Lehrer:in für Deutsch als Fremdsprache werden

Wie werde ich Lehrer:in für Deutsch als Fremdsprache (DaF)?
Der klassische Weg führt über ein Studium der Germanistik, Linguistik oder DaF/DaZ (Deutsch als Fremd- oder Zweitsprache) an einer Universität. Alternativ bieten Hochschulen spezielle Masterstudiengänge für DaF an, die oft auch Quereinsteiger:innen offenstehen. Praktische Erfahrungen durch Praktika im In- oder Ausland (z. B. an Goethe-Instituten oder Sprachschulen) sind essenziell. Zertifikate wie das Goethe-Zertifikat für DaF-Lehrkräfte erhöhen die Jobchancen.
Passende Studienfächer
Was macht man als Lehrer:in für Deutsch als Fremdsprache?
Als DaF-Lehrer:in unterrichtest du Deutschlernende aller Altersgruppen und Niveaus – von Anfänger:innen (A1) bis zu Fortgeschrittenen (C2). Deine Aufgaben umfassen die Vermittlung von Grammatik, Wortschatz, Aussprache und Kultur, oft mit kreativen Methoden wie Rollenspielen oder digitalen Tools. Du arbeitest in Sprachschulen, Volkshochschulen, Unternehmen oder online und passt den Unterricht an die Bedürfnisse deiner Gruppe an – etwa für Berufstätige, Studierende oder Geflüchtete.
Ein zentraler Bestandteil ist die Prüfungsvorbereitung, z. B. für das Goethe-Zertifikat oder den telc-Test. Dabei bewertest du nicht nur sprachliche Fähigkeiten, sondern förderst auch interkulturelle Kompetenz. Viele DaF-Lehrkräfte entwickeln zudem eigene Lehrmaterialien oder arbeiten in Teams an Curricula.
Der Beruf erfordert hohe Flexibilität: Mal unterrichtest du Präsenzkurse, mal Online-Sessions via Zoom oder Moodle. Besonders im Ausland (z. B. an DAAD-geförderten Projekten) übernimmst du oft organisatorische Aufgaben wie die Koordination von Sprachkursen oder Kulturprogrammen.
Ein besonderer Reiz liegt in der Vielfalt der Lernenden – von Kindern in internationalen Schulen bis zu Erwachsenen in Integrationskursen. Empathie und Geduld sind hier genauso gefragt wie didaktisches Geschick, um individuelle Lernfortschritte zu ermöglichen.
Zukunftsaussichten: Warum DaF-Lehrkräfte gesucht werden
Die Nachfrage nach DaF-Lehrer:innen steigt weltweit – getrieben durch Migration, Globalisierung und das Interesse an Deutschland als Wirtschafts- und Bildungsstandort. Besonders in Ländern mit starker deutscher Präsenz (z. B. Türkei, China, Brasilien) oder in EU-Nachbarstaaten gibt es viele Stellen. Auch in Deutschland selbst wächst der Bedarf durch Integrationskurse für Geflüchtete.
Digitalisierung eröffnet neue Chancen: Online-Unterricht (z. B. über Volkshochschulen oder private Anbieter) macht den Beruf ortsunabhängiger. Gleichzeitig suchen Unternehmen vermehrt nach DaF-Trainer:innen für berufsbezogene Sprachkurse, etwa in der Pflege oder IT.
Ein weiterer Trend ist die Akademisierung des Feldes: Immer mehr Stellen verlangen einen Masterabschluss in DaF/DaZ. Wer sich spezialisiert – etwa auf digitale Didaktik oder traumasensiblen Unterricht – hat bessere Karrierechancen. Auch Leitungspositionen in Sprachschulen oder bei Bildungsanbietern sind möglich.
Langfristig sichert die politische Förderung von Sprachkursen die Jobperspektiven. Allerdings hängt die Stabilität der Stellen oft von Projektfinanzierungen ab – besonders im Ausland. Hier lohnt es sich, spezifische Portale wie Deutsch-als-Fremdsprache.de oder derdieDaF.com zu nutzen.
Pain Points: Herausforderungen und wie man sie meistert
Prekäre Beschäftigungsverhältnisse:
Viele DaF-Lehrkräfte starten mit befristeten Verträgen oder Honorarverträgen – besonders an Sprachschulen.
Lösung: Frühzeitig nach Tarifverträgen (z. B. bei ver.di) fragen oder sich auf staatlich geförderte Programme (wie Integrationskurse) spezialisieren, die oft festere Anstellungen bieten.Hohe Arbeitsbelastung:
Unterrichtsvorbereitung, Korrekturen und Verwaltung fressen Zeit.
Lösung: Digitale Tools (wie LearningApps oder Moodle) nutzen, um Materialien wiederverwendbar zu gestalten. Auch Team-Teaching entlastet.Kulturelle Missverständnisse:
Lernende bringen unterschiedliche Lerngewohnheiten mit.
