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Von Taugenichtsen und Durchstartern: Widersprüchliche Studien zum Bachelor
Der Bachelor ist nicht zu fassen. Für die einen taugt er nichts auf dem Arbeitsmarkt, den anderen gilt er als Topqualifikation und Karrieresprungbrett. Ja was denn nun? Zwei neue Erhebungen zur Berufsbefähigung von Hochschulabsolventen kommen zu gegenteiligen Befunden. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo in der Mitte.
Bisherige Kommentare
1. Karstgeschrei kommentierte am 05.05.2015 um 15:18:59 Uhr
Bildung für wen?
Ich meine, das Grundproblem bei den Bologna-Reformen war, dass man politisch über die Beweggründe nicht ehrlich gesprochen hat.
Es gab zwei Startbedingungen, es darf insgesamt nicht viel mehr kosten, wir "müssen" aber auch einen höheren Anteil der Hochschulabschlüsse im Proporz der formalen Bildungsabschlüsse erreichen (Moden in der Bildungspolitik und die OECD haben eine hohe Studierendenquote als Ziel ausgerufen).
Daher war "Bologna" v. a. ein Sparprogramm. Das belegt auch die Statistik, die pro Kopf Ausgaben pro Studienplatz sind Inflationsbereinigt seit Jahren gesunekn. Mit den selben begrenzten bzw. absolut nur minimal angehobenen und proportional gesunkenen Mitteln sollen mehr junge Leute durch das System Hochschule zum Abschluss geschleust werden. Da man gleichzeitig nicht bei den von der Wirtschaft nachgefragten Kompetenzen sparen wollte blieb nur der ganze Rest: Orientierung und Muse, Persönlichkeitsbildung, ein Quentchen jungakademischer Diskurs - dafür ist nun keine Zeit und kein Raum mehr. Das Pensum muss durchgepeitscht werden.
Darum ist, mit Verlaub, das Urteil der Wirtschaft über die Bologna-Reformen für mich kein valides bildungspolitisches Urteil über diese Reformen. Und Hochschulen sollten seit Humboldt eigentlich mehr sein, als verkappte Berufsschulen. Wenn man letzteres will, okay, dann mag das schon alles in allem ganz gut geklappt haben. Dazu noch viel neumodisches Wortgeklingel über Exzellenz und Polyvalenz und Kompetenz und schon entsteht ein Nebel, in dem man wirklich denken könnte, dass die Reformen das Ziel hatten, die jungen Leute besser zu bilden, als mit dem alten System.
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