A12 oder A13 und welches Bundesland?Gehalt bzw. Besoldung als Lehrer:in

Als Angestellter ist das Bruttogehalt zwar höher 🤑 – aber dafür auch die Abzüge 😒. Für GrundschullehrerInnen mit abgeschlossenem Lehramtsstudium hat sich in vielen Bundesländern die Situation gebessert: Früher waren sie überall in der niedrigeren Besoldungsgruppe A12 (verbeamtet) oder Entgeltgruppe E11 (angestellt). In immer mehr Ländern werden sie den Gymnasial- und BerufsschullehrerInnen gleichgestellt, die in der Gruppe A13 bzw. E13 sind. Dieser Trend ist dem Mangel an GrundschullehrerInnen geschuldet (vgl. hier).
Bundesland | Lehrkräfte in A13 / EG13 | Lehrkäfte in A12 / EG11 | Wo gilt noch A12 für (neue) Lehrkräfte? |
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Baden-Württemberg | 3.388,29 € | 2.905,64 € | an Grundschulen sowie für Lehrkräfte an Werkrealschulen mit Lehramt „Hauptschule“ |
Bayern | 3.574,55 € | 3.082,83 € | an Grund-, Haupt- und Mittelschulen |
Berlin | 3.222,22 € | - | nirgends* |
Brandenburg | 3.190,14 € | - | nirgends |
Bremen | 3.264,88 € | - | nirgends |
Hamburg | 3.245,54 € | 2.989,54 € | Grund- und Mittelstufenlehrkräfte werden ab 1. August 2023 nach A13 bezahlt |
Hessen | 3.219,84 € | 2.768,06 € | Grundschullehrkräfte |
Mecklenburg-Vorpommern | 3.044,32 € | - | nirgends |
Niedersachsen | 3.184,47 € | 2.892,63 € | Grund-, Haupt- und Realschullehrkräfte in A12, aber Stellenzulage von 97,27 Euro seit August 2020 |
Nordrhein-Westfalen | 3.312,12 € | 2.844,89 € | Gymnasium und BBS in A13 plus Zulage, Förderschule in A13, übrige in A12; Koalitionsvertrag 2022 sieht Stufenplan zur Angleichung vor, Details und Finanzierung aber noch unsicher |
Rheinland-Pfalz | 3.090,41 € | 2.744,36 € | Grundschullehrkräfte |
Saarland | 3.133,00 € | 2.674,67 € | Grund- und Hauptschullehrkräfte |
Sachsen | 3.109,38 € | - | nirgends |
Sachsen-Anhalt | 3.198,28 € | 2.735,76 € | Grundschullehrkräfte |
Schleswig-Holstein | 3.246,78 € | 3.001,20 € | Stufenplan für Grundschullehrkräfte läuft, beginnend mit 80 Euro Zulage ab August 2020, bis 2025 alle Lehrämter in A13 |
Thüringen | 3.190,70 € | - | nirgends |
TV-L West (angestellt) | 2.557,64 € | 2.388,37 € | Wer nicht mehr verbeamtet werden kann oder nur befristet eingestellt wird, wird das in der Regel als Angestellte:r in diesem Tarif, der in fast allen Bundesländern gilt, aber doch auch mit Zuschlägen o.ä. am Ende unterschiedlich ausfallen kann. TV-L Ost ist inzwischen brutto identisch, netto bleibt geringfügig mehr übrig. |
Quelle: GEW, Stand Juli 2022
Annahme: Lohnsteuerklasse I, ledig, keine Kinder, keine Kirchensteuer; bei Beamt:innenen wurden 250 € für private KV abgezogen.
Übrigens: Wer ohne abgeschlossenes Lehramtsstudium bspw. als Quereinsteiger ins Lehramt einsteigt, wird in niedrigerer Besoldungs-/Entgeltgruppen eingestuft mit entsprechend weniger Verdienst – und meist als Angestellte:r.
Zum * bei Berlin: Inzwischen verbeamtet Berlin angehende Lehrer:innen in der Regel und zahlt auch Grundschullehre:innen A13. Bis vor einigen Jahren (und insgesamt fast 20 Jahre lang!) wurden neue Lehrer:innen dagegen nur angestellt, wenn auch mit Zuschlägen im Vergleich zum oben angegebenen TV-L-Tarif, damit die Entfernung zu beamteten Lehrer:innen in anderen Bundesländern nicht zu groß wird. Was also aktuell gilt, muss nicht dauerhaft so bleiben … Wer von Änderungen weiß, melde sich gerne per Mailformular!
Wie steigt die Besoldung bzw. das Gehalt als Lehrer:in?
Im öffentlichen Dienst steigt die Bezahlung – von etwaigen Erhöhungen wegen Inflationsausgleich abgesehen – automatisch mit den Dienstjahren. Anfangs normalerweise alle drei Jahre, nach drei Erhöhungen dann noch alle vier Jahre erreichst du als Beamte:r irgendwann die höchste „Erfahrungsstufe“ innerhalb einer „Besoldungsgruppe“. Als Angestelle:r gilt gleiches bei den Entgeltgruppen, auch hier gibt es entsprechende Stufen.
Dazu kannst du je nach Schulart auch noch mehr oder weniger leicht höhere Besoldungsgruppen erreichen. Während im Grundschulbereich höher bezahlte Stellen rar sind und sich fast ausschließlich auf die Posten als Schulleiter:in beziehen, sind an Gymnasium oft über die Hälfte der Stellen besser dotiert – als „Oberstudienrätin“ bzw. „Oberstudienrat“. Hier wechselt man dann in A14, als „Koordinator:in der Oberstufe“ kann es A15 geben und schließlich als Schulleiter:in A16. Wobei für jeden Karriereschritt natürlich gewisse Qualifikationen zu erwerben sind und du dich entsprechenden Gremien zur Wahl stellen musst.
Neben den steuerlichen Erleichterungen, die du wie jede:r Steuerzahler:in mit Kindern hast, gibt es für Beamte mit Kinder auch noch Zuschläge, die gerade bei mehr als zwei Kindern deutlich höher sind als Kindergeld.