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Chemie


Man findet viele Freunde mit den man viel Spaß hat

Erfahrungsbericht von Xenondifluorid, 02.08.2018

Studieninhalt

Da die FU keine technische Universität ist, fehlt häufig der Anwendungsbezug in der freien Wirtschaft (bspw. Technische Chemie als Modul). Im Vergleich zu anderen berliner Universitäten fällt definitiv die Qualität der Ausbildung in puncto Spektroskopie und theoretischer Chemie positiv auf. Diese Punkte machen das Studium allerdings für einige Studierende sehr anstrengen (weil mathelastig). Ansonsten besteht das Studium zu mehr als der Hälfte aus Praktika. Die meisten die sich für das Chemiestudium entscheiden, dürfte das freuen, da dies viel Zeit im Labor bedeutet. Hier lernt man auch die eigentliche Chemie kennen (auch wenn diese wieder fernab von Anwendungsbezug in der Wirtschaft ist). Alles in Allem fühlt man sich nach 3 Jahren gut ausgebildet.

Betreuung und Lehre

Nach all den Jahren kann ich mich in diesem Punkt nicht über die FU beschweren. Klar gibt es einige Dozenten, die man lieber meiden sollte. Aber selbst da sind sich nicht alle einig. OC bei Tzschuke ist sicherlich eine Herausforderung genauso wie Thermodynamik bei Risse, aber auch alles machbar. In den Praktika ist man sehr gut betreut und im Gegensatz zu der TU hat man nie ein Problem ein Praktikumsplatz zu bekommen. Dozenten antworten idR schnell und zuverlässig auf Mails. Leider gab es die ein oder andere Lehrveranstaltung, die kurzfristig aufgrund mangelnder Teilnehmerzahlen nicht stattfinden konnte.

Ausstattung

Zumindest zu meiner Zeit meist dürftig. Die Hörsäle sind alle nichts besonderes und teilweise in die Jahre gekommen. Seminarräume schlicht. In der OC fällt ab und zu mal ein Deckenpaneel herunter (zum Glück wurde noch niemand erschlagen). Da die Gebäudesubstanz überall dürftig ist wird/wurde in der Arnimallee grade ein neues Institutsgebäude gebaut/saniert. Dieses dürfte dann wahrscheinlich einen besseren Eindruck machen. Wie es in den Praktika derzeit aussieht weiß ich nicht, aber 2010 war alles sehr heruntergekommen (aus den 70ern?). Für Glasbruch zahlt jeder selbst. Geräte sind immer Aussortierte aus den AGs. Ergibt natürlich Sinn, dass man hier Geld sparen will, aber das führt dann dazu, dass man viele Geräte frühestens in den AGs (Bachelor-Arbeit, später Forschungspraktika) manchmal erst in der Industrie kennenlernt. Die Qualität der praktischen Ausbildung leidet darunter etwas.

Organisation

Es gibt ein Prüfungsbüro nur für (Bio)Chemiestudenten. Sehr geringe Wartezeit, schnelle Bearbeitungszeit. Der Stundenplan ist vor allem zum Beginn des Studiums sehr wenig flexibel. Dies wird dann allerdings Richtung Masterstudium immer besser. Generell gilt: ich kann hier noch so viel schreiben, man findet sich irgendwann selber in dieses Konstrukt der Organisation ein und versteht dann, wie, wann und wo man sich über Veranstaltungen informiert und anmeldet. Wer Chemie studieren kann kriegt das auch hin. Man kann in Regelstudienzeit studieren, habe ich aber nicht gemacht. Viele Dozenten begreifen nicht, dass die meisten in die Industrie gehen werden und dort zählt die Regelstudienzeit nicht so viel, wie das was man "neben" dem Studium gemacht hat (Auslandssemester, Engagement in der Ini, Ehrenämter, Werkstudententätigkeit, etc.). Deshalb wird man unnötigerweise zu oft angemahnt auf die Regelstudienzeit zu achten. Seh ich anders...

