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Geschichte und Kultur einer „toten“ Sprache?
Latein studieren

francescodemarco - stock.adobe.com
17.01.2024
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Lateinische Philologie oder auch nur Latein zu studieren bietet sich aus mehreren Gründen an. Beispielsweise dann, wenn du dich für einen Beruf interessierst, der lateinische Sprachkenntnisse erfordert. Aber auch ein allgemeines Interesse an lateinischer Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaft zählt dazu. Hier erfährst du alles zu Studien- und Berufsaussichten.





1. Oft gestellte Fragen?

Die Regelstudienzeit für einen Bachelor in Lateinischer Philologie beträgt meistens 6 Semester (180 ECTS). Ein Master dauert in der Regel 4 Semester (120 ECTS).

Lateinische Philologie kann in mehr als 30 Städten studiert werden, u.a. in Berlin, Bochum, Dresden, Frankfurt / Main, Hamburg, Köln, Leipzig und München. Lateinische Philologie ist ein Studiengang, der traditionell nur an Universitäten gelehrt wird. Als Alternative bietet sich der Studiengang Klassische Philologie an, wo du auch Altgriechisch lernst.

Das Einstiegsgehalt von Master-AbsolventInnen des Lehramtes Latein beträgt im Referendariat im Schnitt 20.300 €. Fünf Jahre nach Abschluss legt das Jahresgehalt auf 44.800 € zu. Weitere fünf Jahre später, also 10 Jahre nach Abschluss, liegt es ca. bei 49.100 €.

Im Studium beschäftigst du dich, neben der eigentlichen Sprache, abhängig von deinem gewählten Schwerpunkt bspw. mit Themen wie Kultur, Geschichte, Pädagogik, Archäologie und vielen anderen.


2. So läuft dein Studium in Latein ab

Möchtest du Latein studieren, beginnt dein Studium mit einem Bachelor-Studiengang. Dabei entscheidest du dich für eine Variante mit oder ohne Lehramtsoption. Die Inhalte ähneln sich bei beidem, variieren aber natürlichen in Hinblick auf den pädagogischen Schwerpunkt und weitere individuelle Schwerpunkte im Studium.

Ein großer Teil des Studiums besteht natürlich darin, deine Sprachpraxis zu vertiefen. Dazu kommt der sprachwissenschaftliche Hintergrund, den Latein und ihr verwandte Sprachen haben.

Ein weiteres zentrales Element des Studiums besteht in der Literatur. Dabei geht es im Kern um die des Altertums. Dementsprechend gehören beispielsweise auch Schriften aus der römischen Antike zu deinen Studieninhalten.

Schon aufgrund des Alters der lateinischen Sprache gibt es einige Überschneidungen zu anderen spannenden Fachbereichen. Je nach Lehrplan der Universität kommst du beispielsweise mit Archäologie in Berührung.

Das dritte Element sind die kulturellen und historischen Hintergründe, die mit Latein einhergehen. Antike oder mittelalterliche Geschichte, kulturelle und gesellschaftliche Einblicke – das Studium hält viele Einblicke bereit.

Falls du dich für das Studium mit Lehramtsoption entscheidest, kommen mit fortgeführtem Studium die pädagogischen Inhalte hinzu.

Dein erster Studienabschluss ist der Bachelor of Arts. Nach diesem Abschluss geht es dann mit einem Master-Studiengang weiter. Wenn du auf Lehramt studierst, steht ein Master of Education an. Danach folgt der Vorbereitungsdienst, auch Referendariat genannt.

Latein studieren: Wie schwer ist es?

Latein ist ein thematisch umfassendes Studienfach, sticht aber in Hinblick auf den Schwierigkeitsgrad nicht heraus. Die lateinische Sprache zu erlernen beziehungsweise im Studium zu vertiefen, ist für Deutsch-Muttersprachler verhältnismäßig einfach. Zu Beginn des Studiums musst du allerdings bereits über gewisse Sprachkenntnisse in Latein verfügen. Auch weitere Sprachen wie Französisch oder Italienisch zu sprechen bietet sich an, beziehungsweise ist Voraussetzung.

