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Germanistik


Staubig und elitär, mit einigen wenigen Perlen.

Erfahrungsbericht von JeanPaul, 05.11.2016

Studieninhalt

Es wird alles behandelt, was erwartet wird. Was absolut fehlt ist ein Bezug zur aktuellen Literaturwelt. Es gibt da lediglich ein Theaterseminar und ein Seminar zu den Literaturtagen, insgesamt entsteht aber der Eindruck, dass alles, was nach den 1960er Jahren kam zu vernachlässigen ist. Schade. Was wäre denn mal mit einem (Block-)Seminar zu Kinder-/Jugendliteratur, zu Poetry Slam, zu Graphic Novels? Aber nö, immer und immer wieder derselbe alte Quark. Der gehört zwar selbstverständlich dazu, aber es gibt doch bitte auch heute noch lesbare Sachen!
In der Mediävistik und Linguistik ist es anders; bei ersterer ist die Aktualität natürich weniger relevant, bei zweiterer ist sie vorhanden: viel aktuelle Forschung, neue Strömungen, Offenheit für Ideen und Vorschläge.

Betreuung und Lehre

Es gibt natürlich auch Ausnahmen (besonders in Mediävistik und Linguistik), aber die Dichte an Dozenten, die man lieber nichts fragt und denen viele am liebsten aus dem Weg gehen ist am Germanistischen Seminar sehr hoch. Insgesamt hat das Seminar, insbesondere Betruung und Lehre, etwas von einem Gymnasium in den 1950er und 60er Jahren: staubig, elitär, autoritär.

Ausstattung

Alles gut soweit, Bibliothek hat genügend Arbeitsplätze und ist gut ausgestattet.
Manko: Im Sommer (Dach) zu heiß und insgesamt im Gebäude kein Rosstuhlzugang.

Organisation

Nicht sehr flexible Stundenplangestaltung. In der Regelstudienzeit alles gut (!) zu schaffen ist möglich, verlangt einem aber einen gewissen Tunnelblick ab, den ich für sehr ungesund halte.

Berufsorientierung

Lehramt: kaum praxisorientiert. Die zwei Didaktikveranstaltungen, die es gibt, sind - natürlich je nach DozentIn - für die Katz. Viele angehende LehrerInnen wünschen sich mehr Ausbildung im Grammatikunterricht (der ja einen großen Teil des Berufs ausmacht) und besseres Handwerkszeug.

Über JeanPaul
Alter bei Studienbeginn:
21 bis 25 Jahre
Beginn des Studiums:
Schon länger her (2011)
Status:
studierte noch bei Abgabe des Berichts

Bitte immer daran denken: Erfahrungsberichte sind subjektive Schilderungen. Achtet auch auf das Datum – vielleicht hat sich in der Zwischenzeit schon etwas geändert.



Hochschule und Hochschulleben: Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg

Schön und altehrwürdig, dabei leider oft staubig und elitär.

Campusatmosphäre

Campus Altstadt: interessante Gruppen aber relativ wenig "Campusleben"
Campus Neuenheim: noch mehr interessante Gruppen und mehr "Campusleben"
Am Germanistischen Seminar: kaum Seminarleben vorhanden. Chor ist immer kurs vorm Eingehen (Liedauswahl vorsintflutlich), Theatergruppe sorgt auch nicht für viel Aufsehen. Sonst nix los. Keine richtige "Seminar-Stimmung".

Mensa

Marstallmensa: wunderschönes Gebäude, sehr leckeres Essen, viel Auswahl (auch vegetarisch/vegan) aber viel zu wenig Platz.
Triplexmensa: Essen in Ordnung, viel Auswahl, Platzistuation ok


Stadt und Umland: Heidelberg

Schöne alte Stadt in schöner Region, ein wenig verschlafen.

Atmosphäre

Heidelberg ist schön und schnuckelig, eher Dorf als Stadt. Großes Nachtleben gibt es nicht, einige Kult-Kneipen und wenige Clubs. Zum Feiern fahren die meisten ins nah gelegene Mannheim.
Schöne Natur drumrum, das Schluss, der Fluss, die Berge, der Wald...!

Lebenshaltungskosten

Semesterticket muss leider selbst angeschafft werden, wohnen ist sehr teuer.


Zu diesem Studiengang gibt es einen weiteren Erfahrungsbericht:

alles was ein Germanist braucht

von wonderbrain am 03.04.2018 (4 Semester, Alter (bei Studienbeginn) 18 bis 20, im Studium)






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