Stille im Labor. Alle halten den Atem an. Wenn jetzt auch nur eine Hand zittert, wenn die Nadel jetzt auch nur um einen Millimeter verrutscht, ist der ganze Versuch gescheitert. Doch alles läuft wie geplant – die BiologiestudentInnen sind schließlich theoretisch und praktisch bestens auf diese Versuche vorbereitet. Und viele Handgriffe sind ohnehin längst Routine. Labor und Fachwissen – das sind die beiden Beine, auf denen ausgebildete Biologen später stehen.
Das Biologie-Studium ist unterteilt in vier große Teilbereiche: Botanik, Zoologie, Anthropologie und Mikrobiologie. Also befasst du dich im Studium mit der Lehre von Pflanzen, Tieren, Menschen und Mikroorganismen. Dazu kommen noch spezielle Teildisziplinen, wie Biophysik, Genetik, Molekularbiologie, Ökologie, Physiologie und Zellbiologie
In den Biowissenschaften, die auch Life Sciences genannt werden, werden neben der Biologie auch andere verwandte Bereiche gelehrt, die sich auf die Erforschung der Prozesse und Strukturen von Lebewesen fokussieren. Bei Biowissenschaften geht es um die Verbesserung der landwirtschaftlichen Produktion, um die Herstellung von Pharmazeutika, die Lebensmittelherstellung, die Genomanalyse oder die Gentechnologie. Erfahre mehr im passenden Studienführer.
Die Regelstudienzeit der meisten Bachelor-Studiengänge beträgt 6 Semester (180 Credit Points). Master-Studiengänge der Biologie werden meistens 4-semestrig (120 Credit Points) angeboten.
Biologie kann in über 60 Städten studiert werden, u.a. in Berlin, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt / Main, Hamburg, Köln, München und Stuttgart.
Master-AbsolventInnen verdienen zum Einstiegca. 34.000 €. Fünf Jahre nach Abschluss legt das Jahresgehalt auf 47.200 € zu. 10 Jahre nach Abschluss liegen die Gehälter bei 60.700€. Allerdings ist es nicht immer einfach, einen fachlich passenden Job zu finden.
2. Inhalt des Studiums
Biologie – das ist die Wissenschaft vom Leben. Spannend, vielfältig und zukunftsorientiert. Ein Fach, das in seinen Grenzen bis zur Psychologie und der Physik reicht, das im Inneren mit mehr als nur abstrakten Formeln, grauer Theorie und drögen Versuchsreihen zu tun hat. Auch wenn das, wie bei allen Naturwissenschaften, natürlich mit dazu gehört.
Du untersuchst lebende Tiere und Pflanzen, Mikroorganismen und sogar den Menschen. Es werden einzelne Individuen genau wie Arten und Spezies dabei beobachtet, wie sie ihr Überleben gestalten, wie sie sich fortpflanzen, weiterentwickeln und verändern. Und du suchst das Gemeinsame, das alle Erscheinungsformen des Lebens auf der Erde miteinander verbindet.
Vier große Teilgebiete
Grob gesagt unterteilt sich das Studium in vier große Teilgebiete, die vom Namen her auch jedem Laien noch geläufig sind. Dabei handelt es sich erstens um die Botanik, die Lehre vom Pflanzenreich. Zweitens um die Zoologie, also die Lehre vom Tierreich.
Als »Sonderfall« davon betrachtet in der Anthropologie den Menschen, wobei heutzutage zusätzlich darunter auch die Forschung und der Vergleich zu den Primaten (Affen) verstanden wird. Last but not least ist die Mikrobiologie der vierte große Teilbereich, der sich vornehmlich mit der Lehre von den Mikroorganismen beschäftigt.
Neben diesen vier großen „Hemisphären“ der Biologie hat sich in den letzten Jahrzehnten eine ganze Reihe von sehr speziellen Teildisziplinen (Biowissenschaften) entwickelt.