Der Studienerfolg hängt auch wesentlich von deinem Interesse ab. Dementsprechend solltest du dich auf jeden Fall für Geschichte, Literatur, Sprache und Kultur des Altertums begeistern können. Individuelle Schwerpunkte im Verlauf des Studiums geben dir die Möglichkeit, es aktiv zu gestalten.

Bei der Frage, wie schwierig das Studium ausfällt, kommt auch der Faktor Lehramt hinzu. Denn neben den Studieninhalten geht es auch um deine Kompetenz als (zukünftige) Lehrkraft. Während des Studiums schulst du daher auch dein Kommunikations- und Vermittlungstalent.

Alternative zu Latein?

An deiner Wunsch-Uni findest du gar nicht das Studium Lateinische Philologie? Dann schau dich am besten mal beim Fach Klassische Philologie um! Hier lernst du auch gleichzeitig Altgriechisch und alles über deren Kultur, Literatur und Geschichte.


3. Dauer des Lateinische Philologie-Studiums und mögliche Studienabschlüsse

In der Regel dauert das Lateinische Philologie Studium 6 Semester und wird als Bachelor mit einer Bachelorarbeit abgeschlossen. Insgesamt werden dabei 180 ECTS-Punkte (Credit Points) erbracht.

Lateinische Philologie wird oft im Rahmen eines Mehrfach-Bachelors studiert. Es kann dabei Haupt- oder Nebenfach sein. Es gibt auch Studienangebote, bei denen es eine Hälfte eines 2-Fach-Bachelors ist.

Anschließend kann noch das Master-Studium in Lateinische Philologie oder einem ähnlichen Masterstudiengang absolviert werden. Der Master of Arts kann in 4 Semestern abgeschlossen werden, wobei 120 Credits erbracht werden müssen.

Außerdem kann Lateinische Philologie auf Lehramt studiert werden, meist als Bachelor und Master of Education, seltener noch auf Staatsexamen. Weitere Infos in unserem Artikel Lehramt studieren.

Lateinische Philologie: Studiendauer (Regelstudienzeit)
Bachelor6 - 8 Semester
Master2 - 4 Semester
Lehramt8 - 10 Semester

Studienformen des Lateinische Philologie-Studiums

Die klassische Form des Lateinische Philologie-Studiums ist das Vollzeit-Präsenzstudium. Man studiert Vollzeit an einer Hochschule, an der man praktisch täglich zu Veranstaltungen (Vorlesungen, Übungen, Tutorien etc.) geht und wo auch die Prüfungen stattfinden. Vollzeit bedeutet grob 40 Stunden / Woche, wobei in der Realität meist Phasen mit weniger Zeitaufwand anderen (vor allem vor größeren Prüfungen) gegenüberstehen, in denen evt. auch mehr Zeit pro Woche mit dem Studium verbracht wird.

Daneben gibt es Studienangebote in Teilzeit, d.h. das Studium ist dabei so organisiert, dass man mit geringerem Zeitaufwand pro Woche, aber entsprechend längerer Studienzeit zum Studienabschluss kommen kann.


4. Wo kann Lateinische Philologie studiert werden?

Du kannst Lateinische Philologie an vielen Hochschulen in Deutschland studieren. Das Studienangebot ist recht groß. Insgesamt kann Lateinische Philologie in 33 Städten studiert werden.


5. Was kostet ein Lateinische Philologie-Studium und wie finanziere ich es?

Was das Studentenleben kostet

Während eines Lateinische Philologie-Studiums brauchst du eine finanzielle Grundlage für eine Unterkunft am Studienort, für Nahrung, Kleidung, Fahrtkosten, Telefon und Internet sowie Bücher und Arbeitshefte. Je nach Ort und eigener Sparsamkeit liegen die monatlichen Ausgaben – wenn nicht bei den Eltern gewohnt wird – zwischen 748 € und über 1.851 €. Im Durchschnitt geben Studierende inzwischen knapp 950 € im Monat aus.

