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Die Chemie des Lebens
Biochemie studieren

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12.02.2024
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Ohne Erkenntnisse aus der Biochemie würden viele Krankheiten, die heute heilbar sind, wohl immer noch den sicheren Tod bedeuten. Aber wie entstehen Krankheiten überhaupt? Welche chemischen Prozesse laufen in der Zelle ab? Mit genau dieser Frage beschäftigt sich die Biochemie und liefert so die Grundlage für neue Therapieformen und Behandlungsmöglichkeiten.

1. Oft gestellte Fragen

In einem Biochemie-Studium bekommst du eine breit gefächerte naturwissenschaftliche Grundausbildung mit Modulen aus Physik, Chemie, Biologie und Mathematik. Vertiefung der Grundlagen werden dir in darauf folgend in Bereichen wie Genetik, Pflanzen- und Tierphysiologie und Mikrobiologie vermittelt. Einen großen Teil des Studiums nehmen auch Laborpraktika ein.

Die Regelstudienzeit der meisten Bachelor-Studiengänge beträgt 6 Semester (180 Credit Points). Master-Studiengänge der Biochemie werden meistens 4-semestrig (120 Credit Points) angeboten.

Biochemie kann in über 30 Städten studiert werden, u.a. in Berlin, Dresden, Düsseldorf, Frankfurt / Main, Hannover, Köln, Leipzig und München.

Master-AbsolventInnen verdienen zum Einstieg ca. 34.000 €, Bachelor-AbsolventInnen ca. 15.500 €. Fünf Jahre nach Abschluss legt das Jahresgehalt auf 47.240 € zu. 10 Jahre nach Abschluss verdienen BiochemikerInnen ca. 60.740 €.

2. Was erwartet mich in einem Biochemie-Studium?

Der Begriff Biochemie stammt aus dem Griechischen und bedeutet übersetzt „Chemie des Lebens“. Biochemiker*innen beschäftigen sich mit den Stoffwechselvorgängen in Lebewesen auf molekularer Ebene und tragen so zum Beispiel zur Aufklärung von Krankheiten oder der Entwicklung neuer Medikamente bei.

Zu Beginn eines Biochemie-Studiums werden erst einmal die naturwissenschaftlichen Grundlagen gelehrt – vor allem aus der Chemie, Biologie, Physik und Mathematik. Module der ersten beiden Semester sind zum Beispiel organische, anorganische und physikalische Chemie, Statistik oder Zellbiologie. Solltest du dich für ein Biochemie-Studium interessieren, ist es in jedem Fall von Vorteil wenn du in der Schule schon einen naturwissenschaftlichen Schwerpunkt gesetzt hast und eines dieser Fächer zum Beispiel als Leistungskurs hattest.

In den darauffolgenden zwei Semestern werden die Grundlagen meist noch vertieft und es kommen Module wie Genetik, Mikrobiologie und Pflanzen- und Tierphysiologie hinzu. Erst am Ende des Grundstudiums stehen überwiegend Veranstaltungen der Biochemie auf dem Stundenplan. Den Abschluss bildet dann die Bachelorarbeit, in der eine wissenschaftliche Fragestellung behandelt wird. Im Master gibt es dann häufig die Möglichkeit, sich auf einen Teilbereich der Biochemie zu spezialisieren, z. B. ökologische Biochemie, Pflanzenbiochemie oder Immunbiochemie.

Neben den Vorlesungen machen Laborpraktika einen großen Teil der Lehrveranstaltungen eines Biochemie-Studiums aus. Häufig bestehen Module aus einer Vorlesung, in der theoretisches Wissen vermittelt wird, einem Seminar / einer Übung, in der dieses Wissen theoretisch angewendet wird und einem abschließenden Laborpraktikum, um das theoretisch Gelernte auch praktisch anwenden zu können. Diese Praktika finden häufig in den Semesterferien statt, als Student*in der Biochemie musst du also in der Regel mehr Zeit in dein Studium investieren als Studierende anderer Fächer.