Teildisziplinen der Biologie
Die wohl bekanntesten davon sind die Zellbiologie, die Gentechnik, die Ökologie, die Bioinformatik oder die Meeresbiologie. Sofern du als angehendeR StudentIn hier schon ein sehr spezifisches Interesse besitzt, solltest du bei der Wahl der Uni genau schauen, wo diese ihre wissenschaftlichen Schwerpunkte setzt.
Zwar werden in jedem Bachelor-Studiengang ungefähr die gleichen Grundlagen vermittelt, aber DozentInnen die „nah“ an der Materie sind, legen dann doch oft andere Schwerpunkte. Zudem wird das Angebot im Wahlpflichtbereich davon beeinflusst und du kannst, so du später deinen Master machen möchtest, bereits Kontakte zu anderen Studierenden oder den DozentInnen knüpfen.
Diese Ausdifferenzierung der Biologie führte in den letzten Jahrzehnten auch zu einer wachsenden Anzahl von Studiengängen, die mit Biologie verwand sind, aber gesondert studiert werden können. Dazu zählt beispielsweise die schon erwähnten Fächer Bioinformatik oder Ökologie, aber auch die Biotechnologie.
Diese Studiengänge liegen allesamt interdisziplinär zwischen der Biologie und anderen, meist eher technisch orientierten Wissenschaften. Oft können sie auch als Master im Anschluss an ein Bachelor-Biologie Studium studiert werden. Aber auch in Psychologie und natürlich der Medizin wirst du nicht umhin kommen, dir profunde, biologische Kenntnisse anzueignen.
Sogar in eher untypischen Fächern wie der Philosophie, der Soziologie und den Rechtswissenschaften gibt es Debatten, die für einen stärkeren Einfluss biowissenschaftlicher Erkenntnisse in die eigenen Theorien plädieren.
Generell gilt, dass im Bachelor-Studium eine Spezialisierung nur bedingt möglich ist. Dieses Studium dient zur Vermittlung von Grundlagen, mit denen man »fit« fürs Berufsleben oder eine folgende, wissenschaftliche Karriere gemacht wird.
Die wirkliche Spezialisierung findet dann durch die Wahl eines entsprechenden Master-Studienganges statt. Da diese sehr speziell sind, kann daraus ein Wechsel der Uni resultieren.
Wenn du bereits vor dem Studienbeginn sehr konkrete Interessen hast, beispielsweise für die Verbindung von technischen und biologischen Inhalten, solltest du darüber nachdenken, ob o.g. interdisziplinären Fächer eher für dich geeignet sind.
Hast du nach der Suche erst einmal deinen Studienplatz gefunden, kann es mit dem Lernen ungehindert losgehen. Und zwar so richtig. Gerade die ersten beiden Semester sind meist sehr vollgestopft und fordern von Studierenden eine Menge Fleiß und Disziplin ab. Später wird das etwas entspannter.
Die Universitäten wollen hier die Spreu gewissermaßen vom Weizen trennen. Das klingt aber erst einmal böser, als es tatsächlich ist. Wenn du Interesse an dem Studium hast, kommst du i.d.R. auch durch diese harte Einstiegsphase gut durch. Es geht den Hochschulen vielmehr darum, alle Bewerber auf einen gleichen Wissensstand zu bringen und jene auszusieben, die Biologie vielleicht mehr aus „Verlegenheit“ studieren, weil sie für ihr Traumstudium keinen Platz bekommen haben.
Inhaltlich unterscheidet sich das Biologie-Studium dann doch sehr von anderen Studiengängen. Neben den üblichen Vorlesungen und Seminaren wirst du als StudentIn auch viel Zeit im Labor verbringen. Mitunter musst du sogar in den Semesterferien entsprechende Praktika absolvieren.
Tierversuche
Leider ist an den meisten Universitäten bis heute auch nicht das „herumschneiden“ an lebenden Tieren vom Stundenplan genommen.
Fast jedeR Biologie-StudentIn wird im Laufe des Studiums eine lebende Ratte oder einen lebenden Frosch unter das Seziermesser bekommen.
