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Gender Studies - Interdisziplinäre Forschung und Anwendung

Interdisziplinär, praxisnah, intersektional, kollegial

Erfahrungsbericht von F.E., 07.12.2021

Studieninhalt

Der Masterstudiengang Gender Studies ist interdisziplinär angelegt. Aus den verschiedenen Fachrichtungen werden Veranstaltungen für den Studiengang geöffnet, inhaltlich für die Auseinandersetzung mit Geschlecht, Heteronormativität, Diskriminierung, Intersektionalität usw. relevant sind.
Durch die interdisziplinäre Ausrichtung bekommt man als Student:in aus den unterschiedlichen fachlichen Perspektiven Einblicke in das Themenfeld, die sich wunderbar ergänzen und gleichzeitig vielfältig sind.
Besonders die Ringvorlesungen habe ich da sehr geschätzt, in denen Menschen aus unterschiedlichen Fachrichtungen (z.B. Literaturwissenschaften, Soziologie, Erziehungswissenschaften, Gesundheitswissenschaften etc.) ihre Forschungsarbeiten vorstellen, die allesamt einen Bezug zur Geschlechterforschung aufweisen. Hier wird die Bandbreite an Lebensbereichen deutlich, die von "Geschlecht" geprägt sind (nämlich ungefähr alle).

Es besteht die Möglichkeit, persönliche Schwerpunkte zu setzen. Ich persönlich habe viele Veranstaltungen mit pädagogischem und praxisorientiertem Schwerpunkt gewählt. Man kann aber auch den Fokus mehr noch auf eine theoretische Auseinandersetzung legen oder sich in Methoden der Sozial- und Geschlechterforschung vertiefen.

Im Laufe des Studiums muss entweder eine Lehrforschung gemacht werden (für diejenigen, die überlegen, einen wissenschaftlichen Weg einzuschlagen) oder ein Pflichtpraktikum. Wer an beidem Interesse hat, kann aber auch beides machen, wenn ich das richtig mitbekommen habe.

Betreuung und Lehre

Der Austausch mit der Studiengangskoordination ist eng. So ist es möglich als Student:in Seminare vorzuschlagen, die dann für den Studiengang geöffnet werden. So konnte ich Veranstaltungen besuchen, die mich interessiert haben, aber bisher noch nicht freigeschaltet waren.
Ich habe die Dozent:innen in der Regel als an den Studierenden und deren Perspektiven interessiert erlebt. Die Auseinandersetzung mit Machtverhältnissen führt nach meiner Wahrnehmung zu eher flachen hierarchischen Strukturen, was sehr angenehm ist!

Ausstattung

Die Bibliothek hat einen eigenen Bereich für die Gender Studies. Im Semesterapparat stehen alle Werke, die die Dozierenden in ihren seminaren nutzen und können dort eingesehen werden. Bisher habe ich alles gefunden, was ich brauchte. Mit Corona gab es vermehr die Möglichkeit online auf Werke zugreifen un diese runterladen zu können, was ich sehr angenehm fand. Die Hörsäle sind zum teil etwas eng, sodass man nah beieinander sitzt. In Pandemiezeiten wird da sicherlich eine adäquate Lösung gefunden worden sein. Ich bin seit dem nur in digitalen Veranstaltungen gewesen. Es gibt ein Methodenlabor, in dem Softwares zur Transkription usw. verfügbar sind, die Studierende für ihre Forschungen nutzen können. Leider war ich bisher noch nicht dort.

Organisation

Meiner Meinung nach kann das Studium in jedem Fall in der Regelstudienzeit abgeschlossen werden, sofern man sich auf das Nötigste beschränkt. Wenn noch Seminare aus Interesse belegt werden, was bei dem spannenden Veranstaltungsangebot wahrscheinlich ist, kann sich die Studienzeit natürlich nach hinten verschieben. Oder auch, wenn mehrere Praktika gemacht werden. Auch die Anforderungen in dne einzelnen Veranstaltungen können stark variieren, was sich natürlich auch auswirken kann.

Berufsorientierung

Der Studiengang ist praxisorientiert angelegt. So können beispielsweise viele Veranstaltungen aus den Erziehungswissenschaften belegt werden, die einen stark handlungsorientierten Schwerpunkt haben. Mir hat das sehr gefallen. wenn die Interessen aber anders liegen, gibt es auch einiges an Theorieseminaren, Methodenseminaren (Diskursanalyse, Seminare zur qualitativen und quantitavien Forschung etc,) und auch aktivistische Seminare (etwa Anarchofeminismus).

