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10.07.2025
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Du hast Lust, auf ein Studium mit Biss? Dann ist das Zahnmedizin genau das Richtige für dich. Dich erwartet eine anspruchsvolle Kombination aus Medizin, Naturwissenschaften und Handwerk. Egal ob du Zähne retten, ästhetisch verschönern oder Menschen ihr Lächeln zurückgeben willst: Im Zahnmedizinstudium legst du den Grundstein für eine vielseitige und angesehene Karriere im Gesundheitswesen.


1. Oft gestellte Fragen

Zahnmedizin zählt wegen der hohen Materialkosten zu den teuersten Studiengängen. Allein der Instrumentenkoffer kann rund 2.000 Euro kosten. Manche Fachschaften helfen mit Rabatten oder Kofferbörsen. Weitere Kosten für Kurse oder Material sind möglich. Die Lebenshaltungskosten variieren je nach Stadt.

Zahnmedizin kannst du derzeit in 33 Städten studieren, darunter Greifswald, Aachen und Düsseldorf.

Die Studienplätze an staatlichen Unis sind begrenzt und schwer begehrt. Entsprechend ist der NC sehr hoch. Deine Chancen auf einen Platz kannst du mit einem erfolgreichen bestandenen TMS oder HAM-Nat verbessern – an manchen Unis werden auch anderen Faktoren, wie etwa eine abgeschlossene Berufsausbildung im Gesundheitsbereich, berücksichtigt.


2. Studieninhalte

„Zwei-Drei kariös“, „Drei-Acht fehlt“. Was für die meisten von uns Fachchinesisch ist, ist für diese Menschen Alltag. Auch Fachtermini auf Latein, wie etwa die Bezeichnung der Zahnflächen (z.B distal, okklusal, zervikal) beherrschen sie im Schlaf. Sie behandeln Karies, Parodontose oder nehmen Prophylaxen vor. Die Rede ist von Zahnärzten und Zahnärztinnen.

Doch wie erlangt man diesen Beruf überhaupt? Durch ein umfangreiches Studium der Zahnmedizin. Im Folgenden erfährst du, was so ein Studium beinhaltet.


So läuft das Zahnmedizinstudium ab

Das Zahnmedizin-Studium verläuft überall nahezu identisch, denn es gilt die zahnärztliche Approbationsordnung – kurz (ZApprO). Sie regelt bundeseinheitlich Inhalt, Ablauf und Prüfungen des Zahnmedizinstudiums in Deutschland und legt die Voraussetzungen für die Approbation als Zahnarzt oder Zahnärztin fest.

Seit dem Wintersemester 2021/2022 gilt eine neue Approbationsordnung für Zahnärzt:innen. Damit wurde das Zahnmedizinstudium grundlegend modernisiert – wissenschaftlich, praktisch und stärker interdisziplinär ausgerichtet.

Die klassische Trennung in Vorklinik und Klinik entfällt. Stattdessen ist das Studium nun in drei Abschnitte gegliedert, die jedoch häufig weiterhin als vorklinischer, präklinischer und klinischer Abschnitt bezeichnet werden. Es dauert nach wie vor mindestens zehn Semester und endet mit dem Staatsexamen.

Erster Studienabschnitt / Vorklink (1. bis ca. 4. Semester)

In den ersten zwei Jahren liegt der Fokus auf der Vermittlung von naturwissenschaftlichen und medizinischen Grundlagen – unterrichtet werden Fächer wie Biologie, Chemie, Physik, Biochemie, Molekularbiologie, Anatomie und Physiologie. Nicht selten besuchst du diese Kurse gemeinsam mit den Studis aus der Humanmedizin.

Dazu kommen erste zahnmedizinische Inhalte, zum Beispiel die zahnmedizinische Propädeutik, bei der du erste praktische Fertigkeiten entwickelst.