Es findet zwar eine Diskussion statt, warum beispielsweise auch ein Botaniker das machen muss, diese hat bislang aber nicht zu einem flächendeckendem Umdenken geführt.
Siehe auch unseren Artikel Welche Alternativen gibt es? Tierverbrauch im Studium. Letztlich muss das jedeR StudentIn mit dem eigenen Gewissen ausmachen und im Zweifel solltest du bei der Hochschule deiner Wahl nachfragen, ob du dich von solchen „Praktika“ befreien lassen kannst.
Studierst du an einer Hochschule, an der Tierversuche im Rahmen der Forschung stattfinden, musst du zudem damit rechnen, auf diese von deinen Freundinnen, MitbewohnerInnen und Bekannten angesprochen zu werden.
3. Dauer des Biologie-Studiums und Studienabschlüssen
In der Regel dauert das Biologie Studium 6 Semester und wird als Bachelor of Science mit einer Bachelorarbeit abgeschlossen. Insgesamt werden dabei 180 ECTS-Punkte (Credit Points) erbracht.
Biologie wird oft im Rahmen eines Mehrfach-Bachelors studiert. Es kann dabei Haupt- oder Nebenfach sein. Es gibt auch Studienangebote, bei denen es eine Hälfte eines 2-Fach-Bachelors ist.
Anschließend kann noch das Master-Studium in Biologie oder einem ähnlichen Masterstudiengang absolviert werden. Der Master of Science kann in 4 Semestern abgeschlossen werden, wobei 120 Credits erbracht werden müssen.
Außerdem kann Biologie auf Lehramt studiert werden, meist als Bachelor und Master of Education, seltener noch auf Staatsexamen. Weitere Infos in unserem Artikel Lehramt studieren.
Die klassische Form des Biologie-Studiums ist das Vollzeit-Präsenzstudium. Man studiert Vollzeit an einer Hochschule, an der man praktisch täglich zu Veranstaltungen (Vorlesungen, Übungen, Tutorien, je nach Studienfach auch Projekte, Labor etc.) geht und wo auch die Prüfungen stattfinden. Vollzeit bedeutet grob 40 Stunden / Woche, wobei in der Realität meist Phasen mit weniger Zeitaufwand anderen (vor allem vor größeren Prüfungen) gegenüberstehen, in denen evt. auch mehr Zeit pro Woche mit dem Studium verbracht wird.
Daneben gibt es einige wenige Studienangebote in Teilzeit, d.h. das Studium ist dabei so organisiert, dass man mit geringerem Zeitaufwand pro Woche, aber entsprechend längerer Studienzeit zum Studienabschluss kommen kann.
4. Was kostet ein Biologie-Studium?
Lebenshaltungskosten insgesamt
Während eines Biologie-Studiums brauchst du eine finanzielle Grundlage für eine Unterkunft am Studienort, für Nahrung, Kleidung, Fahrtkosten, Telefon & Internet sowie Bücher & Arbeitshefte. Je nach Ort und eigener Sparsamkeit liegen die monatlichen Ausgaben zwischen 630 € und über 1.500 €. Im Durchschnitt geben Studierende inzwischen über 850 € im Monat aus.
München ist Spitzenreiter, was die Mieten und die Lebenshaltungskosten an sich angeht, aber auch Frankfurt/Main, Hamburg, Köln und zunehmend Berlin sind deutlich über dem Durchschnitt. Günstiger lebt es sich in kleineren Städten abseits der Metropolen, insbesondere in den neuen Bundesländern.
Hauptkostenpunkt: Miete
Die Mieten für ein WG-Zimmer liegen je nach Stadt zwischen 269 Euro und 585 Euro (Werte von 2018 plus fünf Prozent). Seit dem Wintersemester 2019/20 liegt die Mietpauschale dank 26. BAföG-Änderungsgesetz bei immerhin 325 €. Trotz Erhöhung reicht dieser Betrag aber in vielen Städten nicht, um die Kosten für ein WG-Zimmer oder gar eine Wohnung zu decken.
