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Nutzung von Enzymen, Zellen und Organismen
Biotechnologie studieren

Ivan Traimak - stock.adobe.com
25.04.2024
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Die Biotechnologie umgibt uns in fast allen Lebensbereichen – von genmanipulierten Pflanzen in der Landwirtschaft, über die Produktion von Waschmitteln bis hin zur Aufbereitung von Trinkwasser. Wenn du dich dafür interessiert, wie biologische Prozesse technisch nutzbar gemacht werden, dann könnte ein Biotechnologie-Studium das Richtige für dich sein.

1. Oft gestellte Fragen

Im Biotechnologie Studium geht es im Kern darum, wie man biologische Systeme nutzen kann, um technische Verfahren zur industriellen Produktion zu entwickeln. Dazu beschäftigst du dich im Studium zunächst mit Grundlagenfächern wie Mathematik, Physik, Biologie und Chemie. Auch ingenieurwissenschaftliche Inhalte werden vermittelt. Lies mehr zu den Studieninhalten.

Die Regelstudienzeit für einen Bachelor in Biotechnologie beträgt 7 Semester (210 ECTS). Der Master dauert in der Regel 4 Semester (120 ECTS).

Biotechnologie kann in rund 50 Städten studiert werden, darunter Freising, München, Berlin, Darmstadt, Gießen und Ansbach.


1. Inhalte

Die Biotechnologie wird oft als eine der „Schlüsseltechnologien unserer Zeit“ beschrieben. Wobei Biotechnologien eigentlich schon seit Jahrhunderten genutzt werden. Schon lange werden z.B. Mikroorganismen für die Herstellung von Bier, Wein oder Brot verwendet. Die moderne Biotechnologie basiert allerdings hauptsächlich auf der Molekularbiologie. In Deutschland gibt es einige Hundert Biotech-Unternehmen. Die meisten sind im medizinischen Bereich angesiedelt.

Zentrale Frage der Biotechnologie ist: Wie kann man biologische Systeme nutzen, um technische Verfahren zur industriellen Produktion zu entwickeln?
Diese Frage stellt man sich in sehr vielen verschiedenen Bereichen. Im großen Feld der Biotechnologie unterscheidet man daher zwischen:

  • grüner Biotechnologie: auch Agro-Biotechnologie genannt, Pflanzen stehen hier im Fokus.

  • roter Biotechnologie: beschäftigt sich mit der Entwicklung neuer medizinischer Verfahren.

  • weißer Biotechnologie: hier geht es um die Nutzung von Mikroorganismen in der Industrie.

  • grauer Biotechnologie: wird auch Umweltbiotechnologie genannt. Hier dreht sich allles um die Abfallwirtschaft, z.B. Behandlung von Abfällen, Aufbereitung von Trinkwasser oder Abwasserreinigung. Innerhalb der Umweltbiotechnologie gibt es noch die braune Biotechnologie, in der es hauptsächlich um die Bereinigung kontaminierter Böden geht.

  • blauer Biotechnologie: beschäftigt sich mit der Frage nach der Nutzung von Meeresressourcen.

Teilweise überschneiden sich diese „Disziplinen“ aber auch.

Doch was lernt man in einem Studium der Biotechnologie? Erst einmal: Basics! In den ersten Semestern wirst du mit den naturwissenschaftlich-technischen Grundlagen der Biotechnologie vertraut gemacht. Mathematik, Physik, Biologie und Chemie (anorganische, organische, physikalische) stehen auf dem Stundenplan. Auch ingenieurwissenschaftliche Kenntnisse werden vermittelt. Darüber hinaus beschäftigst du dich mit:

  • Verfahrenstechnik

  • Mikrobiologie

  • Genetik

  • Molekulare Zellbiologie & Biotechnologie

  • Statistik

  • Bioinformatik

  • Elektrotechnik

  • Biochemie

  • Zellkulturtechnik

Je nach Hochschule kannst du unterschiedliche Schwerpunkte in deinem Studium setzen, wenn du dich z.B. insbesondere für die rote Biotechnologie interessierst, ist es ratsam, sich eine Hochschule auszusuchen, an der du diesen Schwerpunkt studieren kannst. Überhaupt: sich vorher genau über die angebotenen Module zu informieren, ist in diesem vielseitigen Studiengang dringend zu empfehlen.

Nicht selten haben Biotechnologie-Studiengänge auch eine internationale Ausrichtung oder integrierte Auslandssemester.

Für wen ist das Biotechnologie-Studium geeignet?

Wer in Erwägung zieht, Biotechnologie zu studieren, sollte sich gern mit Naturwissenschaften beschäftigen. Grundlagenwissen in Biologie, Chemie und Physik solltest du für das Studium mitbringen. Auch Mathematik ist gefragt. Wenn du zudem über analytische Versiertheit und Abstraktionsvermögen verfügst, dann ist Biotechnologie wohl genau dein Ding!