Berufsorientierung

Der Praxisbezug an sich ist sehr groß. Viele Praktika, Betriebspraktikum (min. 10 Wo.?) und die Bachelorarbeit nehmen den Großteil des Studiums ein und zeigen einem schon viele praxisrelevante Fähigkeiten auf. Allerdings läuft der Beruf (wenn nicht akademisch) anders ab. In der Industrie ist es dann vorbei mit Forschung und es wird eigentlich nur noch entwickelt (auch wenn hier häufig Entwicklung als Forschung verkauft wird). Viele Sachen die im Studium "kompliziert" sind, werden in der Wirtschaft sehr simpel angefasst und umgesetzt. Es zählt nur noch der Gewinn und Umsatz nicht mehr die Innovation. Viele Aspekte für die man im Studium kein Wissen und Verständnis entwickeln konnte (das ABV-Modul BWL bringts nicht). Und da Wissen über Anlagentechnik gar nicht vermittelt wird, hat man es zusätzlich schwer. Allerdings bildet die FU für eine akademische Laufbahn hervorragend aus.

Über Xenondifluorid
Alter bei Studienbeginn:
18 bis 20 Jahre
Beginn des Studiums:
Schon länger her (2010)
Status:
Studium bereits 2013 abgeschlossen

Bitte immer daran denken: Erfahrungsberichte sind subjektive Schilderungen. Achtet auch auf das Datum – vielleicht hat sich in der Zwischenzeit schon etwas geändert.



Hochschule und Hochschulleben: Freie Universität Berlin

Irgendwie Berlin, irgendwie auch nicht...

Campusatmosphäre

Der Campus ist so groß, dass ich als Chemiker idR außer den Chemiegebäuden in der Taku und Fabeckstr nur noch das Hauptgebäude gesehen habe, wenn ich in die Mensa gegegangen bin. Das was ich von der FU gesehen habe gefällt mir allerdings alles sehr gut. Man fühlt sich halt nicht mitten in der Stadt (ist man ja auch nicht) und hat so eine ruhige Atmosphäre. Der Kaisers bei U Bhf Dahlem hat bis 0 Uhr geöffnet. Hier haben wir sehr oft, zum Leidwesen des Filialleiters, "angestoßen".
Der Chemkegga und der Biochemkegga sind empfehlenswert, wenn man trinkfest ist... Bier 1€, kein Eintritt und man kann mit seinen Tutoren einen Trinken.

Mensa

Mensa halt, aber dafür gut. Habe einige Kantinen kennenlernen dürfen und die FU Mensa ist schon die beste gewesen. Allerdings habe ich auch hier ab ubd zu eine Speise ungegessen aufs Bamd gestellt. Die Kassiererinnen sind Pedanten und die Köche können keine Soßen und wissen nicht wie man Salz dosiert (viel zu viel oder viel zu wenig). Als Nicht-vegetarier habe ich öfters zu den vegetarischen oder veganen GerichtEN gegriffen, da dieses häufig am leckersten waren. Billigste Mahlzeit kostet übrigens 1,35€ und ist ein Tellergericht (darf man sich selber auftuen).


Stadt und Umland: Berlin

Berlin, meene große Liebe!

Atmosphäre

In Berlin geboren und aufgewachsen kann ich einfach nur wenig Schlechtes über meine Stadt sagen. Dass die Mietpreise so derbe anziehen ist halt Sch...

Lebenshaltungskosten

Zu meinen Anfangszeit noch sehr auszuhalten. BVG Ticket ist ja bekanntlich im Semesterticket inkl. In den Fachschaftscafes kriegt man billig Kaffee und Frühstück, in der Mensa kann man für 1,35 satt werden und den Döner kriegt man teilweise auch noch für 2,50. Die Mieten haben sich in den letzten 10 Jahren allerdings mehr als verdoppelt. N Freund von mir wohnt in Wedding seit 2009 für 180€ halbwarm. Heutzutage ist so etwas undenkbar...

(Neben-)Jobmöglichkeiten

Gibt sehr viel. Vor allem als MINT lohnt es sich nach Werkstudenten Jobs umzugucken. Ich hatte damals einen bei dem es 17,50€ die Stunde gab. Da man als Studi keine Sozialabgaben zahlt bleibt viel.vom Brutto übrig.


Zu diesem Studiengang gibt es einen weiteren Erfahrungsbericht:

An sich toller Studiengang aber zeitlich klappt das garnicht

von Lalalom09 am 16.09.2017 (3 Semester, Alter (bei Studienbeginn) 21 bis 25, im Studium)






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