Das Wintersemester 2020/21 wird wegen der Folgen der Corona-Pandemie für Erstsemester erst im November beginnen, also ein bis zwei Monate später als normal. Trotzdem schon ein Zimmer ab September oder Oktober anzumieten, würde also einerseits unnötige Kosten bedeuten. Andererseits ist es vielleicht möglich, sich noch ein günstiges Zimmer zu sichern. Einen allgemeingültigen Rat zu geben, ist leider schwierig.
Kosten je nach Ort und persönlicher Situation
Für das Studium ist halbjährlich noch ein Semesterbeitrag zu zahlen. Damit werden bspw. günstigere Mensapreise ermöglicht. In einigen Studienstädten ist ein Semesterticket für den öffentlichen Nahverkehr eingeschlossen, was zwar den Semesterbeitrag erhöht, aber deutlich günstiger als andere Dauerkarten für den jeweiligen Verkehrsverbund ist. An einigen größeren Unis gibt es auch studentische Fahrradwerkstätten.
Kosten für eine Krankenversicherung sind zu berücksichtigen, wenn eine Familienversicherung über die Eltern nicht mehr möglich ist.
Muss ich für ein Biologie-Studium Studiengebühren zahlen?
Praktisch alle Bachelor und konsekutive Master können an staatlichen Hochschulen ohne Studiengebühren begonnen werden. Konsekutive Master schließen an ein fachgleiches (oder zumindest ähnliches) Bachelorstudium an und setzen keine Berufserfahrung voraus. Ein langes Studium oder ein Zweitstudium sind allerdings in einigen Bundesländern kostenpflichtig.
Eine Aufgabe deiner Eltern ist es, dir eine angemessene Berufsausbildung zu ermöglichen. Dazu zählt auch, dir im Studium finanziell oder mit Kost und Logis unter die Arme zu greifen. Die Entscheidung, ob es ein Studium sein soll und welche Fachrichtung, liegt primär in deiner Hand, so dein Schulabschluss dir diesen Weg ermöglicht. Der Staat unterstützt deine Eltern u.a. mit Kindergeld, das im Ausnahmefall auch direkt an dich ausgezahlt werden kann.
Haben deine Eltern wenig Einkommen oder sind gar nicht mehr zu Unterhalt verpflichtet, kommt das BAföG ins Spiel.
BAföG für Studierende soll einspringen, wenn deine Eltern – aus Sicht des Gesetzes – zu wenig Einkommen haben, um ausreichend Unterhalt für ein Studium zu leisten. Wenn du noch unter 30 Jahre alt bist und keine berufsqualifizierende Ausbildung angefangen hast, ist BAföG für das Studium in der Regel sicher – sonst prüfe deinen BAföG-Anspruch. Mit unserem BAföG-Rechner kannst du die Höhe deines BAföGs berechnen.
StudentInnen-BAföG ist eine Sozialleistung, von der höchstens 50 Prozent zurück zu zahlen sind. Die BAföG-Rückzahlung ist auf 10.010 € begrenzt, beginnt erst Jahre später und nur, wenn ausreichend verdient wird. Wenn du schon länger berufstätig warst, könnte es sogar elternunabhängiges BAföG für dich geben.
Durch die Folgen der Corona-Pandemie startet das Wintersemester fast überall für Erstsemester erst im November. Normalerweise würde das bedeuten (BAföG § 15b Abs. 1), dass es erst ab November BAföG geben kann. Doch das BMBF hat – durchaus zu unserer freudigen Überraschung – inzwischen erklärt, dass „BAföG bereits ab dem Zeitpunkt des Beginns des Semesters geleistet werden [kann], zu dem die Immatrikulation erfolgt ist.“ (Quelle: Keine Nachteile beim BAföG wegen Corona, 11.)