Der Hauptkostenpunkt ist in der Regel die Miete. Anhaltspunkte zur Höhe im Artikel Mieten für ein WG-Zimmer.

Und wie bezahle ich das alles?

Für alle, die mit knapp 20 ein Studium beginnen, dürfte der gerade angesprochene Studienfinanzierungs-Check gar nicht nötig sein. Für sie sind meist die Eltern die erste Finanzquelle – Details dazu im Artikel Unterhalt von den Eltern.

Haben die Eltern wenig Einkommen, springt das BAföG für Studentinnen und Studenten ein. Für einige kann auch ein Stipendium in Frage kommen.

Ansonsten jobbt die große Mehrheit der Studierende noch neben dem Studium.

Weitere Möglichkeiten der Studienfinanzierung findest du in unserer Übersicht Geld für das Studium. Oder nutze den Studienfinanzierungs-Check – dann weißt du schneller, was überhaupt für dich in Frage kommt.


6. Die „tote“ Sprache lebendig werden lassen – Latein im Berufsleben

Deine beruflichen Perspektiven richten sich zunächst danach, ob du auf Lehramt studierst oder nicht. Dementsprechend führt dein Weg beispielsweise an verschiedene Schulen oder andere Bildungseinrichtungen. Hierfür Latein zu studieren eignet sich auch gut in Kombination mit anderen sprachlichen Fächern.

Doch auch generell bietet Latein mehr vielseitige Perspektiven, als sich auf den ersten Blick vermuten lässt. Das liegt an den vielen thematischen Kontexten und damit potenziellen Berufsfeldern. Sprachwissenschaftliche, historische und kulturelle Aspekte - aus allen diesen Teilbereichen ergeben sich berufliche Ansätze.

Mit einem Abschluss in Latein kannst du beispielsweise in Verlagen, Bibliotheken oder Museen Fuß fassen. Da sich Latein auch gut dazu eignet, dein rhetorisches Talent zu schulen, ergeben sich auch daraus berufliche Perspektiven. Wie wäre es beispielsweise mit einem Job als Moderator:in in Rundfunk oder Fernsehen?

Eine große Rolle bei deinen beruflichen Perspektiven ergibt sich auch aus der Fächerkombination, für die du dich im Studium entscheidest. Bei den Schulfächern sind es häufig Deutsch, Mathematik oder andere Fremdsprachen. Bei einem Studium ohne Lehramtsoption reichen die Kombinationsmöglichkeiten von Geistes- über Natur- bis hin zu Sozialwissenschaften.

Die möglichen Kombinationsfächer zeigen dir auch gleich gute Alternativen zu einem Latein-Studium auf. Falls du dich beispielsweise für Sprachen interessierst, könnte ein Studium in Spanisch oder Französisch das Richtige für dich sein. Reizt dich Literatur, könnte der Studiengang Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft infragekommen.


7. Gehalt von Absolventinnen und Absolventen der Lateinischen Philologie

Latein-Absolvent:innen mit einem Master of Education für Gymnasiallehramt können nach dem Referendariat mit einem Einstiegsgehalt von 3.000 bis 3.400 € pro Monat rechnen. Mit den Dienstjahren im Staatsdienst steigt das Gehalt automatisch an.

Diese Gehaltsangaben beziehen auf den Fall, dass du Latein für das gymnasiale Lehramt studiert hast. Gehaltsaussichten für die freie Wirtschaft oder für Anstellungen in anderen Institutionen werden mehr oder weniger von den hier genannten Angaben abweichen. Dazu gilt, wie bei allen Gehaltsangaben: Je nach konkreter Position im Unternehmen, Branche, Größe des Unternehmens, Ort der Beschäftigung und noch manchem mehr unterscheiden sich konkrete Gehälter mehr oder weniger stark von Durchschnittszahlen. Da die Zahlen bereits einige Jahre alt sind, können die Gehälter noch gestiegen sein.





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