Vom CareerService gibt es regelmäßig Veranstaltungen zur Berufsorientierung, für Austausche mit Menschen aus der Berufspraxis oder auch die Möglichkeit, sich individuell beraten zu lassen und ein Berufsprofil zu erstellen. Dieses Angebot habe ich mal genutzt und mich in insgesamt drei Telefonaten mit einem Menschen unterhalten, mit dem man gemeinsam berufliche Perspektiven erörtert. Ich fand die Gespräche hilfreich.

Es gab auch Veranstaltungen, in denen aktuelle Gender Studies Studierende sich mit ehemaligen Gender Studies Studierenden ausgetauscht haben, die dann von ihren Bewerbungsprozessen berichtet haben und erzählt haben, wo sie verblieben sind. Das war spannend und inspirierend.

In den Ringvorlesungen bekommt man Einblick in aktuelle Forschungsarbeiten aus den verschiedensten Disziplinen von Menschen, die sich in ihrer Arbeit mit Themen der Geschlechterforschung befassen. Das ist für eigene Arbeiten interessant und auch, wenn man selbst in die Wissenschaft gehen möchte ein spannender Einblick.

Über F.E.
Alter bei Studienbeginn:
30 bis 34 Jahre
Beginn des Studiums:
2019
Status:
studierte noch bei Abgabe des Berichts

Bitte immer daran denken: Erfahrungsberichte sind subjektive Schilderungen. Achtet auch auf das Datum – vielleicht hat sich in der Zwischenzeit schon etwas geändert.



Hochschule und Hochschulleben: Universität Bielefeld

praktisch, gute Infrastruktur, gut angebunden

Campusatmosphäre

Die Hischschule ist erstmal kein schönes Gebäude. Ich habe im Bachelor an einer alten Uni in einer tradionreichen universitätsstadt studiert, wo alles sehr viel "hübscher" war. Das Hauptgebäude erinnert an eine Bahnhofshalle, was ich anfangs gewöhnungsbedürftig fand. Mittlerweile finde ich das ziemlich praktisch. Im Hauptgebäude gibt es eine richtige Infrastrukur: Restaurants, Schnellimbisse, Bäcker, Papeterie, Briefkästen etc., alles ist da. Die Straßenbahn fährt einen fast in die Uni rein, was sehr praktisch ist.

Mensa

Es gib eine große Auswahl an Essen. Auch für Vegetarier:innen und Veganer:innen gibt es immer was. Ich fand das Essen in der Regel gut und abwechslungsreich.

Hochschulsport

Den Hoschulsport habe ich kaum genutzt. Nur zwei Kurse für Hundebesitzer:innen (Trainingsspaziergänge und Mantrailing) habe ich mal gebucht. Der Kursleiet war klasse und ich würde die Kurse immer wieder machen. Ich weiß, dass es zu Pandemiezeiten auch Onlineangebote gubt.


Stadt und Umland: Bielefeld

Grün, alles da, was man braucht

Atmosphäre

Durch Corona und weil ich im 1. Semester ein Kind bekommen habe, habe ich nicht viel von der Bar- und Clubkultur mitbekommen. Ich meine aber, dass es ein breites Angebot gibt. Auch die queerfeministische Szene ist recht groß und es gibt hier einiges an Angeboten.

Bielefeld hat einen dörflichen Charakter, finde ich (außer die Innenstadt). Dadurch, dass viele eingemeindete Dörfer zu Bielefeld gehören ist man schnell in der Natur und auf "dem Lande", obwohl man noch in Bielefeld ist. Der teutoburger Wals ist schön zum spazieren gehen, es gibt generell viele Grünfläschen. Für Familien finde ich die Stadt auch angenehm. Da wo ich wohne ist die Spielplatzdichte groß und auch sonst gibt es ein breites Freizeitangebot.

(Neben-)Jobmöglichkeiten

In den Gender Studies werden regelmäßig Stellenangebote an die Studierenden verschickt, das finde ich toll. Man kann sich in anderen fakultäten aber immer noch selbst schlau machen und wird dann fündig.






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