Stipendien stehen einer viel kleineren Gruppe zur Verfügung als BAföG. Größter Vorteil eines Stipendiums: Die erhaltene Förderung ist geschenkt. Daneben gibt es oft eine ideelle Förderung. Für die Bewerbung auf ein Stipendium sind in der Regel Motivationsschreiben, Lebenslauf, Empfehlungen und Zeugnisse erforderlich.
Die großen Studienförderwerke vergeben Stipendien nach den BAföG-Regeln (also abhängig vom Einkommen der Eltern). Hinzu kommen noch 300 Euro „Büchergeld“ im Monat für alle. Das Bewerbungsverfahren beginnt in der Regel ein halbes Jahr zuvor.
Neben den großen Studienförderwerke gibt es noch viele weitere Stiftungen, die jeweils eher wenige (oder wirklich nur einzelne) Stipendien vergeben. Solche kleinen Stiftungen verfolgen oft sehr spezielle Förderzwecke, so dass nicht immer nur Leistung entscheidend ist.
Jobben als Werkstudent / Minijob / Selbständig sein
Die meisten Studierenden jobben zumindest zeitweise während des Studiums, oft als Mini-Jobber oder als Werkstudent/in. Während der Vorlesungszeit darf die Arbeitszeit 20 Wochenstunden nicht überschreiten.
Eine Anrechnung auf das BAföG erfolgt, wenn dein durchschnittlicher Verdienst über 450 Euro im Monat liegt. Entscheidend ist im Unterschied zur Steuer nicht das Kalenderjahr, sondern der Bewilligungszeitraum des BAföG.
Staatlicher Bildungskredit und weitere Möglichkeiten
Für Studierende in höheren Semestern oder im Master gibt es den staatlichen Bildungskredit mit günstigen Zinsen und einer Auszahlung von bis zu 300 Euro / Monat für höchstens zwei Jahre.
Ein Studienkredit (oder ein Bildungsfonds) ist dagegen nur als letzte Möglichkeit in Betracht zu ziehen, wenn die günstigeren Möglichkeiten nicht reichen oder bspw. am Studienende eine Konzentration auf das Studium ohne Jobben möglich sein soll.
Wenn du schon in den letzten Semestern des Studiums angelangt bist, kann u.U. – gerade in sozialen Notlagen – auch ein Studienabschlussdarlehen oder Überbrückungsdarlehen in Frage kommen. Scheue dich nicht, dich zu erkundigen und – wenn für dich möglich – ein solches in Anspruch zu nehmen. Die Konditionen sind deutlich besser als bei Bildungskredit oder gar Studienkrediten!
Eine Spezialisierung der Biologie: Biotechnologie / Gentechnik
Grundsätzlich gilt: Du solltest das studieren, was dir Spaß macht. Wenn du mit Herzblut dabei bist, findest du später auch einen Job – sofern du eine gewisse Flexibilität (örtlich + zeitlich) an den Tag legen kannst. Wenn du hingegen rein aus Karrieregründen Biologie studieren möchtest, sei dir davon eher abgeraten. Die Berufsaussichten sind seit Jahren eher durchwachsen, gerade im Bereich der Forschung, die hauptsächlich an den Universitäten stattfindet.
Auf jeden Fall scheint es ratsam, nach dem Bachelor einen Master anzustreben und dich deinen Interessen, aber auch der Marktlage entsprechend zu spezialisieren. Dabei gilt zu beachten, dass BiologInnen hauptsächlich in der Forschung selbst gesucht werden. Diese kann an den Universitäten stattfinden, aber auch in privaten Forschungseinrichtungen der Wirtschaft, beispielsweise in der Pharmaindustrie, der Medizin oder den Agrarwissenschaften. Eine Spezialisierung auf ein molekulares Fach (Genetik, Mikrobiologie, Biochemie) wird ausdrücklich als hilfreich von »fertigen« BiologInnen empfohlen, wobei es in einigen Bereichen schon wieder zu Kürzungen kommt.