Außerdem werden, wie in vielen anderen Studienfächern auch, gute Englischkenntnisse vorausgesetzt, da aktuelle Publikationen und Fachliteratur oft auf englisch sind.

Video: Biochemie studieren

Maria studiert Biochemie an der TU München. In der Schule gehörte sie zu den Besten, 1er Abitur. Im Studium ist Maria nur noch Durchschnitt, daran musste sie sich erstmal gewöhnen. Jetzt lautet ihre Parole: Durchhalten!

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3. Dauer des Biochemie-Studiums und mögliche Studienabschlüsse

Biochemie wird vor allem als Masterstudiengang angeboten. Der Master of Science kann meist in 4 Semestern abgeschlossen werden, wobei 120 Credits erbracht werden müssen.

Es gibt aber auch schon entsprechende Bachelor, meist mit einer Studiendauer von 6 Semestern und 180 ECTS-Punkten (Credit Points).

Biochemie: Studiendauer (Regelstudienzeit)
Bachelor6 - 7 Semester
Master2 - 4 Semester

Studienformen des Biochemie-Studiums

Die klassische Form des Biochemie-Studiums ist das Vollzeit-Präsenzstudium. Man studiert Vollzeit an einer Hochschule, an der man praktisch täglich zu Veranstaltungen (Vorlesungen, Übungen, Tutorien etc.) geht und wo auch die Prüfungen stattfinden. Vollzeit bedeutet grob 40 Stunden / Woche, wobei in der Realität meist Phasen mit weniger Zeitaufwand anderen (vor allem vor größeren Prüfungen) gegenüberstehen, in denen evt. auch mehr Zeit pro Woche mit dem Studium verbracht wird.

Daneben gibt es einige wenige Studienangebote in Teilzeit, d.h. das Studium ist dabei so organisiert, dass man mit geringerem Zeitaufwand pro Woche, aber entsprechend längerer Studienzeit zum Studienabschluss kommen kann.


4. Wo kann Biochemie studiert werden?

Du kannst Biochemie an vielen Hochschulen in Deutschland studieren. Das Studienangebot ist recht groß. Insgesamt kann Biochemie in 34 Städten studiert werden.


5. Was kostet ein Biochemie-Studium und wie finanziere ich es?

Was das Studentenleben kostet

Während eines Biochemie-Studiums brauchst du eine finanzielle Grundlage für eine Unterkunft am Studienort, für Nahrung, Kleidung, Fahrtkosten, Telefon und Internet sowie Bücher und Arbeitshefte. Je nach Ort und eigener Sparsamkeit liegen die monatlichen Ausgaben – wenn nicht bei den Eltern gewohnt wird – zwischen 748 € und über 1.851 €. Im Durchschnitt geben Studierende inzwischen knapp 950 € im Monat aus.

Der Hauptkostenpunkt ist in der Regel die Miete. Anhaltspunkte zur Höhe im Artikel Mieten für ein WG-Zimmer.

Und wie bezahle ich das alles?

Für alle, die mit knapp 20 ein Studium beginnen, dürfte der gerade angesprochene Studienfinanzierungs-Check gar nicht nötig sein. Für sie sind meist die Eltern die erste Finanzquelle – Details dazu im Artikel Unterhalt von den Eltern.

Haben die Eltern wenig Einkommen, springt das Studenten-BAföG ein. Für einige kann auch ein Stipendium in Frage kommen.

Ansonsten jobbt die große Mehrheit der Studierende noch neben dem Studium.

Weitere Möglichkeiten der Studienfinanzierung findest du in unserer Übersicht Geld für das Studium. Oder nutze den Studienfinanzierungs-Check – dann weißt du schneller, was überhaupt für dich in Frage kommt.


