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Psychologie

Entspricht keiner "Elite"-Uni, nicht zu empfehlen!

Erfahrungsbericht von Leonie_Student, 15.08.2016

Studieninhalt

+- Die Studieninhalte in Tübingen zielen leider alle auf Forschung ab, das Studium ist daher sehr einseitig. Hauptbestandteil ist Statistik und Diagnostik. Die üblichen Grundlagenfächer (Allgemeine Psycho, Bio, Entwicklungspsychologie, Persöhnlichkeitspsychologie, Statistik, Diagnostik, usw.) müssen abgearbeitet werden, in höheren Semestern können dann Fächer gewählt werden.
- die Module sind nicht wirklich sinnvoll zusammengestellt, oft haben die Fächer nichts gemeinsam. Die Verantwortlichen haben einfach den Sinn von Modulen nicht verstanden.

Betreuung und Lehre

- Die Betreuung ist sehr schlecht in Tübingen! Nicht verwunderlich daher, dass das CHE-Ranking dies spiegelt. Die Profs interessieren sich oft gar nicht für die Belange der Studierenden, manche Dozenten lachen sogar über die Studierenden und sagen, es handle sich um deren eigenes Problem. Sehr traurig, kann niemandem empfehlen in Tübingen Psychologie zu studieren.
- Es gibt nur begrenzt Tutorien, was echt ein Witz ist. An anderen Unis gibt es für fast jedes Fach noch zur Vorlesung Seminare und/oder Übungen und man bekommt dafür ECTS-Punkte. In Tübingen bekommt man für Tutorien keine Punkte, man kann froh sein, dass sie überhaupt angeboten werden. Manche Tutorien sind total sinnlos, z.B. bzgl. Sozialpsychologie. Man kann den Tutoren ausschließlich online Fragen stellen, für Computergestützte Methoden trifft das auch bedingt zu. Bei letzteren Tutoren bekommt man keine sinnvollen Antworten. Tutorien in Forschungsmethoden (ein Fach mit nur 3 ECTS) werden direkt angeboten, für die Modulprüfung (18 ECTS) bekommt man aber nur kurz vor der Klausur ein Tutorium von sehr schlechter Qualität.
- Professoren korrigieren Klausuren oft nicht selbst, sondern nur Tutoren, es kommt zu gravierenden Fehlern (komplette Seite vergessen, dadurch Klausur angeblich nicht bestanden). Andere lassen nur ihren eigenen Wortlaut in Klausur zu, Abzug für eigenen Wortwahl.
- Viele Fehler in Vorlesung, aber auch z.B. im eigenen Lehrbuch eines Professors. Dieser beschwert sich aber trotzdem über mangelnde Rechtschreibung der Studierenden.
- Profs sagen einem z.T. von Anfang an, dass man bei ihnen keine 1,0 bekommen kann, egal wie gut man wäre, es würde nicht ausreichen.

Ausstattung

- Die Ausstattung ist OK. Neben einer großen Uni-Bib gibt es auch eine kleine istitutseigene Bibliothek. Letztere bringt aber eigentlich überhaupt nichts (man kann dort Lehrbücher aus einer Kopiervorlage kopieren und Versuchspersonenscheine abholen; Bücher ausleihen = Fehlanzeige).
- Die Vorlesungen des B.Sc.-Studiengangs finden fast ausschließlich im Kupferbau statt (ein sehr hässliches Gebäude, welches mit oxidiertem Kupfer ummantelt ist und aus fünf Hörsälen ohne Fenster besteht). Das Institut hat selbst nur einen einzigen großen Hörsaal (~99 Plätze), welcher aber beinahe ausschließlich durch den M.Sc-Jahrgang genutzt wird.
- Im Tal gibt es zwei Mensen, die eine davon ist ganz okay, bei der anderen bekommt man das Essen nur in Gefängnistabletts.
+ Einen Pluspunkt hat die Uni jedoch, wer sich für Forschung interessiert, bekommt hier gute Technik bereitgestellt (EEG, EOG, usw. hat nicht jede Uni, ist jetzt aber auch nicht so besonders).

Organisation

- Die Organisation ist leider wirklich mangelhaft. In Tübingen gibt es Prüfungsmodelle, die es sonst nirgendwo gibt und das hat seinen Grund, sie sind nämlich einfach für die Tonne. In Modulprüfungen muss abartig viel Stoff zu einem Zeitpunkt ausgespuckt werden; niemand kann sich das für längere Zeit so merken, was sehr schade ist, da es sich hier wirklich um elementare Bestandteile handelt.
- Trotz mehr SWS bekommt man in Tübingen weniger ECTS-Punkte, das ist sehr schade, denn wer wechseln will, hat damit kaum Chancen. Generell wird man durch sehr schwierige Klausuren (= schlechte Noten), späte Ergebnisse (z.T. erst ~ 1 Semester später) uvm. an die Uni gebunden. Tauschpartner gibt es wenige, da fast niemand hier her will.
- ein Prof verwendet ausschließlich die Folien seines Kollegen, nur der Name hat sich geändert. Leider schaut er die Folien nicht an, zumindest hat er in der Vorlesung oft selbst keine Ahnung, korrigiert sich mehrfach, muss Dinge nachschauen, oder bleibt ganz hängen.

Berufsorientierung

+ im ersten Semester gibt es eine Einführungsvorlesung, in welcher verschiedene Berufe vorgestellt werden. Die Idee ist gut, an der Umsetzung mangelt es aber leider. So werden z.B. Berufsfelder, wie die Verkehrspsychologie vorgestellt, die wirklich niemanden interessieren. Daher ist diese Vorlesung oft sehr schlecht organisiert. Schade, denn daraus könnte man wirklich mehr machen. Es werden aber auch typische und interessante Berufe vorgestellt. Menschen, die in diesen arbeiten, besuchen dann die Vorlesung und erzählen über ihre Arbeit (z.B. niedergelassene Psychologen).
- Das Studium ist sehr einseitig, zielt sehr auf Forschung ab, obwohl diesen Weg nur 2-3 Studierende einschlagen werden
+ klares Plus ist das Praxis-Semester. Während i.d.R. nur ca. 4-8 Wochen Praktikum bei anderen Unis auf dem Plan stehen, kann man hier tatsächlich ein ganzes Semester bei einer Firma reinschauen, oder auch bei einer Uni im Ausland studieren (das ist wahrscheinlich auch der Grund, wieso viele das Studium hier weiter durchziehen).

Alter bei Studienbeginn:
21 bis 25 Jahre
Beginn des Studiums:
Schon länger her (2014)
Status:
studierte noch bei Abgabe des Berichts

Bitte immer daran denken: Erfahrungsberichte sind subjektive Schilderungen. Achtet auch auf das Datum – vielleicht hat sich in der Zwischenzeit schon etwas geändert.







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