Wie wird man eigentlich …Kulturmanager?

Hinter der Bühne: KulturmanagerInnen agieren eher unsichtbar für das Publikum
Simone Gölz: Was haben Sie studiert?
Kulturmanagerin*: Studium an der Ruhr-Universität Bochum, Fächer: Kunstgeschichte, Film- und Fernsehwissenschaften und Französisch, Zusatzqualifikationen in Wirtschaftsenglisch und EDV
Wie war Ihr bisheriger Berufsweg?
freiberufliche Kuratorin der Ausstellung „GRAU BLAU GRÜN: Das Revier atmet auf. Der Emscher Landschaftspark“ als freie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Museum für Europäische Gartenkunst, Schloss Benrath, Düsseldorf
Mitarbeiterin im künstlerischen Betriebsbüro der Philharmonie Essen (Festanstellung)
Welche Studienrichtung würden Sie angehenden Kulturmanagern empfehlen?
Gezielt Kulturmanagement (v.a. Betriebswirtschaft im Studium); den Studiengang gab es zu meiner Studienzeit noch nicht.
Sollte/ Muss man studieren?
Nach meiner Einschätzung sollte man studieren, da eine Lehre das nötige Wissenspektrum (Wirtschaft, Sprachen) nicht abdecken könnte.
Interesse am Studienfach Kulturmanagement?
Dann schaue doch am besten in der Studienfach-Datenbank von Studis Online, ob das Passende für dich dabei ist:
Haben Sie Praktika absolviert?
Ja, in den Bereichen: Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Theater, Medien (TV, Radio), Kundenbetreuung und Akquisition
Wie sieht der Einstieg in den Beruf aus?
Man muss sich auf viel Arbeit einstellen und eine mäßige Bezahlung.
Welche Voraussetzungen sollte man mitbringen?
Praktika in möglichst vielen Bereichen der Kultur vor Studienbeginn, Beherrschen von Fremdsprachen, Bereitschaft zum Studium, das auch wirtschaftlich ausgerichtet sein sollte.
Welche Persönlichkeitsmerkmale halten Sie für wichtig?
Kommunikationsstärke, Offenheit, Flexibilität, Kontaktnetzwerke aufbauen und pflegen, stressresistent sein
Wie sieht ein Arbeitstag/ Tagesablauf bei Ihnen aus?
Durchgehen aller anstehenden Konzerte auf die dringlichsten zu organisierenden Punkte anhand einer Projektmanagementliste
Erledigung der zu organisierenden Punkte anhand von Telefonaten, E-Mails oder Faxen
Rücksprache mit dem direkten Arbeitskollegen über gemeinsam zu organisierende Projekte
Bei Bedarf Rücksprache mit der Leiterin der Abteilung oder dem Intendanten
Was sind die Schwerpunkte Ihrer Arbeit?
Definition aller zu organisierenden Punkte für das jeweilige Konzert
Rücksprache mit Künstleragenturen
Absprache mit dem Haus-Facility-Management, der Haustechnik und dem Bühnenpersonal
Verschicken von Wochenplänen ans Haus
Wie ist das mit dem Verdienst?
Er fällt in der Kulturbranche auf der operativen Ebene eher überschaubar aus im Unterschied zu den leitenden Positionen (z.B. LeiterIn Künstlerisches Betriebsbüro, Verwaltungsleiter).
Was mögen Sie besonders an Ihrem Beruf?
Der kontinuierliche Umgang mit Menschen aus den unterschiedlichsten Bereichen.
Wo kann man arbeiten?
In allen Sparten der Kulturbranche im öffentlichen wie im privatwirtschaftlichen Bereich, in Stiftungen oder in Agenturen.

Simone Gölz arbeitet als Coach und Karriereberaterin in Hamburg.
Wer ist für den Beruf ungeeignet?
Menschen, die ungern organisieren oder kommunizieren.
Welche Gründe haben Sie bewegt Kulturmanagerin zu werden?
Meine Tätigkeit kommt meinen persönlichen Neigungen sehr entgegen. Meine Stärken liegen in meiner hohen Kommunikationsfähigkeit sowie im offenen und zuverlässigen Umgang mit Menschen. Mir fällt es leicht, in dem jeweiligen Aufgabenbereich selbständig Strategien für die Umsetzung von Projekten zu entwickeln sowie vertrauensvolle Kontaktnetzwerke zu pflegen und weiter auszubauen.
* Interviewpartner anonym