Lösung: Interkulturelle Trainings besuchen und flexible Methoden einsetzen.Quereinstieg ohne pädagogische Ausbildung:
Viele starten mit Fachwissen, aber ohne Didaktik-Kenntnisse.
Lösung: Zertifikatskurse nachholen oder ein berufsbegleitendes Studium beginnen.
Teilzeit und Familie: Wie vereinbar ist der Beruf?
DaF-Lehrkräfte haben gute Teilzeitoptionen, da viele Stellen auf Stundenbasis vergeben werden. Besonders Volkshochschulen und private Sprachschulen bieten flexible Modelle an. Allerdings bedeutet Teilzeit oft ungleichmäßige Arbeitszeiten (Abend- oder Wochenendkurse), was die Planung erschweren kann.
Für Eltern gibt es Vor- und Nachteile: Einerseits lassen sich Ferienzeiten (z. B. in schulnahen Einrichtungen) mit Betreuungszeiten synchronisieren. Andererseits sind kurzfristige Vertretungen oder Projektarbeit schwer planbar. Hier helfen feste Kooperationen mit einer Schule oder ein Stundenkontingent mit Garantie.
Online-Unterricht erleichtert die Vereinbarkeit: Plattformen wie iTalki (für freiberufliche Lehrkräfte) ermöglichen orts- und zeitflexibles Arbeiten. Allerdings erfordert dies selbstständige Akquise von Schüler:innen.
Ein Tipp: Netzwerke nutzen! Viele DaF-Lehrkräfte tauschen sich in Foren wie Deutsch-als-Fremdsprache.de über familienfreundliche Arbeitgeber aus oder organisieren Job-Sharing.
Spezialisierungen
Hier spezialisierst du dich auf fachsprachliche Kurse – etwa für Ärzt:innen, Ingenieur:innen oder Pflegekräfte. Gefragt sind Kenntnisse in branchenbezogener Terminologie und Kooperationen mit Unternehmen. Zertifikate wie telc Deutsch Beruf sind hilfreich.
Du entwickelst Online-Kurse, Webinare oder Apps für DaF-Lernende. Kenntnisse in Lernplattformen (Moodle, Zoom) und Gamification sind essenziell. Fortbildungen bietet z. B. das vhs-Lernportal.
Fokus auf Integrationskurse oder schulische Förderung für Kinder mit Migrationshintergrund. Hier sind traumasensible Methoden und Kenntnisse des Common European Framework (CEFR) wichtig. Stellen gibt es bei Trägern wie dem BAMF.
Du bereitest Lernende auf international anerkannte Zertifikate (Goethe, telc, ÖSD) vor oder arbeitest als Prüfer:in. Voraussetzung ist eine offizielle Lizenz der Prüfungsanbieter.
Kombination von Sprachvermittlung mit Landeskunde, Literatur oder Film. Gefragt in kulturellen Einrichtungen (Goethe-Institut) oder Hochschulen. Ein kulturwissenschaftlicher Hintergrund ist von Vorteil.
Voraussetzungen
Abgeschlossenes Studium (Germanistik, DaF/DaZ, Linguistik oder vergleichbar)
Nachweis didaktischer Kenntnisse (z. B. durch Zertifikate wie "Deutsch lehren lernen")
Praktische Lehrerfahrung (Praktika, Hospitationen)
Interkulturelle Kompetenz und Empathie
Gute digitale Grundkenntnisse (z. B. Umgang mit Lernplattformen)
Bei Arbeit im Ausland: Landessprachenkenntnisse und Visum
Gehalt Lehrer:in Deutsch als Fremdsprache
Das Brutto-Monatsgehalt (Median) aller abhängig Beschäftigten im Beruf Lehrer:in Deutsch als Fremdsprache beträgt laut Entgeltatlas der Arbeitsagentur € 3.885. Wie bei nach wie vor fast allen Berufen liegt der Verdienst von Männern mit € 4.204 höher als der von Frauen mit € 3.758. Männer verdienen also 11,9 % mehr.
Die abhängig Beschäftigten im Alter von über 55 in diesem Beruf verdienen übrigens brutto € 4.457. Werden nur diejenigen im Alter zwischen 25 und 55 betrachtet, so liegt deren Verdienst (Median) bei brutto € 3.767.
Fallzahl 1.992 (dabei wurden mehrere ähnliche Berufe zusammengefasst: Fremdsprachenlehrer/in, Lehrer/in - Deutsch als Fremdsprache). Die Gehälter beziehen sich auf am Jahresende Vollzeitbeschäftigte (Angestellte), wobei die genaue Stundenzahl nicht bekannt ist. Ein Teil der Differenz zwischen Frauen und Männern kann evtl. auch daher kommen.



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