeit 20 Wochenstunden nicht überschreiten.
Eine Verrechnung mit BAföG erfolgt, wenn dein durchschnittlicher Verdienst über 450 Euro im Monat liegt. Entscheidend ist im Unterschied zur Steuer nicht das Kalenderjahr, sondern der Bewilligungszeitraum des BAföG.
Staatlicher Bildungskredit und weitere Möglichkeiten
Für Studierende in höheren Semestern oder im Master gibt es den staatlichen Bildungskredit mit günstigen Zinsen und einer Auszahlung von bis zu 300 Euro / Monat für höchstens zwei Jahre.
Ein Studienkredit (oder ein Bildungsfonds) ist dagegen nur als letzte Möglichkeit in Betracht zu ziehen, wenn die günstigeren Möglichkeiten nicht reichen oder bspw. am Studienende eine Konzentration auf das Studium ohne Jobben möglich sein soll.
Wenn du schon in den letzten Semestern des Studiums angelangt bist, kann u.U. – gerade in sozialen Notlagen – auch ein Studienabschlussdarlehen oder Überbrückungsdarlehen in Frage kommen. Scheue dich nicht, dich zu erkundigen und – wenn für dich möglich – ein solches in Anspruch zu nehmen. Die Konditionen sind deutlich besser als bei Bildungskredit oder gar Studienkrediten!
Ein Studienabschluss in Erziehungswissenschaft und Pädagogik qualifiziert für Tätigkeitsfelder in denen Angebote für Erziehung, Bildung und Sorge vom Kind bis zum Erwachsenen gemacht werden. Berufliche Themenbereiche können sein:
Leitung und Betreuung in Krippe, Kindergarten und Vorschule
Hortbetreuung, Freizeit- und Erlebnispädagogik
Heilpädagogik, Gesundheitsförderung, Arbeit mit Behinderten, Altenbildung
Berufsbildung, Weiterbildung, politische Bildung und Erziehungsbegleitung für Erwachsene
Bildungsplanung, Bildungspolitik, Wahrung von Kinderrechten
Forschung an Hochschulen, in der Bildungspolitik oder zur Einschätzung von Schulen und Schülern
8. Gehalt von ErziehungswissenschaftlerInnen
Gehalt in € Master/Diplom Uni
32.600
Einstieg
41.100
5 Jahre
42.600
10 Jahre
Ø Fachgruppe Pädagogik; Befragung: DZHW.
Die Frage des Gehalts interessiert nicht wenige Menschen. Je höher der Abschluss, desto höher ist i.d.R. auch das Einstiegsgehalt und desto besser sind – das allerdings von weiteren Parametern abhängig – die Aufstiegschancen. Wer »nur« einen Bachelor-Abschluss in der Tasche hat, muss deshalb mit Gehaltseinbußen rechnen. Generell winkt Absolventen der Erziehungswissenschaften aber nicht das große Geld.
Laut der aktuellsten Absolventenbefragungen des DZHW (Prüfungsjahrgang 2013) liegt das Einstiegsgehalt für Berufseinsteiger der Pädagogik, Erziehungswissenschaft und Bildungswissenschaft in Vollzeit bei 27.000 Euro brutto jährlich mit einem Bachelor und 32.600 Euro mit einem Master. Die befragten Bachelorabsolventen brauchten ca. 3 Monate und Masterabsolventen etwa vier Monate und knapp 2 Wochen für die Jobsuche ab dem Zeitpunkt des Hochschulabschlusses.
Fünf Jahre nach Abschluss legt das Jahresgehalt auf 41.100 € zu. 10 Jahre nach Abschluss liegt es bei 43.600 €.
Quelle: Absolventenbefragungen des DZHW. Alle Gehälter für Vollzeitbeschäftigte inkl. Zuschläge, auf Hunderter gerundet. Einstiegsgehalt Stand 2013. Gehalt nach 5 Jahren Stand 2014. Gehalt nach 10 Jahren Stand 2015.
Hinweis zu den hier beworbenen Studienangeboten Studis Online bietet den Hochschulen die Möglichkeit, ihre Studienfächer gegen ein Entgelt mit ausführlicheren Informationen als den von uns recherchierten Basisinformationen vorzustellen.