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Studienführer
(Freie) Bildende Kunst studieren

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22.09.2023
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Bildende Kunst – das umfasst Malerei und Bildhauerei, aber auch Goldschmiedekunst, Keramik und Glas, Fotografie und Grafik. Entweder du studierst Kunst pur – oder du entscheidest dich für den Weg, auf Lehramt zu studieren. Und auch sonst gibt es noch eine Menge Variationsmöglichkeiten – Studis Online erklärt sie dir.

Von Nancy Hünger, ergänzt und aktualisiert durch die Studis Online-Redaktion

Kunst? Freie Kunst? Bildende Kunst?

Der Begriff Bildende Kunst hat sich im deutschen Sprachraum als Sammelbegriff für die visuell gestaltenden Künste eingebürgert („bildend“ bedeutet hier „gestaltend“). Dazu gehörten ursprünglich die Baukunst, Bildhauerei, Malerei, Zeichnung, Grafik und Fotografie sowie das Kunsthandwerk. Wir verwenden es in unser Studienfachdatenbank für die umfassenden Kunststudiengänge (die alle oder mind. mehrere der aufgezählten Vertiefungen bieten) und solche der Bildhauerei, Malerei, Zeichnung, Grafik und Goldschmiedekunst. Explizite Studiengänge der Fotografie führen wir extra, da diese z.T. auch stärker in den Bereich Journalismus gehen.
Das Schulfach Kunst beschäftigt sich mit den bildenden Künsten und heißt daher auch in einigen Bundesländern Bildende Kunst, so dann z.T. auch das Studienfach an der Hochschule. Alle Lehramts-orientierten Kunst-Studiengänge findest du mit dem Filter Lehramt.
Die künstlerischen Studiengänge ohne Lehramtsbezug, die ein „frei“ im Namen haben oder sich auf ein Gewerk wie Bildhauerei, Malerei oder Goldschmiedekunst spezialisiert haben, sind bei uns als Untergruppe Freie Kunst gesammelt aufzurufen – ohne dass wir damit sagen wollen, dass diese Studiengänge tatsächlich mehr Freiheit im künstlerischen Tun bieten würden.

1. Warum Kunst studieren?

Wer (Freie) Bildende Kunst studieren möchte, sollte nicht nur über einen ausgeprägten Idealismus und das nötige Quäntchen Kreativität verfügen, sondern auch über ein hohes Maß an Engagement und Eigenverantwortlichkeit. Denn nicht nur die eigene Kreativität und die Lust am freien Gestalten sind hier gefragt, sondern zudem auch Durchsetzungskraft sowie ein Talent zur Selbstvermarktung. So ist das Studium bei aller Freiheit immer auch ein strategisches – und es ist wichtig, sich in den ersten Jahren so gut als möglich zu beweisen.

Dabei will nicht nur Zeichnen gelernt sein. In den letzten Jahrzehnten haben sich eine Menge interessante künstlerische Strategien entwickelt. So haben partizpatorische Kunst, Land Art, Kunst im öffentlichen Raum, Performance und Body Art, die konzeptuelle Kunst allgemein, um nur einige wenige Möglichkeiten zu benennen, die Palette der klassischen bildenden Künste (Malerei, Bildhauerei, Grafik etc.) maßgeblich erweitert. Nicht zu vergessen dabei die neuen Technologien, durch deren Nutzung wiederum eigene künstlerische Stilrichtungen und auch Studienbereiche entstanden sind, die sich im Großen und Ganzen unter dem Titel Medienkunst zusammenfassen lassen. Dahinter verbirgt sich bspw. Web Art, Experimental Sound, Videokunst u.v.m. So unterschiedlich diese verschiedenen Kunstrichtungen und Strategien sind oft auch die Konzepte der einzelnen Hochschulen gestaltet, sodass es wichtig ist, sich bereits vor Studienbeginn bestens zu informieren und ausdauernd Recherchearbeit zu betreiben.

Auch an die eigene Zukunft lohnt es dabei, ein paar Gedanken im Voraus zu verschwenden, denn es ist eine alte Binsenweisheit, dass Kunst ein brotloser Beruf ist - und wie so viele Binsenweisheiten berührt auch diese einen wahren Kern: Nur wenige der Kunststudierenden schaffen den großen Sprung und können sich nach dem Studium als berufstätige Künstler behaupten. Und wem der Sprung gelingt, dem ist noch lange kein regelmäßiges Einkommen gewiss. Daher ist es durchaus empfehlenswert, vor dem Antritt des Kunststudiums eine Lehre oder Ausbildung zu absolvieren. Hierdurch erschließen sich Möglichkeiten für die Zeit nach dem Studium, die eine lange Arbeitslosigkeit oder Umschulung in völlig artfremde Berufe zu verhindern vermögen.
Besonders eignen sich dabei bestimmte Handwerke wie bspw. Fotografie, Grafik, Schneiderei, Tischlerei usw., weil sie oft einen beachtlichen Vorteil und Nutzen für das spätere Studium erbringen.

Und nicht selten hat sich der, wie sich herausstellt, doch nicht so starke Wunsch nach einem Kunststudium mit dem Abschluss einer Lehre oder Ausbildung auch schon erübrigt. Und die Entscheidung zum Kunststudium sollte angesichts sehr hoher Abbruchquoten ohnehin gut überlegt sein.

Im Folgenden werden einige Aspekte angesprochen und erläutert, die vor dem Beginn des Kunststudiums sowie vor der Entscheidung für einen Studienort zu beachten sind. Zu den wichtigsten zählen die Entscheidungen erstens für ein Studienkonzept, zweitens eine Ausrichtung der Hochschule sowie drittens für die Werkstätten. Des Weiteren werden einige Informationen über die Bewerbung an Kunsthochschulen und über den Ablauf des Kunststudiums gegeben. Schließlich wird auf die Zeit und die Möglichkeiten nach dem (erfolgreichen) Kunststudium hingewiesen. Am Ende hat die Studis Online-Redaktion noch Informationen zu Studienkosten und -finanzierung ergänzt.