Ähnliche Studiengänge

Um später in der Biotech-Branche zu arbeiten, musst du nicht zwangsläufig Biotechnologie studieren. Je nachdem für welche Schwerpunkte du dich interessierst, kommen vielleicht auch folgende Studiengänge in Frage:

2. Dauer des Biotechnologie-Studiums und mögliche Studienabschlüsse

In der Regel dauert das Biotechnologie Studium 7 Semester und wird als Bachelor of Science mit einer Bachelorarbeit abgeschlossen. Insgesamt werden dabei 210 ECTS-Punkte (Credit Points) erbracht. Recht häufig werden auch 6-semestrige Studiengänge angeboten, diese mit 180 Credits.

Anschließend kann noch das Master-Studium in Biotechnologie oder einem ähnlichen Masterstudiengang absolviert werden. Der Master of Science kann in 4 Semestern abgeschlossen werden, wobei 120 Credits erbracht werden müssen.

In Deutschland sollten Bachelor und Master zusammen 300 ECTS auf 10 Semester Regelstudienzeit verteilt umfassen. Nach einem sechs-semestrigen Bachelor mit 180 ECTS kann also nicht direkt ein drei- oder gar zwei-semestriger Master mit jeweils weniger als 120 ECTS angeschlossen werden. Je nach Hochschule können die fehlenden Credits aber oft in einem Brückensemester nachgeholt werden.

Neben den konsekutiven Masterstudiengängen, die direkt im Anschluss an den Bachelor studiert werden können, werden auch einige weiterbildende Master angeboten. Weiterbildende Master setzen neben einem Hochschulabschluss meist noch mind. ein Jahr Berufstätigkeit nach diesem Abschluss voraus.

Biotechnologie: Studiendauer (Regelstudienzeit)
Bachelor6 - 8 Semester
Master3 - 4 Semester
Bachelor (Teilzeit)10 Semester
Master (Teilzeit)5 Semester

Studienformen des Biotechnologie-Studiums

Die klassische Form des Biotechnologie-Studiums ist das Vollzeit-Präsenzstudium. Man studiert Vollzeit an einer Hochschule, an der man praktisch täglich zu Veranstaltungen (Vorlesungen, Übungen, Tutorien etc.) geht und wo auch die Prüfungen stattfinden. Vollzeit bedeutet grob 40 Stunden / Woche, wobei in der Realität meist Phasen mit weniger Zeitaufwand anderen (vor allem vor größeren Prüfungen) gegenüberstehen, in denen evt. auch mehr Zeit pro Woche mit dem Studium verbracht wird.

Daneben gibt es Studienangebote in Teilzeit, d.h. das Studium ist dabei so organisiert, dass man mit geringerem Zeitaufwand pro Woche, aber entsprechend längerer Studienzeit zum Studienabschluss kommen kann.

Schließlich kann Biotechnologie im Fernstudium absolviert werden. Das macht ein – bis auf die Prüfungszeiträume – orts- und zeitunabhängiges Studium möglich, erfordert daher aber auch ausreichend Selbstdisziplin. Für praktische Übungen gibt es dann manchmal doch Präsenztermine.

Eine Verbindung von Ausbildung und Studium stellt ein duales Studium dar, Biotechnologie kann auch so studiert werden.


3. Wo kann Biotechnologie studiert werden?

Du kannst Biotechnologie an sehr vielen Hochschulen in Deutschland studieren. Das Studienangebot ist sehr groß. Insgesamt kann Biotechnologie in 50 Städten studiert werden.


4. Was kostet ein Biotechnologie-Studium und wie finanziere ich es?

Was das Leben als Student:in kostet

Während eines Biotechnologie-Studiums brauchst du eine finanzielle Grundlage für eine Unterkunft am Studienort, für Nahrung, Kleidung, Fahrtkosten, Telefon und Internet sowie Bücher und Arbeitshefte. Je nach Ort und eigener Sparsamkeit liegen die monatlichen Ausgaben – wenn nicht bei den Eltern gewohnt wird – zwischen 748 € und über 1.851 €. Im Durchschnitt geben Studierende inzwischen knapp 950 € im Monat aus.

Der Hauptkostenpunkt ist in der Regel die Miete. Anhaltspunkte zur Höhe im Artikel Mieten für ein WG-Zimmer.

Und wie bezahle ich das alles?

Für alle, die mit knapp 20 ein Studium beginnen, dürfte der gerade angesprochene Studienfinanzierungs-Check gar nicht nötig sein. Für sie sind meist die Eltern die erste Finanzquelle – Details dazu im Artikel Unterhalt von den Eltern.

Haben die Eltern wenig Einkommen, springt das BAföG für Studierende ein. Für einige kann auch ein Stipendium in Frage kommen.

Ansonsten jobbt die große Mehrheit der Studierende noch neben dem Studium.

Weitere Möglichkeiten der Studienfinanzierung findest du in unserer Übersicht Geld für das Studium. Oder nutze den Studienfinanzierungs-Check – dann weißt du schneller, was überhaupt für dich in Frage kommt.

5. Berufe und Verdienstmöglichkeiten

Aus dem Studium sollte später ein Beruf werden. Einige Vorschläge findest du hier. Mit Weiterbildungen – ob Master, MBA, Zertifikate oder anderes – ist oft noch ganz anderes möglich.


Weiterführende Informationen

Studienfach-Datenbank von Studis Online

Weiterführende Links





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