Bis zum Ende dieses Abschnitts musst du auch:

  • eine Ausbildung in Erster Hilfe absolvieren

  • einen einmonatigen Pflegedienst nachweisen

Abgeschlossen wird der Abschnitt durch eine mündliche Prüfung in den genannten Fächern – das ist der erste Abschnitt der Zahnärztlichen Prüfung (Z1).

Brauche ich ein Latinum?
Ein Latinum ist für das Zahnmedizinstudium zwar keine Pflicht mehr, aber Kenntnisse in medizinischer Fachsprache sind dennoch unerlässlich. Deshalb gehört ein Kurs in medizinischer Terminologie an vielen Universitäten zum Pflichtprogramm – meist im ersten Studienabschnitt. Hier lernst du, medizinische Begriffe korrekt zu verstehen, anzuwenden und auszusprechen – eine wichtige Grundlage für spätere Prüfungen und den Berufsalltag.

Zweiter Studienabschnitt / Präklink (ca. 5. bis 7. Semester)

Diese zwei Semester werden gern auch als "Phantomsemester" bezeichnet. Du übst deine praktischen Fähigkeiten in diesem Abschnitt nämlich hauptsächlich an sogenannten Phantomköpfen und lernst an diesen unterschiedliche Behandlungstechniken durchzuführen. Dabei vertiefst du dein Wissen in den Kernfächern der Zahnmedizin.

Dazu zählen:

  • Zahnärztliche Prothetik

  • Kieferorthopädie

  • Oralchirurgie

  • Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie

  • Zahnerhaltung mit Teilgebieten wie Endodontologie, Parodontologie, Kinderzahnheilkunde, Prävention und Restauration

Auch dieser Abschnitt schließt mit einer praktisch-mündlichen Prüfung – dem zweiten Abschnitt der Zahnärztlichen Prüfung (Z2). Wenn du sie bestehst, hast du damit die Grundlage für die Arbeit am echten Patienten geschaffen und darfst mit dem dritten, klinischen Studienabschnitt beginnen.

Dritter Studienabschnitt / Klink (ca. 8. bis 10. Semester)

Der dritte Abschnitt führt alles zusammen – du arbeitest noch intensiver in der Praxis – jetzt auch regelmäßig an echten Patient:innen und musst dazu umfangreiche praktische Kurse und Unterrichtsveranstaltungen besuchen. Dazu zählen z.B.:

  • Praktikum der zahnmedizinischen Diagnostik und Behandlungsplanung

  • Praktikum der kieferorthopädischen Diagnostik und Therapie

  • Operationskurs

  • Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten

  • Zahnärztliche Radiologie

Parallel bereitest dich auf das Examen vor. Die letzte Prüfung (Z3) ist umfangreich und besteht aus einem schriftlichen sowie einem mündlich-praktischen Teil. Außerdem muss bis zum Abschluss dieses Abschnitts deine vierwöchige Famulatur (medizinisches Pflichtpraktikum) abgeschlossen sein, die wahlweise im zweiten oder dritten Studienabschnitt abgeleistet werden kann.

Das Staatsexamen

Das zahnmedizinische Staatsexamen besteht demzufolge aus drei Teilprüfungen. Wenn du alle drei erfolgreich abschließen kannst, hast du endlich dein Staatsexamen in der Tasche.

Nach dem Studium

Nach dem erfolgreichen Abschluss aller Prüfungen kannst du die Approbation – also die staatliche Zulassung zur Ausübung des Berufs, beantragen und darfst als Zahnarzt oder Zahnärztin arbeiten.

Für eine Kassenzulassung musst du im Anschluss eine zweijährige Vorbereitungszeit absolvieren. Viele starten damit in einer Zahnarztpraxis. Danach kannst du dich weiterbilden, etwa in Kieferorthopädie, Oralchirurgie oder anderen Spezialgebieten. Auch eine Promotion ist möglich, aber keine Voraussetzung für die Berufstätigkeit. Lediglich für eine Karriere in der zahnmedizinischen Forschung kommst du um eine Doktorarbeit nicht herum. Oft wird die Dissertation parallel zum Studium begonnen – aufgrund des Umfangs aber nicht zeitgleich abgeschlossen.