Etwas schlechter sieht es mit »beratenden Jobs« aus, wo der/die BiologIn quasi als Expertin gebraucht wird. Aber studierte BiologInnen können auch für Fachzeitschriften, öffentlichen Einrichtungen, Umweltschutzorganisationen oder gar für Firmen, die Ernährungsberatung anbieten, arbeiten.
Kurzum: Das Spektrum in der Biologie ist groß und die Spezialisierungsmöglichkeiten sind vielfältig, dennoch sind die Berufsaussichten mit reinem Bachelor-Abschluss beschränkt. Wichtig ist: Du musst dich konsequent spezialisieren. Wobei es geschickt sein kann, nicht alles auf eine Karte zu setzen, denn wer weiss schon, wo genau später Bedarf sein wird. Wenn du also zwei möglichst unabhängige Themen länger verfolgst, hast du später eher eine Ausweichmöglichkeit, sollten die Aussichten bei der einen Spezialisierung dann doch nicht so toll sein. Ebenso solltest du durch Eigeninitiative das Berufsprofil schärfen – und zwar vor allem mit Blick auf einen Job außerhalb der Uni. Wenn du den Weg „Forschung an der Uni“ einschlagen willst, muss dir bewusst sein, dass hier das Gedränge groß ist und sehr wenige Plätze zur Verfügung stehen.
Die Frage des Gehalts interessiert nicht wenige Menschen.
Biolog/Innen die sich nicht für das Lehramt entschieden haben, können zum Berufseinstieg mit einem Einkommen von 34.000 € rechnen.
Fünf Jahre nach dem Master-Abschluss liegt das Jahreseinkommen von BiologInnen bei rund 47.200 €.
10 Jahre nach dem Abschluss haben Biolog/Innen Einkünfte von rund 60.700 €. In der Fachgruppe Naturwissenschaften verdienen sie damit am Wenigsten von allen. Zum Vergleich: MathematikerInnen können 10 Jahre nach dem Master-Abschluss bis zu 76.000 € verdienen.
Für angehende Lehrer/Innen gelten andere Gehälter, je nach Bundesland und Beamtenstatus, gängiges Einstiegsgehalt ist jedoch rund 20.300 €.
Es muss nochmal betont werden, dass die Einstiegsgehalt-Zahlen für die komplette Fachrichtung Naturwissenschaften gelten und wie bei allen Gehaltsangaben gilt: Je nach konkreter Position im Unternehmen, Branche, Größe des Unternehmens, Ort der Beschäftigung und noch manchem mehr unterscheiden sich konkrete Gehälter mehr oder weniger stark von Durchschnittszahlen.
Da die Zahlen bereits einige Jahre alt sind, könnten die aktuellen Gehälter etwas höher liegen.
Quelle: Absolventenbefragungen des DZHW. Alle Gehälter für Vollzeitbeschäftigte inkl. Zuschläge, auf Hunderter gerundet. Einstiegsgehalt Stand 2013. Gehalt nach 5 Jahren Stand 2014. Gehalt nach 10 Jahren Stand 2015. Zuschläge für 5/10-Jahre selbst geschätzt.
Literaturtipp: Studienführer Biologie
Der Verband deutscher Biologen (vdbiol) brachte diesen Band regelmäßig heraus, der detailliert über das Studium und die einzelnen Hochschulen informierte. Die letzte Auflage ist von 2013 und nur noch antiquarisch erhältlich – aber oftmals über Nachfrage bei der Studienberatung der Arbeitsagentur einsehbar.
Hinweis: Dieser Artikel wurde bei Bedarf leicht durch die Studis Online-Redaktion überarbeitet, entspricht also nicht mehr dem ursprünglichen Original des Autoren. Die letzte Veränderung wurde am oben angegebenem Datum vorgenommen.
Hinweis zu den hier beworbenen Studienangeboten Studis Online bietet den Hochschulen die Möglichkeit, ihre Studienfächer gegen ein Entgelt mit ausführlicheren Informationen als den von uns recherchierten Basisinformationen vorzustellen.