6. Berufsaussichten

Nach erfolgreichem Beenden des grundständigen Biochemie-Studiums besitzt du mit dem Bachelor of Science einen ersten berufsqualifizierenden Abschluss. Die Berufseinstiegsmöglichkeiten sind allerdings nur begrenzt, daher wird in der Regel ein weiterführender Masterstudiengang und häufig eine Promotion angeschlossen. Unabhängig vom Studienabschluss (Bachelor, Master oder Promotion) arbeiten die meisten Absolvent*innen der Biochemie an Universitäten und in privaten Forschungseinrichtungen.

Da Absolvent*innen der Biochemie über ein breit gefächertes Wissen verfügen, bieten sich ihnen jedoch viele weitere Einsatzmöglichkeiten. Je nach Einsatzbereich können auch die konkreten Aufgaben und Tätigkeiten sehr unterschiedlich sein. Typische Stellen für Biochemiker*innen finden sich zum Beispiel...

  • in der biochemischen oder pharmazeutischen Industrie

  • beim Zoll und der Kriminalpolizei

  • im Bereich des Wissenschaftsjournalismus

  • in Umweltämtern und der Umweltanalytik

  • in der Lebensmittelindustrie

  • in der Agrarindustrie

Video: Biochemie – Job

Moritz hat Biochemie an der TU München studiert und anschließend promoviert. Er ist Teamlead und Fachexperte für die Produktion von Enzymen bei Roche Diagnostics, dabei ist er für mehr als 100 Produkte zuständig. Sein inoffizieller Titel: Problemlöser in der Enzymproduktion.

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7. Gehalt von Biochemie-Absolventen und -Absolventinnen

Gehalt in € Master/Diplom Uni
34.000
Einstieg
47.240
5 Jahre
60.740
10 Jahre
Ø Fachgruppe Naturwissenschaften / Biologie; Befragung: DZHW.

Biochemie-AbsolventInnen mit Master-Abschluss können mit einem Einstiegsgehalt von 34.000 € rechnen. Mit Bachelor-Abschluss scheinen AbsolventInnen seltener voll in den Beruf einzusteigen, es gibt nur Zahlen inkl. Teilzeitbeschäftigung. Das Einstiegsgehalt liegt dann bei 15.500 €. Diese Zahlen beziehen sich auf AbsolventInnen aller Naturwissenschaften und Mathematik, stellen also nur Annäherungswerte dar.

Im folgenden geben wir als Annäherung Gehaltswerte für Biologie- AbsolventInnen an. Die tatsächlichen Zahlen können für Biochemiker etwas darüber liegen.
Fünf Jahre nach Abschluss steigt das Jahresgehalt auf etwa 47.240 €.

Weitere fünf Jahre später, also 10 Jahre nach Abschluss können AbsolventInnen mit über 60.740 € rechnen.

Wie bei vielen interdisziplinären Studiengängen sind auch bei Biochemie-AbsolventInnen die möglichen Beschäftigungsmöglichkeiten vielfältig – dadurch lassen sich möglichen Gehaltsunterschiede erklären. Es gilt wie praktisch bei allen Gehaltsangaben: Je nach konkreter Position im Unternehmen, Branche, Größe des Unternehmens, Ort der Beschäftigung und noch manchem mehr unterscheiden sich konkrete Gehälter mehr oder weniger stark von Durchschnittszahlen.

Wie bei allen Gehaltsangaben gilt: Je nach konkreter Position im Unternehmen, Branche, Größe des Unternehmens, Ort der Beschäftigung und noch manchem mehr unterscheiden sich konkrete Gehälter mehr oder weniger stark von Durchschnittszahlen. Da die Zahlen bereits einige Jahre alt sind, sollten die aktuellen Gehälter sogar höher liegen.

Quelle: Absolventenbefragungen des DZHW. Alle Gehälter für Vollzeitbeschäftigte inkl. Zuschläge, auf Hunderter gerundet. Einstiegsgehalt Stand 2013. Gehalt nach 5 Jahren Stand 2014. Gehalt nach 10 Jahren Stand 2015. Zuschläge für 5/10-Jahre selbst geschätzt.

Weiterführende Informationen

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