Zahnmedizin studieren

Im Zahnmedizinstudium hat Philipp bislang vor allem Theorie gelernt und sich an Puppen ausprobiert. Im 7. Semester darf er nun seine ersten Patienten behandeln. Wie kann er den Menschen, die sich von ihm behandeln lassen, die Angst nehmen? Wird er alles richtig machen?

Empfohlener Inhalt (Video aus ARD-Mediathek)

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Das Video können wir dank einer Partnerschaft mit ARD alpha Uni zeigen, einem Format von ARD alpha.
Alle Studiengang-Videos im Überblick

Ist Zahnmedizin das Richtige für dich?

Das Studium ist anspruchsvoll, mit viel Praxis, Präzision und Lernaufwand – oft auch über die klassischen 40 Stunden pro Woche hinaus. Wenn du dich für Naturwissenschaften begeisterst, gerne praktisch arbeitest und Verantwortung übernehmen willst, ist Zahnmedizin eine gute Wahl. Handwerkliches Geschick und eine gehörige Portion Empathie und Nervenstärke solltest du ebenfalls mitbringen – immerhin werkelst du zukünftig in den Mündern lebendiger Menschen herum und so ein Bohrer jagt dem ein oder anderen ganz schön Angst ein.

Doch der Einsatz lohnt sich: Die Berufsaussichten sind exzellent, und auch finanziell lohnt sich die Investition. Welche Investition, fragst du dich? Zahnmedizin zählt zu den teuersten Studienfächern, insbesondere wegen der hohen Materialkosten. Gerade die Anschaffung des Instrumentenkoffers, am Anfang des Studiums, hat es in sich. Aber auch Materialkosten für beispielsweise Gips, Kunststoffe und Abformmaterialien im weiteren Verlauf des Studiums sind nicht ohne. Die Kosten können an den einzelnen Universitäten unterschiedlich hoch ausfallen. Einige Unis sprechen von rund 1.500 €, andere – wie die Uni Bonn – von bis zu 7.000 €. Zur Entlastung der Studis organisieren viele Fachschaften Kofferbörsen oder handeln Mengenrabatte mit einzelnen Herstellern aus.

Es ist ratsam, bereitsvor Studienbeginn Praktika beim Zahnarzt zu absolvieren. So kannst du herausfinden, ob dir der Beruf wirklich liegt und du bereit bist, die Kosten und das langwierige Studium in Kauf zu nehmen.

Du interessierst dich für Zahntechnik, der Umgang mit Patient:innen muss aber nicht sein? Dann ist vielleicht Medizintechnik die bessere Alternative für dich.


3. Wo kann Zahnmedizin studiert werden?

Du kannst Zahnmedizin an vielen Hochschulen in Deutschland studieren. Das Studienangebot ist recht groß. Insgesamt kann Zahnmedizin in 33 Städten studiert werden.

4. Dauer, mögliche Studienabschlüsse und Formen des Zahnmedizin-Studiums

Zahnmedizin wird auf Staatsexamen studiert. Dabei beträgt die Regelstudienzeit 10-11 Semester.

Außerdem werden einige weiterbildende Master angeboten, die eine fachliche Spezialisierung ermöglichen. Diese haben meist eine Regelstudienzeit von 4-6 Semestern, dabei können 60-110 ECTS erworben werden. Für sie ist allerdings i.d.R. Berufserfahrung erforderlich.

Zahnmedizin: Studiendauer (Regelstudienzeit)
Staatsexamen10-11 Semester
(weiterbildende) Master4-6 Semester

Studienformen des Zahnmedizin-Studiums

Die klassischen Form ist und bleibt das Vollzeit-Präsenzstudium. Man studiert Vollzeit an einer Hochschule, an der man praktisch täglich zu Veranstaltungen (Vorlesungen, Übungen, Tutorien, Projekten, Labor etc.) geht und wo auch die Prüfungen stattfinden. Vollzeit bedeutet grob 40 Stunden / Woche, wobei in der Realität meist Phasen mit weniger Zeitaufwand anderen (vor allem vor größeren Prüfungen) gegenüberstehen, in denen evtl. auch mehr Zeit pro Woche mit dem Studium verbracht wird.

Einige weiterbildende Master (für nach dem Zahnmedizin-Studium!) werden in anderen Studienformen angeboten – dual, als Fernstudium oder als berufsbegleitendes Studium.


Voraussetzungen

Um Zahnmedizin zu studieren, brauchst du die Allgemeine Hochschulreife (Abitur). Darüber hinaus gelten weitere Voraussetzungen, da es deutlich mehr Bewerber:innen als Studienplätze gibt:

Ähnlich wie bei Medizin erfolgt die Vergabe der Studienplätze über hochschulstart.de. Wer ein sehr gutes Abitur hat (mindestens 1,3), hat gute Chancen auf einen Platz, wobei der Studienort dann noch nicht unbedingt frei wählbar ist. Die frühere Wartezeitregelung wurde 2020 abgeschafft und durch eine zusätzliche Eignungsquote ersetzt.

Die Vergabe der Studienplätze erfolgt aktuell zu

  • 30 % über die Abiturbestenquote,

  • 10 % über die zusätzliche Eignungsquote (z. B. TMS, Berufsausbildung)

  • und 60 % über das Auswahlverfahren der Hochschulen (häufig mit TMS oder anderen Kriterien).

Alternativ kannst du Zahnmedizin auch an privaten Hochschulen studieren. Dort spielt der NC meist nur eine untergeordnete Rolle, allerdings fallen Studiengebühren von mehreren tausend Euro pro Semester an.


5. Was kostet ein Zahnmedizin-Studium 2025 und wie finanziere ich es?

Was das Studentenleben kostet

Während eines Zahnmedizin-Studiums brauchst du eine finanzielle Grundlage für eine Unterkunft am Studienort, für Nahrung, Kleidung, Fahrtkosten, Telefon und Internet sowie Bücher und Arbeitshefte. Je nach Ort und eigener Sparsamkeit liegen die monatlichen Ausgaben – wenn nicht bei den Eltern gewohnt wird – zwischen ca. 800 € und über 1.900 €. Im Durchschnitt geben Studierende inzwischen fast 1.000 € im Monat aus.

Der Hauptkostenpunkt ist in der Regel die Miete. Anhaltspunkte zur Höhe im Artikel Mieten für ein WG-Zimmer.

Und wie bezahle ich das alles?

Für alle, die mit knapp 20 ein Studium beginnen, dürfte der gerade angesprochene Studienfinanzierungs-Check gar nicht nötig sein. Für sie sind meist die Eltern die erste Finanzquelle – Details dazu im Artikel Unterhalt von den Eltern.

Haben die Eltern wenig Einkommen, springt das Studenten-BAföG ein – das zum Wintersemester 2024/2025 immerhin um 5% erhöht wurde. Für einige kann auch ein Stipendium in Frage kommen.

Seit Wintersemester 2024/2025 gibt es für unter 25-jährige, die vor dem Studium Bürgergeld (oder einige andere Sozialleistungen) beziehen, auf Antrag eine Studienstarthilfe von einmalig 1.000 €.

Ansonsten jobbt die große Mehrheit der Studierende noch neben dem Studium.

Weitere Möglichkeiten der Studienfinanzierung findest du in unserer Übersicht Geld für das Studium. Oder nutze den Studienfinanzierungs-Check – dann weißt du schneller, was überhaupt für dich in Frage kommt.


6. Berufe und Verdienstmöglichkeiten

Aus dem Studium sollte später ein Beruf werden. Hier ein oder mehrere Beispiele – natürlich ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Immer auch mit Infos zum Gehalt im jeweiligen Beruf. Und gelegentlich mit Video 🎥

Weiterführende Informationen

Studienfach-Datenbank von Studis Online

Weiterführende Links





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